Anfragebeantwortung zu Afghanistan: Informationen zur Volksgruppe der Belutschen in Afghanistan (Verbreitungsgebiet; sprachlicher/kultureller/religiöser Hintergrund; ökonomische und politische Situation; Berichte über Diskriminierungen) [a-9326]

4. September 2015

Das vorliegende Dokument beruht auf einer zeitlich begrenzten Recherche in öffentlich zugänglichen Dokumenten, die ACCORD derzeit zur Verfügung stehen sowie auf Expertenauskünften, und wurde in Übereinstimmung mit den Standards von ACCORD und den Common EU Guidelines for processing Country of Origin Information (COI) erstellt.

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Wir empfehlen, die verwendeten Materialien im Original durchzusehen. Originaldokumente, die nicht kostenfrei oder online abrufbar sind, können bei ACCORD eingesehen oder angefordert werden.

 

Es konnten nur wenige Informationen zur aktuellen Lage der belutschischen Minderheit in Afghanistan gefunden werden. Die Frage wurde deshalb auch an externe Experten geschickt, von denen bislang aber keine Antwort eingelangt ist. Sollte eine Antwort eintreffen, werden wir diese unverzüglich an Sie weiterleiten.

 

Die von der United States Agency for International Development (USAID), einer US-amerikanischen Behörde für Entwicklungszusammenarbeit, finanzierte NGO Information Management and Mine Action Programs (iMMAP) stellt im August 2010 eine Landkarte zur Verfügung, auf der die geographische Verteilung der ethnischen Gruppen in Afghanistan dargestellt wird. Der Karte zufolge würden sich Siedlungsgebiete der Belutschen in den Provinzen Farah, Nimrus, Helmand, Kandahar und Badachschan befinden:

·      iMMAP - Information Management and Mine Action Programs: Afghanistan: Polling Centres 2010 and Ethnic Groups, 13. August 2010
http://www.immap.org/maps/files/maps/93.pdf

 

Joshua Castellino, Rechtsprofessor an der Middlesex University in London und außerordentlicher Professor am Irish Centre for Human Rights (ICHR), und Kathleen A. Cavanaugh, Dozentin für Völkerrecht am ICHR, führen in einem im Jahr 2013 veröffentlichten Buch an, dass es sich bei den Belutschen um eine ethnische und nomadische Gruppe handle, deren Siedlungsraum sich über Afghanistan, den Iran und Pakistan erstrecke. Die belutschische Sprache werde von den meisten Belutschen gesprochen, auch wenn es eine kleine belutschische Gemeinschaft in Afghanistan gebe, die Brahui spreche. Die größte Anzahl an Belutschen lebe in Pakistan, gefolgt vom Iran und Afghanistan. Die Belutschen würden über eine stark ausgeprägte ethnische Identität verfügen. In der Vergangenheit hätten Belutschen größere Autonomie und in manchen Fällen eine Abspaltung und die Schaffung eines unabhängigen Belutschistan gefordert. Solchen Forderungen sei in jedem der Länder mit repressiven Maßnahmen begegnet worden. In Afghanistan werde die Größe der Gemeinschaft der Belutschen auf zwei Prozent der Gesamtbevölkerung geschätzt, wobei die meisten in den Provinzen Helmand und Faryab leben würden. Wie Castellino und Cavanaugh weiter anführen, verbiete Artikel 22 der Verfassung von 2004 Diskriminierung und die unterschiedliche Behandlung von BürgerInnen. Artikel 4 lege fest, dass Afghanistan eine Nation sei, die sich aus allen Personen mit afghanischer Staatsbürgerschaft zusammensetze, und erkenne die Belutschen ausdrücklich als ethnische Minderheit an. Artikel 16(2) sehe vor, dass die belutschische Sprache in Gebieten, in denen sie von einer Mehrheit gesprochen werde, als offizielle Sprache anerkannt werde. Allerdings, so Castellino und Cavanaugh weiter, halte der Konflikt in Afghanistan weiter an. Zwar hätten sich möglicherweise die Akteure geändert, jedoch sei das Land weiterhin instabil und die anhaltende Gewalt habe zu Binnenvertreibung unter den Belutschen, insbesondere in Registan, einem Wüstengebiet zwischen Helmand und Kandahar, geführt:

„The Baluchi are a border ethnic and nomadic group, straddling Afghanistan, Iran, and Pakistan. The Baluchi language is distinct and spoken by most members, although there is a small Baluchi community in Afghanistan that speaks Brahui. The largest population of Baluchis lives in Pakistan, followed by Iran and Afghanistan. The community has a strong ethnic identity. In the past Baluchis engaged the language of self-determination to call for greater autonomy and, in some cases, for secession and the establishment of an independent Baluchistan. Such calls have been met with repressive measures in each of the states that have, in turn, dampened separatist elements of the community. In Afghanistan, the community is estimated to comprise 2 per cent of the population, residing mainly in the Helmand and Faryab Provinces. Under Article 22 of the 2004 Constitution, discrimination and distinction between citizens is prohibited. Article 4 specifies that Afghanistan is a nation composed of all individuals who possess Afghan citizenship and specifically recognizes Baluchis as an ethnic minority. Article 16(2) mandates that in areas where a majority speak Baluchi, it would be recognized as the official language. However, Afghanistan’s protracted conflict continues. The actors may have changed, but the country remains unstable and the continuing level of violence has caused internal displacement affecting Baluchis, especially in Registan (desert area) between Helmand and Kandahar.” (Castellino/Cavanaugh, 2013, S. 159)

Eine deutsche Übersetzung der afghanischen Verfassung von 2004 (zur Nachvollziehung der im obigen Zitat erwähnten Verfassungsbestimmungen) findet sich unter folgendem Link:

·      Verfassung der Islamischen Republik Afghanistan, Jänner 2004 (deutsche Übersetzung, verfügbar auf Website des Max-Planck-Instituts für ausländisches und internationales Privatrecht)
http://www.mpipriv.de/files/pdf4/verfassung_2004_deutsch_mpil_webseite.pdf

 

Ludwig W. Adamec, Afghanistan-Experte und emeritierter Professor der University of Arizona (USA), schreibt in seinem im Jahr 2012 erschienenen historischen Wörterbuch zu Afghanistan (vierte Auflage), dass es sich bei den Belutschen um eine ethnische Minderheit in Afghanistan handle, die vor allem in der Provinz Nimrus angesiedelt sei. Darüber hinaus sei eine kleinere Zahl Belutschen über die Provinzen Helmand, Farah, Herat, Faryab, Dschuzdschan, Kundus und Badachschan verstreut. Die Größe der ethnischen Minderheit sei in den 1970er-Jahren auf 100.000 bis 200.000 Angehörige geschätzt worden. Nahezu alle Belutschen in Afghanistan seien Sunniten und würden die belutschische Sprache sprechen (außer die Dari-sprechenden Qataghan-Belutschen). Die Belutschen seien nicht länger in spezifische Stämme organisiert, außerdem seien die meisten sesshaft. Ihr „Kernland“ liege in den Belutschistan genannten Provinzen Irans und Pakistans, wo sie rund fünf Millionen Angehörige zählen würden. Seit Mitte der 1970er-Jahre hätten rund 2.500 belutschische Guerillakämpfer, die in Pakistan für Autonomie gekämpft hätten, im Süden Afghanistans Zuflucht gefunden. Nach der Saurrevolution (von 1978, Anm. ACCORD) habe die Regierung von Nur Muhammad Taraki ein Dekret zur „Entwicklung von Literatur, Bildung und Veröffentlichungen in den Muttersprachen von Stämmen und Nationalitäten“ erlassen und Belutschisch zu einer „nationalen“ Sprache erklärt, die in den afghanischen Medien verwendet werden dürfe. Die Brahui, die eine dravidische Sprache sprechen würden, hätten sich weitgehend an die Belutschen assimiliert:

„The Baluch are one of Afghanistan’s ethnic minorities located primarily in Nimruz and scattered in small numbers over Helmand, Farah, Herat, Fariab, Jozjan, Kunduz, and Badakhshan provinces. Their numbers were estimated in the 1970s between 100,000 and 200,000. Virtually all are Sunnis and speakers of the Baluchi language (except for the Dari-speaking Qataghan Baluch). The Baluch are no longer organized into specific tribes and are largely sedentary; their ‘heartland’ lies in the Baluchistan provinces of Iran and Pakistan, where they are said to number about five million. Small numbers also exist in the former Soviet Union. Since the mid-1970s, some 2,500 Baluch guerillas, fighting for autonomy in Pakistan, have found shelter in southern Afghanistan. After the Saur Revolt, the Nur Muhammad Taraki government issued Decree No.4 for the ‘evolution of literature, education and publication in mother tongues of tribes and nationalities’ and declared Baluchi a ‘national’ language whose use was permitted on Afghan media. The Brahui who speak a Dravidian language have now largely assimilated with the Baluch.” (Adamec, 2012, S. 77)

In einem im Dezember 2014 veröffentlichten Artikel für das Afghanistan Analysts Network (AAN), eine unabhängige, gemeinnützige Forschungsorganisation mit Hauptsitz in Kabul, schreibt Monica Bernabe, eine spanische, in Afghanistan lebende Zeitungskorrespondentin, dass die Belutschen, die noch immer weitgehend nomadisch leben würden, über drei Länder verstreut seien: Pakistan, Iran und Afghanistan. Viele Belutschen würden über Pässe aller drei Länder verfügen, was es ihnen einfach mache, die Ländergrenzen zu überqueren. Die meisten Belutschen würden allerdings in Pakistan leben, so würden inoffizielle Schätzungen von rund sechs Millionen Belutschen in dem Land ausgehen. In Afghanistan gebe es inoffiziellen Schätzungen zufolge rund 600.000 Belutschen. Die im Südwesten Afghanistans gelegene Provinz Nimrus sei eine von Belutschen dominierte Provinz, es gebe aber auch belutschische Siedlungsgebiete in Helmand und Farah:

„The Balochs – still mostly nomads – are spread over three countries, Pakistan, Iran and Afghanistan, in a territory the size of France. […] Many Balochs possess passports of all three countries, making it easy for them to cross borders. But most live in Pakistan; unofficial estimates put their number at around six million. Despite a mass influx of Pashtuns into Balochistan province, that started at least with the Soviet occupation of neighbouring Afghanistan in 1979, the Balochs still form the majority here. The Pashtuns settled mainly in and around Quetta. In Afghanistan, according to unofficial estimates, there are around 600,000 Balochs. Nimroz, in southwest Afghanistan, is a Baloch-dominated province, but there are also Baloch settlements in Helmand and Farah.” (Bernabe, 31. Dezember 2014)

Lutz Rzehak, Professor am Zentralasien-Seminar des Instituts für Asien- und Afrikawissenschaften der Humboldt-Universität zu Berlin, geht in einem im Jahr 2012 erschienenen Sammelband auf die belutschische Bevölkerung in Afghanistan ein. Laut Rzehak würden die meisten Belutschen in mehr oder weniger kompakten Siedlungsgebieten in den südwestlichen Provinzen Nimrus, Farah und Helmand leben. Weniger kompakte Siedlungsgebiete in den Provinzen Herat und Kandahar könnten als vereinzelte Erweiterungen dieser kompakten Siedlungsgebiete in Südwestafghanistan angesehen werden. Sarandsch (die Hauptstadt der Provinz Nimrus, Anm. ACCORD) sei die inoffizielle Hauptstadt aller im Südwesten Afghanistans angesiedelten Belutschen. Obwohl nicht-belutschische Gruppen offiziell die politische Macht in Saransch innehätten, müssten sich diese Gruppe für gewöhnlich mit der belutschischen Bevölkerung in Nimrus arrangieren. Infolgedessen würden Flüchtlinge aus dem pakistanischen Belutschistan regelmäßig Land in der Provinz erhalten.

Rzehak führt weiters an, dass fast alle Belutschen in den südlichen und westlichen Gebieten Afghanistans Belutschisch als Erstsprache sprechen würden. Nur die Angehörigen des Brahui-Stammes hätten ihre eigene Sprache (auch Brahui genannt) als Erstsprache behalten, würden jedoch Belutschisch als Zweitsprache sprechen. Im Südwesten sei die belutschische Sprache ein wichtiges aber nicht hinreichendes Merkmal, um jemanden als Belutschen/Belutschin zu identifizieren. In Sarandsch werde Belutschisch als Lingua Franca verwendet und selbst in benachbarten Provinzen habe er viele Leute getroffen, die keine Belutschen gewesen seien, aber dennoch Belutschisch als Zweitsprache fließend gesprochen hätten, so Rzehak. Einige von ihnen hätten sich als AktivistInnen für die belutschische Sprache herausgestellt. Unter den belutschischen Splittergruppen in anderen afghanischen Provinzen stelle sich die Situation allerdings grundlegend anders dar. Keine dieser Gruppen spreche Belutschisch, und andere Sprachen (Persisch, Paschtu und Usbekisch) würden von ihnen als Erstsprache gesprochen. Wenn Mitglieder dieser Gruppen zweisprachig seien, könnte es sich bei der anderen Sprache um fast jede Sprache handeln, die in ihrem Siedlungsgebiet verbreitet sei, aber nicht um Belutschisch.

Im Südwesten Afghanistans sowie im Iran und in Pakistan würden die Belutschen über eine Stammesorganisation („kaumi“) verfügen, die als der wichtigste Rahmen ihrer Sozialstruktur angesehen werden könne. Auf einer höheren Ebene könnten verschiedene Stämme („kaum“) unterschieden werden. In der belutschischen Sprache könne das Wort „kaum“ („qaum“) zur Bezeichnung der Gemeinschaft aller Belutschen (im Sinne einer „belutschischen Nation“) verwendet werden, aber die Stämme würden auch als „kaum“ bezeichnet. Allerdings, so Rzehak weiter, sei im Alltag die Zugehörigkeit zu einem bestimmten Clan (pisrand, tayifa) von weit größerer Bedeutung.

Für die Belutschen im Südwesten Afghanistans bedeute Belutschisch-sein sich belutschisch zu verhalten (to „make Balochi“). Sie würden über einen sehr lebendigen, nang-u mayar genannten Ehrenkodex verfügen, der ein sehr komplexes System von moralischen Werten und Verhaltensregeln umfasse.

Wie Rzehak anführt, gebe es im Norden und im Zentrum Afghanistans einige belutschische Gruppen, die dem schiitischen Islam folgen würden:

„The majority of the Baloch live in more or less compact settlements in the southwestern provinces of Nimroz, Farah, and Helmand […]. Less compact Baloch settlements in the provinces of Herat and Kandahar can be regarded as sporadic extensions of these compact settlements in southwestern Afghanistan. Zaranj plays the role of an unofficial capital for all Baloch of southwestern Afghanistan. Although non-Baloch groups hold official political power in Zaranj today, these groups usually have to come to terms with the Baloch population of the province. Hence, refugees from Pakistani Balochistan are given land in the province on a regular basis. […]

In the southern and western parts of Afghanistan almost all Baloch speak Balochi as their first language. Only the members of the Brahui (Brahwui) tribe kept their own language (also called Brahui) as a first language, but all of them speak Balochi as a second language. In the southwest the Balochi language is an important but not a sufficient feature for being qualified as Baloch. In Zaranj, Balochi is used as a lingua franca, and even in neighboring provinces like Farah and Helmand I met many persons who belonged to groups other than the Baloch but who spoke Balochi fluently as a second language. Some of them proved to be Balochi language activists. However, the situation is fundamentally different among the Baloch splinter groups in other provinces of Afghanistan. None of them speak Balochi, and other languages (Persian, Pashto, and Uzbek) are used as their first language. If they are bilingual, the other language they know might be almost any language that is spread in the region of their settlement, but not Balochi. […]

In southwestern Afghanistan as well as in Iran and Pakistan the Baloch have a tribal organization or kaumi, as they call it, which can be seen as the main framework of their social structure. On a higher level, different tribes (kaum) can be distinguished. In Balochi the word kaum (qaum) can be used to describe all Baloch in the sense of ‘the Baloch nation,’ but the tribes are also named kaum. […] In everyday life, belonging to a certain clan (pisrand, tayifa) is much more important. […]

For the Baloch of southwestern Afghanistan, being Baloch means to ‘make Balochi’. They have a very lively code of honor, named nang-u mayar, with a highly sophisticated system of moral values and rules of behavior. […]

[…] there are some Baloch groups in northern and central Afghanistan who follow Shiite Islam.” (Rzehak, 2012, S. 139-148)

Auch die afghanische Online-Zeitung Khaama Press (KP) erwähnt in einem Artikel vom März 2015 schiitische Belutschen. So seien Berichten zufolge 20 schiitische BelutschInnen in der zentral gelegenen Provinz Daikundi entführt worden. Laut offiziellen Angaben handle es sich bei den Entführern um Mitglieder der Taliban:

„20 civilians have been kidnapped in central Daikundi province. Zamin Poya, district governor of Kajran district says that the gunmen behind the abduction are Taliban but until the filing of this report, Taliban had not talked to media regarding the abduction. Poya says that Taliban kidnapped these people on Sunday and took them to Charchino district in neighboring Oruzgan province. All of the people kidnapped are reported to be Shia Muslims from Baloch minority of Afghanistan.” (KP, 26. März 2015)

Die Entführung der schiitischen BelutschInnen wird auch von der British & Irish Agencies Afghanistan Group (BAAG), einem Dachverband von in Afghanistan tätigen britischen und irischen Hilfsorganisationen, erwähnt:

„In separate incidents, at least 33 more members of Shia Baloch and Hazara minorities were abducted in Ghazni, Daikundi and Balkh, 29 of whom were later released.” (BAAG, April 2015)

Das Joshua Project, eine in den USA ansässige Organisation, die zwecks Unterstützung christlicher Missionstätigkeit ethnologische Informationen sammelt, führt in einem undatierten Überblick zu Belutschen in Afghanistan an, dass diese vor allem in vier im Süden Afghanistans gelegenen Provinzen angesiedelt seien: Helmand, Nimrus, Farah und Kandahar. Dort werde das tägliche Leben regelmäßig durch die Präsenz der Taliban gestört. Die Volkssprache der Belutschen sei Belutschisch. In Afghanistan werde ein mit dem Kurdischen in Verbindung stehender Dialekt gesprochen, genauso wie Bruhui, Dari und Paschtu.

Wie der Überblick weiters anführt, definiere ein Ehrenkodex (Baluchmayar), der von allen belutschischen Stämmen befolgt werde, Lebensgrundsätze im Zusammenhang mit Integrität, Gastfreundschaft, Gnade und Ehre. Obwohl ein Großteil der Belutschen sunnitisch sei, würden Verstöße gegen soziale Normen nicht mit der Scharia geahndet. Stattdessen ermutige das Stammesoberhaupt die beteiligten Familien zu einer Blutfehde zur Beilegung des Streits. Diebstahl oder Ehebruch würden den Tod als Bestrafung verlangen.

Wie das Joshua Project erläutert, würden die Belutschen von den staatlichen Stellen weitgehend ignoriert, weshalb ihre Bildungsmöglichkeiten begrenzt seien. Ein kleiner Prozentsatz der belutschischen Kinder (vor allem Jungen) besuche eine Schule, allerdings sei das Erreichen eines Bildungslevels jenseits der Sekundarschule selten. Da nur wenige Belutschen lesen oder schreiben könnten, bestehe bei ihnen eine größere Wahrscheinlichkeit, dass sie in Jobs mit geringem Ansehen arbeiten würden:

„Today Afghan Baloch (designated the Western Baloch) live primarily in four southern provinces - Helmand, Nimruz, Farah and Kandahar, where daily life is routinely disrupted by Taliban presence. They comprise a small portion of the worldwide Baloch population. Their national language is Balochi - a language that remained unwritten until about 150 years ago. A Kurdish-related dialect is spoken in Afghanistan as is Bruhui, Dari and Pashto. […]

An honor code (Baluchmayar), passed down in songs and poetry and observed by all the tribes, defines principles of living regarding integrity, hospitality, mercy and honor. Although a majority of Baloch are now Sunni Muslim (a faith adopted slowly to replace their old Zoroastrian religion), Sharia Law is not used to deal with social infractions. Instead the tribal chief encourages a blood feud between the families involved to settle violations. Theft or adultery demands death as punishment. […]

Largely overlooked today by government services, educational opportunities are limited; a small percentage of Baloch children (mostly boys) attend school but advancement beyond high school is rare. Since few can read or write, they are more likely to hold low-status jobs.” (Joshua Project, ohne Datum)

In ihrem bereits zitierten Artikel vom Dezember 2014 geht Monica Bernabe auf pakistanische Belutschen ein, die laut eigenen Angaben vor staatlicher Repression in Pakistan, die mit den aufständischen Aktivitäten der dortigen Belutschen zusammenhänge, geflohen seien und in Afghanistan Zuflucht gesucht hätten. Einem der pakistanischen Belutschen in Afghanistan zufolge belaufe sich ihre Zahl in Nimrus auf mindestens 1.000, und dies seien nur die, von denen man wisse. Wie Bernabe anführt, würden viele belutschische Flüchtlinge in Nimrus ums Überleben kämpfen. Die meisten würden von Gelegenheitsjobs oder vom Ackerbau leben. Ihre pakistanische Herkunft erschwere ihnen die Jobsuche. Die Beziehungen zwischen den Regierungen Afghanistans und Pakistans seien weiterhin angespannt. So habe Pakistan Vorwürfe geäußert, wonach Afghanistan und Indien Waffen an belutschische Rebellen liefern würden und es Trainingscamps auf afghanischem Territorium gebe. Die lokale Verwaltung in Nimrus, in der Belutschen (und Paschtunen) unterrepräsentiert seien, misstraue pakistanischen Staatsbürgern in Nimrus:

„There are not only those who flee Pakistani military operations in Waziristan, though, but also Pakistani Balochs who say that they flee from repression by the Pakistani government, linked to latest Baloch insurgency activities. […]

’There are at least 1000 of us in Nimroz, and those are just the ones we know about,’ says one of about a dozen Balochs gathering inside a humble adobe house in Haji Abdurrahman, a tiny village in the outskirts of Zaranj, Nimroz’s provincial capital, 1000 kilometers southwest of Kabul.

Many of the Baloch refugees in Nimroz are struggling to survive. […] Most live on occasional construction jobs or farming.

Also the Balochs’ Pakistani origin makes it difficult for them to find a job. Relations between the governments of Afghanistan and Pakistan remain tense. There have been Pakistani accusations of Afghan-Indian arms supplies to the Baloch rebels and about training camps on Afghan territory. The local administration in Nimroz, in which Balochs (and Pashtuns) are underrepresented, does not trust Pakistani citizen in Nimroz.” (Bernabe, 31. Dezember 2014)

Im April 2015 fasst BBC Monitoring Nachrichtenbeiträge des afghanischen Senders Herat TV zusammen. Laut einem der Beiträge hätten hunderte Angehörige der ethnischen Minderheit der Belutschen bei einer Zusammenkunft die Regierung dafür kritisiert, gebildeten Belutschen („their educated people“) keine Rolle innerhalb der Regierung zuzuweisen. Den versammelten BelutschInnen zufolge diskriminiere die Regierung ihren Stamm:

„At a gathering, hundreds of people from Baluch ethnic minority criticized the government for giving their educated people no role in the government. They accused the government of discrimination against their tribe.” (BBC Monitoring, 2. April 2015)

Das National Democratic Institute (NDI), eine US-amerikanische Einrichtung, die Programme zur Förderung von Demokratie in Entwicklungsländern durchführt, veröffentlicht im Mai 2012 ein Verzeichnis der Abgeordneten des afghanischen Unterhauses für den Zeitraum von 2010 bis 2015, das kurze biographische Informationen zu jedem/r Abgeordneten enthält. Das Dokument wurde nach den Begriffen „Balochi“, „Baluchi“, „Brahui“ und „Bruhui“ durchsucht. Dabei ergab sich ein Treffer: Die Abgeordnete Farida Hamedi komme aus dem Distrikt Sarandsch in Nimrus, gehöre keiner Partei an und spreche als Erstsprache Belutschisch. Im Zeitraum von 2001 bis 2009 habe Hamedi die Abteilung für Frauenangelegenheiten in Nimrus geleitet. (NDI, Mai 2012, S. 235)

 

Im März 2013 veröffentlicht NDI ein Verzeichnis der Mitglieder des afghanischen Oberhauses (Meschrano Dschirga) für den Zeitraum von 2009 bis 2014, das ebenfalls kurze biographische Informationen zu jedem Mitglied enthält. Auch dieses Dokument wurde nach den Begriffen „Balochi“, „Baluchi“, „Brahui“ und „Bruhui“ durchsucht. Dabei ergaben sich folgende drei Treffer:

Saleha Mehrzad Barakzai aus dem Distrikt Chakhansur in Nimrus gehöre keiner Partei an und spreche Paschtu als Muttersprache. Darüber hinaus spreche sie Dari und Belutschisch. Bibi Haji Rohgul Khairzad und Bibi Haji Khairunsia Ghamay, die ebenfalls keiner Partei angehören würden, kämen aus dem Distrikt Kang in Nimrus. Ihre Muttersprache sei Dari, darüber hinaus würden sie Belutschisch und Paschtu sprechen. (NDI, März 2013, S. 108-110)

 

In einem im September 2014 veröffentlichten Artikel für das in Tokio ansässige Nachrichtenmagazin The Diplomat geht der freischaffende Korrespondent Karlos Zurutuza auf die Lage der Belutschen in Afghanistan ein. Zurutuza zitiert unter anderem Abdul Sattar Purdely, einen Professor und Autor, der zu den wichtigsten Fürsprechern für die belutschische Sprache und Kultur in Afghanistan zähle. Laut Purdely habe er in Koordinierung mit dem afghanischen Bildungsministerium Schulbücher in Belutschisch verfasst, die bereits in drei Schulen Verwendung finden würden. In Ermangelung vollständiger Volkszählungsdaten schätze Purdely die Zahl der afghanischen Belutschen auf rund zwei Millionen, wobei es sich nicht bei allen um Belutschisch-Sprecher handle.

In ihrem Siedlungsgebiet, das sich über die drei Länder Iran, Pakistan und Afghanistan erstrecke, gebe es enorme Gas-, Gold- und Kupfervorkommen, unerschlossene Öl- und Uranvorkommen sowie eine tausend Kilometer lange Küstenlinie unweit der Straße von Hormus. Trotz dieser Umstände würden die Belutschen die unterentwickeltsten Regionen in ihren jeweiligen Ländern bewohnen, dabei stelle Afghanistan keine Ausnahme dar.

Die drei Schulen, auf die Purdely verwiesen habe, würden sich in der abgelegenen afghanischen Provinz Nimrus befinden, in der die Belutschen die Mehrheit stellen würden. Sarandsch, die Hauptstadt der Provinz, liege in fußläufiger Entfernung zur offiziellen Grenze zum Iran sowie zum Fluss Helmand. Während Jahrhunderten hätten die lokalen Belutschen am Ufer einer der größten Wasserquellen Afghanistans gelebt, doch hätten die Dürren der vergangenen zehn Jahre viele Familien gezwungen, ihre Heimat zu verlassen. Beamte der Wasserversorgungsabteilung in Sarandsch hätten angegeben, dass der Iran für die Umleitung und Speicherung von Wasser aus dem Fluss Helmand verantwortlich sei. Die Vorwürfe in Richtung des Iran würden allerdings darüber hinaus reichen. So versuche die iranische Regierung laut Mir Mohamad Baloch, der sich selbst als „politischer und kultureller Aktivist“ bezeichne, beständig, jede belutschische Initiative in Nimrus zu ersticken, da sie diese als potentielle Gefahr für die Sicherheit ihres Landes einstufe.

Vor zwei Jahren habe Mohamad Baloch gemeinsam mit anderen Personen eine Wohnung in Sarandsch angemietet, um eine Bücherei einzurichten und dabei zu helfen, die belutschische Kultur zu entwickeln. Der anschließende Druck aus dem Iran sei allerdings so groß geworden, dass die Wohnung schließlich durchsucht und eine(r) der AktivistInnen getötet worden sei. Laut Mohamad Baloch werde die Initiative zukünftig an einem geheimen Ort in Nimrus fortgeführt, der sicher weit von der iranischen Grenze entfernt liegen werde.

Der Artikel berichtet weiters über den Nationalen Radio- und TV-Sender in Sarandsch, dessen MitarbeiterInnen momentan weiterhin ungestört am täglichen einstündigen Programm in belutschischer Sprache arbeiten würden. Laut dem Geschäftsführer des Senders sei es das einzige belutschischsprachige TV-Programm in Afghanistan, doch habe man jahrelang dafür kämpfen müssen. Heute könne das Programm in einem Umkreis von 100 Kilometern empfangen werden. Pläne für die Zukunft würden die Ausweitung der Inhalte und der Sendedauer umfassen.

Wie der Artikel weiters anführt, habe nach dem Sturz der kommunistischen Regierung ein starker kultureller Niedergang stattgefunden und die Belutschen seien aufgrund ihrer moderaten Auslegung des Islam jahrelang Opfer brutaler Repressionen geworden. Mullah Omar, der (mittlerweile verstorbene, Anm. ACCORD) Anführer der Taliban, habe in einer Fatwa (islamisches Rechtsgutachten, Anm. ACCORD) zur Säuberung der Provinz Nimrus von Belutschen und Schiiten aufgerufen.

Nimrus sei auch weiterhin das Zentrum der afghanischen Belutschen, allerdings sei die Gemeinschaft, wie es Purdely beschreibe, „über das ganze Land verstreut“. Zu dieser Diaspora würden einige hochrangige Personen zählen. So handle es sich bei Naim Baloch um den Gouverneur der Nachbarprovinz Helmand. Ein weiterer Belutsche, Abdul Karim Brahui, sei Gouverneur der Provinz Nimrus gewesen, bis er im Jahr 2013 zum Berater des Präsidenten für die afghanischen Volksgruppen geworden sei. Brahui sei auch der Vorsitzende des Belutschischen Solidaritätsrates Afghanistans, einer Kommission, die sich für die Rechte der afghanischen Belutschen einsetze.

Laut Brahui, einem ehemaligen Kommandanten der Nimrus-Front, einer bewaffneten Gruppe, die gegen die Russen und die Taliban gekämpft habe, seien während der Amtszeit von Präsident Karsai zwar deutliche Fortschritte erzielt worden, jedoch gerate die belutschische Gemeinschaft langsam in Vergessenheit. Dafür sei auch Druck von außerhalb verantwortlich: Sowohl Pakistan als auch der Iran würden ihr Möglichstes versuchen, die Situation der afghanischen Belutschen zu verschlechtern, entweder durch die Bestechung von Anführern der Gemeinschaft oder durch deren Bedrohung. Tatsächlich seien mehrere der Anführer Opfer gezielter Tötungen geworden, dies sei allerdings nichts Neues:

„ ‘In coordination with the Afghan Ministry of Education, I have written the schoolbooks in Balochi up to the 8th grade (15 years old) and they’re already being used at three schools,’ [Abdul Sattar] Purdely [a professor, writer, and one of the main advocates for the Baloch language and culture in Afghanistan] tells The Diplomat just before producing the full set of volumes.

In the absence of comprehensive census data, Purdely puts the population of Afghan Baloch at about two million, ‘not all of them being Balochi speakers.’ However, the Baloch in Afghanistan are just a tiny portion of a people divided today by the borders of Iran, Pakistan and Afghanistan, living in a vast swathe of land the size of France. Theirs is a rugged terrain that boasts enormous deposits of gas, gold and copper, untapped sources of oil and uranium, as well as a thousand kilometers of coastline near the entrance to the Strait of Hormuz.

But despite the wealth under their sandals, the Baloch inhabit the most underdeveloped regions of their respective countries. Afghanistan is no exception.

The three schools the professor points to are in Afghanistan’s remote Nimroz province, the only one that shares borders with Iran and Pakistan. In Nimroz, Afghanistan’s Baloch minority are the majority.

Zaranj, the provincial capital located 900 km southwest of Kabul, lies within walking distance of the official border with Iran, across the Helmand river. For centuries, the local Baloch have lived on the banks of one of the country’s main water sources, but the droughts of the past ten years have forced many families to leave their native land. Officials at the water supply department in Zaranj told The Diplomat that Iran is to blame for diverting and storing water from the Helmand river. But accusations go beyond interference in the water supply.

‘Tehran is constantly trying to quell any Baloch initiative here, in Nimroz, as they consider it a potential threat to their security,’ Mir Mohamad Baloch, who describes himself as a ‘political and cultural activist,’ says.

Nimroz shares borders with Iran’s restive Sistan and Balochistan region, a largely neglected area where Baloch manifestations of any kind are systematically banned. And Iran seemingly looms large even on this side of the border. Mohamad Baloch recalls a painful episode that started with a ‘humble project to offer workshops on the Balochi and English languages to local people,’ but ended in dramatic fashion.

‘Two years ago we rented a flat in Zaranj to set up a library and help develop our culture. Pressure from Iran, either through phone calls, personal visits, or even via Kabul, mounted to the point where our place was finally ransacked and one of our teammates killed,’ recalls the 45-year-old Nimrozi, who insists that the operations will resume ‘at an undisclosed location in Nimroz, and definitely far away from the border.’ […]

For the time being, the staff at Zaranj’s National Radio and Television continue to work unmolested on their daily program in the Balochi language. Just one hour a day – from 17:00 to 18:00 – may still seem modest, but it is a significant step for the community. General manager Sadullah Baloch briefed The Diplomat on the initiative’s antecedents. ‘It’s the only TV program in Afghanistan but we had to struggle for years to get this space as they were only allowing us 10 minutes. Today we cover a 100 km radius so our show can be seen almost throughout the whole province,’ he explains. Plans for the future, he adds, are to grow ‘in both contents and space.’ […]

A sharp cultural decline in Afghanistan followed the fall of the Communist government, with Baloch suffering years of brutal repression for their very moderate vision of Islam. Mullah Omar, the leader of the Taliban, issued a fatwa against the people of Nimroz, calling for the ethnic cleansing of the Baloch and Shia population.

Nimroz still remains the center of the Afghan Baloch, but as Purdely puts it, his is a community ‘scattered all over the country.’ Among this diaspora are some senior figures. Naim Baloch, for instance, is governor of neighboring Helmand province. Another Baloch, Abdul Karim Brahui, was governor of Nimroz province until he became the President’s Advisor for the Afghan Nations last year. Brahui is also the head of the Afghanistan Baloch Solidarity Council, a commission working for the rights of this community in Afghanistan.

Brahui, a former commander of the Nimroz Front, an armed group that fought against the Russians and the Taliban over the years, recently spoke with The Diplomat from his office in Kabul. ‘Despite significant advances during Karzai’s period, the Baloch community is slowly being forgotten.’ Pressure from the outside, he adds, is also to blame: ‘Both Pakistan and Iran are trying their best to worsen our situation by either bribing Afghan Baloch leaders or threatening them. In fact, several of them have been victims of targeted killing, but this is not new for us.’” (The Diplomat, 26. September 2014)

Auf dem Blog IntelliBriefs, der sich mit geopolitischen und sicherheitsrelevanten Themen befasst und eigenen Angaben zufolge Informationen von verschiedensten Quellen sammelt und in verständlicher Form darstellt, findet sich ein älterer Eintrag vom November 2009, in dem die Rede einer Person namens Gulam Lalzad bei der Baluchistan International Conference in Washington, D.C. am 21. November 2009, die von der Organisation American Friends of Balochistan organisiert worden sei, wiedergegeben ist. Laut der dem Text der Rede voranstehenden Einführung handle es sich bei Gulam Lalzad um einen in Toronto lebenden, altgedienten Journalisten im belutschischsprachigen Rundfunk („veteran Baluchi language broadcast journalist“), der ursprünglich aus Afghanistan stamme. Während 30 Jahren habe er für den belutschischsprachigen Dienst des indischen Radiosenders All India Radio gearbeitet.

Laut Lalzad würden die belutschischen Gebiete in Afghanistan nicht als Belutschistan bezeichnet, trotzdem würden sich die afghanischen Belutschen nicht fremd fühlen. Die anderen Gemeinschaften Afghanistans würden die Belutschen als aufrichtige und mutige Leute ansehen. Seit mehr als 50 Jahren sende das Nationale Radio Afghanistans belutschischsprachige Programme, außerdem gebe es ein belutschischsprachiges Programm, das täglich vom offiziellen afghanischen Fernsehen ausgestrahlt werde. Darüber hinaus sei vor 30 Jahren erstmals die Tageszeitung Soab (was „Erfolg“ bedeute) erschienen.

Lalzad zufolge gebe es in Afghanistan keine Diskriminierung von Belutschen. So habe es in den vergangenen Jahren eine Reihe belutschischer Generäle in der afghanischen Armee gegeben. General Ghulam Nabi Khan Baloch sei stellvertretender Innenminister und Sattar Purdely Vorsitzender der afghanischen Gewerkschaften unter den linksgerichteten Regierungen gewesen. Bei Karim Brahowi handle es sich um ein Mitglied des Kabinetts der Regierung Karsai:

„The Balochi areas of Afghanistan are not called Balochistan, but the Balochs in Afghanistan don’t feel alienation or stranger, the other communities of Afghanistan consider the Balochs as honest and brave people. It is more than 50 years that the Afghanistan National Radio broadcasts Balochi Programs, there is a daily balochi program telecasts from official Afghan TV also. 30 years back a daily news paper by name of Soab, mean success, start publishing from Kabul, Afghanistan. […]

As I, mentioned there is no discrimination against Balochs in Afghanistan, we had a number of Balochs generals in Afghan army in the recent years. General Ghulam Nabi Khan Baloch was a deputy Home Minister and Sattar Purdely was the president of All Afghan trade unions during leftist regimes, Karim Brahowi is a Cabinet minister in Karzai government.” (IntelliBriefs, 29. November 2009)

 

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Quellen: (Zugriff auf alle Quellen am 4. September 2015)

·      Adamec, Ludwig W.: Historical Dictionary of Afghanistan, 4th edition, 2012

·      BAAG - British & Irish Agencies Afghanistan Group: Afghanistan in March 2015, April 2015
http://www.baag.org.uk/sites/www.baag.org.uk/files/resources/attachments/Afghanistan%20in%20March%202015.pdf

·      BBC Monitoring: Programme summary of Afghan Herat TV news in Dari 1630 gmt 2 Apr 15, 2. April 2015

·      Bernabe, Monica: A “Pending Issue”: Pakistani Balochs seeking shelter in Afghanistan, 31. Dezember 2014 (veröffentlicht von Afghanistan Analysts Network, AAN)
https://www.afghanistan-analysts.org/a-pending-issue-pakistani-balochs-seeking-shelter-in-afghanistan/

·      Castellino, Joshua / Cavanaugh, Kathleen A.: Minority Rights in the Middle East, 2013 (Auszüge auf Google Books verfügbar)
https://books.google.at/books?id=9VHRny2tWgcC&pg=PA159&lpg=PA159&dq=%28balochi+OR+baluchis+OR+balochis%29+afghanistan+faryab&source=bl&ots=rIzR1K1b35&sig=htqqk6LL_cMIe_Wp2VKU6KXNwOs&hl=de&sa=X&ved=0CE4Q6AEwB2oVChMIwNuA3NbGxwIVCYgsCh0bbglb#v=onepage&q=%28balochi%20OR%20baluchis%20OR%20balochis%29%20afghanistan%20faryab&f=false

·      iMMAP - Information Management and Mine Action Programs: Afghanistan: Polling Centres 2010 and Ethnic Groups, 13. August 2010
http://www.immap.org/maps/files/maps/93.pdf

·      IntelliBriefs: Balochs and Balochi areas in Afghanistan, 29. November 2009
http://intellibriefs.blogspot.co.at/2009/11/balochs-and-balochi-areas-in.html

·      Joshua Project: Baloch, Western in Afghanistan, ohne Datum
https://joshuaproject.net/people_groups/15356/AF

·      KP - Khaama Press: 20 civilians kidnapped in Daikundi, 26. März 2015
http://www.khaama.com/20-civilians-kidnapped-in-daikundi-3062

·      NDI - National Democratic Institute: The 2010-2015 Wolesi Jirga Directory, Mai 2012 https://www.ndi.org/files/AFG-2010-2015-Wolesi-Jirga-Directory.pdf

·      NDI - National Democratic Institute: The 2009-2014 Meshrano Jirga Directory, März 2013
https://www.ndi.org/files/Afghanistan-Meshrano-Jirga-Directory-2013.pdf

·      Rzehak, Lutz: Ethnic Minorities in Search of Political Consolidation. In: Under the Drones: Modern Lives in the Afghanistan-Pakistan Borderlands (Hg.: Shahzad Bashir und Robert D. Crews), 2012, S. 136-152 (Auszüge auf Google Books verfügbar)
https://books.google.at/books?id=o1jvYqOkC0YC&pg=PA138&lpg=PA138&dq=afghanistan+balochi+language+constitution&source=bl&ots=UvHNpMFs9d&sig=aqWmocUwzOgeEVxfKe9Ujifho1c&hl=de&sa=X&ved=0CEMQ6AEwBmoVChMI5aeTlvjSxwIVwlgsCh1Wiwe6#v=onepage&q=balochi%20&f=false

·      The Diplomat: Afghanistan’s Re-Emerging Baloch (Autor: Karlos Zurutuza), 26. September 2014
http://thediplomat.com/2014/09/afghanistans-reemerging-baloch/

·      Verfassung der Islamischen Republik Afghanistan, Jänner 2004 (deutsche Übersetzung, verfügbar auf Website des Max-Planck-Instituts für ausländisches und internationales Privatrecht)
http://www.mpipriv.de/files/pdf4/verfassung_2004_deutsch_mpil_webseite.pdf