Document #1157450
ACCORD – Austrian Centre for Country of Origin and Asylum Research and Documentation (Author)
25. November 2014
Das vorliegende Dokument beruht auf einer zeitlich begrenzten Recherche in öffentlich zugänglichen Dokumenten, die ACCORD derzeit zur Verfügung stehen, und wurde in Übereinstimmung mit den Standards von ACCORD und den Common EU Guidelines for processing Country of Origin Information (COI) erstellt.
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Kindesentführung
In den ACCORD derzeit zur Verfügung stehenden Quellen konnten im Rahmen der zeitlich begrenzten Recherche keine Informationen zu gesetzlichen Bestimmungen gefunden werden, die sich speziell auf Kindesentführung beziehen.
Es konnten folgende gesetzlichen Bestimmungen zum Tatbestand der Entführung gefunden werden.
Art. 130 Abs. 1 des tadschikischen Strafgesetzbuchs von 1998 in der Fassung vom Juli 2014 definiert die Entführung als heimliche oder offene rechtswidrige Ergreifung einer Person durch Täuschung, Vertrauensmissbrauch oder tatsächliche bzw. angedrohte Gewalt, sofern die Tatbestandselemente des Art. 181 des Strafgesetzbuchs („Geiselnahme“) nicht erfüllt sind. Entführung werde mit einer Freiheitsstrafe von fünf bis acht Jahren bestraft. Weiters sieht Art. 130 Abs. 2 für Fälle von Entführung, die etwa zum wiederholten Male oder mittels tatsächlicher oder angedrohter lebensbedrohlicher Gewalt verübt wird, eine Freiheitsstrafe von acht bis zwölf Jahren vor. Gemäß Absatz 3 werden die in Abs. 1 und 2 behandelten Straftaten unter anderem in Fällen, in denen diese durch eine organisierte Gruppe verübt wurden oder den fahrlässigen Tod bzw. andere schwerwiegende Folgen des Opfers nach sich ziehen, mit einer Freiheitsstrafe von zwölf bis 20 Jahren bestraft:
„Статья 130. Похищение человека
1) Похищение человека, то есть тайное, открытое, путем обмана или злоупотребления доверием или соединенное с насилием, либо с угрозой применения насилия противоправное завладение лицом при отсутствии признаков преступления, предусмотренного статьей 181 настоящего Кодекса, наказывается лишением свободы на срок от пяти до восьми лет;
2) То же деяние, совершенное:
а) группой лиц по предварительному сговору;
б) повторно или лицом, ранее совершившим преступление, предусмотренное статьей 130(1), 131и 181 настоящего Кодекса;
в) с применением насилия опасного для жизни и здоровья либо с угрозой применения такого насилия;
г) с применением оружия или предметов, используемых в качестве оружия;
д) в отношении заведомо несовершеннолетнего;
е) в отношении женщины, заведомо для виновного находящейся в состоянии беременности;
ж) в отношении двух или более лиц;
з) из корыстных побуждений, -
наказывается лишением свободы на срок от восьми до двенадцати лет.
3) Деяния, предусмотренные частями первой или второй настоящей статьи, если они:
а) совершены организованной группой;
б) совершены с целью сексуальной или иной эксплуатации похищенного;
в) совершены с целью изъятия у потерпевшего органов или тканей для трансплантации
г) совершенные при особо опасном рецидиве;
д) повлекли по неосторожности смерть потерпевшего либо иные тяжкие последствия,- наказываются лишением свободы на срок от двенадцати до двадцати лет.
Примечание: Лицо, добровольно освободившее похищенного либо лица, незаконно лишенного свободы, освобождается от уголовной ответственности, если в его действиях не содержится иного состава преступления (в редакции Закона РТ от 17.05.2004г.N35).“ (Strafgesetzbuch der Republik Tadschikistan, 26. Juli 2014)
Asia Plus (AP), eine private tadschikische Nachrichtenagentur mit Sitz in Duschanbe, berichtet am 20. November 2014 unter Berufung auf die Website des Innenministeriums über die Festnahme einer jungen Frau im Bezirk Qumsangir (Provinz Chatlon) wegen Verdachts auf Kindesentführung. Zuvor habe eine Bewohnerin von Qumsangir das örtliche Büro des Innenministeriums verständigt und dabei erklärt, dass sich ihre ehemalige Schwiegertochter nachts in ihr Haus eingeschlichen und ein ein Monat altes Baby entführt habe. Die mutmaßliche Entführerin befinde sich in Haft und es sei ein Strafverfahren gegen sie eingeleitet worden:
„A young woman from the Qumsangir district in Khatlon province has been arrested on suspicion of child abduction.
The Interior Ministry’s website reports that Qumsangir resident, H.A., 55, applied to the Interior Ministry’s office in Qumsangir on November 19, saying that her former daughter-in-law, K.L., 30, penetrated into her house on the night of November 19 and abducted a one-month-old baby.
The alleged kidnapper has been detained and criminal proceedings have been instituted against her; an investigation is under way, the source said.” (Asia Plus, 20. November 2014)
Am 21. November 2014 berichtet Asia Plus (AP) allerdings, dass die Staatsanwaltschaft den am Vortag auf der Website des Innenministeriums veröffentlichten Bericht über die Kindesentführung dementiert habe. Demnach sei die Frau, nachdem ihr Mann zum Wehrdienst eingezogen worden sei, von ihren Schwiegereltern aus dem Haus geworfen worden, und diese hätten ihr verboten, ihr Kind zu sehen. Laut Staatsanwaltschaft sei sie jedoch berechtigt, ihr Kind zu sehen. So sei sie gezwungen gewesen, in das Haus einzudringen und ihr Baby mitzunehmen. Die Frau sei daher nicht verhaftet worden, und es sei gegen sie kein Strafverfahren eingeleitet worden:
„Khatlon prosecutor’s office has denied report about abduction of a child in Qumsangir that was released by the Interior Ministry’s website yesterday as unfounded.
Varqa Zayniddinov, a senior aide to the Khalton chief prosecutor, says the 30-year-old Lidiya Kurskaya, who now lives in Moscow, is the mother of that nine-month old baby.
‘Parents of the husband, who was drafted last May, turned their Russian daughter-in-law out of the house and did not allow her to see her son, said Zaynididnov. ‘The husband’s parents did not have the right to prevent Lidiya Kurskaya from seeking her son; she has the right to see her son at any time. She was forced to penetrate into the house and take the baby with her.’
He noted that Lidiya Kurskaya had not been arrested and no criminal proceedings had been instituted against her. ‘She is currently with her son in the house of her friends in the Roudaki district,’ the prosecutor said.” (Asia Plus, 21. November 2014)
Die staatliche tadschikische Nachrichtenagentur Khovar berichtet im Februar 2014 über die Festnahme von drei jungen Männern wegen Verdachts auf Entführung zweier Kinder. Die nachfolgenden Ermittlungen hätten ergeben, dass einer der „Anführer“ der Gruppe ein früherer Mitarbeiter des vermögenden Vaters der beiden Kinder gewesen sei. Die Entführung habe daher auf die Erpressung von Lösegeld abgezielt:
„Трое молодых парней задержаны сотрудниками правоохранительных органов страны по подозрению в похищении детей.
Как сообщает МВД [Министерство внутренних дел] республики, 9 января текущего года, примерно в 19.30 часов Сафиалло Саидмухаммад 2002 года рождения и его сестра Лема Саидмухаммад 2004 года рождения, жители улицы Борбад города Душанбе были похищены неизвестными лицами в масках.
Немедленно была создана оперативно-следственная группа из числа опытных сотрудников УМВД [Управление Министерства внутренних дел] города Душанбе и ОМВД [Отдел Министерства Внутренних Дел] района Фирдавси по раскрытию данного преступления и задержанию подозреваемых лиц.
Через несколько часов после данного происшествия, похищенные несовершеннолетние дети были возвращены целыми и невредимыми.
В ходе оперативно-розыскных мероприятий по подозрению в преступлении были задержаны Инкардаршо Камолов, 1996 года рождения, студент 1-го курса Таджикского технологического колледжа и несовершеннолетние - Хусниддин Давлатов, 1997 года рождения, житель города Курган-тюбе, студент инженерного колледжа №30 и Улугбек Нуров, 1997 года рождения, житель города Душанбе.
В ходе следствия было установлено, что главарь гру#1087;пы Искандаршо Камолов, который ранее работал с отцом пострадавших детей гражданином Афганистана Мухаммадафазли Саидмухаммадом в компании ‚Алокозай‘, и, узнав о его бизнесе и финансовом состояни, спланировал похищение детей с целью выкупа.“ (Khovar, 13. Februar 2014)
Gewalt gegen Frauen
In Art. 6 des tadschikischen Gesetzes zur Vorbeugung von Gewalt in der Familie vom März 2013 werden Opfern von familiärer Gewalt folgende Rechte eingeräumt:
- das Recht auf medizinische, psychologische, juristische und soziale Betreuung
- das Recht auf Aufnahme in einem Betreuungszentrum oder einem Zentrum bzw. einer Abteilung zur medizinischen oder sozialen Rehabilitation (nach eigenem schriftlichem Einverständnis)
- das Recht auf Erhalt juristischer Beratung sowie anderer Informationen zum Schutz der eigenen Unversehrtheit
- das Recht, sich an zivilgesellschaftliche Organisationen zu wenden, um eine gesellschaftliche Verurteilung des Verhaltes der Täter zu erzielen
- das Recht, sich an die Behörden für Inneres, an die Staatsanwaltschaft oder an Gerichte zu wenden, um Täter familiärer Gewalt zur Verantwortung zu ziehen
Art. 18 befasst sich mit sogenannten „individuellen Maßnahmen“ zur Vorbeugung familiärer Gewalt. Gemäß Art. 18 Ab. 2 handle es sich bei diesen Maßnahmen unter anderem um folgende:
- pädagogische Gespräche
- Vorladung des Täters durch die Behörden des Inneren
- Schutzanordnungen
- Administrativhaft
- Umsetzung von Maßnahmen, darunter Zwangsmaßnahmen medizinischen Charakters, die in der tadschikischen Gesetzgebung vorgesehen sind
- Entziehung der elterlichen Rechte bzw. Annullierung einer Adoption, Vormundschaft oder Treuhandschaft in Übereinstimmung mit den Gesetzen der Republik Tadschikistan
- Aufnahme des Opfers in einem Betreuungszentrum oder einem Zentrum bzw. einer Abteilung zur medizinischen oder sozialen Rehabilitation
In Art. 19 Abs. 1 werden folgende rechtliche Bedingungen für die Einleitung individueller Maßnahmen angeführt:
- Eine Anzeige durch das Opfer oder Aussagen durch natürliche oder juristische Personen
- Eingeleitete Untersuchungen der Behörden des Inneren zu Fällen von familiärer Gewalt
- Informationen, die von anderen Subjekten zwecks Verhinderung familiärer Gewalt zur Verfügung gestellt wurden
Eingegangene Anzeigen wegen Gewalt in der Familie würden von den Behörden gemäß der in der tadschikischen Gesetzgebung festgelegten Vorgehensweise behandelt:
„Статья 6. Права потерпевшего
Потерпевший имеет следующие права:
- на получение медицинской, психологической, правовой и социальной помощи;
- на помещение по его письменному согласию в центры поддержки, центры или отделения по медицинской и социальной реабилитации пострадавших;
- на получение юридической консультации и иной информации о защите собственной безопасности;
- на обращение в органы общественной самодеятельности с целью общественного осуждения поведения лица, совершившего насилие в семьи;
- на обращение в органы внутренних дел, прокуратуру или суд о привлечении к ответственности лица, совершившего насилие в семье. […]
Статья 18. Индивидуальные меры по предупреждению насилия в семье
1. Индивидуальные меры по предупреждению насилия в семье, как целенаправленное воздействие на сознание и поведение лица, совершившего насилие в семье, применяются для предупреждения совершения им правонарушения и обеспечения безопасности пострадавшего.
2. Индивидуальные меры по предупреждению насилия в семье включают:
- беседы воспитательного характера;
- доставление в органы внутренних дел лица, совершившего насилие в семье;
- защитное предписание;
- административное задержание;
- осуществление мер, предусмотренных законодательством Республики Таджикистан, в том числе меры принуждения, имеющие медицинский характер;
- лишение родительских прав, отмена усыновления, опеки и попечительства в порядке, установленном законодательством Республики Таджикистан;
- помещение потерпевшего в центры поддержки, центры или отделения медико-социальной реабилитации пострадавших. […]
Статья 19. Основания для применения индивидуальных мер по предупреждению насилия в семье
1. Основанием для применения индивидуальных мер по предупреждению насилия в семье могут быть:
- заявление потерпевшего или сведения физических и юридических лиц;
- выявление случая насилия в семье органами внутренних дел;
- сведения, представленные другими субъектами, предупреждающими насилие в семье.
2. Заявление и сведения о совершении насилия в семье или об угрозе его совершения рассматриваются соответствующим государственным органом в порядке, установленном законодательством Республики Таджикистан.“ (Gesetz der Republik Tadschikistan zur Vorbeugung von Gewalt in der Familie, 19. März 2013)
Stop Violence Against Women (Stop VAW), eine weltweite Kampagne der Menschenrechtsorganisation Amnesty International (AI) zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen, geht in einem zuletzt im August 2013 aktualisierten Beitrag auf seiner Website ebenfalls auf das Gesetz gegen häusliche Gewalt ein. Dieses sehe für Opfer häuslicher Gewalt kostenlose medizinische Hilfe und juristische Beratung vor. Verurteilte Täter würden Geldstrafen sowie fünf- bis fünfzehntägige Haftstrafen erhalten. Opfer würden dazu angehalten, sich an Betreuungszentren zu wenden, wo sie auch vorübergehenden Schutz erhalten könnten. Das Hauptaugenmerk des Gesetzes liege auf Prävention durch Maßnahmen wie Familienbetreuung und psychologische Beratung:
„In January 2013, Tajikistan passed its first law to combat domestic violence. According to news sources, the law draws on the experience of Indonesia, Turkey, Kazakhstan, Kyrgyzstan, and Moldova, as well as suggestions from Tajik civil society. The law provides free medical and legal assistance to domestic violence victims. Those convicted of domestic abuse will be fined and sentenced to 5-15 days in jail. Victims are encouraged to obtain assistance from centers, where they can also find temporary shelter. Although the majority of victims that have sought protection in the past are women, the law also looks to protect men and children. With a focus on prevention, family counseling and psychological counseling are a few of the preemptive measures provided through the new law.” (Stop VAW, August 2013)
Das US-Außenministerium (US Department of State, USDOS) schreibt in seinem im Februar 2014 veröffentlichten Länderbericht zur Menschenrechtslage (Berichtsjahr: 2013), dass Gewalt gegen Frauen nach wie vor ein weit verbreitetes Problem darstelle. Aus Angst vor Vergeltungsaktionen durch ihre Verwandten oder vor unzureichender Unterstützung durch die Behörden hätten Frauen nur wenige der erlittenen Gewalttaten zur Anzeige gebracht. Folglich bestehe für die Täter fast vollkommene Straflosigkeit. Behörden, denen es ein Anliegen sei, traditionelle Geschlechterrollenbilder zu fördern, würden häusliche Gewalt als „Familienangelegenheit“ betrachten.
Eine einzige Polizeistation im Land sei für die Betreuung von Opfern häuslicher Gewalt voll ausgestattet. Fünf weitere Polizeistationen würden über BeamtInnen verfügen, die darin ausgebildet seien, auf Fälle von familiärer Gewalt angemessen zu reagieren und auf die Bedürfnisse der Opfer auf geschlechtssensible Weise einzugehen. Es gebe im Land ein Frauenhaus für Opfer von häuslicher Gewalt, das von einer NGO in Chudschand mit Unterstützung der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) betrieben werde. Auf dem Land würden Behörden und NGOs weitere Krisenzentren sowie Hotlines betreiben, wo Frauen Ratschläge und rechtliche Beratung zu Problemen mit häuslicher Gewalt einholen könnten. Allerdings fehle es vielen dieser Zentren an Geld und Ressourcen. Der Ausschuss für Frauenangelegenheiten der tadschikischen Regierung verfüge nur über begrenzte Ressourcen zur Unterstützung von Opfern häuslicher Gewalt. Lokale VertreterInnen des Ausschusses würden Frauen, die um Hilfe ansuchen würden, an die Krisenzentren weiter verweisen.
Im Jahr 2012 sei ein Gesetz zu häuslicher Gewalt verabschiedet worden, das in seinen Vorgaben jedoch internationalen Standards nicht gerecht werde. Dem Innenministerium mangle es an der Fähigkeit und an notwendigen Ressourcen zur Umsetzung des Gesetzes. Die Regierung habe einige Schritte unternommen, um die Öffentlichkeit über das Thema zu informieren und Informationen zu häuslicher Gewalt zu sammeln. Viele Fälle von häuslicher Gewalt würden jedoch nicht dokumentiert.
Die Behörden würden nur selten zu Anzeigen wegen häuslicher Gewalt ermitteln und nur wenige mutmaßliche Täter würden strafrechtlich verfolgt. Das Innenministerium sei befugt, einstweilige administrative Verfügungen zu erlassen. Allerdings könne die Polizei laut Gesetz nicht ohne eine schriftliche Anzeige des Opfers tätig werden. Dies gelte auch in Fällen, in denen es andere ZeugInnen gebe. Daher habe die Polizei Fälle von häuslicher Gewalt häufig nur als „Verwaltungsdelikte“ behandelt, indem sie Verwarnungen ausgesprochen oder kurzzeitige Haftstrafen oder Geldstrafen verhängt habe:
„Violence against women, including spousal abuse, remained a widespread problem. According to a survey conducted by the National Statistic Committee during the year, 19 percent of women between the ages of 15 and 49 reported that they experienced physical violence since the age of 15. […] Women underreported violence against them due to fear of reprisals or inadequate response by the police and judiciary, resulting in virtual impunity for the perpetrators. Authorities wishing to promote traditional gender roles widely dismissed domestic violence as a ‘family matter.’ Women and girls were even more vulnerable to domestic violence because of early and unregistered marriages.
One police station was fully equipped to work with domestic violence victims. Five stations nationwide were staffed with police officers trained, with OSCE support, to respond to family violence cases and address the needs of victims in a gender-sensitive manner. There was one comprehensive shelter for victims of domestic violence in the country, supported by the OSCE and operated by an NGO in Khujand. In rural areas the government and NGOs operated additional crisis centers and hotlines where women could seek guidance on domestic violence problems and legal assistance, but many centers lacked funding and resources. Local governments donated the premises of three of the shelters. The Committee for Women’s Affairs (within the government) had limited resources to assist domestic violence victims, but local committee representatives referred women to the crisis shelters for assistance.
In 2012 the government adopted a law on domestic violence, but it falls short of internationally accepted standards. The Ministry of Internal Affairs lacked the capacity and training to implement the law, although it was working with the international community to increase capacity. The government took some steps to conduct public information campaigns and collect information on domestic violence, but many cases of domestic abuse went unreported.
Authorities seldom investigated reported cases, and they prosecuted few alleged perpetrators. The Ministry of Internal Affairs is authorized to issue administrative restraining orders, but by law police cannot act without a written complaint from the victim, even if there were other witnesses. Consequently, police often gave only warnings, short-term detentions, or fines for committing ‘administrative offenses’ in cases of domestic violence.” (USDOS, 27. Februar 2014, Section 6)
BBC Russian, der russischsprachige Dienst des britischen Senders BBC, erwähnt im Dezember 2012, dass sich Polizei und Gerichte nur widerwillig mit Fällen von häuslicher Gewalt befassen würden, und auch die Opfer sich nur äußerst selten an die Behörden wenden würden, um diese um Unterstützung zu bitten:
„Домашнее насилие становится причиной многочисленных случаев суицида и психологических травм. […]
Публичное обсуждение этой темы в обществе не принято, поскольку считается вмешательством в частную жизнь и личным делом человека и его семьи.
Подобные дела неохотно расследует милиция, и рассматривают суды, а сами жертвы крайне редко обращаются за помощью в государственны#1077; органы.“ (BBC Russian, 19. Dezember 2012)
Quellen: (Zugriff auf alle Quellen am 25. November 2014)
· Asia Plus: Woman from Qumsangir arrested on suspicion of child abduction, 20. November 2014
http://www.asiaplus.tj/en/news/woman-qumsangir-arrested-suspicion-child-abductionv
· Asia Plus: Khatlon prosecutor’s office denies child abduction report as baseless, 21. November 2014
http://news.tj/en/news/khatlon-prosecutor-s-office-denies-child-abduction-report-baseless
· BBC Russian: Таджикистан: поможет ли закон борьбе с домашним насилием [Tadschikistan: Hilft das Gesetz im Kampf gegen häusliche Gewalt?], 19. Dezember 2012
http://www.bbc.co.uk/russian/international/2012/12/121219_tajic_domestic_violence
· Khovar: Задержаны подозреваемые в похищении детей [Mutmaßliche Kindesentführer festgenommen], 13. Februar 2014
http://khovar.tj/rus/39833-zaderzhany-podozrevaemye-v-pohischenii-detey.html
· Gesetz der Republik Tadschikistan zur Vorbeugung von Gewalt in der Familie [Закон Республики Таджикистан: О предупреждении насилия в семье], 19 März 2013 (veröffentlicht auf ilo.org)
· Stop Violence Against Women - Stop VAW: Violence Against Women in Tajikistan, letzte Aktualisierung im August 2013
http://www.stopvaw.org/tajikistan
· Strafgesetzbuch der Republik Tadschikistan, 1998, inklusive Novellen bis 26. Juli 2014 (veröffentlicht auf mmk.tj)
http://mmk.tj/ru/library/-ugolovnii_kodeks_rt.docx
· USDOS - US Department of State: Country Report on Human Rights Practices 2013 - Tajikistan, 27. Februar 2014 (verfügbar auf ecoi.net)
https://www.ecoi.net/local_link/270757/400864_de.html