Amnesty International Report 2010 - Zur weltweiten Lage der Menschenrechte

Amtliche Bezeichnung: Republik Benin
Regierungschef: Thomas Boni Yayi
Todesstrafe: in der Praxis abgeschafft
Einwohner: 8,9 Mio.
Lebenserwartung: 61 Jahre
Kindersterblichkeit (m/w): 123/118 pro 1000 Lebendgeburten
Alphabetisierungsrate: 40,5%

Mehrere Demonstrationen wurden verboten. Mindestens ein Mann starb im Gewahrsam, nachdem er Berichten zufolge misshandelt worden war. Die Bedingungen in den Gefängnissen waren nach wie vor sehr hart, da die Hafteinrichtungen überfüllt waren. Mindestens fünf Menschen wurden 2009 zum Tode verurteilt.

Versammlungsfreiheit

Im Mai verboten die Behörden in zwei Departements im Norden des Landes öffentliche Versammlungen, die angeblich die Sicherheit gefährdeten. Im Juli wurden mehrere Demonstrationen in der Hauptstadt Cotonou untersagt, die von den Gewerkschaften organisiert worden waren, um gegen Korruption und steigende Lebenshaltungskosten zu protestieren.

Folter und andere Misshandlungen

  • Im Februar 2009 starb Adam Yessoufa im Gewahrsam, nachdem er in Karimama im Norden des Landes von Gendarmen festgenommen worden war. Berichten zufolge soll er von Angehörigen der Sicherheitskräfte geschlagen worden sein. Der Fall ging an den Staatsanwalt von Karimama, der jedoch bis zum Jahresende noch keine Anklage erhoben hatte. Auch waren bis dahin keinerlei Untersuchungsergebnisse bekannt.

Haftbedingungen

Die Gefängnisse waren nach wie vor überfüllt. Berichten zufolge sollen im Gefängnis von Abomey sechsmal so viele Menschen inhaftiert sein wie das Gefängnis eigentlich fassen kann. Die Haftbedingungen waren dadurch sehr hart.

Todesstrafe

Im November und Dezember 2009 verurteilte das Berufungsgericht von Parakou mindestens fünf Personen in Abwesenheit zum Tode. Nach Kenntnis von Amnesty International wurde zuletzt 1987 ein Todesurteil vollstreckt.

© Amnesty International

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