a-6164 (ACC-RUS-6164)

Nach einer Recherche in unserer Länderdokumentation und im Internet können wir Ihnen zu oben genannter Fragestellung Materialien zur Verfügung stellen, die unter anderem folgende Informationen enthalten:
 
Die International Helsinki Federation for Human Rights (IHF) erwähnt in einem Menschenrechtsbericht von 2001 Karpinskij kurgan im Bezirk Sawodskij als Wohnort dreier Tschetschenen, die von russischen Soldaten verhaftet und erschlagen bzw. zu Tode gefoltert worden seien:
“On December 6, 2000, at about 7:00 p. m., Russian servicemen from a mobile patrol unit detained and beat to death Said-Emin Susaev (born 1955) not far from his own home in the township of Karpinsky Kurgan, Zavodskoy district, Grozny. His body was uncovered with numerous bone fractures the following night. At about 7:30 p. m., federal servicemen patrolling the same area also detained two young men (18 and 20 years of age) close to their homes. On December 9, 2000, their badly mutilated bodies were uncovered by local school children in a sewage well about 300 meters away from the victims’ homes.” (IHF, 2001)
Prague Watchdog, ein Informationsservice über den Nordkaukasus, berichtet im Dezember 2002, dass Bewohner von Grosny Ende November in der Nähe der Siedlung Karpinskij kurgan im Bezirk Staropromyslowski zwei männliche Leichen entdeckt hätten, die während einer Säuperungsaktion der föderalen Truppen verhaftet worden seien:  
“On November 28, in the Staropromyslovski district of Grozny near the Karpinski Kurgan settlement, local residents discovered two male bodies which had been blasted. The relatives of the victims recognized them according to their possessions and clothes. Both men were residents of the Roshni-Chu village in the Urus-Martan district. They had been detained during a mop-up operation by federal troops in the settlement.” (Prague Watchdog, 6. Dezember 2002)
Radio Free Europe/Radio Liberty (RFE/RL) veröffentlicht im Mai 2000 ein Interview mit dem tschetschenischen Präsidenten Aslan Maschadow über die Lage in Tschetschenien. Maschadow weist auf intensive Kampfhandlungen im Bezirk Staropromyslowski in Grosny hin, bei denen ein Blockposten an der Abzweigung nach Karpinskij kurgan zerstört worden sei. Auch in zahlreichen anderen Bezirken Grosnys hätten weiterhin Kämpfe stattgefunden: 
[Russisches Zitat entfernt] (RFE/RL, 26. Mai 2000)
Das tschetschenische Informationszentrum unabhängiger Journalisten des NGO-Konsiliums SNO berichtet im August 2005 im Informationsblatt Nr. 390 von großflächigen „Säuberungen“ in Grosny. Am Morgen des 8. August hätten russische Panzer einen Teil der Staropromyslowskij-Chaussee im Bezirk Karpinskij kurgan blockiert. In den Tagen davor hätten lokale und föderale Sicherheitskräfte in mehreren Bezirken massenhafte Passkontrollen durchgeführt. Auch Hausdurchsuchungen seien durchgeführt worden, wobei sich die Sicherheitskräfte äußerst grob und aggressiv verhalten hätten. Festnahmen seien im Zuge dieser Aktion nicht bekannt gegeben worden:
[Russisches Zitat entfernt] (SNO, 8. August 2005)
Die russische Nachrichtenagentur Newsru.com führt eine Liste der in Tschetschenien Verschwundenen, in der ein Bewohner der Siedlung Karpinskij kurgan in Grosny angeführt wird. Er sei im Jänner 2000 bei einer von russischen Spezialeinheiten durchgeführten „Säuberung“ in seinem eigenen Haus festgenommen worden und gelte seitdem als vermisst. Ein Strafprozess wegen Entführung sei Mitte 2001 eingestellt worden: 
[Russisches Zitat entfernt] (Newsru.com, 5. August 2002)  
Die russische Menschenrechtsorganisation Memorial hält in ihrer „Chronik der Gewalt” vom November 2000 fest, dass am 22. November vermutlich russische Soldaten in der Siedlung Karpinskij kurgan des Bezirks Zawodskij von Grosny zwei Männer mit Messern und Schüssen getötet und in einen Brunnen geworfen hätten.
Am 23. November hätten russische Soldaten, die sich nicht vorgestellt hätten, die Leiche eines älteren Mannes ins Krankenhaus Nr. 9 in Grosny gebracht. Der Tote habe ein gebrochenes Kiefer und gebrochene Gelenke gehabt, Brandverletzungen von Zigaretten an der Hinterseite eines Armes, sowie eine Schusswunde im Kopf:   
[Russisches Zitat entfernt] (Memorial, November 2000) 
Die russische Nachrichtenagentur Lenta.ru berichtet im Februar 2002, dass eine Gruppe von Kämpfern einen Stützpunkt der föderalen Sicherheitskräfte im nordöstlichen Teil von Grosny, Bezirk Karpinskij kurgan, angegriffen habe, worauf ein etwa halbstündiger Kampf mit Einsatz von Artillerie stattgefunden habe:
[Russisches Zitat entfernt] (Lenta.ru, 2. Februar 2002)
Auf der Nachrichten-Website der russischen Menschenrechtsorganisation Memorial, Caucasian Knot, erscheint im Juni 2005 ein Artikel über Entführungen in Tschetschenien, in dem Karpinskij kurgan erwähnt wird: Nach Einschätzung der Ortsbevölkerung würden sich die meisten Massengräber in der Umgebung von Standorten der russischen Armee befinden, wo Zivilpersonen keinen Zugang hätten. Es gebe Hinweise darauf, dass ein solches Massengrab im Bezirk Karpinskij kurgan liege, der sich im Bezirk Staropromyslowskij der Stadt Grosny befinde. Es würde jedoch niemandem Zugang in dieses Gebiet gewährt:
[Russisches Zitat entfernt] (Caucasian Knot, 16. Juni 2005)
Diese Informationen beruhen auf einer zeitlich begrenzten Recherche in öffentlich zugänglichen Dokumenten, die ACCORD derzeit zur Verfügung stehen. Diese Antwort stellt keine Meinung zum Inhalt eines bestimmten Ansuchens um Asyl oder anderen internationalen Schutz dar. Wir empfehlen, die verwendeten Materialien zur Gänze durchzusehen.
Quellen: