Anfragebeantwortung zu Serbien: Zeugenschutzprogramm [a-8335]

8. April 2013
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Im Fortschrittsbericht der Europäischen Kommission vom Oktober 2012 findet sich die Information, dass das organisierte Verbrechen nach wie vor Anlass zu starken Bedenken gebe. Es gebe nur wenige rechtskräftige Verurteilungen. Insbesondere der Abteilung für den Zeugenschutz mangle es noch immer an Personal, Ressourcen und angemessenen Räumlichkeiten:
„The Ministry of the Interior signed an amendment to the bilateral technical agreement with Europol in March 2012 and an expert mission from Europol took place in December 2011. However, organised crime still remains a serious concern in Serbia. Final convictions remain rare. Capacity to carry out complex, in particular financial, investigations needs to be built up. Specialised services, in particular the unit for witness protection, still lack sufficient staff, resources and adequate premises.“ (Europäische Kommission, 10. Oktober 2012, S. 54)
Das serbische Nachrichtenportal Vesti online berichtet im Juli 2012, dass Serbien sich um die Sicherheit von 50 geschützten Zeugen kümmere. Zeugen könnten zusätzlich zu dem von dem Programm geleisteten Schutz psychologische, soziale, juristische und finanzielle Hilfe in Anspruch nehmen, auch ein Wechsel des Wohnorts oder der Identität sei möglich. Es sei öffentlich nicht bekannt, wie viele Personen sich um die Sicherheit der Zeugen kümmern würden und wie viele Zeugen ins Ausland gebracht worden seien. Der Zeugenschutz würde in Absprache mit der Staatsanwaltschaft entweder von der „Einheit für den Schutz von Teilnehmern an Strafverfahren“ (Serbisch: Jedinice za zaštitu učesnika u krivičnom postupku) oder von der Polizei übernommen. Die Problematik von geschützten Zeugen und ihrer Sicherheit sei mit dem Bombenattentat, bei dem Radojica Joksović, der Cousin des geschützten Zeugen Nebojsa Joksović getötet worden sei, wieder an die Öffentlichkeit gedrungen. Eine Theorie sei, dass dieser Mord eine Vergeltungsaktion oder eine Warnung von Darko Šarićs Clan gewesen sei, gegen den Nebojsa Joksović aussagen wollte. Zudem habe die Ermordung von Zoran Vukojević, der im Fall der Ermordung des serbischen Ministerpräsidenten Zoran Đinđić ausgesagt habe, ein schlechtes Licht auf das Zeugenschutzprogramm geworfen. Laut Aussage des Kriminologen Zlatko Nikolić funktioniere das System des Zeugenschutzes in Serbien nicht gut, weil es künstlich aus dem angelsächsischen Raum übernommen worden sei. Die Kosten für den Schutz der Zeugen seien hoch, die Ergebnisse könnten jedoch besser sein. Das Zeugenschutzprogramm in Serbien habe in den Jahren 2007 und 2008 den meisten Zeugen Schutz geboten, nämlich jeweils 14 Personen. In den letzten Jahren hätte weniger Personen das Zeugenschutzprogramm in Anspruch genommen und in den Jahren 2010 und 2011 hätten insgesamt 7 Personen an dem Programm teilgenommen. Einer der Gründe könnte sein, dass die gesetzlichen Bestimmungen geändert worden seien und Zeugen nicht mehr von einer Amnestie profitieren würden, sondern ihre Strafe nur mehr auf die Hälfte des Mindeststrafausmaßes reduziert würde:
„Srbija trenutno brine o bezbednosti 50 zaštićenih svedoka, a troškovi njihove zaštite vode se kao službena tajna. Nezvanične procene, međutim, govore da je ‚cena‘ jednog zaštićenog svedoka oko 5.000 evra mesečno. Po toj računici zaštita svedoka, uglavnom u suđenjima za organizovani kriminal, građane Srbije košta oko 250.000 evra mesečno, pišu Večernje novosti.
Pored zaštite, svedoci, po zakonu, imaju pravo i na pomoć koja može biti psihološka, socijalna, pravna, pa i ekonomska. Mogu dobiti i promenu prebivališta, kao i prikrivanje ili promenu identiteta.
Koliko ljudi brine o njihovoj bezbednosti, za javnost je takođe tajna, kao i koliko je svedoka prebačeno u inostranstvo u saradnji sa drugim državama. Čuvanje svedoka posao je Jedinice za zaštitu učesnika u krivičnom postupku ili obične policije, u zavisnosti od dogovora sa tužilaštvom.
Priču o zaštićenim svedocima i njihovoj bezbednosti u žižu javnosti vratio je bombaški napad u kojem je ubijen Radojica Joksović, rođak zaštićenog svedoka Nebojše Joksovića. Prema jednoj teoriji, njegovo ubistvo je osveta ili upozorenje klana Darka Šarića protiv koga bi Nebojša Joksović trebalo da svedoči.
Već ranije Nebojša Joksović ‘upozoravan’ je bacanjem bombe na kafić čiji je vlasnik, a nešto kasnije pod nerazjašnjenim okolnostima planula je i njegova štamparija.
Crnu mrlju na program zaštite svedoka bacilo je i brutalno ubistvo Zorana Vukojevića Vuka koji je svedočio u procesu za atentat na premijera Đinđića.
Suđenje Aleksandru Simoviću za ovu likvidaciju počinje u sredu u Specijalnom sudu.
Veći deo zaštićenih svedoka su upravo svedoci - saradnici, bivši članovi kriminalnih grupa protiv kojih svedoče.
Kriminolog Zlatko Nikolić smatra da je ovaj sistem veštački presađen iz anglosaksonskog prava i da na našem podneblju ne daje dobre rezultate.
- Cena čuvanja svedoka je velika i to bi bilo razumljivo kada bi efekti bili veći - kaže Nikolić. - Ovako imamo situaciju da kriminalci priznaju nešto, a sakriju tri puta više i za to dobiju zaštitu u narednih dvadeset ili trideset godina. Oni uglavnom svedoče o međusobnim obračunima, a to nije dovoljno da se ispuni svrha pravde.
Program zaštite bio je uređen po ugledu na Maršalsku službu u SAD, koja je od 1971. zaštitila blizu 8.000 svedoka i oko 10.000 članova njihovih porodica. Kod nas je najviše svedoka uvedeno u sistem zaštite 2007. i 2008. godine - po 14.
Poslednjih godina ih je sve manje pa je 2010. i 2011. zaštitu dobilo ukupno sedam svedoka. Jedan od razloga za to su i promenjene zakonske odredbe po kojima svedoci saradnici ne mogu da dobiju amnestiju za svoje zločine već samo polovinu od minimalne predviđene kazne.“ (Vesti online, 10. Juli 2012)
In einer Ausgabe des Journals Justice in transition des serbischen Staatsanwalts für Kriegsverbrechen vom Februar 2007 wird Dragan Jovanović als Leiter der „Einheit für den Schutz von Teilnehmern an Strafverfahren“ im Innenministerium genannt:
„Dragan Jovanović, načelnik Jedinice za zaštitu učesnika u krivičnom postupku, MUP Srbije“ (Staatsanwalt für Kriegsverbrechen, Februar 2007, S. 2)
In einem Dokument des United Nations Development Programme (UNDP) vom Februar 2007 wird Dragan Jovanović als Leiter der Witness Protection Unit beim Innenministerium bezeichnet:
„Dragan Jovanović, Head of Witness Protection Unit, Serbian Ministry of Interior“ (UNDP, Februar 2007, S. 57)
In einem Bericht der Parlamentarischen Versammlung des Europarats (CoE-PACE) vom Jänner 2011 wird darüber informiert, dass das „Gesetz zum Schutzprogramm für Teilnehmer an Strafverfahren“ aus dem Jahr 2005 den außerprozessualen Schutz regle und Schutzprogramm für Zeugen von organisiertem Verbrechen oder Kriegsverbrechen vorsehe. Die Zeugenschutzabteilung sei beim Innenministerium angesiedelt. Zu den Schutzmaßnahmen gehörten der physische Schutz von Personen und Eigentum, die Ansiedlung an einem neuen Ort oder die Verlegung in ein anderes Gefängnis, das Verbergen der Identität eines Zeugen sowie eine völlige Änderung der Identität. Zum Zeitpunkt des Berichts sei es an den Richtern gewesen, zu entscheiden, ob ein Zeuge einem so hohen Risiko ausgesetzt sei, dass er in das Zeugenschutzprogramm aufgenommen werden müsste. In einem solchen Fall müssten alle Informationen über einen Zeugen in einem versiegelten Umschlag aufbewahrt werden und nur der Richterkammer sei die Identität des Zeugen bekannt. 30 Tage vor Beginn des Verfahrens würde der Verteidiger jedoch über die Identität von anonymen oder geschützten Zeugen informiert. Dem Angeklagten sei es untersagt, die Identität eines Zeugen offenzulegen, die seinem Verteidiger bekannt gegeben worden sei. Der Berichterstatter der Parlamentarischen Versammlung des Europarats merkt jedoch an, er sei der Ansicht, dass dieses System Schwachstellen habe.
2006 sei außerhalb jedes formalen rechtlichen Rahmens eine Zeugenschutzabteilung bei der Kriegsverbrecherkammer gegründet worden, für die das Innenministerium zuständig sei. Dem Berichterstatter der Parlamentarischen Versammlung des Europarats sei über Probleme hinsichtlich der Zeugenschutzabteilung berichtet worden. Der Abteilung mangle es an finanziellen Ressourcen und an Ausrüstung, weshalb Maßnahmen, die im Gesetz vorgesehen seien, in der Praxis nicht immer verfügbar seien. Es gebe beispielsweise nicht genügend Polizisten für die 24-Stunden-Bewachung von Zeugen. Zudem seien dem Berichterstatter gegenüber Bedenken darüber geäußert worden, dass die Zeugenschutzabteilung in den Verantwortungsbereich des Innenministeriums falle, das auch für die Polizei verantwortlich sei. Dies stelle eine Schwierigkeit dar, wenn die Zeugenschutzabteilung versuche, einen Zeugen mit „Blut an den Händen“ zu beschützen, oder Zeugen, nach denen in Zusammenhang mit anderen Verbrechen gefahndet werde. Zeugenschutzprogramme würden wegen des potentiellen Interessenkonflikts nicht gut funktionieren, wenn Polizisten Zeugen beschützen sollten, die sie versucht hätten, strafrechtlich zu verfolgen. Berichten zufolge sei es auch zu Schwierigkeiten gekommen, wenn „Insider“ aussagen wollten, etwa Zeugen, die zur Polizei gehörten. Solche Zeugen würden zögern, gegen ihre Kollegen auszusagen, vor allem wenn ihr Schutz von denen gewährleistet werden sollte, gegen die sie aussagen würden. Es habe Forderungen gegeben, die Abteilung dem Justizministerium zu unterstellen, damit sie unabhängig von der Polizei sei. Zudem sei darauf hingewiesen worden, dass es zu wenig Koordination und Kooperation zwischen der Zeugenschutzabteilung, der Büro der Staatsanwaltschaft und den Gerichten gebe.
Dem Berichterstatter sei auch über unangemessenes Verhalten von Mitgliedern der Zeugenschutzabteilung berichtet worden. Dieses habe manchmal dazu geführt, dass Zeugen ihre Aussagen geändert hätten oder entschieden hätten, nicht auszusagen. Noch besorgniserregender sei, dass nach Informationen des Sonderstaatsanwalts für Kriegsverbrechen Mitglieder der Zeugenschutzabteilung Auszüge von Zeugenaussagen veröffentlicht hätten. Man habe sie jedoch aus Mangel an Beweisen nicht strafrechtlich verfolgen können.
Es gebe nur in der Kriegsverbrecherkammer eine Zeugenschutzabteilung und es gebe keine rechtliche Basis, derartige Abteilungen außerhalb dieser Kammer zu gründen. Der Berichterstatter verspüre jedoch, dass beispielsweise die Kammer für organisiertes Verbrechen und andere Gerichte, die mit Fällen von organisiertem Verbrechen befasst seien, auch in der Lage sein müssten, Zeugen zu schützen, die durch ihre Aussagen in Gefahr geraten könnten:
„The Law on the protection programme for participants in criminal proceedings (2005) governs nonprocedural protection and provides for a protection programme for witnesses in organised crime and war crime cases. The Protection Unit is based in the Ministry of Internal Affairs. Protection measures include: physical protection of persons and property; relocation to a new home or to another prison if the person is incarcerated; concealing the identity of a witness; and a total change of identity.
Witness Protection
113. It was explained to the rapporteur that in the present system it is the judge who takes the decision as to whether a witness is at such risk that it requires placing him or her on a witness protection programme. All information on the witness must be kept in a sealed envelope and only the Chamber of judges knows the identity of the witness. However, thirty days prior to the trial, the defence counsel is notified about the identity of any anonymous or protected witnesses. The accused is forbidden from revealing the identity of a witness given to his defence counsel. The rapporteur believes that this system has similar flaws to those discussed above with reference to the ICTY.
114. Sanctions exist to deter people from revealing the identity of witnesses (which is considered as a breach of professional secrecy), but they have not been used yet. It has been known for protected witnesses to reveal their own identity.
115. A Witness Protection Unit (WPU) was established in 2006 in the War Crimes Chamber (outside any formal legal framework) and is operated by the Ministry of Internal Affairs.
116. Problems with the functioning of the WPU were brought to the attention of the rapporteur. Firstly, there is no protocol on how the unit should operate, which could potentially lead to inconsistencies. Secondly, the WPU is financially under-resourced. There is a lack of equipment, which means that despite measures being provided for in law, they are not always available in practice. For example, not enough police officers are available to provide support to witnesses who need round-the-clock protection.
117. A further concern expressed to the rapporteur by several of his interlocutors was that the Witness Protection Unit fell under the responsibly of the Ministry of Internal Affairs, which is also responsible for the police service. This presents a difficulty when the unit is trying to protect witnesses ‘with blood on their hands’ or those witnesses who are wanted in connection with other crimes. Indeed, witness protection programmes do not work so well, because of a potential conflict of interests, when the police have to protect witnesses that they are trying to have prosecuted. Complications have reportedly also been encountered when ‘insider’ witnesses attempt to testify, for example witnesses who are part of the police. Such witnesses are reluctant to come forward and testify against their colleagues, especially where any protection that they may be awarded would come from those that they are attempting to testify against. There have been calls for the Unit to be transferred over to the Ministry of Justice so that the unit is independent of the police force. Furthermore, it was pinpointed that there is a lack of co-ordination and co-operation between the WPU, the prosecutor’s offices and the courts.
118. It was also reported to the rapporteur that inappropriate behaviour by members of the WPU towards witnesses has sometimes resulted in the witnesses either changing their testimony or simply deciding not to testify at all. Even more worrying, the rapporteur was told by the Special Prosecutor for War Crimes, that members of this unit were believed to have made public extracts of witness testimonies. However, they could not be prosecuted due to lack of evidence. Considering that the WPU actually supports the work of the prosecutor, the prosecutor would like to have a certain authority over the unit to be able to avoid such problems. […]
121. Only the War Crimes Chamber has a WPU and there is no legal basis for establishing units outside the Chamber. However, the rapporteur feels that the Chamber for Organised Crime and other courts that may deal with cases of organised crime or trafficking also need to be able to protect witnesses who may be put in danger by testifying.” (CoE-PACE, 12 Jänner 2011, S. 21-22)
Balkan Insight berichtet im Oktober 2012, dass der Berichterstatter des Europäischen Parlaments für Serbien gefordert habe, die Zeugenschutzabteilung vom Innenministerium beispielsweise zum Justizministerium zu verlegen, da Zeugen oft von der Polizei eingeschüchtert würden. Einige geschützte Zeugen hätten sich öffentlich beschwert. Zoran Raskovic, ein ehemaliger geschützter Zeuge habe im Jänner 2012 erklärt, dass er von Mitgliedern der Zeugenschutzabteilung eingeschüchtert worden sei. Auch seine Eltern seien bedroht worden. Trotz seiner Beschwerden sei nichts getan worden, um seine Sicherheit zu verbessern. An der Behandlung von Zeugen durch die Zeugenschutzabteilung sei von einer Reihe internationaler Organisationen, darunter die OSZE, der Europarat und das Europäische Parlament, beträchtliche Kritik geäußert worden:
„According to Jelko Kacin, the European Parliament's rapporteur for Serbia, the Ministry of Interior’s Witness Protection Unit, WPU, needs to be transferred to some other institution, such as the Ministry of Justice, as the witnesses are often intimidated by the police […]
Some protected witness publically complained. Zoran Raskovic, a former protected witness, said in January, that he had been subjected to blatant intimidation by members of the WPU, who also threatened his parents. In spite of his complaints, he said nothing had been done to improve his safety. […]
The Witness Protection Unit, WPU, was set up in 2006 in the War Crimes Chamber and is currently run by the Interior Ministry.
Treatment of witnesses by the WPU has been widely criticized by a number of international institutions, including the OSCE, Council of Europe and the European Parliament.“ (Balkan Insight, 3. Oktober 2012)
BBC Monitoring erwähnt in seiner Zusammenstellung serbischer Presseberichte vom 27. Februar 2013 unter Bezugnahme auf das Online-Portal der serbischen Tageszeitung Blic, dass die Polizei nach den Anschlägen auf das Eigentum eines geschützten Zeugen ermitteln würde, wer die „Soldaten“ des Drogenbosses Darko Saric in Serbien seien:
„Following attacks on property of protected witness, police investigating who are drug boss Saric's ‘soldiers’ in Serbia.“ (BBC Monitoring, 27. Februar 2013)
Die serbische Zeitung Vecernje novosti berichtet im Februar 2013, dass Mitarbeiter der Kriminalpolizei bisher ungefähr ein Dutzend der 130 CDs mit Informationen zu Kontakten zwischen Mitgliedern der Gang des flüchtigen Drogenbosses Darko Saric und hochrangigen Regierungsmitgliedern und Polizeibeamten untersucht hätten:
„So far, operatives of the Criminal Police Department have examined a dozen or so of the 130 CDs of information on contacts between members of the gang of fugitive drug baron Darko Saric and senior government and police officials. […]
‘One of the first to be questioned will be the former chief of staff in the interior minister's office, Branko Lazarevic, who at present works at the Serbian Embassy in Athens,’ Vecernje Novosti's source close to the investigation says. ‘Apart from the CDs, he has been additionally incriminated by the testimonies of Mile Jerkovic and other witnesses, especially protected witnesses. According to them, Lazarevic was supplying information about measures being taken against members of that crime gang.’“ (Vecernje novosti, 14. Februar 2013)
Das serbische Nachrichtenportal B92 berichtet im Februar 2013, dass unbekannte Angreifer einen Sprengsatz auf ein Druckereigeschäft geworfen hätten, das Nebojša Joksović, einem geschützten Zeugen im Verfahren gegen Darko Šarić, gehören würde. Es sei der zweite Vorfall in dem Geschäft, in dem es bereits im September 2010 gebrannt habe und auf das im Mai 2011 drei Schüsse abgefeuert worden seien:
„Unknown perpetrators have thrown an explosive device on a printing shop in Belgrade belonging to a protected witness in the case against Darko Šarić. Nobody was injured in the fire that broke out late on Monday at the premises, located in the neighborhood of Žarkovo. Unofficially, the business owned by 40-year-old Nebojša Joksović was shot at from a Zolja portable anti-tank rocket launcher. This is the second incident at the BMG printing shop, which also caught on fire in September 2010, and was targeted with three shots from a Zolja in May 2011. “ (B92, 25. Februar 2013)
Im Juli 2012 berichtet B92, dass der Neffe eines geschützten Zeugen im Fall gegen die Drogenbande von Darko Šarić durch einen Sprengsatz unter seinem Auto getötet worden sei. Der Name des Zeugen sei in den Medien genannt worden, vom Opfer selbst seien nur die Initialen bekannt gewesen. Einen Monat zuvor sei ein Mann aus Montenegro in Belgrad durch eine Autobombe getötet worden. Quellen in der serbischen Polizei hätten angegeben, dass die beiden Fälle starke Ähnlichkeiten aufweisen würden. Der geschützte Zeuge Nebojša Joksović sei im Jänner 2010 verhaftet worden und habe gegen Darko Šarić ausgesagt. Im Mai 2011 seien drei raketengetriebene Granaten auf ein Haus in Belgrad abgefeuert worden, in dem sich Joksovićs Druckereibetrieb befunden habe. Auf ein Café, das Joksović gehöre, sei eine Handgranate abgefeuert worden. Joksović werde derzeit von der Polizei an einem geheimen Ort in Belgrad versteckt. Im Dezember 2011 habe er jedoch versucht, zu fliehen. Und die in Belgrad ansässige Tageszeitung Blic habe berichtet, dass Joksović nie in das Zeugenschutzprogramm aufgenommen worden sei und sich frei in Belgrad bewege:
„The nephew of a protected witness in the case against Darko Šarić's drug gang was killed when an explosive device was set off in his car. The witness himself has been named in the media, while only the initials of the 32-year-old victim were given. […]
In a similar case last month, a Montenegrin man described as a ‘controversial businessman’ also died in Belgrade in a car bomb blast. Sources with the Serbian police (MUP) are saying that the two cases bear ‘strong similarity’. The protected witness - Nebojša Joksović aka Joksa - was arrested in January 2010 and testified against Darko Šarić and his group's operations in Italy, as his former ‘chief associate’ in that country. After that, three RPGs [Rocket Propelled Grenades] were fired on a building housing Joksović's printing company in Belgrade in May 2011, while a hand grenade was thrown at a cafe that he owns. Joksović was dubbed by the media ‘the key witness’ in the case against the fugitive drug lord, while reports described the two as ‘friends since elementary school’. Joksović is currently kept by the police in a secret location in Belgrade. However, last December he attempted to escape, while Belgrade-based daily Blic reported at the time that he ‘never entered the witness protection program, and was freely moving around Belgrade’“ (B92, 3. Juli 2012)
Im April 2012 berichtet Balkan Insight, dass laut einer Studie des Belgrader Zentrums für Sicherheitspolitik jeder zweite Serbe glaube, dass es Korruption bei der Polizei gebe. Fast genauso viele hätten angegeben, sie würden Korruption wegen des schwachen Zeugenschutzsystems nicht melden:
„Survey shows public see corruption as rife in the main institution charged with upholding the rule of law. ’Every other citizen believes that corruption is present in the police,’ said Sonja Stojanovic, director of the Belgrade Centre for Security Policy, which conducted the survey. ‘Almost the same number of people consider state policy against corruption selective and say they would not report corruption as they are afraid of the weak witness protection system,’ she added.“ (Balkan Insight, 19. April 2012)
 
 

Quellen: (Zugriff auf alle Quellen am 8. April 2013)
 

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