a-5120 (ACC-GHA-5120)

Nach einer Recherche in unserer Länderdokumentation und im Internet können wir Ihnen zu oben genannter Fragestellung Materialien zur Verfügung stellen, die unter anderem folgende Informationen enthalten:
Allgemeine Informationen zu den Wahlen am 7. Dezember 2004 sowie zu deren Ausgang
In seinem Jahresbericht vom 25. Mai 2005 zu Ghana erwähnt Amnesty International (AI) die Präsidentschaftswahlen im Dezember 2004:
„Im Dezember fanden Präsidentschaftswahlen statt, bei denen Staatschef Kufuor im Amt bestätigt wurde.“ (AI, 25. Mai 2005)
Das US Department of State (USDOS) beschreibt in der Einleitung zu seinem Jahresbericht über Ghana vom 28. Februar 2005 das politische System des Landes. Unter anderem berichtet das USDOS hier, dass sich im Dezember acht politische Parteien den Parlamentswahlen und vier – darunter auch die regierende New Patriotic Party (NPP) – den Präsidentschaftswahlen gestellt hätten. Abgesehen von einigen Einschüchterungen und geringen Unregelmäßigkeiten hätten lokale und internationale WahlbeobachterInnen die Wahlen generell als frei und fair eingestuft. Mit 52,45 Prozent der Stimmen sei John Agyekum Kufuor von der regierenden NPP als Präsident wiedergewählt worden und habe sich damit gegen drei andere Präsidentschaftskandidaten, darunter den ehemaligen Vizepräsidenten John Atta Mills vom National Democratic Congress (NDC) durchgesetzt:
“Ghana is a constitutional democracy with a strong presidency and a unicameral 230-seat Parliament. In December, eight political parties contested parliamentary elections, and four parties, including the ruling New Patriotic Party (NPP), contested presidential elections. Despite a few incidents of intimidation and minor irregularities, domestic and international observers judged the elections generally free and fair. John Agyekum Kufuor of the ruling NPP was reelected president with 52.45 percent of the vote against three other presidential candidates, including former Vice-President John Atta Mills of the National Democratic Congress (NDC).” (USDOS, 28. Februar 2005, Einleitung)
In Abschnitt 3 des selben Berichtes geht das USDOS detaillierter auf den Ablauf sowie das Ergebnis der Wahlen im Dezember 2004 ein. Abgesehen von den oben bereits erwähnten Beobachtungen hält das USDOS hier fest, dass Probleme bei der Durchführung der Registrierung der WählerInnen berichtet worden seien:
“The Constitution provides citizens with the right to change their government, and citizens exercised this right through periodic, free, and fair elections held on the basis of universal suffrage. Despite a few incidents of intimidation and election irregularities, domestic and international observers judged the December national elections to be free and fair. However, there were reported problems in the presidential and parliamentary national voter registration exercise.” (USDOS, 28. Februar 2005, Abschnitt 3)
Zum Ausgang der Parlamentswahlen stellt das USDOS (28. Februar 2005) fest, dass die NPP 128 Sitze der NDC 94 Sitze die CPP 3 Sitze, der PNC 4 Sitze und ein unabhängiger Kandidat einen Sitz gewonnen habe:
“The NPP won 128 seats; the NDC 94; the CPP 3; the PNC 4; and there was 1 independent candidate who won a seat.” (USDOS, 28. Februar 2005, Abschnitt 3)
Hintergrundinformationen zu den Präsidentschafts- und Parlamentswahlen in Ghana im Jahr 2004 finden sich in dem Artikel der nigerianischen Tageszeitung Vanguard „What You Need to Know About Ghanaian Elections“ vom 6. Dezember 2004. In diesem werden Informationen zum Wahlsystem, den Präsidentschaftskandidaten und den Parteien, sowie den wichtigsten Themen im Wahlkampf zur Verfügung gestellt. (Vanguard, 6. Dezember 2004)
 
Genaue Informationen zum Ausgang der Präsidentschafts- und Parlamentswahlen in Ghana am 7. Dezember 2004 finden Sie im Abschnitt „Elections in Ghana“ der „African Elections Database“. Der letzte Update dieses Kapitels der Datenbank erfolgte am 30. Mai 2006. (African Elections Database, 30. Mai 2006)
Eine weitere Auflistung der Wahlergebnisse findet sich auch in Annex B (S. 43) des Länderberichts des UK Home Office zu Ghana vom September 2005 (UK Home Office, September 2005, S.43).
Ausschreitungen bei den Wahlen am 7. Dezember 2004 in Bawku
In seinem Länderbericht zur Menschenrechtssituation in Ghana vom 28. Februar 2005 (Berichtsjahr 2004) erwähnt das US Department of State (USDOS) im Zusammenhang mit den Wahlen im Dezember 2004 unter anderem auch Unruhen in Bawku, wo eine Person in einer Ansammlung von Menschen in die Luft gefeuert habe, was zur Verletzung eines Soldaten geführt habe. Ebenso hätten Sicherheitskräfte in anderen abgelegenen Gebieten des Landes einschreiten müssen, um potentielle gewaltsame Konflikte einzudämmen:
„On December 7, Presidential and parliamentary elections were held nation-wide. John Agyekum Kufuor of the NPP was reelected with 52.45 percent of the vote. Despite some irregularities, international observers reported the elections to be generally free and fair. There were reports of a shortage of ballot papers at some polls and minor problems with the voter register, such as misspelled names or photos not matching names. A police officer or other civilian security person was present at most polling stations across the country; however, there were no allegations of intimidation by the security officers at polling stations. In some areas of the country, military police and other security forces maintained a low profile at polling stations and appeared when serious problems occurred. There was unrest in Bawku when someone in a crowd fired gunshots into the air, resulting in injury to a military soldier. In other isolated areas of the country, security forces stepped in to stem potentially violent clashes at polling stations.” (USDOS, 28. Februar 2005, Abschnitt 3)
Nähere Informationen zu den Vorfällen in Bawku stellt die  ghanaische Tageszeitung Ghanaian Chronicle am Tag nach den Wahlen, dem 8. Dezember 2004 zur Verfügung: Trotz des allgemeinen Lobes für den friedlichen und geordneten Verlauf des Wahlganges berichtet die Tageszeitung von – nach eigener Aussage – “hinterhältigen und feigen” Geschehnissen, zu denen es in der Stadt Bawku gekommen sei. Laut Ghanaian Chronicle habe Frau Hawa Yakubu, amtierendes Parlamentsmitglied in Bawku Central, deren Erfolgsgeschichte als verwegene und mutige Verteidigerin der Demokratie ihr den Beinamen „Iron Lady“ eingebracht habe, immer schon mit Gewalt seitens ihrer politischen Rivalen zu kämpfen gehabt, welche der Popularität ihrer Rivalin nichts anderes entgegenzusetzen zu hätten. Bereits vor vier Jahren hätten ihre WidersacherInnen Gewalt gegen Hawa Yakubu eingesetzt, und seinen damit gescheitert. Dieses Jahr sei ein Streit um ihre Berechtigung, innerhalb ihres eigenen Wahlkreises zu wählen, ausgebrochen. Im Zuge dieser Auseinandersetzung habe ein Scharfschütze einen Soldaten verwundet, welcher gerade zusammen mit einem anderen Kollegen patrouilliert sei, um den Ursachen des Aufruhrs nachzugehen:
“But distasteful as it is, we must not allow the dastardly acts of cowardice that occurred in Bawku to pass without comment. Ms. Hawa Yakubu, the incumbent member of parliament for Bawku Central, whose track record as a bold and courageous activist for democracy earned her the sobriquet "Iron Lady" has always had to combat with violence from her political rivals who have nothing else but that as their final resort when confronted by her popularity. Four years ago, they used violence against her and failed miserably. This year, an argument arose over, of all things, her eligibility to vote in her own constituency, during which a sniper shot and wounded a poor soldier, who together with other colleagues on patrol had gone to investigate the fracas.” (Ghanaian Chronicle, 8. Dezember 2004)
In einem weiteren Artikel vom 8. Dezember 2004 schildert der Ghanaian Chronicle die Geschehnisse in Bawku folgendermaßen: Wie von Frau Hawa Yakubu selbst vorhergesagt worden sei, sei es in ihrem eigenen Wahlkreis Bawku Central zu den schlimmsten Problemen gekommen, als sie selbst vom Mob daran gehindert worden sei, zu wählen. Im Zuge dieser Auseinandersetzung hätten die Sicherheitskräfte, welche sie beschützt hätten auch Schüsse abgefeuert. In Folge dessen sei der Wahlvorgang für einige Zeit unterbrochen, nach der Wiederherstellung der Normalität am Nachmittag jedoch wieder aufgenommen worden:
 “As widely predicted by Madam Hawa Yakubu, her constituency Bawku Central recorded the worse of the problems when she was prevented from voting herself by a mob resulting in actual gunshots been fired by security men protecting her. Voting was suspended for some time, but when the situation was restored to normalcy by noon, and voting reportedly resumed. She was on course for a crushing defeat.” (Ghanaian Chronicle, 8. Dezember 2004)
Das Centre for Democracy & Development (CDD) berichtet am 10. Dezember 2004 über den Ablauf der Wahlen in Ghana. Der Autor des Artikels Kayode Fayemi habe mit seinem Team vierzig Wahlstationen im Großraum Accra besucht. Nur in einem Wahllokal habe der Urnengang, nachdem die Wahlmaterialien aufgrund eines Fahrzeugschadens nicht ange­kommen seien, nicht pünktlich um sieben Uhr morgens begonnen. Laut eigener Aussage hätten die MitarbeiterInnen des Centre for Democracy & Development (CDD) Wert darauf gelegt, besonders mit den WahlhelferInnen der Parteien zu sprechen, und es sei bemerkenswert gewesen, dass nicht ein einziger Wahlhelfer – auch nicht jene, die der Oppositionspartei angehört hätten – Beschwerden gehabt habe. In einigen Wahlzellen mit ungewöhnlich großen Anzahlen von WählerInnen sei es zu Raufereien gekommen, auf die die Wahlkommission jedoch prompt reagiert habe. Die Präsenz der Polizei in den Wahllokalen sei laut Fayemi kaum merklich gewesen, da sich die PolizistInnen außer wenn ihre Aufmerksam­keit notwendig gewesen sei, in einer gewissen Distanz zu den WahlhelferInnen aufgehalten hätten. WahlbeobachterInnen, die in anderen Regionen Ghanas tätig gewesen seien, hätten Ähnliches berichtet – nur in der nördlichen Region habe es im Wahldistrikt Bawku Unruheherde gegeben:
“On Election Day, our team visited no fewer than forty polling stations in the Greater Accra region. It was only in one station that the election did not start promptly at 7.a.m because materials did not arrive there due to a vehicle breakdown. We made a point of speaking particularly to party polling agents and it was remarkable that not a single polling agent, particularly those from the opposition parties had any complaints to make to us. In a few polling booths with unusually large number of voters, there was some rowdiness, but by the time we brought this to the notice of the Deputy Chairman in Charge of Operations at the EC headquarters, the Commission promptly took action. In all cases, police presence was hardly noticeable as they stood some distance from the polling officials, except when their attention was requested. Our colleagues in the other regions painted pretty much the same picture, except the Northern region where there were pockets of violence in the Bawku constituency.” (CDD, 10. Dezember 2004)
In weiterer Folge bezweifelt das Centre for Democracy & Development (CDD) in seinem Wahlbeobachtungsbericht vom 10. Dezember 2004 jedoch die Glaubwürdigkeit jener Maß­nahmen der NPP-Regierung, welche die Sicherheit der BürgerInnen von Ghana bei der Wahl gewährleisten sollten. Besonderen Zweifel hegt die Organisation bezüglich der Sicherheit der WählerInnen in der nördlichen Region. So stelle die dreiste Ermordung des lokalen Herrschers im Bezirk Yendi immer noch eine beachtlichen Ursache für Spannungen dar. Es gebe Personen, die die NPP aufgrund der Bedeutung wichtiger NPP-Funktionäre wie Aliu Mahama, Joshua Hamido und Malik Alhassan Yakubu in dem Konflikt für den Mord verantwortlich machen würden. In der Tat sei das einzige Gebiet, in dem es während der Wahlen zu ernsthaften Auseinandersetzungen gekommen sei, der Norden gewesen, besonders der Wahlkreis Bawku, wo die prominente Bürgerrechtlerin und Parlamentarierin der westafrikanischen Wirtschafts­gemeinschaft ECOWAS Hawa Yakubu kandidiert habe:
“The irony is that the NPP government has not necessarily performed creditably in ensuring the security and safety of ordinary Ghanaians, especially Ghanaians in the Northern region. The brazen murder of the local monarch, the Ya Na in Yendi District, a centre of traditional influence in the Northern region remains a major source of tension and there are those who see the NPP as responsible for this, given the prominence of major NPP figures like Aliu Mahama (current Vice President), Joshua Hamidu (former National Security Adviser and now High Commissioner to Nigeria) and Malik Alhassan Yakubu (former Interior Minister) in the conflict. Indeed, the only area that witnessed serious conflict during the election was the North, especially the Bawku constituency where Hawa Yakubu, prominent civil society activist and ECOWAS Parliamentarian was a candidate.” (CDD, 10. Dezember 2004)
People’s Daily Online spricht am 8. Dezember 2004 in seiner Berichterstattung über die Wahlen davon, dass diese gut organisiert gewesen seinen. Die Wahlen in Ghana seinen zügig und friedvoll von Statten gegangen. Berichte über ernsthafte gewaltsame Zwischenfälle habe es während des gesamten Wahltages mit Ausnahme einiger geringfügiger ethnischer Spannungen, die während des Morgens in der nördlichen Stadt Bawku aufgetreten seien und nach einigen Stunden aber beruhigt haben werden können, nicht gegeben:
“The elections were well organized and Ghanaians voted briskly and peacefully, with no reports on serious election violence during the whole day, except minor ethnic tension that appeared in a northern town of Bawku in the morning but was calmed down hours later.” (People’s Daily Online, 8. Dezember 2004)
Wie einem weiteren Artikel des Ghanaian Chronicle vom 23. November 2004 zu entnehmen ist, sei es schon vor den Wahlen vom 8. Dezember zu Spannungen in der im Nordosten Ghanas gelegenen Stadt Bawku gekommen. Laut Bericht der Tageszeitung hätten AnhängerInnen einiger ehrgeiziger Kandidaten für das Parlament darauf abgezielt, die amtierende Parlamentsabgeordnete Hawa Yakubu der New Patriotic Party (NPP) ihres Amtes zu entheben. Bei Zusammenstößen am 14. November seien sieben UnterstützerInnen der Parlamentsabgeordneten Hawa Yakubu darunter auch der Fahrer eines Pick-Up der NPP unterschiedlich schwer verletzt worden. Auch drei Wochen zuvor sei Frau Hawa Yakubu als sie gerade von einem Begräbnis zurückgekehrt sei, angeblich angegriffen worden, als sie sich dem Gebiet eines in Bawku Central kandidierenden unabhängigen Kandidaten genähert habe. Ein schwerer Metallgegenstand sei gegen die Türe ihres ECOWAS-Fahrzeuges geschleudert worden und habe die Autotür vollständig zerstört. Zwei Wochen später habe der nigerianische Fahrer eines in Nigeria registrierten Fahrzeugs, nachdem er der Parlamentsabgeordneten in Bawku gerade einige Baumaterialien geliefert hätte, unabsichtlich vor dem Haus des Kandidaten des NDC ein kleines Kind niedergefahren. Daraufhin sei er erbarmungslos niedergeschlagen worden. Zu diesem Vorfall sei es gekommen, als die Parlamentsabgeordnete sich gerade auf dem Weg nach Nigeria befunden habe. In Reaktion auf die beschriebenen Zwischenfälle habe Frau Hawa Yakubu den vermehrten Einsatz internationaler Wahl­beobachterInnen in Bawku gefordert und die Sicherheitskräfte dazu aufgerufen, ihre Präsenz in der Region zu intensivieren, um jegliche Versuche, den Wahlvorgang in Bawku zu stören, unterbinden zu können und freie und sichere Wahlen zu garantieren:
“Violence is raising its hideous head again in the Upper East Regional town of Bawku Central in the electioneering campaign ahead of the December 7 Presidential and Parliamentary elections. The area remains tense, following recent acts of hooliganism displayed by some loyalists from the camp of some aspiring parliamentary candidates vying to unseat the incumbent New Patriotic Party (NPP) MP, Madam Hawa Yakubu. Currently, there are five candidates, including an independent vying for the Bawku Central seat. These are from the NDC, NPP, CPP and the PNC. The incident, which took place on November 14, left seven supporters of the MP, including the driver of an NPP pick up with various degrees of injuries. The matter was reported to the Police in Bawku. Three weeks earlier, Madam Yakubu, returning from a funeral around 6:15 PM was allegedly attacked upon approaching the area of the independent candidate. A heavy metal was thrown at her ECOWAS diplomatic vehicle, completely damaging the door. Madam Yakubu compared the impact of the metal on the car to that of a car crash. Two weeks afterwards, a Nigerian-registered vehicle with a Nigerian driver who was returning from delivering some building materials to the MP in Bawku but incidentally ran into a little girl right in front of the NDC candidate's house, was allegedly beaten up mercilessly. She said one of her party vehicle's windscreen, was damaged in the process, whilst her personal security, a policeman was also slapped. This incident occurred whilst the MP, a member of the ECOWAS Parliament based in the Nigerian capital, Abuja was said to be heading to that country. Madam Yakubu told The Chronicle on Friday at the Kotoka International Airport, just before her departure to her troubled constituency that she had to cut short her visit to Abuja due to the situation. She described the incidents as major violence and appealed to the security agencies to intensify their presence in Bawku to curtail any attempt to disrupt the election process in the area. The 'Iron Lady' said heavy security in Bawku would make all the candidates feel secure. […] Madam Yakubu said all she wanted was a free and fair election in the area and appealed to the Electoral Commission to take note of the indelible ink; saying the ones that were usually sent to her area were diluted and this made it easy for people to remove it and double vote. She suggested that the ink used in South Africa be used here. She, however, called for the presence of more international observers in Bawku, to ensure that the election there was free and fair.” (Ghanaian Chronicle, 23. November 2004)
Ebenso wird in eine auf Ghanaweb.com publizierten Artikel der Nachrichtenagentur Agence France Press (AFP) vom 4. Dezember 2004 über Warnungen seitens der Vereinigten Staaten von Amerika an ihre BürgerInnen berichtet, unnotwendige Reisen in den Norden Ghanas am Wahltag sowie unmittelbar nach dem Wahltag zu vermeiden. Die Stadt Bawku im „Upper West“ solle gemieden werden. Falls Reisen dorthin unvermeidlich seien, sei „extreme Vorsicht“ angebracht:
„The warning also advised US citizens to avoid the town of Bawku in Ghana's Upper West Region and to ‘exercise extreme caution’ in those areas during the election if travel there is required.” (Ghanaweb.com, 4. Dezember 2004                                                                                 
Kämpfe zwischen Mitgliedern der NPP und des NDC und Anzahl der getöteten Personen
Informationen zur Anzahl der bei den Wahlen im Dezember 2004 getöteten Personen liefert das UN Integrated Regional Information Network (IRIN). Obwohl seitens der Behörden drei politisch motivierte Morde sowie gewaltsame Vorfälle registriert worden seien, habe die „Coalition of Domestic Election Observers“, welche 7.400 lokale WahlbeobachterInnen ausgesandt habe, die Wahlen generell als friedlich, frei und fair bezeichnet:
“Although officials registered three politically-related deaths and incidents of violence, the Coalition of Domestic Election Observers, which deployed 7,400 local monitors, gave the election a thumbs-up, saying it was ‘peaceful, free and fair’” (IRIN, 10. Dezember 2004)
Das US Department of State berichtet in seinem Länderbericht über Ghana vom Februar 2005, dass im Bezirk Tolon/Kumbunguin der nördlichen Region sich NPP-UnterstützerInnen in einen Wahlkreis begeben hätten, welcher als Hochburg des NDC bekannt sei um dort Untersuchungen wegen des Vorwurfes, dass auch Jugendliche wählen würden, durchzuführen. Es sei zu Zusammenstößen zwischen den beiden Gruppen gekommen, welche zu dem Tod von zwei Personen geführt hätten:
“In the Tolon/Kumbungu district of the Northern Region, NPP supporters went into a constituency known to be an NDC stronghold to investigate allegations of underage voting. The two groups clashed, resulting in the death of two persons, one from each side of the debate.” (USDOS, 28. Februar 2005, Abschnitt 1a)
Die Electoral Commission of Ghana berichtet in ihrer Darstellung des Urnengangs in Ghana vom November 2005 von einem minderjährigen Unterstützer des NDC, der getötet worden sei, weil er Wahlwerbeartikel und Zugehörigkeitszeichen seiner Partei um den Hals getragen habe. Weiters sei der für den Wahlkreis Tamale Central zuständige Vorsitzende der CPP in Militärhaft gestorben:
“Violence: Isolated incidents of crowd violence and mob action were reported in Tamale Central, Tamale North, Saboba and Zabzugu/Tatale constituencies all in the Northern region and in Techiman North, Tain and Pru constituencies in the Brong Ahafo region. In Pru constituncy, which is one of the newly created constituencies, a number of ballot boxes with their contents were burnt in the clash. Consequently, the election results were declared three weeks after the elections. In Tamale, for instance, the Regional Security Council had to ban political rallies and activities in the municipality. This was after a minor supporting the NDC had been killed for hanging a party paraphernilia around his neck. A CPP constituency Chairman for Tamale Central also died in military detention subsequent to the elections.” (Electoral Commission of Ghana, November 2005)
In einem Artikel vom 16. Dezember 2004 berichtet der Ghanaian Chronicle über eine Pressekonferenz des nationalen Beauftragten der Jugendorganisation der NPP, Mustapha Hamid zum Ausgang der Wahl sowie den gewaltsamen Ausschreitungen nach den Wahlen. Dort habe Hamid den NDC als gesetzlose, gewaltbereite Partei beschrieben. Weiters habe Hamid festgestellt, dass sich der gewaltsame Charakter der Partei in Techiman-Nord gezeigt habe, wo Wahlurnen zerstört und niedergebrannt worden seien. Als weiteres Beispiel habe er Bawku genannt, wo auf die Parlamentarierin Hawa Yakubu geschossen worden sei. Yakubu selbst sei verfehlt worden, ihr Leichwächter habe Verletzungen davongetragen. Zu der Gewalt nach den Wahlen habe Hamid weiters erwähnt, dass plündernde Jugendliche NDC-AnhängerInnen am Vorabend der Wahlen drei jugendliche AktivistInnen der NPP zu Tode geprügelt hätten. Zwei der getöteten Jugendlichen habe Hamid namentlich genannt. Es handle sich um Abu Hanifa und Yakubu Amadu, welcher auch als 'Iran-Iraq' bekannt sei:
“Addressing a press conference yesterday on the election and post-election violence in Tamale, the national youth organizer of the party, Mr. Mustapha Hamid, described the NDC as a lawless, violent party, which was begotten of lawlessness and violence. […]
Delving into the genesis of the recent Tamale violence, Mr. Hamid said the NDC had exhibited its violent character in Techiman-North when ballot boxes were destroyed and burnt. He cited Bawku where the sitting MP, Mad. Hawa Yakubu was shot and missed, but with her bodyguard sustaining injuries. 
Touching specifically on the post election violence, the organizer alleged that on the eve of the election, marauding NDC youth attacked and clubbed to death three youth activists of the NPP.
He mentioned two of the deceased as Abu Hanifa and Yakubu Amadu a.k.a 'Iran-Iraq' after showing the clip of the deceased to the press. According to him, the NPP did not make noise about the incident because they thought it would escalate tension in the metropolis.” (Ghanaian Chronicle, 16. Dezember 2004)
Auch im Vorfeld der Wahlen sei es laut Bericht zu Morden gekommen. So berichtet der Ghanian Chronicle am 29. November 2004, dass Seth Fiamaple, Aktivist des NDC im Wahlkreis Ayawaso Ost in der Region Accra von angeblichen UnterstützerInnen der NPP getötet worden sei:
„The life of Seth Fiamaple, a National Democratic Congress (NDC) activist in the Ayawaso East Constituency in the Greater Accra Region was cut short last Saturday by alleged supporters of the New Patriotic Party (NPP).” (Ghanaian Chronicle, 29. November 2004)
Public Agenda stellt am 10. Dezember 2004 fest, dass erstaunlicherweise nicht Yendi, der Sitz des Königs von Dagbon zum Zentrum der Auseinandersetzungen nach den Wahlen geworden sei, sondern Kumbungu und Nantong zu Problemzonen im Norden des Königreichs Dagbon geworden seien. Berichten zufolge hätten zwei Personen bei gewaltsamen Auseinander­setzungen in Zusammenhang mit den Wahlen in Kumbungu ihr Leben verloren. In Nantong habe der leitende Beamte der Wahlbehörde fliehen müssen um sein Leben zu retten, nachdem einige Personen gedroht hätten, ihn zu töten, wenn das Wahlergebnis nicht ihren Vorstellungen entspräche:
„Rather than Yendi, the surprised troubled spots in the Northern Region were Kumbungu and Nantong both in the Northern Region and Dagbon kingdom. At Kumbungu reports said two people lost their lives in an election related violence, while in Nantong the presiding officer fled for his life when some people threatened to kill him if the results did not go the way they expected.” (Public Agenda, 10. Dezember 2004)
In den ACCORD derzeit zur Verfügung stehenden Quellen konnten im Rahmen der zeitlich begrenzten Recherche keine genauen Angaben zur Anzahl der bei Auseinandersetzungen rund um die Wahlen am 7. Dezember 2004 in Bawku getöteten Personen gefunden werden.
Festnahmen bzw. Verurteilungen im Laufe der Präsidentschafts- und Parlamentswahlen in Bawku im Dezember 2004
In den ACCORD derzeit zur Verfügung stehenden Quellen konnten im Rahmen der zeitlich begrenzten Recherche keine Informationen darüber gefunden werden, ob es in Bawku während der Präsidentschafts- bzw. Parlamentswahlen im Dezember 2004 zu Festnahmen oder Verurteilungen gekommen ist.
 
Diese Informationen beruhen auf einer zeitlich begrenzten Recherche in öffentlich zugänglichen Dokumenten, die ACCORD derzeit zur Verfügung stehen. Diese Antwort stellt keine Meinung zum Inhalt eines bestimmten Ansuchens um Asyl oder anderen internationalen Schutz dar. Wir empfehlen, die verwendeten Materialien zur Gänze durchzusehen.

Quellen: