Anfragebeantwortung zu Ägypten: Haben Aktivisten und Mitglieder der Freiheits- und Gerechtigkeitspartei im Falle einer Anklage mit einem rechtsstaatlichen Verfahren zu rechnen? Kommt es zu Anklagen gegen Mitglieder dieser Partei? Welche Rechtsmittel (u.a. Instanzenzug) können sie im Falle einer Verurteilung ergreifen, wenn das Verfahren an ein Militärgericht abgetreten wurde? [a-9390-3 (9392)]

13. November 2015

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Die deutsche Wochenzeitung Die Zeit berichtet im August 2014, dass ein Kairoer Gericht die Auflösung der „Partei für Freiheit und Gerechtigkeit”, des politischen Arms der Muslimbruderschaft, verfügt habe:

„Ein Kairoer Gericht hat den politischen Arm der Muslimbruderschaft, die Partei für Freiheit und Gerechtigkeit, aufgelöst. Die Partei habe gegen das geltende Parteienrecht verstoßen, teilte das höchste Verwaltungsgericht des Landes mit. Gegen die Entscheidung könne keine Berufung eingelegt werden. Sämtliches Eigentum der Partei wird konfisziert, gab das ägyptische Innenministerium zudem bekannt.

Das Gericht begründete seine Entscheidung mit der Zugehörigkeit der Partei zur Muslimbruderschaft, die seit Februar als terroristische Vereinigung eingestuft wird. Die Partei für Freiheit und Gerechtigkeit war nach der ägyptischen Revolution und dem Sturz des langjährigen Staatschefs Husni Mubarak im Februar 2011 gegründet worden. Alle nachfolgenden Wahlen gewann sie; ihr Politiker Mohammed Mursi war der erste demokratisch gewählte Präsident Ägyptens.“ (Die Zeit, 9. August 2014)

Wie das US-Außenministerium (US Department of State, USDOS) in seinem Länderbericht zur Menschenrechtslage vom Juni 2015 (Berichtsjahr: 2014) bemerkt, sei die Freiheits- und Gerechtigkeitspartei weiterhin illegal, nachdem diese im August 2014 vom ägyptischen Verwaltungsgerichtshof aufgelöst worden war:

„The MB [Muslim Brotherhood], the MB-affiliated Freedom and Justice Party (FJP), and its NGO remained illegal. The government designated the MB as a terrorist organization in December 2013, and the High Administrative Court dissolved the FJP on August 9. On October 30, the government also dissolved the National Alliance to Support Legitimacy, an informal political advocacy coalition led primarily by MB supporters.” (USDOS, 25. Juni 2015, Section 1b)

In einem Bericht vom August 2014 schreibt die in den USA ansässige Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW), dass es nach dem Sturz von Präsident Mursi durch das Militär Anfang Juli 2013 zu einer Welle von Festnahmen und Inhaftierungen gekommen sei, die vor allem auf Mitglieder und SympathisantInnen der Muslimbruderschaft abgezielt hätten. Laut Angaben der Regierung hätten die Sicherheitskräfte seit Juli 2013 mindestens 22.000 Personen in Haft genommen. Indes seien nach Angaben von WikiThawra, einer Initiative des ägyptischen Zentrums für Wirtschaftliche und Soziale Rechte, seit 3. Juli 2013 mehr als 41.000 Personen verhaftet bzw. angeklagt worden. Wie HRW ausführt, seien viele von ihnen wegen friedlicher Ausübung ihrer Versammlungs-, Vereinigungs- oder Meinungsfreiheit bzw. wegen Mitgliedschaft bei der Muslimbruderschaft verhaftet worden, unter anderem auch deswegen, weil sie Schilder getragen hätten, auf denen sie an das Rab’a-Massaker [vom 14. August 2013] erinnert hätten.

Landesweit habe die Polizei den Großteil der obersten Führungsebene und zahlreiche Mitglieder der mittleren Führungsebene der Muslimbruderschaft sowie ihrer politischen Partei, der Freiheits- und Gerechtigkeitspartei, verhaftet, darunter auch Mitglieder, die ausschließlich mit politischen Tätigkeiten bzw. mit Kommunikationsarbeit befasst gewesen seien.

Staatsanwälte hätten für die meisten Festgenommenen auf Grundlage einer Reihe von Pauschalvorwürfen Untersuchungshaft angeordnet. Zu diesen Vorwürfen hätten unter anderem Anstiftung zu bzw. Teilnahme an gewaltsamen Handlungen, „Rowdytum“, Vandalismus, Mitgliedschaft in einer verbotenen bzw. terroristischen Organisation und illegale Versammlung in der Öffentlichkeit gezählt.

In Dutzenden Fällen, die HRW untersucht habe, hätten Staatsanwälte die verhängte Untersuchungshaft auf Basis von Beweismitteln, die für eine Anklageerhebung unzureichend gewesen wären, verlängert, sodass die betreffenden Personen de facto monatelang willkürlich inhaftiert worden seien. Dutzende Gefangene seien während der Haft gefoltert bzw. anderweitig misshandelt worden.

Viele der von HRW untersuchten Gerichtsverfahren hätten gravierende Verfahrensmängel aufgewiesen und seien unfair gewesen. Bei diesen Verfahren, zu denen auch Massenprozesse mit Hunderten von Angeklagten gezählt hätten, habe man es verabsäumt, die individuelle Schuld jedes Angeklagten zu prüfen. Dennoch sei es zur Verhängung langjähriger Haftstrafen und sogar von Todesurteilen gekommen:

„Following the military’s ouster of Morsy in early July, an intense campaign of arrest and detention largely focused on members and sympathizers of the Muslim Brotherhood. According to the government’s own figures, security forces have detained at least 22,000 people since July. WikiThawra, an initiative run by the Egyptian Center for Economic and Social Rights, has determined that authorities have arrested or indicted over 41,000 since July 3, 2013. Many of those detained were rounded up solely as a result of their peaceful exercise of the rights to peaceful assembly, free association, and free expression or membership in the Muslim Brotherhood, including simply displaying signs commemorating the Rab’a massacre.

Military officials held Morsy along with nine senior aides in secret military detention for months. Police also arrested the majority of the high-level and much of the mid-level leadership both of the Muslim Brotherhood and of its political party, the Freedom and Justice Party, across the country, including figures exclusively involved in politics and communications.

Prosecutors have ordered the pretrial detention of most of those arrested pending investigation on a range of cut-and-paste charges, including incitement or participation in violence, ‘thuggery,’ vandalism, membership in a banned or terrorist organization, and illegal public assembly. Prosecutors in dozens of cases reviewed by Human Rights Watch have renewed pre-trial detention orders on the basis of little evidence that would warrant prosecution, effectively detaining them arbitrarily for months on end. Mounting reports indicate that scores of detainees have faced torture and ill-treatment in detention. In one incident on August 18, 2013, four days after the Rab’a and al-Nahda dispersals, Egyptian police outside the Abu Zaabel prison in Cairo lobbed teargas canisters into the back of a cramped police truck, in which 45 prisoners had been huddled together for six hours in temperatures bordering 40C, resulting in the deaths of 37 men.

Many of the trials reviewed by Human Rights Watch have been grossly unfair and riddled with serious due process violations, violating both Egyptian law and international standards. These trials, including mass trials involving hundreds of people in a single case, failed to assess the individual guilt of each defendant, yet resulted in lengthy sentences or even the death penalty, which Human Rights Watch opposes in all circumstances.” (HRW, 12. August 2014, S. 27-28)

Im Juni 2015 berichtet Human Rights Watch (HRW), dass das Kairoer Strafgericht nach Einholung der hierfür notwendigen Zustimmung des Großmufti (d.h. der landesweit höchsten Autorität in Fragen des islamischen Rechts) die Todesurteile gegen Ex-Präsident Mursi und 114 weitere Personen bestätigt habe.

Nur neun der zum Tode Verurteilten befänden sich in Gewahrsam. Unter diesen seien Essam al-Erian, ehemaliger Vize-Vorsitzender der Freiheits- und Gerechtigkeitspartei, sowie Saad al-Katatni, ehemaliges Mitglied derselben Partei und ehemaliger Parlamentspräsident.

Die Urteile hätten sich auf zwei Fälle bezogen: einen Gefängnisausbruch im Jahr 2011 sowie Konspiration mit ausländischen Mächten. HRW bemerkt, dass diese Gerichtsverfahren das Recht auf ein faires Verfahren verletzt hätten und offenbar politisch motiviert gewesen seien. Die Anklageschriften in beiden Fällen hätten sich fast zur Gänze auf Aussagen von Militärs und Polizisten gestützt:

„Two cases that resulted in former President Mohamed Morsy and 114 others receiving death sentences on June 16, 2015, were compromised by due process violations and appear to have been politically motivated. The convictions are based almost entirely on security officials’ testimony.

A Human Rights Watch review of both prosecution case file summaries found little evidence other than the testimony of military and police officers to support the convictions of Morsy and 130 others for a 2011 prison break, and of Morsy and 35 others for conspiring with foreign powers against the state. The convictions and recommended death sentences were initially handed down on May 16, 2015, and the full written judgments have not yet been made public. […]

Judge Shaaban al-Shami, head of the Cairo Criminal Court, oversaw both trials as a special circuit judge appointed to hear cases of terrorism and national security. The hearings were held in a special courthouse at Cairo’s Police Academy.

On May 16, 2015, al-Shami announced that he would refer more than 100 defendants, including Morsy, to the Grand Mufti, the country’s highest authority on Islamic law, indicating that he had recommended the death sentence for them. The law requires the Grand Mufti to offer his confidential and non-binding opinion on death sentences before they are finalized. On June 16, al-Shami confirmed almost all of those death sentences – 16 in the conspiracy case and 99 in the prison break case. Only nine of those sentenced to death are in custody; they are all are associated with the Brotherhood.

Among those in custody are: Mohamed Badie, the Brotherhood’s supreme guide; Khairat al-Shater, a deputy supreme guide; Rashad al-Bayoumi, another deputy supreme guide; Essam al-Arian, the former deputy chairman of the Brotherhood’s Freedom and Justice Party (FJP); Saad al-Katatni, a former FJP member and parliamentary speaker; and senior Brotherhood member Mohamed al-Beltagy.” (HRW, 16. Juni 2015)

Die österreichische Tageszeitung Die Presse berichtet im April 2015, dass ein Gericht unter anderem den Generalsekretär der Freiheits- und Gerechtigkeitspartei, Mohamed el-Beltagy, sowie den oben erwähnten Essam el-Erian zu 20-jährigen Haftstrafen verurteilt habe:

„Ein Gericht in Kairo befand das führende Mitglied der islamistischen Muslimbruderschaft für schuldig, für die Entführung und Folter von Demonstranten während seiner Amtszeit im Dezember 2012 verantwortlich zu sein. […]

Neben Mursi erhielten zwölf weitere hohe Funktionäre der Muslimbruderschaft im selben Verfahren ebenfalls Haftstrafen von 20 Jahren. Unter ihnen sind der Generalsekretär der inzwischen verbotenen Freiheits- und Gerechtigkeitspartei der Bruderschaft, Mohamed el-Beltagy, und der frühere Abgeordnete Essam el-Erian. Die Urteile sind noch nicht rechtskräftig. Die Anwälte der meisten Beschuldigten kündigten bereits Berufung an. Zwei weitere Angeklagte wurden zu zehnjährigen Haftstrafen verurteilt.“ (Die Presse, 21. April 2015)

Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International (AI) berichtet, dass im April 2015 ein Kairoer Strafgericht 14 Journalisten wegen „Ausstrahlung unwahrer Informationen“ sowie „Anstiftung zu Gewalt gegen Sicherheitskräfte, welche zu Angriffen auf staatliche Einrichtungen führte“ zu lebenslanger Haft verurteilt habe. Ein weiterer Journalist sei wegen „Schaffung von Medienkomitees zur Verbreitung unwahrer Informationen über die Lage im Land“ und „Führung und Finanzierung einer verbotenen Gruppe“ (der Muslimbruderschaft) zum Tode verurteilt worden. Die 15 Männer seien Teil einer Gruppe von 51 Personen, denen vorgeworfen werde, bei den (gewaltsam aufgelösten) Sitzstreiks von Unterstützern des im Juli gestürzten Ex-Präsidenten Mursi auf dem Kairoer Rabaa al-Adawiya-Platz eine „Operationszentrale“ betrieben zu haben.

Laut der Fallakte hätten die Journalisten alle Anklagepunkte zurückgewiesen. Die einzigen Beweisstücke, die gegen sie vorgelegen hätten, seien Bücher von islamischen politischen Persönlichkeiten, Pläne zur Organisation friedlicher Proteste nach der Auflösung der Sitzstreiks auf dem Rabaa al-Adawiya-Platz, sowie einige Visitenkarten mit dem Logo der Freiheits- und Gerechtigkeitspartei gewesen, die man bei ihnen vorgefunden habe:

„A Cairo criminal court sentenced 14 journalists on 11 April to life imprisonment (25 years) for ‘broadcasting false information’, which is not recognized as a criminal offence under international law; and ‘inciting violence against the security forces that led to attacks on state institutions’. The court sentenced another journalist to death for ‘creating media committees to spread false information around the situation in the country’ and ‘leading and funding a banned group’ (the Muslim Brotherhood). The 15 men were part of a group of 51 accused of running an ‘operations room’ at the sit-in in Cairo’s Rabaa al-Adawiya Square that also included leading Muslim Brotherhood officials. The Rabaa al-Adaweya sit-in was staged by former president Mohamed Morsi’s supporters in Cairo after he was ousted in July 2013. The security forces violently dispersed the sit-in on 14 August, killing hundreds of protestors.

According to the casefile, the journalists denied all the charges when they were questioned by the prosecutor. The only evidence against them in the casefile was books written by Islamic political figures, plans to organise peaceful protests after the violent dispersal of the Rabaa al-Adaweya sit-in and some business cards with the logo of the Muslim Brotherhood’s political party, the Freedom and Justice Party. Further, the court relied entirely on investigations by the Ministry of Interior’s National Security Department (NS), which is responsible for investigating all ‘terrorism’ related offences in the country and is known for extracting confessions under torture from people it is holding under conditions of enforced disappearance.” (AI, 22 September 2015)

Im Juni 2014 schreibt Amnesty International (AI):

„Am 19. Juni sprach sich das Strafgericht in Gizeh für die Verhängung der Todesstrafe gegen 14 hochrangige Mitglieder der Muslimbruderschaft aus. Bei ihnen handelt es sich um Mohamed Badie, Safwat Hegazi, Mohamed El Beltagi, Assem Abdel-Maged (Mitglied der Gruppe Gamaa Islamiya), Essam El-Erian (Vizepräsident der Freiheits- und Gerechtigkeitspartei der Muslimbruderschaft), Bassem Ouda (Versorgungsminister unter Mohammed Mursi) sowie acht weitere Männer. Die Fälle sind an den Großmufti weitergeleitet worden und das Urteil wird für den 3. August erwartet.

Nach ägyptischem Recht muss der Großmufti bei allen Todesurteilen, die von Strafgerichten verhängt werden, konsultiert werden. Die Meinung des Großmuftis ist allerdings nicht rechtsverbindlich für das Gericht. Die Verurteilten können beim Kassationsgericht, dem obersten Gericht Ägyptens, Rechtsmittel einlegen.“ (AI, 24 June 2014)

Alkarama, eine in Genf ansässige Menschenrechtsorganisation, die sich für Personen in den arabischen Ländern einsetzt, die von außergerichtlicher Hinrichtung, Verschwindenlassen, Folter oder willkürlicher Haft bedroht bzw. betroffen sind, berichtet im Mai 2015, dass der ehemalige Parlamentsabgeordnete Mohamed Al Fallahgi in Haft verstorben sei, nachdem ihm häufig die medizinische Behandlung verweigert worden sei. Al Fallahgi sei im August 2013 wegen Mitgliedschaft in der Freiheits- und Gerechtigkeitspartei verhaftet worden und ohne Anklage für ein Monat ohne Kontakt zur Außenwelt inhaftiert gewesen. Dabei sei er gefoltert worden. Dann sei er wegen „Bildung einer Schlägertruppe“ angeklagt worden, wobei diese Anklage im Jänner 2014 fallen gelassen worden sei. Er sei jedoch weiterhin in Haft gehalten worden und in weiterer Folge wegen „Anstiftung zu Mord“, „Angriffs auf eine Polizeistation“ sowie „Mitgliedschaft bei der Muslimbruderschaft“ angeklagt worden. Wie Alkarama bemerkt, habe sie Staatsanwaltschaft im Februar 2015 diese „konstruierten“ Anklagen ebenfalls fallen gelassen, ohne jedoch Al Fallahgi freizulassen. Danach sei er wegen „Anstiftung zu Brandstiftung auf das islamische Zentrum von Damietta” angeklagt worden:

„On 20 May 2015, Mohamed Al Fallahgi, a 58-year-old former Member of Parliament elected in 2012 died in detention, despite Alkarama's urgent appeal to the United Nations Special Rapporteur on the Right to Health (SRH) and the Special Rapporteur against Torture (SRT) on 1 May 2015 urging the Egyptian authorities to hospitalise him immediately.

Arrested by the Homeland Security in August 2013 for belonging to the Freedom and Justice Party (FJP) – the Muslim Brotherhood's political wing, a party banned from participating in parliament in late 2014 – Al Fallahgi was detained incommunicado without charges for a month, during which he was subjected to torture for 11 days. He was then accused of ‘constitution of a gang of thugs’, and although the public prosecution dropped the charges in early January, he remained unlawfully detained before being charged again with ‘incitement to murder’, ‘assault on a police station’ and ‘affiliation to the Muslim Brotherhood’, which had been listed as a terrorist organisation in December 2013. Although these fabricated charges were similarly dismissed by the prosecution office on 10 February 2015, the prosecutor did not allow for his release either. He was eventually charged with ‘incitement to arson against the Islamic centre of Damietta’, a case in which he should have been heard by the court on 26 May 2015.

Although his health had been constantly deteriorating since his arrest, and despite his family's repetitive calls to the authorities for his hospitalisation, Al Fallahgi had been denied access to medical care on numerous occasions.” (Alkarama, 28. Mai 2015)

Die englischsprachige ägyptische Tageszeitung Daily News Egypt (DNE) berichtet im Oktober 2015 unter Berufung auf die staatliche Nachrichtenagentur MENA, dass Hussein Ibrahim, Generalsekretär der Freiheits- und Gerechtigkeitspartei, sowie Al-Refai Hassan, ein weiteres führendes Mitglied derselben Partei, verhaftet worden seien. Die beiden seien an einen unbekannten Ort gebracht worden, und die Vorwürfe gegen sie seien noch unklar:

„The now-dissolved Freedom and Justice Party (FJP) announced the arrest of two of its leaders while hiding in a private residence in Marsa Matruh, including Secretary General Hussein Ibrahim and party cadet Al-Refai Hassan.

A security source told state-owned news agency MENA that the Homeland Security apparatus learned of the hiding place of the two leaders and arrested them in coordination with the Marsa Matruh Security Directorate.

The Ministry of Interior’s press office was contacted to confirm the arrests, but a representative could neither confirm nor deny the incident.

The source told MENA that the two arrested leaders confessed that they were en route to escape to Libya.

The FJP said the two were taken to an unknown place, without any clear charges.” (DNE, 27. Oktober 2015)

Informationen zur Situation von Mitgliedern der Muslimbruderschaft entnehmen Sie bitte unserer Anfragebeantwortung vom 14. August 2015:

·      ACCORD - Austrian Centre for Country of Origin and Asylum Research and Documentation: Anfragebeantwortung zu Ägypten: Lage der Muslimbrüder [a-9300-2 (9301)], 14 August 2015 (verfügbar auf ecoi.net)
https://www.ecoi.net/local_link/313509/451793_de.html

 

Es konnten keine weiteren Informationen zu Rechtsmitteln gefunden werden, die ehemaligen Mitgliedern der Freiheits- und Gerechtigkeitspartei im Falle einer Verurteilung zur Verfügung stehen.

 

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Quellen: (Zugriff auf alle Quellen am 13. November 2015)

·      ACCORD - Austrian Centre for Country of Origin and Asylum Research and Documentation: Anfragebeantwortung zu Ägypten: Lage der Muslimbrüder [a-9300-2 (9301)], 14 August 2015 (verfügbar auf ecoi.net)
https://www.ecoi.net/local_link/313509/451793_de.html

·      AI – Amnesty International: Urgent Action: 183 Todesurteile MDE 12/038/2014], 24. Juni 2014
http://www.amnesty.de/urgent-action/ua-100-2014-1/183-todesurteile?destination=node/5309?support_type=&node_type=&country=&topic=&from_month=0&from_year=&to_month=0&to_year=&submit_x=68&submit_y=11&result_limit%

·      AI - Amnesty International: Urgent Action: 203/15 [MDE 12/2485/2015], 22 September 2015 (verfügbar auf ecoi.net)
http://www.ecoi.net/file_upload/1226_1442992723_mde1224852015english.pdf

·      Alkarama: Egypt: Former Freedom and Justice Party MP Dies in Detention After Being Denied Medical Care, 28. Mai 2015
http://en.alkarama.org/1721-egypt-former-freedom-and-justice-party-mp-dies-in-detention-after-being-denied-medical-care

·      DNE - Daily News Egypt: FJP secretary general detained, 27. Oktober 2015
http://www.dailynewsegypt.com/2015/10/27/fjp-secretary-general-detained/

·      Die Presse: Ägypten: 20 Jahre Haft für Mohammed Mursi, 21. April 2015
http://diepresse.com/home/politik/aussenpolitik/4713934/Aegypten_20-Jahre-Haft-fur-Mohammed-Mursi

·      Die Zeit: Gericht verbietet Partei der Muslimbrüder, 9. August 2014
http://www.zeit.de/politik/ausland/2014-08/aegypten-muslimbrueder-parteiverbot

·      HRW – Human Rights Watch: ll According to Plan: The Rab’a Massacre and Mass Killings of Protesters in Egypt, 12. August 2014 (verfügbar auf ecoi.net)
http://www.ecoi.net/file_upload/1788_1407841016_egypt0814-forupload-0.pdf

·      HRW - Human Rights Watch: Morsy Death Sentence Follows Flawed Trials, 16. Juni 2015 (verfügbar auf ecoi.net)
https://www.ecoi.net/local_link/305429/428729_en.html

·      USDOS - US Department of State: Country Report on Human Rights Practices 2014 - Egypt, 25. Juni 2015 (verfügbar auf ecoi.net)
https://www.ecoi.net/local_link/306356/429739_en.html

 

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