a-5638 (ACC-SDN-5638)

Nach einer Recherche in unserer Länderdokumentation und im Internet können wir Ihnen zu oben genannter Fragestellung Materialien zur Verfügung stellen, die unter anderem folgende Informationen enthalten:
Rechtliche Lage von Frauen; Rechtspraxis
Das US Department of State berichtet in seinem Jahresbericht zur Menschenrechtslage für 2006, veröffentlicht am 6. März 2007, dass einige Aspekte des Gesetzes, einschließlich vieler Praktiken des traditionellen Rechtes und einige Bestimmungen der Schariah, wie sie von der Regierung interpretiert und angewandt würden, Frauen diskriminieren würden. In Übereinstimmung mit dem islamischen Recht hätte eine muslimische Frau das Recht, Eigentum zu besitzen und ohne Einmischung darüber zu verfügen und Frauen hätten das Recht, ihre Eltern zu beerben. Jedoch würde eine Witwe ein Achtel des Nachlasses ihres Mannes erben. Es sei für Männer viel einfacher als für Frauen, ein Ehescheidungsverfahren anzustrengen.
 
Muslimischen Frauen sei es laut USDOS nicht gestattet, einen Nicht-Muslim zu heiraten, es sei denn, er konvertiere zum Islam. Dieses Verbot sei in der Regel in den Gebieten des Südens und bei den Nuba (die mehrheitlich muslimisch seien) weder beachtet noch durchgesetzt worden. Frauen könnten laut USDOS nicht ohne die Zustimmung ihrer Ehemänner oder ihres männlichen Vormunds ins Ausland reisen. Bei Mitgliedern der National Congress Party (NCP) würde dieses Verbot jedoch nicht strikt durchgesetzt.
 
Weiters hält das US Department of State fest, dass sich Frauen laut den Verordnungen verschiedener Regierungsorgane entsprechend islamischer Standards kleiden müssten, einschließlich des Tragens einer Kopfbedeckung, aber diese Verordnungen würden von der Polizei selten erzwungen. Frauen würden in der Öffentlichkeit oft in Hosen oder ohne Kopfbedeckung auftreten:
“Some aspects of the law discriminated against women, including many traditional law practices and certain provisions of Shari'a as interpreted and applied by the government. In accordance with Islamic law, a Muslim woman has the right to hold and dispose of her own property without interference, and women are entitled to inheritance from their parents. However, a widow inherits one-eighth of her husband's estate; of the remaining seven-eighths, two-thirds goes to the sons and one-third to the daughters. It is much easier for men than for women to initiate legal divorce proceedings.
Since, under Islamic law, a non-Muslim woman takes on the religion of her husband at marriage, a Muslim man may marry a Christian or Jew, and their children will be considered Muslim. The same is not true for a Muslim woman, who cannot legally marry a non-Muslim unless he converts to Islam. This prohibition usually was neither observed nor enforced in areas of the south or among Nubans (most of whom were Muslim).
Women cannot travel abroad without the permission of their husbands or male guardians; however, this prohibition was not enforced strictly for NCP members. To obtain an exit visa, children must receive the permission of their father or their paternal uncle. Women cannot apply for exit visas for their children.
Various governmental bodies have decreed that women must dress modestly according to Islamic standards, including wearing a head covering, but police rarely enforced such decrees. Women often appeared in public wearing trousers or with their heads uncovered.” (USDOS, 6. März 2007, Sektion 5 – Women)
Zugang zu Bildung und Arbeit
Nach Angaben des US Department of State (USDOS) würden Frauen bei der Beschäftigungssuche im Allgemeinen nicht diskriminiert. Ihnen sei es gesetzlich jedoch nicht erlaubt, nach zehn Uhr abends zu arbeiten, wodurch theoretisch ihre Beschäftigungsmöglichkeiten eingeschränkt seien. Nichtsdestotrotz würden viele Frauen nach zehn Uhr abends arbeiten, unter anderem auch bei offiziellen Stellen wie der Flughafensicherheit. Frauen würden in beruflichen Rollen akzeptiert; über die Hälfte der Professoren an der Universität Khartum seien Frauen:
“Although women generally were not discriminated against in the pursuit of employment, they were not legally permitted to work after 10 o'clock in the evening, in theory limiting their employment opportunities. Nonetheless, many women did work after ten o'clock in the evening, including in official positions such as airport security. Women were accepted in professional roles; more than half the professors at Khartoum University were women.” (USDOS, 6. März 2007, Sektion 5 – Women)
Laut der American Association for the Advancement of Science (AAAS) lag die Alphabetisierungsrate von Frauen in Sudan im Jahr 2003 bei 49.9%, die Einschulungsrate von Mädchen in der Grundschule im Jahr 2000 bei 39% und die Einschulungsrate in Mittelschulen bei 20% (im Zeitraum 1995-1999). Die Erwerbsquote von Frauen im Jahr 2006 wird mit 25% angegeben. (AAAS, kein Datum angegeben)
 
Weiters schreibt AAAS, viele Frauen hätten eine Beschäftigung aufgenommen, da die Nachfrage nach Arbeit nicht länger durch sudanesische Männer, die im Krieg beschäftigt seien, gedeckt werden könne. Obwohl Frauen oft die Familie unterstützten würden, seien sie weiterhin mit einer harten Ungleichheit zwischen den Geschlechtern konfrontiert:
“Many women have entered the workforce as labor needs are no longer filled by Sudanese men, who are occupied at war. Although women often support the family, they still face harsh gender inequalities.” (AAS, kein Datum angegeben)
AAAS hält in Bezug auf das Bildungssystem fest, dass die sudanesische Regierung versprochen habe, das Bildungssystem zu verbessern und bis 2015 Bildung für alle Bürger zur Verfügung zu stellen, aber es sei weiterhin ungewiss, ob dieses Ziel erreicht werden könne. In Darfur seien grundlegende Dienstleistungen durch den Konflikte, Dürre und Nahrungsmittelunsicherheit unterbrochen worden. Die Einschulungsrate von Mädchen würde unter diesen Faktoren leiden. Von den Mädchen, die die Schule besuchten, würden viele die Schule verlassen, bevor sie vier Jahre Grundschule absolviert hätten. Als Gründe dafür nennt AAAS Armut, mangelnde Sicherheit in der Region, frühe Eheschließungen und eine geschlechtsspezifische Aufteilung der Arbeit im Haushalt. Darfur hätte eine der niedrigsten Einschulungsraten des Landes, nur ungefähr 25% der Kinder würde eine Schule besuchen, in ländlichen Gegenden würde der Anteil auf bis zu 10% fallen. Trotz anders lautender Regierungsstatistiken gebe es in den Schulen einen großen Unterschied zwischen den Geschlechtern. In einigen Schulen wäre eines von vier Kindern weiblich. Trotz dieser Bedingungen gebe es Frauen, die ihre Ausbildung bis zur Universität fortsetzen würden, um Naturwissenschaften zu studieren:
“The government of Sudan has promised to improve the education system, and provide education to all citizens by 2015, but it is still uncertain whether this goal can be realized. In Darfur, basic human services have been interrupted by conflict, severe drought, and food insecurity. Because of these factors, the school enrollment rate of girls suffers. Of the girls that do attend schools, many drop out before completing four years of primary school, due to poverty, lack of security in the region, early marriage, or gender division of household labor. One of the solutions for increased schooling in pastoral regions is mobile schools. There are many mobile schools; however, they suffer from insufficient funding and lack of teachers. Darfur has one of the lowest enrollment rates in the country, only about 25% of children attend school, and from the pastoral regions, the number falls to 10%. Though government statistics state otherwise, there is a huge gender disparity in the schools. In some schools, one out of every four child is female . Despite these conditions, there are women that continue on to universities to study the sciences.” (AAAS, kein Datum angegeben)
In Bezug auf die Schulbildung berichtet das US Department of State, dass es große Unterschiede zwischen Staaten und zwischen den Geschlechtern gebe, insbesondere in den östlichen und westlichen Regionen. Die Einschulungsrate betrage beispielsweise im Staat Khartum 78 Prozent und nur 30 Prozent im Osten des Landes. Im Norden hätten Buben und Mädchen im Allgemeinen einen gleichen Zugang zu Bildung (Einschulungsraten von 50 und 47 Prozent), obwohl Mädchen von früher Heirat stärker betroffen seien und auch der Tatsache, dass viele Familien mit eingeschränktem Einkommen nur ihre Söhne und nicht ihre Töchter zur Schule senden würden. In den städtischen Gebieten des Südens würden weniger als 27 Prozent der Kinder im Volksschulalter eine Schule besuchen. In der Grundschule kämen dort drei Buben auf ein Mädchen:
“There were wide educational disparities among states and sometimes between genders, particularly in the eastern and western regions; for example, enrollment was 78 percent in Khartoum State and only 30 percent in the eastern part of the country. In the north boys and girls generally had equal access to education (enrollments of 50 and 47 percent, respectively), although girls were more affected by early marriage and the fact that many families with restricted income chose to send sons and not daughters to school. In the urban areas of the south, fewer than 27 percent of primary-school-age children attended school and there was a basic education gender disparity of 3 boys for each girl.” (USDOS, 6. März 2007, Sektion 5 – Children)
Zur Bildungssituation im Südsudan schreibt das Integrated Regional Information Network (IRIN) in einem älteren Artikel vom August 2003, dass Schätzungen einer Gruppe größerer Hilfsorganisationen aus dem Jahr 1998 die Alphabetisierungsrate von Frauen in Teilen Südsudans bei 10 Prozent liegen könnte. Sogar unter lese- und schreibkundigen Frauen hätten nur wenige den Luxus gehabt, eine weiterführende Schule zu besuchen. Laut IRIN sei der lähmendste Nachteil, mit dem südsudanesische Frauen konfrontiert wären, ihr eingeschränkter Zugang zu Bildung. Ein regulärer Schulbesuch befände sich außerhalb der Reichweite vieler Mädchen, da von ihnen Tätigkeiten im Haushalt währen der normalen Schulzeiten erwartet würden. Es gebe einen großen Unterschied bei den Einschulungsraten zwischen Buben und Mädchen, dieser würde mit steigendem Alter größer. Jedoch scheine es, dass einige Versuche, die Situation zu verbessern, Früchte tragen würden. Eine von UNICEF geführte Initiative, Mädchenschulen in Rumbek County im Staat Bahr al-Ghazal zu errichten, solle im Vorjahr zu einem deutlichen Anstieg der Einschulungsraten von Mädchen in der Grundschule geführt haben:
“In addition, estimates made by a group of major aid agencies in 1998 suggest the literacy rate among women in parts of southern Sudan could be as low as 10 percent. Even among literate women only a small number have had the luxury of attending secondary school.
Arguably the most crippling disadvantage faced by southern Sudanese women is their limited access to education. Regular schooling is out of reach for most girls as they will be expected to work on household chores such as water collection and grinding grain during normal school hours. Not too long after a girl reaches puberty, she will become eligible for marriage, and once she is married is very unlikely to be able to attend school.
The lack of educated women in southern Sudan is particularly troubling in light of recent progress that has been made towards ending Sudan's civil war.
In education as in the other areas of their lives, women have been disadvantaged both by the war and by traditional attitudes. Insecurity and cycles of displacement have turned regular schooling into nothing more than a pipe dream for many children, whether male or female.
The disparity in school enrolment between boys and girls is huge, and gets wider as one moves through the age-sets. According to the UNICEF 'School Baseline Assessment Report' for 2002, the gap between girls and boys in primary school enrolment widens from 42 percent in the lowest age-group class, to 59 percent in the highest.
However, some attempts to improve the situation appear to be bearing fruit. A UNICEF-led initiative to build and run village girls schools in Rumbek County, Bahr al-Ghazal, is thought to have raised significantly the enrolment rate of girls in primary education over the last year. Twenty-six such schools are already up and running, with another 10 planning to open their doors to pupils in the coming months.
In an attempt to keep attendance rates high and drop-out rates low, no fees are charged, attendance is only required for three hours per day and, to prevent the arduous journeys which are so often the plight of schoolchildren in rural areas, the girls must live within 15 minutes walk of the school.” (IRIN, 20. August 2003)
Weitere Informationen zur Bildungs- und Einkommenssituation von Frauen und Mädchen im Südsudan entnehmen Sie bitte dem von der Women’s Commission for Refugee Women and Children im Jänner 2007 veröffentlichten Bericht „From the Ground Up: Education and Livelihoods in South Sudan“.
Gewalt gegen Frauen
Das US Department of State (USDOS) berichtet in seinem Jahresbericht zur Menschenrechtslage für 2006, dass es kein gesetzliches Verbot von häuslicher Gewalt gebe. Gewalt gegen Frauen, einschließlich Gewalt in der Ehe, sei weit verbreitet, obwohl es keine verlässlichen Statistiken über ihre Häufigkeit gebe. Frauen, die Anzeigen erstatten würden, würden der Lüge oder der Verbreitung von Falschinformation beschuldigt und würden Opfer von Schikanierung oder Inhaftierung, weshalb viele Frauen zurückhaltend seien, formale Anzeigen zu erstatten, obwohl Misshandlung einen Scheidungsgrund darstellen würde. Die Polizei würde bei häuslichen Auseinandersetzungen in der Regel nicht einschreiten. Die Regierung habe im November 2005 einen Aktionsplan zu Gewalt gegen Frauen gestartet; das Programm habe Plakate zur Bewusstseinsbildung und eine Medienkampagne über Null-Toleranz bei Gewalt gegen Frauen beinhaltet, weiters die Aufstockung der Zahl weiblicher Polizisten und die Ausweitung des Trainings der Polizei in Darfur.
 
Laut USDOS seien Frauen, die im Zuge des Bürgerkriegs zwischen dem Norden und dem Süden vertrieben worden seien, verwundbar in Hinblick auf Schikanierung, Vergewaltigung und sexueller Misshandlung, insbesondere während der informellen Repatriierung in ihre Herkunftsorte.
 
Frauen in Darfur seien verwundbar in Hinblick auf Misshandlung und Vergewaltigung. Viele Opfer würden ihre Fälle weder ihren Familien noch den Behörden mitteilen, aus Furcht, sie würden bestraft oder wegen einer „illegalen Schwangerschaft“ verhaftet. Lokale Behörden würden das Problem verschärfen, in dem sie von Vergewaltigungsopfern verlangen würden, einen Polizeibericht auszufüllen, bevor sie medizinische Behandlung in Anspruch nehmen könnten, obwohl ein Erlass vom Oktober 2005 dieses Erfordernis aufgehoben habe. Laut der UNO und einigen internationalen NGOs seien sich viele lokale Polizeibeamte der neuen Regelung nicht bewusst und würden weiterhin einen formalen Bericht verlangen. Viele Frauen würden der Polizei misstrauen und tatsächlich würden nur wenige Opfer einen Bericht ausfüllen. 
 
Im Dezember 2006 habe die Regierung an der UN-„16 Tage Aktivismus-Kampagne“ gegen Gewalt an Frauen teilgenommen.
 
Die Polizei würde unverheiratete schwangere Frauen verhaften, die angeben würden, vergewaltigt worden zu sein. Solange ein Vergewaltigungsopfer kein Verbrechen beweisen könne, könne es wegen des Kapitalverbrechens des Ehebruchs angeklagt werden.
 
Die gesetzliche Strafe für Vergewaltigung variiere zwischen 100 Peitschenhieben, zehn Jahren Haft und der Todesstrafe. Vergewaltigung in der Ehe würde nicht angesprochen. In den meisten Fällen würden Verurteilungen nicht veröffentlicht, jedoch würden Beobachter glauben, dass die Urteile oft niedriger als die gesetzliche Höchststrafe ausfallen würden:
“There were no laws specifically prohibiting domestic violence. Violence, including spousal abuse, against women was common, although there were no reliable statistics on its prevalence. Women who filed claims were subjected to accusations of lying or spreading false information, harassment, or detention, which made many women reluctant to file formal complaints, although such abuse constituted grounds for divorce. The police normally did not intervene in domestic disputes. The government launched its Violence Against Women Action Plan in November 2005; the program included awareness posters and a media campaign of zero tolerance for violence against women, increased the number of female police officers, and expanded training for police in Darfur. Southern women displaced by the North/South civil war were vulnerable to harassment, rape, and sexual abuse, particularly during informal repatriation to their place of origin.
Women in Darfur were vulnerable to abuse and rape (see section 1.g.). Many victims did not report their cases either to family or authorities for fear they would be punished or arrested for "illegal pregnancy." Local authorities often exacerbated the problem by requiring rape victims to file a police report before receiving medical treatment, despite an October 2005 decree that waived the requirement. According to the UN and several international NGOs, many local police were unaware of the new policy and still required a formal report. Many women distrusted the police, and few victims actually filed reports.
In December the government participated in the UN's "16 Days of Activism Campaign" to combat violence against women.
The police arrested unmarried pregnant women who claimed to have been raped. Unless a rape victim could provide proof of the crime, she could be charged with the capital offense of adultery.
The punishment for rape under the law varies from 100 lashes to 10 years' imprisonment to death. Spousal rape is not addressed. In most cases convictions were not publicized; however, observers believed that sentences often were less than the legal maximum (see section 5).” (USDOS, 6. März 2007, Sektion 5 – Women)
Das US Department of State (USDOS) geht weiters ausführlich auf sexuelle Gewalt gegen Frauen in Zusammenhang mit dem Konflikt in Darfur ein. Die von der UN eingesetzte Internationale Untersuchungskommissin zu Darfur habe im Jahr 2005 festgestellt, dass Vergewaltigungen und andere Formen sexueller Gewalt durch Janjaweed und Regierungssoldaten in Darfur weit verbreitet seien und systematisch verübt würden. Laut USDOS habe sich dieser Trend im Jahr 2006 fortgesetzt. Die Mehrheit der Opfer seien Frauen und Mädchen gewesen, die in Lagern für Binnenvertriebene gelebt hätten und vergewaltigt worden seien, als sie ihre Lager für das Sammeln von Brennmaterial, Wasser oder Nahrung verlassen hätten. Vergewaltigungsopfer würden fast immer geschlagen, mit dem Tod bedroht und während der Angriffe mit rassistischen Beiwörtern bedacht. In einigen Fällen hätten Angreifer ihre Opfer getötet:
The UN's International Commission of Inquiry in Darfur found in 2005 that "rape or other forms of sexual violence committed by the janjaweed and government soldiers in Darfur was widespread and systematic." This trend continued during the year. The majority of victims were women and girls who lived in IDP camps and were raped when they left their camps to gather firewood, water, or food. Women often described the perpetrators as "men in uniform," either government or rebel soldiers. Rape victims were almost always beaten, threatened with death, and subjected to racial epithets during attacks. In some cases attackers killed their victims.
For example, according to UNMIS, armed militiamen raped 25 persons, including five children, in conjunction with a January attack on four villages in West Darfur; some of the victims were gang-raped.
On April 16, three Arab militiamen approached eight IDP women from Ardamata camp, two of whom were carrying their babies. According to UNMIS, one gunman threatened to kill the babies if they were male and demanded that the mothers allow him to inspect the babies to determine their gender. When the mothers refused, the gunmen beat them. One woman attempted to file a complaint with the Ardamata IDP camp police, but was rebuffed; another woman declined to file a report with the police, because "they don't do anything."
On July 24, 25 armed men, some in army uniforms, attacked a group of 17 Fur IDP women who were collecting firewood near Kalma camp outside Nyala, South Darfur. The gunmen beat the women with their rifles before raping them. The youngest woman was 19, and the oldest was 42.
According to the UN, between 120 and 300 IDP women from Kalma camp, near Nyala, South Darfur, were raped between mid-July and mid-August.
Authorities, particularly the police, often obstructed access to justice for rape victims (see section 5). For example, after Arab militia attacked Krenek village, in West Darfur, on January 20, local sheiks complained to police that the attackers had raped 36 women. Police responded by forcibly taking four of the women to a clinic for a medical examination and interrogated them for 10 hours; authorities charged the sheiks and the women with furnishing false information. A local court dropped the charges against the sheiks on May 27 but referred the cases against the women to the prosecutor in El Geneina. The prosecutor later told UNMIS he had no knowledge of the case.
On August 8, four civilians and one military officer raped a 13- year-old girl in South Darfur. Three of the civilian defendants confessed, while a fourth pleaded innocence; the military officer claimed that he only threatened to rape the girl, and helped the others. The prosecutor in Nyala asked the military for permission to prosecute the military officer in a civilian court, but the military had not responded to the request by year's end. According to UNMIS, authorities were considering dropping the charges against the military officer to facilitate the prosecution of the others.
No action was taken in the following 2005 rape cases: the February rape of two sisters by three armed pro-government militia men in West Darfur State; and the February 2005 cases of two female minors who were raped by progovernment militiamen.
During the year the government continued to take small steps to curb violence against women in Darfur. The government printed medical booklets for doctors detailing proper treatment of rape victims. The government also pledged to deploy 30 female police officers in South Darfur (see section 5). However, significant problems remained, including the harassment and intimidation by police of rape victims, lack of investigations into rape allegations, and the continued impunity of the police in Darfur.
During the year, there was one successful prosecution for rape in Darfur. On September 5, a court in Kabkabiya convicted a government soldier of raping an 11-year-old girl and sentenced him to five years in prison and 100 lashes.
Rebel groups in Darfur, including SLA (Minawi), SLA (Abdel Wahid), the JEM, and other groups, also committed numerous abuses during the year, including the killing of civilians, beatings, and rape.” (USDOS, 6. März 2007, Sektion 1.g.)
Auch Amnesty International (AI) berichtete in ihrem Jahresbericht für den Berichtszeitraum 2006 über Gewalt gegen Frauen:
„Auch im Berichtsjahr kam es weiter zu systematischen Vergewaltigungen durch die Reitermilizen der Janjawid. Gefährdet waren vor allem Frauen, die außerhalb der Flüchtlingslager Brennholz sammelten.
Auch bei Überfällen der Janjawid auf Dörfer wurden zahlreiche Frauen vergewaltigt. Die Täter blieben fast immer unbestraft. Vergewaltigungsvorwürfe von Frauen führten meist nicht zu wirksamen Maßnahmen seitens der Behörden. Es kam im Gegenteil sogar vor, dass vergewaltigte Frauen wegen Ehebruchs festgenommen wurden.
Im Mai vergewaltigten Militärpolizisten, die mit dem Zug in Richtung Nyala unterwegs waren, in der Nähe des Vertriebenenlagers Belail sechs Frauen. Sprecher des Lagers meldeten den Vorfall bei der Polizei, die daraufhin umgehend drei Männer verhaftete, am nächsten Tag aber wieder auf freien Fuß setzte.
Im September nahmen Janjawid, die sich an der Offensive der Streitkräfte in Nord-Darfur beteiligten, in dem südlich von Kulkul gelegenen Dorf Tarmakera fünf Mädchen und junge Frauen zwischen 13 und 23 Jahren gefangen. Berichten zufolge vergewaltigten sie ihre Opfer und misshandelten sie mit Schlägen, ehe sie sie am folgenden Tag wieder freiließen.“ (AI, 23. Mai 2007, Kap. „Gewalt gegen Frauen“)
Weitere Informationen zu sexueller Gewalt gegen Frauen im Sudan und der Rechtslage beziehungsweise der Reaktion der Behörden entnehmen Sie bitte dem im Juni 2007 veröffentlichten Bericht von Refugees International (RI) „Laws Without Justice. An Assessment of Sudanese Laws Affecting Survivors of Rape“.
 
Laut einer Meldung der World Organisation Against Torture (OMCT) vom 9. März 2007 wurden im Februar bzw. März 2007 zwei Frauen wegen Ehebruchs zum Tod durch Steinigung verurteilt. (OMCT, 9. März 2007)
Weibliche Genitalverstümmelung (FGM)
Laut USDOS bliebe die weibliche Genitalverstümmelung (FGM) weit verbreitet, insbesondere im Norden, obwohl ihre Verbreitung abnehme, da eine wachsende Zahl städtischer, gebildeter Familien die Praxis aufgeben würde. Als Kompromiss mit der Tradition würden einige Familien die Klitoridektomie, die am wenigsten schwere Form von FGM, als Alternative zur Infibulation anwenden. Obwohl keine Form von FGM illegal sei, würde das Gesundheitsrecht Ärzten und Hebammen verbieten, die Infibulation durchzuführen. Die Regierung würde FGM nicht unterstützen und aktiv dagegen eintreten:
“FGM remained widespread, particularly in the north, although it was becoming less common as a growing number of urban, educated families abandoned the practice. In a compromise with tradition, some families adopted clitoridectomy, the least severe form of FGM, as an alternative to infibulation. Although no form of FGM was illegal, the health law prohibited doctors and midwives from performing infibulation. The government did not support FGM and actively campaigned against it. One local NGO worked to eradicate FGM.“ (USDOS, 6. März 2007, Sektion 5 – Women)
Agence France Presse (AFP) berichtet in einem Artikel vom 4. April 2006, dass laut einer UNICEF-Studie aus dem Jahr 2004 ungefähr 82 Prozent der Frauen im Sudan einer Infibulation ausgesetzt gewesen seien, während der allgemeine Prozentsatz von Frauen, die von irgendeiner Form von FGM betroffen seien, über 90 Prozent betrage. Die Klitoridektomie, auch Sunnah-Methode genannt, würde häufiger von sudanesischen Christen als von Muslimen angewandt. UNICEF-Statistiken würden zeigen, dass von der Sunnah-Methode 46 Prozent der Christinnen betroffen seien, im Vergleich zu 27 Prozent bei Musliminnen, die häufiger die schwerste Form der Beschneidung - die Infibulation - wählen würden:
“Around 82 percent of women in Sudan whose population is estimated at 40 million have undergone infibulation, while the total percentage of women who have undergone any form of FGM is over 90, said a 2004 study by the the UN children's fund UNICEF.
The two other forms include the clitoridectomy, which involves full or partial amputation of the clitoris, and the "intermediate", which takes away the clitoris and a portion or all of the inner vaginal lips.
Under an Islamic guise, clitoridectomy is referred to also as Sunnah (tradition of the Prophet Mohammed) circum-cision. But surprisingly, more Christians in Sudan practice the Sunnah method than Muslims.
UNICEF statistics show that the Sunnah method prevalence is 46 percent among Christians compared to 27 percent among Muslims, who appear to opt for the severest method, as 83 percent of them have undergone the Pharaonic way.” (AFP, 4. April 2006)
Weiters schreibt AFP, dass sich die sudanesischen Gesetze in Hinblick auf FGM rückwärts zu entwickeln schienen. 1946 sei ein vollständiges – aber nie angewandtes – Verbot der pharaonischen Beschneidung verhängt worden. Das Verbot sei 1974 auf andere Methoden, ausgenommen der Sunnah, ausgeweitet worden, aber bei einer Änderung des Strafrechts im Jahr 1983 sei das Thema fallengelassen worden. Eine Strafrechtsänderung unter dem gegenwärtigen islamistischen Regime im Jahr 1991 habe die Frage gänzlich ignoriert:
“Sudanese law appears to be regressing on the issue of FGM.
A total -- but never-applied -- ban on Pharaonic cutting imposed in 1946 had been widened in 1974 to include other methods, except the Sunnah way.
But a 1983 amendment of the criminal law dropped the issue, and a 1991 amendment under the current Islamist re-gime has entirely ignored it.” (AFP, 4. April 2006)
Der Sudan bemerkte in seinem Staatenbericht an das UN-Menschenrechtskomitee (UN Human Rights Committee) vom 10. Jänner 2007, dass die weibliche Beschneidung vom sudanesischen Recht als Verbrechen einer vorsätzlichen Körperverletzung behandelt werde, die mit Gefängnis und einer Geldstrafe bestraft werden könne, ohne das Recht auf diyya (Kompensation) zu berühren. Manchmal könne bei weiblicher Beschneidung die Todesstrafe verhängt werden, wie es in Sektion 30 des Strafgesetzes vorgesehen sei:
“Female circumcision is an age-old tradition and custom in the Sudanese society and is treated by the Sudanese law as a crime of deliberate injury punishable by prison and fine, without prejudice to the right to diyya (compensation) as provided for in section 139 of the Penal Code of 1991. Capital punishment may sometimes be applied for female circumcision as indicated by section 30 of the Code. Among difficulties of application of the law to practitioners of this offence is that it takes place without the knowledge of authorities and is practised on minor children with the consent of their parents. Aware of its responsibilities to combat such practices, the State undertook a more effective course of action in organizing national campaigns to raise awareness of the negative effects of this practice, in cooperation with UNICEF and British and United States childcare organizations, the Society to Combat Harmful Customs and other national voluntary and feminist associations. These campaigns were centred mainly on seminars and workshops on the negative effects of female circumcision. For example, the General Secretariat of the National Population Council organized a forum for the elaboration of a separate law to combat female circumcision in cooperation with UNICEF. The forum recommended the elaboration of a separate law to combat this phenomenon and these recommendations are expected to be implemented in the near future.” (UN Human Rights Committee, 10. Jänner 2007, Para. 14)
Weitere Informationen zur Prävalenz verschiedener Beschneidungsarten im Sudan entnehmen Sie bitte dem bereits älteren Bericht des katholischen Missionswerks missio zur Genitalverstümmelung von Mädchen und Frauen im Sudan aus dem Jahr 2002 (siehe Quellenverzeichnis) 

Diese Informationen beruhen auf einer zeitlich begrenzten Recherche in öffentlich zugänglichen Dokumenten, die ACCORD derzeit zur Verfügung stehen. Diese Antwort stellt keine Meinung zum Inhalt eines bestimmten Ansuchens um Asyl oder anderen internationalen Schutz dar. Wir empfehlen, die verwendeten Materialien zur Gänze durchzusehen.
Quellen: