a-5066 (ACC-BWA-5066)

Nach einer Recherche in unserer Länderdokumentation und im Internet können wir Ihnen zu oben genannter Fragestellung Materialien zur Verfügung stellen, die unter anderem folgende Informationen enthalten:
 
In den ACCORD derzeit zur Verfügung stehenden Quellen konnten im Rahmen der zeitlich begrenzten Recherche keine Informationen zu Morden an Kindern, die aufgrund von Begleitumständen bei der Geburt als „das Böse in sich tragend“ angesehen werden, gefunden werden.
Es wurden externe ExpertInnen mit der Fragestellung kontaktiert. Sobald eine Antwort einlangt, liefern wir sie Ihnen umgehend nach.
Es konnten Informationen allgemein zu Ritualmorden an Kindern gefunden werden, diese werden im Folgenden angeführt.
 
An das UN-Kinderrechtskomitee (CRC) berichtet die Regierung im Jänner 2003 (im Februar 2004 veröffentlicht) von vereinzelten Berichten von Verschleppungen von Kindern zum Zweck von Ritualmorden und der Organentnahme. Trotz Bemühungen durch Polizei und Gemeinschaft seien die Fälle nicht gelöst:
“373. There have been isolated reports of practices of abduction of children for ritual murder and extraction of their organs. Despite concerted efforts by the police and community to arrest the perpetrators, the cases have not been resolved.” (CRC, 27. Februar 2004, S.74)
Laut einem Artikel der Daily News Online vom November 2001 habe die Polizei berichtet, die Mordrate sei gestiegen. Die Fälle von Ritualmorden seien jedoch nicht gestiegen, es habe zwei gegeben. Nicht alles, was von der Öffentlichkeit Ritualmord genannt werde, werde von der Polizei als solcher klassifiziert. Ritualmorde würden von der Polizei wegen mangelnden Beweisen häufig nicht gelöst:
“The only crime the police spokesman denied was also increasing is ritual murder, saying the police know of only two cases. He added that what some people call ritual murder is not classified as such by the police as there is insufficient evidence to conclude that they were ritual murder cases.
He said ritual murder is a complex and complicated issue, as lack of evidence usually inhibits the police from solving ritual murder cases. He appealed to members of the public to come forward and assist the police with concrete information that could result in cases being solved.” (Daily News Online, 9. November 2001)
Einem Artikel von Daily News Online vom Juli 2005 zufolge habe die Parlamentsabgeordnete Botlogile Tshireletso von Kirchenführern berichtet, die in kriminelle Aktivitäten verwickelt seien. Sie erhalte oft Berichte über polizeiliche Untersuchungen gegen Kirchenführer wegen Vergewaltigung, Ritualmorden oder anderen Straftaten. Manche Kirchenführer seien in Ritualmorde an Kindern verwickelt:
“The Member Parliament for Mahalapye East, Botlogile Tshireletso, has charged that some respectable looking church leaders are involved in criminal activities. [...] She said she often receives reports that the police are investigating one church leader or the other for rape, ritual murder, assault or unscrupulously use of church funds. [...] We are aware of shocking stories of some church leaders who are involved in ritual murder of children so that their church memberships could grow, she added.“ (Daily News Online, 6. Juli 2005)
Im Jahr 1994 habe es einen Aufsehen erregenden Fall eines Ritualmords an einem Mädchen gegeben, nach dem es auch zu Unruhen wegen angeblicher Untätigkeit der Polizei gekommen sei (siehe Burke, Oktober 2000, Zusammenfassung; Wikipedia, 14. August 2006; African Eye News Service, 25. Jänner 2001).
Berichte über weitere Ritualmorde:
African Eye News Service, 25. Jänner 2001
Mmegi/The Reporter, 6. September 2006
 
Einem Artikel in Anthropological Quarterly vom Oktober 2000 zufolge werde Hexerei in Botsuana “boloi” genannt (siehe auch everyculture.com, ohne Datum), Ritualmord “dipheko“ (Burke, Oktober 2000).
Es wird vom Glauben berichtet, dass das Missachten von Tabus (wie etwa außerehelicher Beischlaf des Vaters während der Schwangerschaft der Gattin) zu (geistigen) Behinderungen („mopakwane“ genannt) des Kindes führen könne (Behinderung und Dritte Welt, 1991; Behinderung und Dritte Welt, 1999; Daily News Online, 23. August 2000).
Diese Informationen beruhen auf einer zeitlich begrenzten Recherche in öffentlich zugänglichen Dokumenten, die ACCORD derzeit zur Verfügung stehen. Diese Antwort stellt keine Meinung zum Inhalt eines bestimmten Ansuchens um Asyl oder anderen internationalen Schutz dar. Wir empfehlen, die verwendeten Materialien zur Gänze durchzusehen.
Quellen: