a-6325-1 (ACC-KEN-6325)

Nach einer Recherche in unserer Länderdokumentation und im Internet können wir Ihnen zu oben genannter Fragestellung Materialien zur Verfügung stellen, die unter anderem folgende Informationen enthalten:
Die Mungiki-Sekte (allgemeine Informationen, Verbot in Kenia, Menschenopfer und andere grausame Praktiken)
Für Allgemeines sowie Hintergrundinformationen zur Mungiki-Sekte (in deutscher Sprache) möchten wir Sie auf die folgenden Artikel hinweisen. Außerdem übermitteln wir Ihnen im Anhang eine ACCORD-Anfragebeantwortung vom 20. Dezember 2007.
 
Folgende Überblicksartikel liefern Informationen zu der Sekte, ihrer Entstehung und ihren Aktivitäten:
 
In einem Artikel vom 17. September 2007 liefert BBC News folgende Hintergrundinformationen zu den Mungiki:
Die Mungiki-Sekte werde von den Behörden oft als kriminelle Gruppe beschrieben und sei für eine Reihe grausamer Tötungen und Enthauptungen verantwortlich gemacht worden. Im Juni 2007 seien 110 Personen bei einer größeren Polizeioperation gegen die Sekte in einem von Nairobis größten Slums ums Leben gekommen.
Inspiriert seien die Mungiki eigenen Behauptungen zufolge durch die Rebellion der Mau-Mau.
AnhängerInnen der Mungiki hätten Schutzgelder von BetreiberInnen des öffentlichen Transportwesens, SlumbewohnerInnen und anderen Geschäftsleuten in und um Nairobi ver­langt. Personen, die sich weigern würden, diese zu bezahlen würden oft brutal ermordet. Großteils bestehe die Mungiki-Sekte aus Militanten, die der größten ethnischen Gruppe Kenias, den Kikuyu angehören würden. Im Jahr 2002 sei die Sekte verboten worden:
“The Mungiki sect - described by the authorities as a criminal gang - has been blamed for a series of gruesome killings and beheadings. In June, some 100 people died in a major police operation against the sect in one of Nairobi's biggest slums. The Mungiki claim to take their inspiration from Kenya's Mau Mau rebels. Mungiki followers have been demanding protection fees from public transport operators, slum dwellers and other businessmen in and around Nairobi. Those who refuse are often brutally murdered. The Mungiki are made up primarily of militants from Kenya's biggest ethnic group, the Kikuyu. The sect was banned in 2002.“ (BBC News, 17. September 2007)
Verboten war die Organisation auch noch im Jahr 2007, als laut Jahresbericht von Amnesty International (AI) vom Mai 2008 die kenianische Polizei konzentriert gegen Mitglieder der Gruppe vorgegangen sei und im Zuge dessen Hunderte Personen getötet habe. Mungiki wiederum hätten angeblich Dutzende Personen in Nairobi und Zentralkenia getötet, darunter auch Polizeibeamte; einige von ihnen seien enthauptet worden:
„Between June and October, police shot and killed hundreds of individuals in the course of security operations against members of the banned Mungiki group, after the Minister for Internal Security ordered a crackdown on Mungiki members and issued a “shoot-to-kill” order. Mungiki members allegedly killed tens of people, including police officers, in Nairobi and central Kenya, some of whom were beheaded.“ (AI, 28. Mai 2008)
Auch der aktuelle Länderbericht zur Menschenrechtslage des US Department of State (USDOS) vom März 2008 berichtet, dass das Verbot der Mungiki noch aufrecht sei:
„The 2002 ban on membership in the Mungiki criminal organization remained in effect. In previous years the Mungiki espoused political views and cultural practices that were controversial in mainstream society; later the group became a feared criminal organization, particularly in the public transportation sector, and harassed and intimidated residents. The Mungiki had a significant following among the poor and unemployed.“ (USDOS, 11. März 2008, Sek. 2b)
Auch in einem Artikel des East African Standard vom 3. Juni 2007 wird erwähnt, dass zukünftige Mitglieder der Mungiki einen siebenteiligen Schwur ablegen müssten. Der vierte davon würde das zukünftige Mitglied dazu berechtigen, ein Gewehr zu tragen und zu töten. Alle Schwüre würden mit den Worten enden: „Ich möge sterben, wenn ich desertiere oder unsere Geheimnisse verrate.“:
“Mungiki (Agikuyu word for a gathering of many people) members take a seven-step oath — the fourth allowing one to hold the gun and kill — and all ending with the words: "May I die if I desert or reveal our secrets.’’ They fondly refer to each other as jama (insider).” (East African Standard, 3. Juni 2007)
Am 31. Jänner 2008 berichtet die Tageszeitung (taz), dass im Rahmen der Unruhen nach den Wahlen in Kenia, bei denen auch viele Kikuyu zu Opfern geworden seien, die Mungiki-Sekte an Einfluss gewonnen habe:
„In der fast ausschließlich von Kikuyu besiedelten Region [Nanyuki] werde überall offen für den Mord an anderen Volksgruppen gesammelt: "Die gehen von Haus zu Haus und sagen: Habt ihr gehört, was unseren Brüdern und Schwestern rund um Eldoret zugestoßen ist? Gebt uns Geld, damit wir die Übeltäter umlegen können", berichtet der Geschäftsmann. Die da von Haus zu Haus gehen, sind Anhänger einer der berüchtigtsten politischen Sekten, der Mungiki, die sich auf einen mythischen Hintergrund und das Erbe der Mau-Mau berufen, die Kenia von der Kolonialherrschaft befreiten. Viele halten sie inzwischen für kaum mehr als eine mafiöse Organisation. Doch in den Unruhen der Zeit nach den Wahlen, wo viele Kikuyu zu Opfern geworden sind, haben die Mungiki Oberwasser bekommen. Sie drohen, jeden umzubringen, der einen Kikuyu von seinem Hof vertrieben hat. Auch neue Angreifer wollen sie fernhalten - gegen ein hohes Schutzgeld, versteht sich. […] Die ethnischen Milizen haben eine traurige Tradition. Seit langem sind sie der verlängerte Arm politischer Hardliner. Die Mungiki etwa benutzte schon 2002 der damalige Autokrat Daniel Arap Moi, um in Nairobis Slums Angst und Schrecken zu verbreiten. Knapp ein halbes Jahr vor dem Wahltermin wüteten sie in Armenvierteln, wo Luo zu Hause waren. Ihre Morde begingen sie möglichst grausam: Mit Macheten wurden die Opfer niedergemetzelt, sie wurden angezündet oder lebendig begraben. Die gleichen Szenen wiederholen sich in diesen Tagen im Naivasha und Nakuru im südlichen Rift Valley. Die Zahl der Massenvergewaltigungen hat sich in Kenia binnen eines Monats verdoppelt, warnen die UN. "Es ist immer das gleiche: Wenn es Unruhen gibt, sind die Schwächsten die ersten Opfer", erklärt Rahab Ngugi, die in Nairobis Frauenhospital arbeitet. Von 140 Frauen, die hier seit Anfang Januar eine Vergewaltigung gemeldet hatten, war gut die Hälfte unter 18 Jahre alt. Nicht nur die Opfer, auch moderate Kikuyu fürchten die Mungiki, die ihre Mitglieder mit düsteren Riten auf unbedingte Treue einschwören. ‚Sie gehen von Haus zu Haus’, berichtet ein Kikuyu aus Naivasha. ‚Wenn du ein Luo bist, dann töten sie dich. Wenn du ein Kikuyu bist, nehmen sie dich mit. Wenn du dich weigerst, töten sie dich auch.’“ (taz, 31. Jänner 2008)
Im Juli 2007 berichtet der East African Standard, dass in einem Haus in Gaite Village in Kangema, in dem zwölf mutmaßliche Mungiki-Angehörige erschossen worden seien, Körperteile gefunden worden seien, was das Gerücht, die Sekte verwende Menschenopfer für seine Rituale, zu bestätigen scheine. Die Polizei untersuche derzeit, ob Körperteile von jüngst von Mungiki verstümmelten Personen in Ritualen zum Einsatz gekommen sein könnten. Nach Angaben der Polizei seien ebenfalls Hände, Finger, männliche Genitalien und eine Schüssel voll Blut gefunden worden; die Polizei vermute, es handle sich dabei um Körperteile von Opfern der Mungiki. In den vergangenen beiden Monaten hätten Mungiki mehr als 10 Personen in Nairobi und den Zentralprovinzen enthauptet. Zwei Wochen zuvor habe die Polizei in Maragua bei einer Razzia anlässlich einer Vereidigungszeremonie mutmaßlicher Mungiki-Angehöriger männliche Genitalien gefunden. Im vergangenen Monat hätten Mungiki-Anhänger zwei hochrangige Polizeibeamte in den Bezirken Othaya und Kangema getötet:
„It was a grisly scene; human body parts next to a blackened pot, raw blood sprinkled on a dusty floor and a skinned carcass of a goat. The items, found inside a house where 12 Mungiki suspects were shot dead in Murang'a on Sunday, offer spine-chilling insights into oathing ceremonies conducted by the killer gang. They seem to confirm the myth that the gang, which first appeared as an anti-Christian sect in the early 1990s, uses human sacrifice in its rituals. A Bible was also found in the rusty tin-roofed house in Gaite Village in Kangema, but had the New Testament pages torn off. Police are now probing whether body parts of people dismembered by the Mungiki suspect, recently, may have ended up in such gruesome rituals. […] Central Provincial Police Officer, Mr Philip Ndwiga, said they found human hands, fingers and other paraphernalia, which the sect uses while administering oath. Police also found a man's private parts and a bowl filled with blood. "We suspect they are parts of the bodies of their victims," said the PPO. "We do not know what they use the human body parts for. It is a mystery, which we are yet to unravel. We do not know whether they drink it (human blood)," he said. In the last two months, Mungiki suspects have beheaded more than 10 people in Nairobi and Central provinces. […] Just two weeks ago in Maragua, police stumbled upon Mungiki suspects in an oathing ceremony where they also found a man's private parts. Last month, Mungiki adherents killed two assistant chiefs one in President Kibaki's Othaya constituency, and another one in Internal Security minister, Mr John Michuki's constituency.“ (East African Standard, 4. Juli 2007)
Staatlicher Schutz vor der Mungiki-Sekte
Die Coalition to Stop the Use of Child Soldiers berichtet im Mai 2008 davon, dass im Jahr 2007 zwei damalige sowie zwei frühere Parlamentsabgeordnete wegen mutmaßlicher Verbindungen zur Gruppe der Mungiki verhaftet worden seien:
„In June 2007 police killed more than 30 people in the settlement of Mathare during operations against gang members. The operations followed a number of killings attributed to Mungiki members. The gang had a history of involvement in political violence and in 2007 two former and two current members of parliament were arrested and questioned over their alleged links to the group.“ (Coalition to Stop the Use of Child Soldiers, Mai 2008, S. 1)
In einem Artikel vom 31. Jänner 2008 zur Situation vier Wochen nach den Wahlen in Kenia erwähnt die Tageszeitung (taz) unter anderem, dass die Mungiki großteils unbehelligt von der Polizei agieren könnten. Auf Angriffe von Mungiki gegen Nicht-Kikuyu würde die Polizei nicht reagieren:
„Extremisten haben derzeit in Kenia Konjunktur - die Gerüchte mehren sich, dass einige von Kibakis Ministern die Mungiki mit Geld und Waffen unterstützen. ‚Die Polizei lässt die Mungiki walten’, sagt ein Augenzeuge aus Nakuru. Kurz vor den Wahlen wurde ein Auto mit Regierungskennzeichen in Naivasha angehalten, bis unter das Dach voll geladen mit Macheten. Zwei Tage stand der Wagen an einer Polizeiwache, dann war er verschwunden. Was mit den Waffen geschehen ist, weiß niemand. […] Unterdessen haben die ethnischen Milizen die Hauptstadt Nairobi ins Visier genommen. Im Norden von Nairobi brannten am Mittwochmorgen Hütten von Nicht-Kikuyu. ‚Die Mungiki haben sie abgefackelt’, sagt Roger, der als Gärtner im nahen Villenviertel arbeitet. Von der nahen Polizeiwache sei niemand gekommen, um zu helfen. Diesen Vorwurf hört man immer wieder. Zwar versichert Polizeisprecher Eric Kiraithe, man habe die Lage unter Kontrolle, doch das kann nicht ganz stimmen. Von einem Todesschussbefehl war am Mittwoch die Rede, auch das wies er zurück. ‚Aber wir können nicht zulassen, dass weiterhin Menschen auf offener Straße erschlagen werden’, verteidigte Kiraithe ein künftig noch härteres Durchgreifen. Doch ob die Polizei gegen die Milizen eine Chance hat oder haben darf, war vier Wochen nach Beginn der Unruhen in Kenia völlig unklar.“ (taz, 31. Jänner 2008)
Die Neue Zürcher Zeitung (NZZ) schreibt in einem Artikel vom 27. Jänner 2008 von Mungiki-Milizionären, die mit Uniformjacken der Polizei bekleidet gewesen seien. Berichte über eine Zusammenarbeit zwischen Polizei und Mungiki würden sich häufen:
„Mungiki in Uniformjacken? […]
Nur wenige hundert Meter entfernt berichtet der Kalenjin Alfred Cheruiyot, der nach eigenen Angaben Augenzeuge war, von einem Angriff der Mungiki auf die Primarschule von Ronda am Sonntagmorgen. Viele der Milizionäre hätten Uniformjacken der Polizei getragen, bewaffnet seien sie aber mit Macheten gewesen. Die Angaben lassen sich nicht überprüfen, doch häufen sich Berichte darüber, dass Mungiki mit der Polizei und den kenyanischen Paramilitärs zusammenarbeiten und zum Teil in Lastwagen nach Nakuru gebracht wurden. Dies dementierte ein Polizeisprecher in Nairobi. Derselbe Sprecher hatte zuvor aber auch in Abrede gestellt, dass ein Polizist in Kisumu einen unbewaffneten jungen Mann aus wenigen Metern Entfernung erschossen hat. Dabei wurde die kaltblütige Tat von Fernsehkameras gefilmt. Der Polizeisprecher bezeichnete die Bilder als ein Machwerk, das ihn an Rambo-Streifen erinnere.“ (NZZ, 27. Jänner 2008)
In dem selben Artikel wird jedoch ein angeblicher Anführer der Mungiki-Sekte zitiert, welcher behauptet, dass seine Organisation mit der Regierung „nichts am Hut habe“. Nach Aussage einer anderen Quelle würden die Mungiki sehr wohl den Befehlen einflussreicher RegierungspolitikerInnen folgen:
„Joe Waiganjo ist nach eigenen Angaben der Anführer der Mungiki-Sekte in Nakuru und Umgebung. Waiganjo gibt an, er habe am 27. Dezember nicht Präsident Kibaki, sondern dessen Widersacher Raila Odinga gewählt. Die Mungiki hätten mit der Regierung nichts am Hut. Das mag stimmen, doch verdichten sich die Anzeichen, dass die Sekte von Teilen des Regierungslagers unterstützt wird. Ein gewöhnlich gut informierter Kontaktmann, der den Mungiki nahesteht, erzählt, dass die Mungiki auf Befehl einflussreicher Regierungspolitiker handelten. Die ethnisch motivierten Attacken in Nakuru und Naivasha seien von langer Hand geplant worden, quasi als Vergeltung für die im Rift Valley ermordeten Kikuyu.“ (NZZ, 27. Jänner 2008)
Auch Reuters stellt in einem am 8. Juni 2007 veröffentlichten Feature fest, dass PolitikerInnen bereits seit geraumer Zeit Verbindungen mit den Mungiki eingingen – einerseits um GegnerInnen einzuschüchtern, andererseits um arme Wählerschichten zu mobilisieren. Laut Reuters seien kurz vor Erscheinen des Berichtes fünf ehemalige und gegenwärtige Parlamentsabgeordnete zu ihren angeblichen Verbindungen zu den Mungiki befragt worden. Auch Polizei, Verwaltungsapparat und politisch einflussreiche Kreise seien von Mungiki infiltriert:
“Politicians have long forged alliances with the Mungiki to exploit both their muscle for intimidating opponents and their ability to mobilise poor voters, especially destitute young men attracted into the gang's ranks by gruesome violence and money. […] Five former or sitting members of parliament have recently been questioned by police over alleged Mungiki connections. Mungiki infiltration of the police and civil service as well as powerful political circles, combined with the gang's intense secrecy, have undermined efforts to destroy it. Analysts say it could not survive without high level complicity.” (Reuters, 8. Juni 2007)
Auch die kenianische Zeitung East African Standard schreibt in einem Artikel vom 3. Juni 2007, dass inhaftierte, abtrünnige Sektenmitglieder zugegeben hätten, dass sie Unterstützung seitens Parlamentsabgeordneter erhalten hätten. In Geheimen Flugblättern würden AnhängerInnen der Mungiki dies ebenfalls bestätigen und sogar Namen nennen:
“Insider sources within Kenya’s vast security network now believe Members of Parliament from the province, including some Cabinet ministers, could be the sect’s financiers and supporters. […] Officers interviewed, who requested anonymity, revealed that nearly all the arrested and defecting sect members confess the MPs are with them. In their clandestine leaflets, Mungiki acknowledge the same, and even publish the names. ‘Nearly all defectors’, and those arrested point to one MP from Central Province as their leader, giving them ‘political direction and inspiration,’ the officers on Mungiki’s trail reveal.” (East African Standard, 3. Juni 2007)
Dass die Polizei selbst zugebe, dass sie nicht genug tue, berichtet das UN Office for the Coordination of Humanitarian Affairs (OCHA) in einem am 7. Juni 2007 über das Integrated Regional Information Network (IRIN) veröffentlichten Artikel. Besonders Beamte, die Schmiergelder annehmen würden wüssten zwar, wer die AnhängerInnen der Mungiki seien, würden aber nicht genug gegen sie unternehmen:
“"The police are not doing enough, especially those who take bribes," said Muyambu. [Jay Felix Munyambu, deputy police commander at Kiambu Police Station, Anmerkung ACCORD], "They know who the Mungiki are but are not doing enough to stop them." To evade arrest, sect members operate a system of informers, and keep changing their appearance, making it harder to identify them. Initially, they were dreadlocked and used snuff, say the police. Today they are smartly dressed.” (IRIN, 7. Juni 2007)
Für zusätzliche Informationen zur Frage des staatlichen Schutzes vor AnhängerInnen der Mungiki möchten wir Sie auf eine Anfragebeantwortung des Immigration and Refugee Board of Canada (IRB) vom 1. November 2007 verweisen (IRB, 1. November 2007).
Gegenwärtige Sicherheitslage in Nairobi
Einen Überblick über die allgemeine humanitäre und Sicherheitslage in ganz Kenia entnehmen Sie bitte den wöchentlichen Updates des UN Office for the Coordination of Humanitarian Affairs (UNOCHA). Eine Linkliste zu den einzelenen Updates findet sich unter folgendem Link:
http://ochaonline.un.org/Reports/UNOCHAHumanitarianUpdates/tabid/4283/language/en-US/Default.aspx
 
Das Kenya Humanitarian Forum (KHF) berichtet im Protokoll zu einem Treffen vom 12. September über die Sicherheitslage in Nairobi, dass die Situation mit Ausnahme einiger Verkehrsunfälle, eines Raubüberfalls und der Verhaftung von 6 UN-MitarbeiterInnen, die in einem UN-Gefährt keine Sicherheitsgurte angelegt hatten, ruhig gewesen sei:
„The situation in Nairobi was reportedly calm save for a few road traffic accidents, a robbery and the arrest of 6 UN staff members for not having their seatbelts secured in a UN transport bus.“ (KHF, 12. September 2008, S. 1)
In den jüngsten drei Ausgaben des OCHA Humanitarian Update (20. August bis 10. September 2008) des UN Office for the Coordination of Humanitarian Affairs (UNOCHA) wird Nairobi im Zusammenhang mit Sicherheitsagenden nicht erwähnt (siehe obiger Link).
 
Die tansanische Zeitschrift The Citizen berichtet im September 2008 von den Ergebnissen einer Untersuchung der Kenya National Commission on Human Rights zum Vorgehen der Polizei gegen mutmaßliche Angehörige der Mungiki. Mehr als 500 Jugendliche seien dabei von Polizisten umgebracht worden; die Truppen, die für die Tötungen verantwortlich seien, seien immer noch aktiv. Zentral an den Tötungen beteiligt gewesen sei das Kwekwe Squad, ein Sonderkommando, das vergangenes Jahr zur Bekämpfung der Mungiki-Sekte gegründet worden sei; doch auch andere Polizeieinheiten seien involviert gewesen. Die Polizei indes weise alle Verantwortung von sich. Laut Bericht habe die jüngste Exekution am 7. Juli stattgefunden, noch letztes Monat seien mehrere Jugendliche als abgängig gemeldet worden:
„Secret police killings of more than 500 youths were sanctioned by the Government, a new report claims. The murders were carried out by special execution squads and were part of the crackdown on Mungiki. They were authorised by the top "political leadership" and the police command, says the report. […] Besides shooting their victims, the police are said to have strangled, drowned, bludgeoned and mutilated some of their targets. And the squads of ruthless killers formed to carry out the killings are still active, according to the report, by the Kenya National Commission on Human Rights. Names of victims, the dates on which they were killed and places where their bodies were dumped are all detailed. The watchdog also gives accounts from witnesses including details of how and where the victims were seized, the names of the police officers involved and the registration numbers of the vehicles they used. The rights group also claims police deployed to the special murder squads took advantage of the shoot-to-kill policy to set up an extortion cartel in which families of youths arrested were forced to pay hefty amounts of money to have them freed. Witness accounts show the rogue officers demanded between Sh10, 000 and Sh1 million to free a suspect, otherwise he was killed. Kwekwe Squad, a crack unit formed last year to hunt Mungiki sect members, is accused of being at the forefront of the killings. Months after the squad was formed, the report says, other teams, including regular and Administration Police officers were involved. But the police on Tuesday officially denied that they had anything to do with the killings. Police spokesman Eric Kiraithe said: "It's impossible for police to engage in those activities. Those are not actions that may hold anybody responsible here at Kenya Police." […] According to the report, the last execution, allegedly by the police, was on July 7 and several other youths are reported to have disappeared as late as last month.“ (The Citizen, 25. September 2008)
Im April 2008 berichtet The Nation von gewaltsamen Unruhen und Protesten durch Angehörige der Mungiki in Nairobi und anderen Großstädten
„The Mungiki mayhem continued for the second day on Tuesday with the killing of a night guard in Nairobi and protests that paralysed public transport in parts of the city, Nyeri and Nakuru. And two days after the violence erupted, the Catholic Church - through the Kenya Episcopal Conference - urged the Government to take control of the security situation and end the reign of terror by gangs. […] Police said they had arrested 808 suspected Mungiki members in swoops. Of these, 708 were arrested in Central Province while 100 were seized in Nairobi. And as public anxiety grew, Vice President Kalonzo Musyoka said the Government would issue a statement in Parliament on Monday's riots when Mungiki members caused mayhem in Nairobi and other major towns. Security minister George Saitoti is expected to issue the statement. The guard who was killed was on duty at a garage near Nairobi's Globe Cinema round-about. A suspected Mungiki member died when police shot him in Kariobangi estate, also in Nairobi. The chaos prompted Rift Valley Railways to suspend all commuter train services after gangsters derailed a passenger train near Kariobangi. Matatu operators in the Eastlands area of Nairobi, the larger Murang'a and Nyeri districts and Naivasha pulled their vehicles from the routes fearing attacks by Mungiki members. In Nairobi, a Kenya Bus Service shuttle bus was burnt when Mungiki members petrol-bombed it on Mbagathi way. Women in Naivasha for the second time this year stopped wearing long trousers following Monday's running battles between Mungiki adherents and the police. Central provincial police boss Philip Ndwiga said the 808 suspects were flushed out during a night security operation countrywide. He said those found guilty of blocking roads and disrupting transport would be prosecuted. He admitted that the security machinery was caught off guard by the sect. He however said security officers had gathered intelligence on the pending raids and some had already been stationed along the major highways to stop acts of hooliganism. […] Later in the evening, the gang attacked commuters in Ngara, Tom Mboya Street, Kencom and other bus stations. One man was hit by a car as he fled from the attackers. The attacks occured at about 8pm. In some estates like South B, residents received leaflets warning them not to leave their houses today.“ (The Nation, 16. April 2008)
Nach Angaben der US-Botschaft in Kenia vom Jänner 2008 brachen nach Bekanntmachung der Ergebnisse der Präsidentschaftswahlen am 30. Dezember im Raum Nairobi sowie in anderen Städten, darunter Eldoret, Kisumu und Mombasa, gewalttätige Unruhen aus:
„There has been wide-spread violence in various locations throughout Kenya and in the greater Nairobi area since the December 30 announcement that President Kibaki won re-election. Since December 30, Nairobi has experienced rioting, looting, and burning. There has been violence in other cities including Eldoret, Kisumu and Mombasa.“ (US Embassy,  2. Jänner 2008)
Diese Informationen beruhen auf einer zeitlich begrenzten Recherche in öffentlich zugänglichen Dokumenten, die ACCORD derzeit zur Verfügung stehen. Diese Antwort stellt keine Meinung zum Inhalt eines bestimmten Ansuchens um Asyl oder anderen internationalen Schutz dar. Wir empfehlen, die verwendeten Materialien zur Gänze durchzusehen.
Quellen:

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