a-5236 (ACC-RUS-5236)

Nach einer Recherche in unserer Länderdokumentation und im Internet können wir Ihnen zu oben genannter Fragestellung Materialien zur Verfügung stellen, die unter anderem folgende Informationen enthalten:
Lebenslauf von Aslan Maschadow
Die russische Nachrichtenagentur Lenta.ru schreibt in ihrer Kurzbiographie folgendes über Aslan Maschadow:
21. September 1951: Geboren in Schakaj, Kasachstan
1957: Gemeinsam mit den Eltern Rückkehr nach Tschetschenien in die Siedlung Sebir-Jurt im Bezirk Nadtetschnoj
1969: Militärschule in Tiblis
1972: Leutnant, Militärdienst im Militärkreis Fernost
1978: Major, Eintritt in die Artillerie-Militärakademie in Leningrad
1981: Abschluss der Militärakademie, Stationierung in Ungarn
1986: Als Oberst in Wilna stationiert
1991 oder 1992: Austritt aus der russischen Armee, Rückkehr nach Tschetschenien, unter Präsident Dudajew Erster stellvertretender Leiter des Generalstabs der Republik Tschetschenien, fordert die Bildung einer regulären tschetschenischen Armee.
1994: Als Leiter der Generalstabs geht Maschadow gegen die innertschetschenische Opposition vor.
Erster Tschetschenienkrieg: Maschadow plant und leitet die meisten militärischen Operationen der Separatisten, 1995 verteidigt er Grosny gegen den russischen Truppen.
Februar 1995: Ernennung zum Brigadegeneral
Seit Mai 1995: Angebote für Verhandlungen an das russische Kommando
Juni 1995: Leiter der Delegation des tschetschenischen Präsidenten Dudajew bei den Verhandlungen mit der russischen Seite, Abmachungen mit dem russischen General Romanow., aber nach dessen Ermordung im Oktober 1995 gehen die Kämpfe weiter.
August 1996: Rückeroberung Grosnys durch die Separatisten, der anschließende Vertrag von Chasawjurt legt die Macht in Tschetschenien praktisch in die Hände der Separatisten.
Anfang 1997: Maschadow wird zum Präsidenten Tschetscheniens gewählt, stößt aber auf ständigen Widerstand der Feldkommandanten. Ruft 1998 den Ausnahmezustand in Tschetschenien aus, überlebt im Sommer ein Attentat.
August 1999: Verurteilt zunächst den Überfall Basajews und Chattabs auf Dagestan, nach dem Beginn des zweiten Krieges leitet er die tschetschenischen Truppen. Der tschetschenische Widerstand wird schnell gebrochen, Maschadow ruft Moskau zu Verhandlungen auf. Moskau sagt, Maschadow habe die Kontrolle über die Lage in Tschetschenien verloren, und sei an allen großen Terroranschlägen zwischen 1999 und 2004 in Russland beteiligt gewesen.
März 2000: Maschadow wird in Russland wegen Anzettelung eines Aufstandes zur Fahndung ausgeschrieben, 2002: Internationale Fahndung
8. März 2005: Maschadow wird bei einer Spezialoperation in Tolstoj-Jurt getötet:
[Russisches Zitat entfernt] (Lenta.ru, 31. Oktober 2006)
Außerdem möchten wir Sie auf folgende Biographien von Aslan Maschadow hinweisen:
 
Deutschsprachige Biographie auf Wikipedia:
Englischsprachige Biographie auf der Seite des Außenministeriums der Separatisten, seit dem Beginn des 2. Tschetschenienkrieges nicht mehr aktualisiert:
Englischsprachige Biographie, die sich eher an der Sichtweise der Separatisten orientiert
Russischsprachige Biografie auf der den Separatisten nahestehenden Seite Chechen.org:
Russischsprachige Biografie des Nachrichtenportals des staatlichen russischen Fernsehens, die die offizielle russische Sichtweise wiedergibt:
Namen und Amtszeit der einzelnen Finanzminister der Regierung Maschadow
In den ACCORD derzeit zur Verfügung stehenden Quellen konnten im Rahmen der zeitlich begrenzten Recherche keine vollständigen Informationen zu den Finanzministern unter Aslan Maschadow gefunden werden.
 
In der Serie „Politisches Monitoring“ des Institutes für geisteswissenschaftlich-politische Studien („Institut gumanitarnych-politischeskich issledowanij“, IGPI) konnten folgende Angaben gefunden werden:
Im allgemeinen Überblick des IGPI-Monitorings zu Tschetschenien, der im Oktober 1997 veröffentlicht worden ist, wird angegeben, dass in der Übergangsregierung unter Präsident Jandarbijew (Premierminister: Aslan Maschadow), die seit September 1996 im Amt gewesen sei, Ch. Bijbulatow das Amt des Vizepremiers und Finanzministers innegehabt habe:
[Russisches Zitat entfernt] (IGPI, Oktober 1997)
An anderer Stelle in diesem Überblick wird Ch. Bijbulatow mit Bezug auf den Februar 1997 bereits als „ehemaliger Finanzminister“ bezeichnet:
[Russisches Ziatat entfernt] (IGPI, Oktober 1997)
Das Kriegsgeschichte-Portal WIF-2 veröffentlicht eine Zusammenstellung von Dokumenten. Dabei wird mit Bezug auf den Mai 1997 ein Kurbanow als Finanzminister Tschetscheniens bezeichnet (WIF2, 18. Juli 2000).
 
Auch im IGPI-Monitoring zum Juli 1998 wird als Finanzminister S.-I. Kurbanow genannt (IGPI, Juli 1998).
 
Im IGPI-Monitoring zum Jänner 1999 wird angegeben, dass das tschetschenische Parlament die Kandidatur mehrerer Minister abgelehnt habe, unter anderem des Finanzministers S.-I. Kurbajew. Präsident Maschadow habe aber auf den abgelehnten Ministern bestanden und angekündigt, sie noch einmal vorzuschlagen:
[Russisches Zitat entfernt] (IGPI, Jänner 1999)
Für die folgenden Jahre konnten keine Informationen zu Finanzministern unter Maschadow gefunden werden. Erst im August 2004 meldete die Chechen Times, dass Maschadow ein neues Kabinett ernannt habe, dem Supjan Abdullajew als Finanzminister angehöre (Chechen Times, 5. August 2004).
 
Prague Watchdog gibt in seiner Übersicht wichtiger Personen der Tschetschenischen Republik Itschkerien an, dass Supjan Abdullajew von August 2004 bis 14. August 2005 Finanzminister gewesen sei (Prague Watchdog, ohne Datum).
 
Diese Informationen beruhen auf einer zeitlich begrenzten Recherche in öffentlich zugänglichen Dokumenten, die ACCORD derzeit zur Verfügung stehen. Diese Antwort stellt keine Meinung zum Inhalt eines bestimmten Ansuchens um Asyl oder anderen internationalen Schutz dar. Wir empfehlen, die verwendeten Materialien zur Gänze durchzusehen.

Quellen:

Lebenslauf von Aslan Maschadow
Namen und Amtszeit der einzelnen Finanzminister der Regierung Maschadow