ecoi.net-Themendossier zu Afghanistan: Allgemeine Sicherheitslage in Afghanistan & Chronologie für Kabul

Note:  English version below
 

Die ecoi.net-Themendossiers bieten einen Überblick zu einem ausgewählten Thema. Das Themendossier Afghanistan behandelt die allgemeine Sicherheitslage im Land und sicherheitsrelevante Ereignisse in Kabul seit Jänner 2011. Alle verwendeten Informationen stammen aus Quellen, die auf ecoi.net verfügbar sind, und werden von ACCORD zusammengefasst.
 
Archivversion - letzte Aktualisierung: 20. Februar 2014. Aktualisierte Fassungen dieses Themendossiers finden Sie auf der entsprechenden Länderseite von ecoi.net.
 

1 - Allgemeine Sicherheitslage in Afghanistan

 
EINFÜHRUNG

Laut dem US-Außenministerium (US Department of State, USDOS) ist Afghanistan eine islamische Republik, die Einwohnerzahl wird auf zwischen 24 und 32 Millionen geschätzt (USDOS, 8. April 2011, Introduction). Das Land ist dem Integrated Regional Information Network (IRIN) zufolge seit drei Jahrzehnten Schauplatz bewaffneter Konflikte, im Zuge derer hunderttausende Menschen getötet wurden und Millionen von AfghanInnen emigrierten (IRIN, 15. Juli 2010).
 
Die Ergebnisse der Präsidentschaftswahlen von 2004 sowie der verschobenen Parlamentswahlen von 2005 fanden laut Freedom House allgemein breite Akzeptanz in der afghanischen Bevölkerung und der internationalen Gemeinschaft – trotz Vorwürfen über Einschüchterungsversuche, Parteilichkeit innerhalb der Wahlkommission und andere Unregelmäßigkeiten. Die Präsidentschaftswahlen 2009 und die Parlamentswahlen von 2010 waren indes von schwerem Wahlbetrug und anderen Problemen überschattet, und staatliche Institutionen haben dabei versagt, den Wahlprozess effektiv zu steuern und Transparenz zu gewährleisten. In weiterer Folge wurden die für 2010 auf Distriktebene geplanten Wahlen abgesagt. (Freedom House, März 2012)
 
Human Rights Watch (HRW) erwähnt in seinem Jahresbericht vom Jänner 2014, dass die Vorbereitungen für die Präsidentschaftswahlen im April 2014 von Schwierigkeiten begleitet wurden: ein schleppender Beginn der WählerInnenregistrierung, Verzögerungen bei der Verabschiedung notwendiger Rechtsvorschriften, Uneinigkeit bei der Besetzung der Unabhängigen Wahlkommission und der Wahlbeschwerdekommission, eine geringe Rate von registrierten Wählerinnen sowie Bedenken hinsichtlich der Fähigkeit der afghanischen Sicherheitskräfte, am Wahltag für Sicherheit zu sorgen. (HRW, 21. Jänner 2014)
 
STAATLICHE UND NICHT-STAATLICHE AKTEURE

Afghanische Regierung
 
Angriffe durch regierungsfeindliche Kräfte in zahlreichen Bezirken, insbesondere im Süden, schränken laut USDOS die Fähigkeit der afghanischen Regierung, Menschenrechte zu schützen, ein (USDOS, 19. April 2013, Section 1g). Die effektive Kontrolle von Gebieten in ihrem Zuständigkeitsbereich wird laut Freedom House des Weiteren durch allgemeine Zweifel an der Legitimität der Regierung von Präsident Karsai erschwert (Freedom House, Jänner 2013).
 
HRW schreibt, dass die Fähigkeit der afghanischen Sicherheitskräfte, von der Regierung kontrollierte Gebiete zu halten oder von den Aufständischen kontrollierte Gebiete zurückzuerobern, nicht bekannt ist und weiterhin große Sicherheitsprobleme für einen großen Teil der Bevölkerung bestehen (HRW, 21. Jänner 2014).
 
Internationale Truppen (ISAF - International Security Assistance Force)
 
Die unter Führung der NATO operierende Internationale Sicherheitsunterstützungstruppe (International Security Assistance Force, ISAF) hat die Ausweitung ihrer Sicherheits- und Aufbaumission von Kabul ausgehend auf den Rest des Landes im Jahr 2006 abgeschlossen, berichtet Freedom House. Trotz des Einsatzes zehntausender zusätzlicher ISAF-Soldaten und der voranschreitenden Entwicklung der afghanischen Armee befindet sich Afghanistan zu einem Großteil unter dem Einfluss lokaler Militärkommandanten, Stammesführer, Warlords, Drogenhändler und kleinerer Banditen. Taliban haben ihre Angriffe auf Regierungstruppen und internationale Truppen intensiviert und ihren Einfluss über weite Gebiete in Afghanistan, besonders in den Provinzen Kandahar und Helmand, aber auch in bisher friedlicheren Regionen im Norden und Westen, vergrößert. (Freedom House, Jänner 2013)
 
In einem im Mai 2012 veröffentlichten Bericht schreibt das Center for Strategic and International Studies (CSIS), dass die verschiedenen aufständischen Gruppen die überlegenen ausländischen Truppen nicht mehr als ihre wichtigsten Gegner betrachten. Stattdessen besteht das oberste Ziel der Aufständischen in der Zeit bis 2014 darin, durch gezielte militärische und politische Kriegsführung die afghanische Regierung und die afghanischen Sicherheitskräfte zu schwächen und den eigenen politischen Einfluss wiederherzustellen bzw. auszuweiten. (CSIS, 9. Mai 2012, S. 10-11)
 
In einem Bericht vom März 2013 stellt das CSIS Informationen zur schrittweisen Übertragung der Sicherheitsverantwortung von den internationalen Streitkräften an die afghanische Regierung zur Verfügung. Dem CSIS zufolge hat Präsident Karzai die erste von 5 Tranchen im März 2011 angekündigt, gefolgt von der zweiten im November 2011, der dritten im Mai 2012 und der vierten im Dezember 2012. Die vollständige Umsetzung der Übertragung soll je Tranche (abgesehen von der noch ausstehenden fünften Tranche) zwischen 12 und 18 Monaten dauern. Am Ende der vierten Phase sollen 23 der 34 afghanischen Provinzen übergeben worden sein oder sich im Transitionsprozess befinden und die afghanischen Sicherheitskräfte die Sicherheitsverantwortung für 87 Prozent der afghanischen Bevölkerung tragen. (CSIS, 28. März 2013, S. 40)
 
Laut HRW wird die Frist zum Truppenabzug bis Ende 2014 das Ende des Engagements der internationalen Streitkräfte weiter beschleunigen. Uneinigkeit zwischen der afghanischen und der US-amerikanischen Regierung, unter anderem in Zusammenhang mit der Eröffnung eines Taliban-Büros in Qatar, hat die noch ausstehende Unterzeichnung des Bilateralen Sicherheitsabkommens, mit dem die US-amerikanische Unterstützung Afghanistans in Sicherheitsbelangen nach 2014 geregelt werden soll, verzögert. Ähnliche Abkommen mit anderen ausländischen Partnern sind ebenfalls noch ausständig. Diese Verzögerungen haben das Unsicherheits- und Instabilitätsgefühl in Afghanistan verstärkt. (HRW, 21. Jänner 2014)
 
Aufständische Gruppen
 
Die Unterstützungsmission der Vereinten Nationen in Afghanistan (UN Assistance Mission in Afghanistan, UNAMA) verwendet in ihren Berichten den Begriff „regierungsfeindliche Elemente“ für alle Einzelpersonen und bewaffneten Gruppen, die sich am bewaffneten Konflikt oder bewaffneten Widerstand gegen die afghanische Regierung und/oder die internationalen Truppen beteiligen. Dazu zählen unter anderem die Taliban, das Haqqani-Netzwerk, Hezb-e-Islami, die Islamische Bewegung Usbekistan, die Islamische Dschihad-Union, Laschkar e-Taiba und Jaish-e Mohammed. (UNAMA, Februar 2014, pp. xi-xii)
 
Laut dem US-amerikanischen Congressional Research Service (CRS) stellen die Taliban, die zumindest nominell größtenteils Mullah Muhammad Umar, dem Anführer des Taliban Regimes in den Jahren 1996 bis 2001, treu sind, nach wie vor den Kern der Widerstandsbewegung dar. Berichten zufolge operieren Umar und seine wichtigsten Gehilfen von Pakistan aus. (CRS, 17. Jänner 2014, S. 13)
 
Ein weiterer bedeutender Anführer von Aufständischen ist Gulbuddin Hekmatyar, der die Hezb-e-Islami-Gulbuddin (HIG) anführt. Die HIG ist gegenwärtig ideologisch und politisch mit den Taliban verbündet, auch wenn es gelegentlich zu Konfrontationen mit Mitgliedern der Taliban in den Gebieten, in denen die HIG am aktivsten ist (nördlich und östlich von Kabul gelegene Provinzen), gekommen ist. Dem CRS zufolge hat sich die HIG bislang hauptsächlich auf öffentlichkeitswirksame Angriffe („high-profile attacks“) fokussiert. (CRS, 17. Jänner 2014, S. 15)
 
Als weitere aufständische Gruppe nennt das CRS das von Jalaludin Haqqani gegründete Haqqani-Netzwerk, bei dem davon ausgegangen wird, dass es al-Qaida näher steht als den Taliban. Das Netzwerk verdient Geld, indem es legale und illegale Geschäfte in Pakistan und in der Region um den Persischen Golf betreibt und Teile der afghanischen Provinz Chost kontrolliert. Wie das CRS weiters berichtet, hat das Haqqani-Netzwerk Angriffe auf mehrere indische Ziele in Afghanistan verübt, von denen sich die meisten außerhalb der im Osten Afghanistans gelegenen Hauptoperationsbasis des Netzwerks befunden haben. (CRS, 17. Jänner 2014, S. 15-16)
 
Laut CRS schätzen US-amerikanische RegierunsgvertreterInnen die Zahl der al-Qaida-Kämpfer in Afghanistan auf 50 bis 100. Diese operieren mehrheitlich in den Provinzen im Osten Afghanistan, wie z.B. Kunar. Einige dieser Kämpfer gehören zu al-Qaida-Verbündeten, wie der Islamischen Bewegung Usbekistan, die in den Provinzen Faryab und Kundus aktiv ist. (CRS, 17. Jänner 2014, S. 14)
 
SICHERHEITSLAGE

Allgemeine Entwicklungen
 
2001 bis 2012
 
Für Entwicklungen von 2001 bis Ende 2012, siehe die Archivversion dieses Themendossiers:
http://www.ecoi.net/local_link/249674/373383_de.html
 
 
2013
Der UNO-Generalsekretär erwähnt in einem Bericht vom März 2013, dass im Zeitraum vom 16. November 2012 bis 15. Februar 2013 insgesamt 3.783 sicherheitsrelevante Vorfälle verzeichnet wurden. Dies stellt einen 4-prozentigen Rückgang gegenüber dem gleichen Zeitraum ein Jahr zuvor dar. Die Zahl der zwischen 1. Jänner und 15. Februar 2013 verzeichneten Sicherheitsvorfälle lag allerdings um 6 Prozent höher als im Vorjahr. Wie der UNO-Generalsekretär berichtet, ereigneten sich die meisten der zwischen 16. November 2012 und 15. Februar 2013 verzeichneten Vorfälle auch weiterhin in den Provinzen im Süden, Südosten und Osten des Landes. Die größte Zahl wurde in der Provinz Nangarhar verzeichnet. (UNGA, 5. März 2013, S. 5)
 
Das ANSO führt in einem Bericht vom April 2013 an, dass die Anzahl der von bewaffneten Oppositionsgruppen in den ersten 3 Monaten des Jahres 2013 verübten Angriffe im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 47 Prozent angestiegen ist. Nach Einschätzung des ANSO ist angesichts der Stabilität der saisonalen Konflikttrends (geringe Konfliktintensität im Winter und starker Anstieg im Sommer) davon auszugehen, dass die erneute Eskalation des Konflikts während der gesamten Saison anhält und die Gewalt im Jahr 2013 das zweithöchste Niveau nach 2010 erreicht. Die Anzahl der Angriffe bestätigt außerdem, dass der Rückgang der Gewalt im vergangenen Jahr kein Anzeichen einer dauerhaft verminderten Kampffähigkeit der bewaffneten Oppositionsgruppen gewesen ist. Vielmehr handelte es sich um eine operationelle Pause, die möglicherweise durch den strengen Winter 2011/12 bedingt war und mittlerweile beendet wurde. Das ANSO berichtet weiters, dass die bewaffneten Oppositionsgruppen weiterhin zunehmend afghanische Ziele angreifen. So haben in den ersten 3 Monaten des Jahres 2013 insgesamt 73 Prozent aller von den bewaffneten Oppositionsgruppen verursachten sicherheitsrelevanten Vorfälle auf die afghanischen Sicherheitskräfte abgezielt. Weitere 10 Prozent zielten auf ZivilistInnen, die mit der Regierung in Verbindung standen bzw. denen eine solche Verbindung vorgeworfen wurde. (ANSO, April 2013, S. 9)
 
In einem Bericht vom Juni 2013 erwähnt der UNO-Generalsekretär, dass im Zeitraum vom 16. Februar bis 15. Mai 2013 insgesamt 4.267 sicherheitsrelevante Vorfälle verzeichnet wurden. Dies stellt einen 10-prozentigen Anstieg gegenüber dem Vorjahreszeitraum dar. 7o Prozent der Vorfälle ereigneten sich im Süden, Südosten und Osten des Landes. Im Osten des Landes ist es zu einem Zustrom von Aufständischen in die Provinzen Nuristan und Badachschan und einem 18-prozentigen Anstieg der Anzahl der Vorfälle gekommen. Bewaffnete Auseinandersetzungen und unkonventionelle Spreng- und Brandvorrichtungen machten weiterhin die Mehrzahl der Vorfälle aus. (UNGA, 13. Juni 2013, S. 5)
 
Der afghanische Innenminister Umer Daudzai hat laut einem Anfang September 2013 veröffentlichten Artikel von AlertNet bekannt gegeben, dass seit März 2013 insgesamt 1.792 PolizistInnen getötet wurden – die meisten durch am Straßenrand platzierte Bomben. Die gleiche Anzahl an PolizistInnen war in den 12 vorangegangenen Monaten ums Leben gekommen. (AlertNet, 2. September 2013)
 
In einem im September 2013 erschienenen Bericht des UNO-Generalsekretärs wird erwähnt, dass die afghanischen Sicherheitskräfte die meisten Operationen durchführen und ihre Opferzahl deutlich angestiegen ist. Berichten zufolge wurden im zweiten Quartal des Jahres 2013 mehr als 3.500 Angehörige der afghanischen Sicherheitskräfte bei Kampfhandlungen verletzt oder getötet. Am 1. Juli 2013 hat der afghanische Innenminister bekannt gegeben, dass zwischen Mitte Mai und Mitte Juni 2013 insgesamt 299 PolizistInnen getötet wurden. Dabei handelt es sich um einen 22-prozentigen Anstieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. (UNGA, 6. September 2013, S. 5)
 
Im selben Bericht wird angeführt, dass im Zeitraum vom 16. Mai bis 15. August 2013 insgesamt 5.922 sicherheitsrelevante Vorfälle verzeichnet wurden. Dies stellt einen 11-prozentigen Anstieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum und einen 21-prozentigen Rückgang im Vergleich zum gleichen Zeitraum im Jahr 2011 dar. Laut Bericht haben die Aufständischen ihren Schwerpunkt unter anderem auf Angriffe auf Sicherheitskontrollpunkte und Stützpunkte gelegt, die von den internationalen Truppen an die afghanischen Sicherheitskräfte übergeben wurden. Generell wirkungsvoller Widerstand durch die afghanischen Sicherheitskräfte hat sich auf den Schutz von wichtigen städtischen Zentren, Verwaltungszentren von Distrikten und strategisch wichtigen Transportrouten fokussiert.  Die Mehrheit der sicherheitsrelevanten Vorfälle (69 Prozent) ereignete sich weiterhin in den Provinzen im Süden, Südosten und Osten des Landes. (UNGA, 6. September 2013, S. 6)
 
In seinem an den UNO-Sicherheitsrat (UNSC) übermittelten Bericht vom November 2013 schreibt der UNO-Generalsekretär, dass die Zahl der im ersten Halbjahr 2013 durch den bewaffneten Konflikt getöteten oder verletzten ZivilistInnen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum deutlich angestiegen ist. Die Zahl der Todesopfer stieg um 14 Prozent (1.319 Todesopfer) und die der Verletzten um 28 Prozent (2.533 Verletzte). Als Gründe führt der Bericht eine vermehrte Nutzung unkonventioneller Spreng- und Brandvorrichtungen durch regierungsfeindliche Elemente sowie eine größere Opferzahl durch Bodengefechte an. Die Zahl der im ersten Halbjahr 2013 getöteten oder verletzten Frauen stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 61 Prozent, die der getöteten oder verletzten Kinder um 30 Prozent. (UNSC, 22 November 2013, S. 2)
 
Dem UNO-Sonderbeauftragten für Afghanistan zufolge hat die UNO in den ersten 11 Monaten des Jahres 2013 insgesamt 2.730 bei Angriffen getötete und 5.169 verletzte ZivilistInnen verzeichnet. Dies stellt einen 10-prozentigen Anstieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum dar. Der Sonderbeauftragte teilte außerdem mit, dass „zunehmende Konflikte“ in zuvor ruhigeren Provinzen im Westen und Norden Afghanistans „zu einiger Besorgnis geführt haben“.  (RFE/RL, 18. Dezember 2013)
 
Thomas Ruttig vom Afghanistan Analysts Network (AAN) schreibt in einem Artikel vom Dezember 2013, dass das Jahr 2013 wahrscheinlich das gewaltreichste seit 2001 gewesen ist.  Die Taliban haben zunehmend versucht, Distriktzentren, vor allem in peripheren Gebieten, zu erobern und die Fähigkeiten der afghanischen Sicherheitskräfte zu testen. Offiziellen afghanischen Quellen zufolge befinden sich nur 5 der 416 Distriktzentren unter der permanenten Kontrolle der Taliban, allerdings reicht die Kontrolle der Regierung in vielen weiteren Distriktzentren kaum über die unmittelbaren Grenzen der Zentren hinaus. Im Oktober 2013 berichtete das Wall Street Journal, dass die Kontrolle der Regierung in dem wichtigen Distrikt Maiwand im Süden Afghanistans 2 Kilometer außerhalb des Distriktzentrums endet. Die Situation in anderen wichtigen Distrikten ist ähnlich. So haben die Taliban im Distrikt Chahrdara in der Provinz Kundus nach dem Abzug der zusätzlichen US-Nachschubtruppen („additional US ‚surge‘ forces“) fast überall die Kontrolle zurückerobert. (Ruttig, 30. Dezember 2013)
 
Die Unterstützungsmission der Vereinten Nationen in Afghanistan (UN Assistance Mission in Afghanistan, UNAMA) schreibt in ihrem Jahresbericht zum Schutz von ZivilistInnen im bewaffneten Konflikt vom Februar 2014, dass sie im Jahr 2013 insgesamt 8.615 zivile Opfer (2.959 Todesopfer und 5.656 Verletzte) dokumentiert hat und dies einen 14-prozentigen Anstieg im Vergleich zum Vorjahr, als die Zahlen zurückgegangen waren, darstellt. Für 74 Prozent der zivilen Opfer waren laut UNAMA regierungsfeindliche Elemente, für 11 Prozent regierungstreue Kräfte und für 10 Prozent Bodenkämpfe zwischen beiden Seiten verantwortlich. Die restlichen 5 Prozent konnten keiner Konfliktpartei zugeordnet werden. Der Hauptgrund für den Anstieg der Zahl der zivilen Opfer im Jahr 2013 war der Einsatz von unkonventionellen Spreng- und Brandvorrichtungen durch regierungsfeindliche Elemente, insbesondere in von ZivilistInnen bewohnten oder frequentierten Gebieten. Laut UNAMA wurde 2013 die höchste Zahl getöteter und verletzter Frauen und Kinder seit 2009 dokumentiert. (UNAMA, Februar 2014, S. 1-2)
 

2 – Sicherheitslage in Kabul

 
Die dänische Einwanderungsbehörde (Danish Immigration Service, DIS) zitiert in ihrem im Mai 2012 veröffentlichten Bericht zu einer Fact-Finding-Mission nach Kabul (vom 25. Februar bis zum 4. März 2012) verschiedene Quellen bezüglich der Sicherheitslage in der afghanischen Hauptstadt: Dem Internationalen Polizei-Koordinierungsausschuss (International Police Coordination Board, IPCB) zufolge gibt es in Afghanistan Orte, wo die Afghanische Nationalpolizei (ANP) hinsichtlich der Bereitstellung von Sicherheit gut funktioniert. Dies ist vor allem in Kabul und anderen großen Städten der Fall. Laut der Internationalen Organisation für Migration (IOM) hat sich in Kabul eine Reihe von Selbstmordanschlägen ereignet, die das Leben der Bevölkerung beeinträchtigen. Abgesehen von Selbstmordanschlägen ist Kabul allerdings sicherer und mehr unter Kontrolle als andere Orte in Afghanistan, so die IOM. Die Unabhängige Afghanische Menschenrechtskommission (Afghanistan Independent Human Rights Commission, AIHRC) gibt an, dass Sicherheit in Kabul aufgrund von Selbstmordanschlägen ein Thema ist. Zu der Unsicherheit trägt auch die steigende Kriminalitätsrate bei. Dennoch wird Kabul als sicherer als andere Orte erachtet, so die AIHRC. Auf die Frage nach den Aktivitäten der Taliban in Kabul und anderen großen Städten erwidert die IOM, dass die Taliban-Zellen mit Sicherheit in Kabul agieren und ihre Netzwerke anscheinend immer stärker werden. Die Taliban werden sich in Kabul allerdings hauptsächlich auf Angriffe gegen wichtige („high profile“) Personen fokussieren. (DIS, 29. Mai 2012, S. 8)
 
In einem Bericht vom April 2012 erwähnt das Congressional Research Service (CRS), dass BeobachterInnen eine offensichtliche Zunahme großer Angriffe in der afghanischen Hauptstadt, die gemeinhin als sicher erachtet wird, feststellen. (CRS, 4. April 2012, S. 24)
 
Anlässlich des durch die Taliban verübten koordinierten Angriffs in Kabul am 15. und 16. April 2012 berichtet das Institute for War and Peace Reporting (IWPR), dass die BewohnerInnen der Hauptstadt nur wenig Vertrauen in die Schutzfähigkeit der afghanischen Sicherheitskräfte haben (IWPR, 17. April 2012).
 
In einem Artikel vom Jänner 2013 schreibt Fabrizio Foschini vom Afghanistan Analysts Network (AAN), dass die Taliban bislang nicht all ihre Ressourcen für Angriffe in Kabul aufgewendet haben. Abgesehen von sporadischen Raketenangriffen auf die Hauptstadt liegt ihr Fokus auf Angriffen, die möglichst nah am Zentrum der Macht verübt werden sollen. Die Taliban bevorzugen daher sporadische, öffentlichkeitswirksame Angriffe („high-profile attacks“), durch die ein Gefühl von Unsicherheit hervorgerufen wird. Wie Foschini ausführt, scheinen die Taliban nicht daran interessiert zu sein, relativ machtlose Personen zu verletzten. Vielmehr wollen sie ihre Kämpfer für Angriffe auf öffentlichkeitswirksame Ziele in Kabul aufsparen. (Foschini, 21. Jänner 2013)
 
In einem Artikel über einen am 24. Mai 2013 verübten Taliban-Angriff in Kabul schreibt Radio Free Europe/Radio Liberty (RFE/RL), dass es in der afghanischen Hauptstadt wiederholt zu Taliban-Angriffen (in Form von koordinierten Selbstmordanschlägen und Feuergefechten) auf wichtige („high profile“) afghanische und internationale Einrichtungen gekommen ist. (RFE/RL, 24. Mai 2013)
 
Der Afghanistan-Experte Thomas Ruttig vom Afghanistan Analysts Network (AAN) schreibt in einem Artikel vom Juni 2013, dass die Taliban, einschließlich des Haqqani-Netzwerks, weiterhin öffentlichkeitswirksame Angriffe in der afghanischen Hauptstadt verüben und zeigen, dass die Aufständischen überall im Land zuschlagen und selbst den „Stahlring“ der afghanischen Sicherheitskräfte um die Zentren großer Städte überwinden können. Dies zielt anscheinend darauf ab, die Aufmerksamkeit internationaler Medien und möglicher „Geldgeber“ zu erregen und Unsicherheit in der afghanischen Bevölkerung, der afghanischen Regierung und den afghanischen Streitkräften  zu verbreiten. (Ruttig, 2. Juni 2013)
 
Agence France-Presse (AFP) berichtet in einem Artikel über einen am 18. Oktober 2013 verübten Selbstmordanschlag in Kabul und erwähnt in diesem Zusammenhang, dass  die afghanische Hauptstadt in den vergangenen Monaten relativ friedlich gewesen ist, nachdem zuvor eine Reihe von Selbstmordanschlägen und bewaffneten Angriffen stattgefunden hatten. Ziel dieser Anschläge und Angriffe waren ausländische Einrichtungen, der Oberste Gerichtshof, der Flughafen und der Präsidentenpalast. (AFP, 18. Oktober 2013)
 
Das norwegische Herkunftsländerinformationszentrum Landinfo schreibt in einem Bericht vom Jänner 2014, dass sich verschiedene Quellen bei Gesprächen in Kabul im Oktober 2013 einig gewesen sind, dass die Regierung, die afghanische Nationalarmee und die afghanische Nationalpolizei die Lage in Kabul relativ gut unter Kontrolle haben. Landinfo führt weiters an, dass es immer noch keine Entwicklungen erkennen kann, auf Basis derer die Situation in Kabul als instabil bezeichnet werden könnte. Die Situation hinsichtlich des Risikos konfliktbezogener, gewalttätiger Vorfälle ist laut Landinfo durch Unvorhersehbarkeit geprägt. (Landinfo, 9. Jänner 2014, S. 6)
 
SICHERHEITSRELEVANTE EREIGNISSE IN KABUL SEIT JÄNNER 2013

Für eine Chronologie von Jänner 2011 bis Dezember 2012 siehe die Archiversion dieses Themendossiers: http://www.ecoi.net/local_link/249674/373383_de.html
 
 
JÄNNER 2013
 
Am 16. Jänner 2013 haben laut Behördenangaben 6 Selbstmordattentäter das Gebäude des afghanischen Geheimdienstes (Nationale Sicherheitsdirektion) angegriffen. Einer der Angreifer zündete eine Autobombe während die anderen 5 von afghanischen Sicherheitskräften getötet wurden. Bei dem Angriff, zu dem sich die Taliban bekannt haben, sollen mindestens 30 ZivilistInnen verletzt und 2 Wachleute getötet worden sein. (RFE/RL, 16. Jänner 2013)
 
Laut afghanischen Behörden haben 5 Selbstmordattentäter am 21. Jänner 2013 die Zentrale der Verkehrspolizei angegriffen. Nach der Explosion einer Autobombe waren 3 der Angreifer in das Gebäude eingedrungen und hatten sich ein stundenlanges Feuergefecht mit Sicherheitskräften geliefert. Neben den Attentätern sollen bei dem Angriff 3 VerkehrspolizistInnen getötet und 18 weitere Personen verletzt worden sein. Die Taliban haben sich zu dem Angriff bekannt. (RFE/RL, 21. Jänner 2013)
 
FEBRUAR 2013
 
Am 3. Februar 2013 hat die Polizei eigenen Angaben zufolge 6 Männer verhaftet, denen vorgeworfen wird, Selbstmordanschläge geplant zu haben. Die Männer waren im Besitz von 6 Westen, wie sie von Selbstmordattentätern verwendet werden, sowie rund 50 Granaten und Waffen. Welche Ziele angegriffen werden sollten, ist nicht bekannt. (RFE/RL, 4. Februar 2013)
 
Am 24. Februar haben afghanische Sicherheitskräfte einen Selbstmordattentäter erschossen, bevor dieser Sprengstoff vor dem Hauptquartier der Nationalen Sicherheitsdirektion (National Directorate of Security, NDS) zünden konnte. (Guardian, 24. Februar 2013)
 
Am 27. Februar wurden bei einem Selbstmordanschlag auf einen mit afghanischen Armeeangehörigen besetzten Bus laut Polizeiangaben mindestens 6 Soldaten und 4 ZivilistInnen verletzt. Die Taliban haben sich zu dem Angriff bekannt. (RFE/RL, 27. Februar 2013
 
MÄRZ 2013 
 
Am 9. März sind bei einem Selbstmordanschlag auf das afghanische Verteidigungsministerium in Kabul mindestens 9 Personen getötet und 20 weitere verletzt worden. Die Taliban haben sich zu dem Anschlag, der sich während des Besuchs des neuen US-Verteidigungsministers in Kabul ereignete, bekannt. (BBC, 9. März 2013)
 
Am 15. März hat die Nationale Sicherheitsdirektion (National Directorate of Security, NDS) mitgeteilt, dass afghanische Sicherheitskräfte wenige Tage zuvor einen von Mitgliedern des Haqqani-Netzwerks und der in Pakistan angesiedelten Taliban-Führung geplanten Anschlag vereitelt haben. Laut einem NDS-Sprecher wurde während eines nächtlichen Einsatzes eine Bombe mit 8 Tonnen Sprengstoff in einem Lastwagen im Osten der Hauptstadt Kabul entdeckt und anschließend entschärft. Außerdem wurden 5 Verdächtige getötet und 2 weitere verhaftet. Mit dem Sprengstoff sollte eine militärische Einrichtung in Kabul angegriffen werden. (RFE/RL, 15. März 2013)
 
APRIL 2013
 
Am 17. April ist eine in einem Abfallbehälter in der Nähe des Parlaments versteckte Bombe explodiert. Laut Polizeiangaben wurde bei der Explosion niemand verletzt. (AFP, 17. April 2013)
 
MAI 2013
 
Am 16. Mai sind laut Behördenangaben mindestens 15 Personen bei einem Selbstmordanschlag auf einen Militärkonvoi getötet und Dutzende weitere verletzt worden. Unter den Todesopfern sollen sich 2 US-SoldatInnen, 4 zivile VertragspartnerInnen und 9 afghanische ZivilistInnen befinden. Die militante islamische Gruppe Hezb-e-Islami hat sich zu dem Anschlag bekannt. (BBC, 16. Mai 2013)
 
Am 25. Mai ist ein mutmaßlicher Selbstmordattentäter bei der vorzeitigen Explosion seiner Sprengstoff-Weste am Stadtrand von Kabul ums Leben gekommen. Bei der Explosion wurden keine anderen Personen verletzt. Am Vortag waren mindestens 8 Personen, darunter ZivilistInnen, Wachleute und Aufständische, bei einem Angriff der Taliban auf ein von der Internationalen Organisation für Migration verwendetes Gästehaus getötet worden. (RFE/RL, 25. Mai 2013)
 
JUNI 2013
 
Am 10. Juni 2013 sind afghanische Sicherheitskräfte gegen schwer bewaffnete Aufständische vorgegangen, die ein sich im Bau befindliches Gebäude in der Nähe des Kabuler Flughafens eingenommen hatten. Dem Kabuler Polizeichef zufolge wurden 5 der Aufständischen von Sicherheitskräften erschossen, während sich 2 Aufständische selbst in die Luft sprengten. Bei dem Angriff, zu dem sich die Taliban bekannt haben, wurden weder ZivilistInnen noch Angehörige der Sicherheitskräfte getötet oder verletzt. (BBC, 10. Juni 2013)
 
Am 11. Juni sind laut Angaben des Büros von Präsident Hamid Karzai 17 Personen bei einem Selbstmordanschlag vor dem Eingang des Obersten Gerichtshofs in Kabul getötet und 39 weitere verletzt worden. Die Taliban haben sich zu dem Anschlag bekannt und mit weiteren Angriffen auf die afghanische Justiz gedroht, sollten weiterhin Todesstrafen gegen Taliban-Kämpfer verhängt werden. (RFE/RL, 11. Juni 2013)
 
Am 18. Juni ist ein Konvoi des Führers der ethnischen Minderheit der Hazara und früheren afghanischen Vizepräsidenten, Haji Mohammad Mohaqiq, zum Ziel eines Bombenanschlags geworden. Es wird davon ausgegangen, dass es sich bei dem Anschlag um ein Selbstmordattentat handelte. Mohaqiq selbst blieb bei dem Angriff unverletzt, allerdings wurden 3 andere Personen getötet und mehr als 20 weitere verletzt (BBC News, 18. Juni 2013). Zu dem Angriff hat sich bislang niemand bekannt (RFE/RL, 18. Juni 2013).
 
Am 25. Juni haben afghanische Sicherheitskräfte einen Angriff von Aufständischen in der Nähe des Präsidentenpalastes abgewehrt und Berichten zufolge alle 5 Angreifer getötet. In dem Gebiet, in dem sich der Angriff ereignete, befinden sich außerdem weitere afghanische und ausländische Einrichtungen. Neben den Angreifern wurden auch 3 afghanische Mitarbeiter von privaten Sicherheitsfirmen getötet. Die Taliban bekannten sich zu der Tat und bestätigten, dass der Angriff auf den Präsidentenpalast, das Verteidigungsministerium und das „CIA-Büro“ abzielte. (RFE/RL, 25. Juni 2013)
                                                                                                
JULI 2013
 
Am 1. Juli schreibt RFE/RL, dass laut Angaben der Nationalen Sicherheitsdirektion ein in Militäruniform gekleideter Selbstmordattentäter getötet wurde, bevor er seine Sprengstoffweste vor dem Hauptquartier des afghanischen Geheimdienstes zünden konnte (RFE/RL, 1. Juli 2013).
 
Am 2. Juli haben Aufständische Angaben der Polizei zufolge mit einer Autobombe und Schusswaffen einen Anschlag auf eine Logistikfirma, die die NATO-Truppen in Afghanistan beliefert, verübt und dabei mindestens 7 Personen getötet (BBC News, 2. Juli 2013). Die Taliban haben sich zu dem Anschlag bekannt (AFP, 2. Juli 2013)
 
SEPTEMBER 2013
 
Am 5. September teilt der afghanische Geheimdienst mit, dass seine Mitarbeiter zwei Pakistaner in afghanischen Polizeiuniformen erschossen haben, die das Feuer auf eine schiitische Moschee in Kabul eröffnet hatten. Laut Geheimdienst wurden bei dem Angriff 3 BesucherInnen der Moschee verletzt. (RFE/RL, 5. September 2013)
 
OKTOBER 2013
 
Am 18. Oktober ist bei einem Selbstmordanschlag auf einen Konvoi vor dem von AusländerInnen bewohnten Gebäudekomplex Green Village eine sechsköpfige Familie in einem vorbeifahrenden Fahrzeug getötet worden. Die Taliban haben sich zu dem Angriff bekannt. (BBC News, 18. Oktober 2013)
 
Am 27. Oktober sind Behördenangaben zufolge bei einem Bombenanschlag auf einen Militärbus in der Nähe eines Marktes ein(e) ZivilistIn getötet und mehrere SoldatInnen verletzt worden. Die Taliban haben sich zu dem Anschlag bekannt. (RFE/RL, 27. Oktober 2013)
 
NOVEMBER 2013
 
Am 16. November wurden bei einem Selbstmordanschlag in der Nähe des Versammlungsortes der für die Folgewoche geplanten Loja Dschirga mindestens 10 Personen getötet und mehr als 20 weitere verletzt. Bei vielen der Opfer handelte es sich anscheinend um ZivilistInnen. Die Taliban haben sich zu dem Anschlag bekannt. (BBC News, 16. November 2013)
 
Am 29. November ist laut Behördenangaben ein Parlamentsabgeordneter und früherer Gouverneur der Provinz Zabul bei einem Sprengstoffattentat in seinem Haus in Kabul leicht verletzt worden. Der Angreifer hatte den Sprengstoff in seinem Turban versteckt. Zeugenaussagen zufolge wurden bei dem Anschlag mindestens zwei weitere Personen verletzt. (RFE/RL, 29. November 2013)
 
DEZEMBER 2013
 
Am 11. Dezember hat ein Selbstmordattentäter einen Konvoi ausländischer SoldatInnen in der Nähe des internationalen Flughafens in Kabul angegriffen. Einem Sprecher des afghanischen Innenministeriums zufolge wurde niemand getötet oder verletzt. Die Taliban haben sich zu dem Anschlag bekannt. (RFE/RL, 11. Dezember 2013)
 
Angaben der US-amerikanischen Botschaft zufolge ist das Gelände der Vertretung am 25. Dezember von 2 Granaten oder Raketen getroffen worden. Der Botschaft zufolge wurden bei dem Angriff keine US-amerikanischen StaatsbürgerInnen verletzt. Die Taliban hingegen teilten mit, 4 Raketen auf die Botschaft gefeuert und dabei zahlreiche Opfer verursacht zu haben. Ebenfalls am 25. Dezember wurden bei der Explosion einer am Straßenrand platzierten Bombe im Osten der Hauptstadt 3 afghanische Polizisten verletzt. Dem Kabuler Polizeichef zufolge wurde im selben Gebiet außerdem eine nicht detonierte Bombe gefunden und entschärft. (RFE/RL, 25. Dezember 2013)
 
Am 27. Dezember sind bei einem mutmaßlichen Selbstmordanschlag auf einen Konvoi internationaler Truppen im Osten Kabuls mindestens 3 ausländische SoldatInnen getötet worden. Einem Sprecher der Kabuler Polizei zufolge wurden bei dem Anschlag, zu dem sich die Taliban bekannt haben, auch 6 afghanische ZivilistInnen verletzt. (RFE/RL, 27. Dezember 2013)
 
JÄNNER 2014
 
Am 4. Jänner ereignete sich laut ISAF und Angaben aus Sicherheitskreisen ein Bombenanschlag auf einen ausländischen Militärkonvoi vor einer in der Nähe der deutschen und italienischen Botschaften gelegenen ISAF-Militärbasis. Bei dem Anschlag wurden keine SoldatInnen getötet oder verletzt. Eine weitere Explosion ereignete sich im Süden Kabuls. Einem Polizeisprecher zufolge wurde dabei niemand getötet oder verletzt. (AlertNet, 4. Jänner 2014)
 
Am 12. Jänner sind nach Polizeiangaben bei einem Selbstmordanschlag auf einen Polizeibus auf der Straße nach Dschalalabad ein Polizist und ein(e) Zivilist(in) getötet und 20 weitere Personen verletzt worden. Die Taliban haben sich zu dem Anschlag bekannt. (AFP, 12. Jänner 2014)
 
Am 17. Jänner sind laut Behördenangaben 21 Personen, darunter 13 ausländische StaatsbürgerInnen, bei einem Selbstmordanschlag und einem anschließenden Angriff mit Feuerwaffen auf ein Restaurant getötet und mindestens 5 weitere Personen verletzt worden. Die Taliban haben sich zu dem Angriff bekannt (BBC News, 18. Jänner 2014). In einem Artikel über denselben Vorfall berichten Kate Clark und Christine Roehrs vom Afghanistan Analysts Network (AAN), dass der Angriff offenbar das Töten von AusländerInnen zum Ziel hatte (Clark/Roehrs, 18. Jänner 2014).
 
Am 26. Jänner ereignete sich ein Selbstmordanschlag in der Nähe eines Busses, der MitarbeiterInnen des Verteidigungsministeriums zur Arbeit bringen sollte. Dabei wurden Behördenangaben zufolge 2 Armeeangehörige und 2 ZivilistInnen getötet und mindestens 22 weitere Personen verletzt. Die Taliban haben sich zu dem Anschlag bekannt. (AFP, 26 Jänner 2014)
 
FEBRUAR 2014
 
Am 10. Februar sind laut Angaben des internationalen Mkabulilitärbündnisses 2 zivile NATO-Mitarbeiter getötet worden. Ein Polizeisprecher gab bekannt, dass sich der Anschlag in der Nähe des Gefängnisses Pol-i Charkhi ereignete und mindestens 7 afghanische ZivilistInnen verletzt wurden. Zu dem Anschlag hat sich die islamistische Gruppe Hezb-e-Islami bekannt. (RFE/RL, 10. Februar 2014)
 
 
QUELLEN: (Zugriff auf alle Quellen am 20. Februar 2014)

Dieses Themendossier beruht auf einer zeitlich begrenzten Recherche ausschließlich auf ecoi.net. Es ist als Einstieg in bzw. Überblick über ein Thema gedacht und stellt keine Meinung zum Inhalt eines Ansuchens um Asyl oder anderen internationalen Schutz dar. Alle Übersetzungen sind Arbeitsübersetzungen für die keine Gewähr übernommen werden kann. Chronologien stellen keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Jede Aussage stammt von einem Dokument, das auf ecoi.net verfügbar ist und wird mit einem Link zum entsprechenden Dokument auf ecoi.net referenziert.

English version
 
ecoi.net's featured topics offer an overview on selected issues. The featured topic for Afghanistan covers the general security situation, and a chronology of security-related events in Kabul since January 2011. The featured topics are presented in the form of excerpts from documents, all coming from sources available on ecoi.net. Compiled by ACCORD.
 
Archived version - last update: 20 February 2014. Updated versions of this featured topic are published on the respective country page.
 

1 - Overview of the security situation in Afghanistan

 
INTRODUCTION

“Afghanistan is an Islamic republic; population estimates range from 24 to 33 million.” (USDOS, 8 April 2011, Introduction)
 
“Over three decades of armed violence has caused the deaths of hundreds of thousands of civilians, and millions have emigrated.” (IRIN, 15 July 2010)
 
“The overall results of the 2004 presidential election and delayed 2005 parliamentary elections were broadly accepted by Afghans and the international community, despite allegations of intimidation by militias and insurgent groups, partisanship within the electoral administration, and other irregularities. However, the 2009 presidential and 2010 parliamentary elections were critically undermined by fraud and other problems, and state institutions have failed to provide effective governance or transparency. Afghanistan’s district council elections, which were scheduled to take place in 2010, were canceled.” (FH, March 2012).” (Freedom House, March 2012)
 
“Preparations for the April 2014 presidential election were plagued with difficulties, with voter registration off to a slow start; delays in the adoption of necessary legislation; controversy over the membership of the Independent Election Commission and the Electoral Complaints Commission; low rates of female voter registration; and concerns about the ability of Afghan security forces to provide adequate security on election day.” (HRW, 21 January 2014)
 
STATE AND NON-STATE ACTORS

Afghan Government
 
“The large number of attacks by AGEs continued to limit the capability of the central government to protect human rights in many districts, especially in the south.” (USDOS, 19 April 2013, Section 1g)
 
“Lingering doubts about the Karzai administration’s legitimacy, combined with the continued deterioration in security, posed a major challenge to the central and provincial governments as they struggled to control areas under their jurisdiction, deliver basic services, and engage in vital reconstruction efforts.“ (Freedom House, January 2013)
 
“The ability of Afghan security forces to hold government-held territory, let alone retake insurgent-controlled areas, is unclear, and security concerns for much of the population remain high.” (HRW, 21 January 2014)
 
International Security Assistance Force (ISAF)
 
“The UN-mandated International Security Assistance Force (ISAF), which had been managed by NATO since August 2003, completed the expansion of its security and reconstruction mission from Kabul to the rest of the country in 2006. Despite tens of thousands of additional U.S. and allied troops, and the ongoing development of the Afghan army, Afghanistan largely remained under the sway of local military commanders, tribal leaders, warlords, drug traffickers, and petty bandits. Meanwhile, the resurgent Taliban increased their attacks on the government and international forces, and steadily extended their influence over vast swaths of territory, particularly in the southern provinces of Kandahar and Helmand, but also in previously quiet areas of the north and west.“ (Freedom House, January 2013)
 
“The key opponent of the various insurgent groups has ceased to be US or ISAF, and become the mix of Afghan government and ANSF capabilities that will exist after 2014. The most practical and rational primary objective for insurgents during the period before 2014 has become the ability to undercut the Afghan government and ANSF, and restore and expand political influence in the field, and the means are a combination of selective military and political warfare – not taking pointless losses by directly attacking superior foreign forces.” (CSIS, 9 May 2012, pp. 10-11)
 
“Transition of the first of five ‘tranches’ was announced by President Karzai in March 2011, followed by the second in November 2011, the third in May 2012, and the fourth in December 2012. The full transfer in each tranche other than the fifth is supposed to last some 12 - 18 months. 17 ISAF summarize s the progress to date in Figure 70. By the end of the fourth tranche, the ANSF will take the security lead in areas where 87% of the Afghan population lives, and 23 of the 34 Afghan provinces will be transferred or in the transition process. 18 So far, some 261 of some 405 districts have already been formally transferred to the ANSF, along with some 76% of the population and all provincial capitals and major transportation corridors. In practice, there is no clear way to know the degree to which Afghan forc es have actually assumed responsibility in the field or their effectiveness. There is also no way to know what areas are under real central government control, dominated by local power brokers, or have serious insurgent or criminal influence.” (CSIS, 28 March 2013, p. 40)
 
“The end-2014 deadline for the withdrawal of international military troops will further hasten disengagement. Disagreements between the Afghan and US governments, including over the opening of a Taliban office in Doha, Qatar, delayed the pending Bilateral Security Agreement (BSA), expected to set out US support for Afghanistan’s security post-2014. Similar agreements with other key foreign partners were on hold pending resolution of the BSA. These delays have increased the sense of uncertainty and instability in Afghanistan.” (HRW, 21 January 2014)
 
Insurgent Groups
 
“‘Anti-Government Elements’ encompass all individuals and armed groups currently involved in armed conflict with or armed opposition against the Government of Afghanistan and/or international military forces. They include those who identify as ‘Taliban’ as well as individuals and non-State organized armed groups taking a direct part in hostilities and assuming a variety of labels including the Haqqani Network, Hezb- e-Islami, Islamic Movement of Uzbekistan, Islamic Jihad Union, Lashkari Tayyiba and Jaysh Muhammed.” (UNAMA, February 2014, pp. xi-xii)
 
“The core insurgent faction in Afghanistan remains the Taliban movement, much of which remains at least nominally loyal to Mullah Muhammad Umar, leader of the Taliban regime during 1996-2001. Although press reports say even many of his top aides do not see him regularly, he and those subordinates reportedly still operate from Pakistan, probably areas near the border or near the Pakistani city of Quetta.” (CRS, 17 January 2014, p. 13)
 
“Another significant insurgent leader is former mujahedin party leader Gulbuddin Hikmatyar, who leads Hizb-e-Islami-Gulbuddin (HIG). […] HIG currently is ideologically and politically allied with the Taliban insurgents, but HIG fighters sometimes clash with the Taliban over control of territory in HIG’s main centers of activity in provinces to the north and east of Kabul. HIG is not widely considered a major factor on the Afghanistan battlefield and has focused primarily on high-profile attacks.” (CRS, 17 January 2014, p. 15)
 
“The ‘Haqqani Network,’ founded by Jalaludin Haqqani, a mujahedin commander and U.S. ally during the U.S.-backed war against the Soviet Union, is often cited by U.S. officials as a potent threat to Afghan security. […] The Haqqani Network is believed closer to Al Qaeda than to the Taliban - in part because one of the elder Haqqani’s wives is Arab. […] The Haqqani Network’s earns funds through licit and illicit businesses in Pakistan and the Persian Gulf and in controlling parts of Khost Province. Suggesting it has been acting as a tool of Pakistani interests, the Haqqani network has targeted several Indian interests in Afghanistan, almost all of which were located outside the Haqqani main base of operations in eastern Afghanistan.” (CRS, 17 January 2014, pp. 15-16)
 
“U.S. officials put the number of Al Qaeda fighters in Afghanistan at between 50-100, who operate mostly in provinces of eastern Afghanistan such as Kunar. Some of these fighters belong to Al Qaeda affiliates such as the Islamic Movement of Uzbekistan (IMU), which is active in Faryab and Konduz provinces.” (CRS, 17 January 2014, p. 14)
 
SECURITY SITUATION

Overview
 
2001 to 2012
 
For developments from 2001 until the end of 2012, see the archived version of this featured topic: http://www.ecoi.net/local_link/249674/360146_en.html
 
2013
 
“From 16 November to 15 February, 3,783 incidents were recorded, representing a 4 per cent decrease compared with the same period in 2011/12, when 3,940 incidents were recorded. Since the beginning of 2013 to 15 February, there has been a 6 per cent increase compared with the corresponding period in 2012. […] Provinces in the south, south-east and east continued to account for most security incidents, with the largest number recorded in Nangarhar Province, in the east.” (UNGA, 5 March 2013, p. 5)
 
“AOG initiated attacks have soared this quarter, up by 47% from Q1 last year, with the incident total also surpassing the volumes recorded in 2010 by 30% (2331 this year vs. 1794 in 2010, above). Given the stability of the seasonal conflict pattern each year so far (a winter low and summer spike), we assess that the current re-escalation trend will be preserved throughout the entire season and that 2013 is set to become the second most violent year after 2011. The incident volumes also confirm that the downturn noted last year was not reflective of a permanently degraded AOG capability, but rather linked to the opposition adopting an operational pause – perhaps linked to the harsh 2011-2012 winter – which has since come to an end. What has been maintained in the AOG campaign this year, however, is the conscious shift from IMF to Afghan targets, as the conflict adopts an increasingly domestic shape. As of this quarter, 73% of all incidents caused by AOG (incl. armed attacks and non-kinetic activity) targeted the expanding ANSF whereas an additional 10% involved civilians associated, or perceived to be associated, with the Government […].” (ANSO, April 2013, p. 9)
 
“From 16 February to 15 May, 4,267 [security] incidents were recorded, representing a 10 per cent increase compared with the same period in 2012, with over 70 per cent of events recorded in the southern, south-eastern and eastern parts of the country. An 18 per cent year-on-year increase in incidents was recorded in the eastern region, with a reported influx of insurgents into Nuristan and Badakhshan Provinces, indicating a shift in the strategic focus in the conflict. Armed clashes and improvised explosive devices continued to constitute the majority of attacks.” (UNGA, 13 June 2013, p. 5)
 
“[…] in a speech on Monday the new Interior Minister Umer Daudzai revealed that 1,792 police have been killed since March, most of them by roadside bombs. The same number died in the preceding 12 months.” (AlertNet, 2 September 2013)
 
“With Afghan security forces conducting most operations, the number of casualties they endure has risen considerably. During the second quarter of 2013, over 3,500 Afghan service personnel were reportedly wounded or killed in action. On 1 July, the Ministry of the Interior reported that 299 police officers were killed in the Afghan month of Jawza (mid-May to mid-June), a 22 per cent increase over the same period in 2012.” (UNGA, 6 September 2013, p. 5)
 
“From 16 May to 15 August, 5,922 [security] incidents were recorded, an 11 per cent increase compared with the same period in 2012 (5,317 incidents), while still a 21 per cent decrease from 2011 (7,482 incidents). Tactically, armed clashes and improvised explosive devices constituted the majority of events (4,534 of the total). There has also been an insurgent focus on attacking security checkpoints and bases handed over to Afghan forces by the international military. Generally effective resistance by Afghan security forces focused on protecting key urban and district administrative centres as well as strategic transport routes. […] Geographically, the southern, south-eastern and eastern provinces continued to account for the bulk of the security incidents – 69 per cent between 16 May and 15 August.” (UNGA, 6 September 2013, p. 6)
 
“In Afghanistan, the first six months of 2013 saw a significant increase in civilian casualties compared with the same period in 2012, a steady decline over the previous six years notwithstanding. The number of deaths increased by 14 per cent (1,319 deaths) and the number of injuries by 28 per cent (2,533 injuries) owing to the more extensive use of improvised explosive devices by anti-Government elements and increased casualties caused by ground engagements. The first half of 2013 saw the number of women killed and injured increase by 61 per cent compared with the same period in 2012. Child casualties increased by 30 per cent compared with 2012.” (UNSC, 22 November 2013, p. 2
 
“The UN's special envoy to Afghanistan says the civilian death toll in the country has risen in 2013. Jan Kubis, the UN special representative to Afghanistan, told the UN Security Council on December 17 that the UN recorded 2,730 dead and 5,169 injured in attacks in the first 11 months of this year. He said that figure is 10 percent higher than in 2012, adding that armed opposition groups such as the Taliban are largely responsible. [...] Kubis also said that ‘increasing conflict’ in previously quieter western and northern provinces is ‘creating some alarm.’” (RFE/RL, 18 December 2013)
 
“2013 has probably been the most violent year since 2001. (We do not have final data yet, as NATO stopped releasing information on a regular basis under the pretext that, with the transition of security responsibilities, this was the job of the Afghan government. and only incomplete data has been coming from that side.) […] Moreover, the Taleban now seem to attack in larger groups more often. They have increasingly attempted to take over district centres, mainly in peripheral areas, and test the power of the Afghan National Security Forces (ANSF) that now operate on their own in most of those areas (more detail in our analysis here). (Currently, 84,200 ISAF soldiers remain in the country, 60,000 of them Americans.) According to official Afghan sources, only five of the 416 district centres are under permanent Taleban control, but in many others government control barely reaches beyond the immediate centres. In the key Maiwand district in southern Afghanistan, for example (which is larger than Luxemburg), it ends two kilometres outside its central town, as the Wall Street Journal reported on 31 October. The situation is similar other kex districts, for example in Chahrdara in Kunduz province, from where the Taleban had been driven out almost completely in 2010. Since the additional US ‘surge’ forces left the area (the last German soldiers withdrew from Kunduz in October 2013), the Taleban are back in control almost everywhere.” (Ruttig, 30 December 2013)
 
“The United Nations Assistance Mission in Afghanistan (UNAMA) documented 8,615 civilian casualties (2,959 civilian deaths and 5,656 injured) in 2013, marking a seven percent increase in deaths, 17 percent increase in injured, and a 14 percent increase in total civilian casualties compared to 2012. Escalating deaths and injuries to civilians in 2013 reverses the decline recorded in 2012 and is consistent with record high numbers of civilian casualties documented in 2011. Since 2009, the armed conflict in Afghanistan has claimed the lives of 14,064 Afghan civilians. UNAMA attributed 74 percent of civilian deaths and injuries to Anti-Government Elements, 11 percent to Pro-Government Forces (eight percent to Afghan national security forces and three percent to international forces) and ten percent to ground engagements between Anti-Government Elements and Pro-Government Forces. The remaining five percent of civilian casualties were unattributed, resulting mainly from explosive remnants of war. […] improvised explosive devices (IEDs) used by Anti-Government Elements particularly in areas populated or frequented by civilians was the main factor that drove the escalation in civilian casualties across Afghanistan in 2013. […]
UNAMA observed that 2013 was the worst year for Afghan women, girls and boys since 2009 with the highest recorded number of women and children’s deaths and injuries.” (UNAMA, February 2014, pp. 1-2)
 

2 – Security Situation in Kabul

 
“IPCB [International Police Coordination Board] found that there are places in Afghanistan where Afghan National Police (ANP) is functioning well in terms of providing security, especially in Kabul and other big cities like Herat, Mazar‐i‐Sharif and Faizabad. […]
Regarding the security situation in Kabul, IOM [International Organization for Migration] said that there have been a number of suicide attacks which influences the lives of ordinary people. However, apart from suicide attacks, Kabul is safer than other places in Afghanistan, and the area is more under control. […]
Safety is an issue in Kabul because of suicide bombings, according to AIHRC [Afghanistan Independent Human Rights Commission]. […] Contributing to the insecurity is also the increasing crime rate, but Kabul is considered safer than other places, according to AIHRC.” (DIS, 29 May 2012, p. 6)
 
“Asked about the Taliban activities in Kabul and other major cities, IOM explained that the Taliban cells are certainly operating in Kabul and that their networks seem to be getting stronger and stronger. However, if a low profile person has had a conflict with the Taliban in his place of origin, the Taliban would most probably not make it a priority to track him down in Kabul, according to IOM, as the Taliban’s activities will mainly focus on targeting high profile persons.” (DIS, 29 May 2012, p. 8)
 
“[…] observers note an apparent increase in major attacks in Kabul, which is generally considered secure […].“ (CRS, 4. April 2012, S. 24)
 
 “Kabul residents say they have little faith in the ability of the Afghan security services to protect them after dramatic attacks hit the city this week. A number of key locations in the capital were targeted, with dozens of militants firing on the Afghan parliament, the national army academy and the Sherpur district, home to senior government officials and diplomats. Foreign embassies also came under fire in the onslaught, which began at noon on April 15 and was only brought to a halt the following morning.” (IWPR, 17 April 2012
 
“Until now, the Taleban have not focussed all their resources on attacks in the capital and, apart from sporadic rocket attacks on the city, a tactic that the Taleban borrowed from the mujahedin, their major focus has been to strike as close as possible to the heart of power, whatever the target and whatever the civilian casualties might be. Their preference, therefore, has been to launch sporadic, high-profile attacks which create the perception of instability and of a vulnerable city. […] Their [The Taliban’s] motivation, […], appears not to be concern about hurting the relatively powerless, but reserving their fighters for high visibility targets in the nation’s capital.” (Foschini, 21 January 2013)
 
“Taliban insurgents have repeatedly attacked high-profile Afghan and international offices in the city with coordinated suicide attacks and gunbattles.” (RFE/RL, 24 May 2013)
 
“The Taleban, including the Haqqani network, continue to conduct high-profile attacks in the Afghan capital. This seems aimed at attracting international media and possibly ‘donor’ attention as well as spreading uncertainty among the Afghan population, government and armed forces, by projecting that the insurgency can hit everywhere in the country, penetrating even ANSF’s ‘rings of steel’ around major city centres.” (Ruttig, 2 June 2013)
 
“The Afghan capital has been relatively peaceful in recent months after a series of suicide bomb and gun attacks earlier this year when foreign compounds, the Supreme Court, the airport and the presidential palace were all targeted. “ (AFP, 18 October 2013)
 
“Det overordnede bildet av sikkerhetssituasjonen i Kabul provins, har ikke endret seg markant i perioden etter Landinfos forrige sikkerhetsoppdatering (Landinfo 2012). Under samtaler i Kabul i oktober 2013 var kildene samstemte om at myndighetene, ved Afghan National Army (ANA) og Afghan National Police (ANP), har relativt god kontroll i Kabul. […] Kabul by er sterkt preget av nærværet av nasjonale og internasjonale sikkerhetstyrker, og et tydelig eksempel på omkostningene ved myndighetenes generelt gode kontroll i større byer. Landinfo kan fremdeles ikke se utviklingstrekk som gir grunnlag for å karakterisere situasjonen i Kabul by som ustabil. Situasjonen er imidlertid preget av uforutsigbarhet i form av risiko for konfliktrelaterte voldelige aksjoner.“ (Landinfo, 9 January 2014, p. 6)
 
Timeline of Attacks in Kabul since 2013

For a timeline from January 2011 to December 2012 see the archived version of this featured topic: http://www.ecoi.net/local_link/249674/360146_en.html
 
 
JANUARY 2013
 
“Suicide bombers have attacked Afghanistan's National Directorate of Security building in the capital. The Interior Ministry said there were six suicide bombers involved in the attack. ‘One of [the suicide bombers] committed suicide and five others were killed by the Afghan security forces,’ said the head of the Criminal Investigation Division of the Kabul Police Department, General Muhammad Zahir. ‘So far, 30 wounded civilians have been registered for treatment in Kabul hospitals. Now, the situation is completely calmed and Kabul police have full control over the situation.’ […] Two guards at the gate of the compound were killed when the car bomb exploded. […] Taliban spokesman Zabiullah Mujahid claimed his group was responsible for the assault.” (RFE/RL, 16 January 2013)
 
“A shoot-out with insurgents at Kabul's traffic-police headquarters has come to an end. Afghan authorities told RFE/RL that five insurgents were involved in the deadly attack. The fighting followed a coordinated assault involving a suicide car bombing and insurgents with suicide-bombing vests. Afghan Deputy Interior Minister Abdurrahman Rahman said three insurgents entered the building, destroyed stairs leading to upper floors, and gained access to a weapons storeroom. After hours of fighting, security forces killed the militants barricaded inside the building. Rahman told reporters that three traffic-police officers were killed and 18 people were wounded. The Taliban claimed responsibility for the attack in a text message to the media.” (RFE/RL, 21 January 2013)
 
FEBRUARY 2013
 
“Afghan police say they have arrested six men whom they accuse of planning to carry out suicide bombing attacks. The Kabul deputy police chief, General Mohammad Daoud Amin, told RFE/RL's Radio Free Afghanistan that police seized six vests that could be used for suicide bombings, as well as some 50 grenades and guns, when the suspects were arrested in a raid in the capital Kabul on February 3. Amin said investigators have not yet learned what targets the suspects may have been planning to attack.” (RFE/RL, 4 February 2013)
 
“Afghan security forces in Kabul have shot dead a suicide bomber before he was able to blow himself up outside the headquarters of Afghanistan's National Directorate of Security (NDS) on Sunday morning, during which there were three further attacks across the country. Security officials said a soldier guarding the entrance to the NDS headquarters shot the man after he refused to get out of his car near the heavily fortified Wazir Akbar Khan area of the capital.” (Guardian, 24 February 2013)
 
“A suicide bomber in Kabul has detonated his explosives near a bus carrying Afghan army personnel. Kabul police say the attack wounded at least six soldiers and four civilians. […] AP [Associated Press] received a text message from Taliban spokesman Zabiullah Mujahid claiming responsibility for the attack.” (RFE/RL, 27 February 2013)
 
MARCH 2013
 
“A suicide bomb attack on the Afghan defence ministry in Kabul has killed at least nine people, as the new US Pentagon chief visited the city. A further 20 people were wounded by the bomber, who was on a bicycle, security officials told BBC News. Taliban insurgents said they were behind the attack.” (BBC, 9 March 2013)
 
“Afghanistan's intelligence agency says security forces in Kabul have defused a massive truck bomb with nearly eight tons of explosives. Shafiqullah Tahiri, a spokesman for the National Directorate of Security (NDS), told a news conference on March 15 that the attack could have caused massive destruction in the capital. […] Tahiri added that the attack was planned by the Al-Qaeda-linked Haqqani network and the Pakistani-based Taliban leadership. He offered no concrete evidence of the plot. […] Tahiri said security forces discovered the explosives during a night raid earlier this week. The explosives were hidden in cement bags in a truck in eastern Kabul. According to Tahiri, security forces killed five suspected plotters and arrested two others. He said the militants had been planning to target a military facility in the capital.” (RFE/RL, 15 March 2013)
 
APRIL 2013
 
“In the capital Kabul on Wednesday, a bomb planted in a rubbish bin near parliament caused panic among citizens but police said there were no casualties.” (AFP, 17 April 2013)
 
MAY 2013
 
“At least 15 people have been killed and dozens wounded in a suicide bomb attack on a military convoy in the Afghan capital, Kabul, officials say. Two US soldiers and four civilian contractors were among the dead, US and Nato officials said. Nine Afghan civilians, including two children, were also reported to have died in the blast. An Islamic militant group, Hezb-e-Islami, told the BBC in a phone call it was responsible.” (BBC, 16 May 2013)
 
“An ostensible suicide bomber has died in the Afghan capital after his explosives-laden vest went off prematurely. Police said that the man's suicide vest went off on May 25 after he left a house in Kabul's suburbs. The explosion injured no one else. The apparent failed attack followed a Taliban assault on a guesthouse used by the International Organization of Migration on May 24. At least eight people were killed in the attack including, civilians, guards, and Taliban militants.” (RFE/RL, 25 May 2013)
 
JUNE 2013
 
“Afghan security forces have tackled heavily-armed militants who seized a building near the main airport in the capital Kabul. Officials said seven gunmen had been killed in the five-storey building under construction near the airport and the attack was now over. The Taliban earlier said that they carried out the assault. […] Kabul police chief General Ayoub Salangi later said that seven attackers had been killed - two when they detonated their explosives and five who were killed by security forces. He said there were no civilian or military casualties.” (BBC, 10 June 2013)
 
“Afghan President Hamid Karzai's office says 17 people have been killed and 39 wounded by a Taliban suicide attack at the entrance of the Supreme Court in Kabul. General Mohammad Zahir, head of Kabul’s criminal investigations, says most of the casualties from the June 11 attack were Supreme Court employees who were leaving work for the day. He says the bomber directly targeted the Supreme Court staff by ramming an explosives-packed car into a minibus that was transporting them out of the government building's compound. The Taliban has issued a statement claiming responsibility and threatening further attacks against Afghanistan's judiciary if it continues to issue death sentences against Taliban fighters.” (RFE/RL, 11 June 2013)
 
“A suicide attacker is believed to have targeted a prominent Afghan politician just as Nato formally handed over command of security to Afghan forces. The bomb struck in west Kabul near the convoy of Haji Mohammad Mohaqiq, a leader of the Hazara ethnic minority and a former vice president. Mr Mohaqiq was unhurt, but three people were killed and more than 20 injured - including four of his guards.” (BBC News, 18 June 2013)
 
“No one immediately claimed responsibility, but Taliban militants had increased their attacks ahead of the security handover.” (RFE/RL, 18 June 2013)
 
“Afghan security forces have fought off an attack near the presidential palace in Kabul, reportedly killing all the attackers. The area where the attack occurred also houses other Afghan and foreign installations. […] The Afghan Interior Ministry said all five assailants were killed. Three Afghan security guards from private security firms guarding foreign installations also died. […] Taliban spokesman Zabihullah Mujahid claimed responsibility for the attack and confirmed his group was targeting the palace, the Defense Ministry and ‘the CIA office.’” (RFE/RL, 25 June 2013)
 
JULY 2013
 
“In Kabul, the National Directorate of Security said a suicide bomber was killed before he could detonate his vest in front of the Afghan intelligence agency's headquarters. The attacker was reportedly wearing a military uniform. It was not immediately clear who was behind the attempt.” (RFE/RL, 1 July 2013)
 
“Insurgents have killed at least seven people in a suicide attack on the Kabul base of a logistics firm supplying Nato forces in Afghanistan, police say.  Five guards, four of them Nepali, were among those killed in the gun and bomb attack, which came early on Tuesday.  The Kabul police chief told the BBC the four insurgents, who were all killed, had a truck full of explosives. […] Reports suggested the bomber's vehicle was stopped outside the facility by guards.  When the explosives were detonated, gunmen began shooting at guards in a 30-minute battle, officials said.” (BBC News, 2 July 2013)
 
“The Taliban claimed responsibility for the attack, as pressure grows on the Afghan government to secure a peace deal with the rebels before international troops pull out by the end of 2014.” (AFP, 2 July 2013)
 
SEPTEMBER 2013
 
“Afghanistan's intelligence agency says its agents shot dead two Pakistanis who opened fire on Afghan worshippers at a Shi'ite Muslim mosque in Kabul. The agency said in a statement three worshippers were wounded in the attack early on September 5. The gunmen were wearing Afghan police uniforms. Both were killed in an exchange of fire.” (RFE/RL, 5 September 2013)
 
OCTOBER 2013
 
“The Taliban say they carried out a suicide bomb attack on a convoy outside an international compound in the east of the Afghan capital, Kabul. A militant in a car detonated explosives as the convoy was leaving the heavily-fortified Green Village residential complex, say officials. A family of six in a passing car were killed in the blast.” (BBC News, 18 October 2013)
 
“Afghan officials say a civilian was killed and several soldiers were injured when a bomb struck a military bus in Kabul. The bomb struck the bus near a market in the capital's eastern area of Arzaan Keemat. […] The Taliban have claimed responsibility for the attack.” (RFE/RL, 27 October 2013)
 
NOVEMBER 2013
 
“At least 10 people have been killed and more than 20 injured in a suicide bomb attack in the Afghan capital, Kabul. The bomb went off near a compound where tribal elders are expected to gather next week to discuss a security pact with the US. The Taliban have told the BBC they carried out the attack. The security pact governs the status of US military personnel staying in Afghanistan beyond the withdrawal of most international forces in 2014. It will be discussed next week by Afghanistan's Loya Jirga, the traditional council of elders. […] Those killed in Saturday's attack include a police officer. Many of the other casualties appear to have been civilians. […] The blast occurred less than 100m from a large tent where more than 2,000 prominent Afghans will gather on Thursday to debate the security pact with the US.” (BBC News, 16 November 2013)
 
“Officials say a suicide bomber has wounded an Afghan lawmaker by detonating explosives hidden in his turban. Hamidullah Tokhi, a lawmaker from Zabul Province who previously served as the province's governor, was injured when the man entered his house in the nation's capital, Kabul, and detonated the bomb. Interior Ministry spokesman Najib Danish said Tokhi was ‘slightly wounded’ and taken to hospital. Witnesses said at least two other people were injured in the attack.” (RFE/RL, 29 November 2013)
 
DECEMBER 2013
 
“A suicide bomber attacked a convoy of foreign troops near the international airport in the Afghan capital, Kabul, on December 11. An Afghan Interior Ministry spokesman told RFE/RL's Radio Free Afghanistan that the blast caused no casualties. The Taliban claimed responsibility for the attack, saying it was a suicide bombing against foreign forces.” (RFE/RL, 11 December 2013)
 
“The U.S. Embassy in Afghanistan says its compound was hit by indirect fire just before dawn on December 25. It says no Americans were injured. An embassy official, speaking on condition of anonymity in line with regulations, said ‘two rounds of indirect fire impacted the U.S. Embassy compound.’ Indirect fire can refer to either mortars or rockets. The Taliban claimed they fired four rockets at the embassy on December 25 and inflicted heavy casualties. […] Meanwhile, a roadside bombing in eastern Kabul injured three Afghan policemen on December 25. Kabul police chief, Mohammad Zahir, says one suspect was arrested over that attack. He says police later uncovered an unexploded bomb in the same area and successfully disabled it.” (RFE/RL, 25 December 2013)
 
“At least three foreign soldiers have been killed in a suspected suicide car bomb attack on a convoy of international troops in Afghanistan's capital, Kabul. Afghan police and the NATO-led International Security Assistance Force (ISAF) confirmed the casualties in attack in the east of the capital on December 27. […] Earlier, Hashmat Stanakzai, a spokesman for the Kabul police, said six Afghan civilians were also wounded in the attack. […] The Taliban claimed responsibility for the attack in a statement sent to journalists.” (RFE/RL, 27 December 2013)
 
JANUARY 2014
 
“A military convoy belonging to the NATO-led ISAF coalition force was bombed outside its base in Kabul's diplomatic quarter on Saturday, but no troops were hurt, security sources and ISAF said. The base is close to both the German and Italian embassies. […] Another explosion in the south of the capital caused no injuries. ‘There was a small mine ... placed by enemies of Afghanistan, but no casualties,’ a police spokesman said.” (AlertNet, 4 January 2014)
 
“A Taliban suicide bomber riding a bicycle detonated himself next to a police bus in Kabul on Sunday, killing a policeman and a civilian in the first major attack in the Afghan capital this year. The attacker targeted the bus as it left a police training centre on the Jalalabad road, a main route out of the city and a regular scene of militant strikes in recent years. ‘We have two people killed – a policeman and a civilian,’ Hashmat Stanikzai, Kabul city police spokesman, told AFP. He said the suicide bomber riding a bicycle targeted the police bus and that 20 police and passers-by had also been wounded, some of them seriously. […] The Taliban, who have been fighting the US-backed government since 2001, claimed responsibility for the attack.” (AFP, 12 January 2014)
 
“A senior IMF official and four UN employees were among 21 people killed in a suicide bomb and gun attack on a restaurant in Kabul, officials say. […] The 13 foreign victims included Canadians, UK, US, Lebanese, Russian and Danish citizens. The Taliban said they carried out the attack late on Friday. Five women were among the dead at the city's popular Taverna du Liban, and at least five were injured, police say. […] A suicide attacker detonated his explosives outside the gate of the heavily fortified restaurant, Deputy Interior Minister Mohammad Ayoub Salangi said. He said two gunmen then entered the restaurant and started ‘indiscriminately killing’ people inside.” (BBC News, 18 January 2014)
 
“Even though the Taverna has always been a place with a mixed clientele (both Afghan and international), it seems the Taleban’s real aim was to target random foreigners only because they were foreigners. That has been a relatively rare occurrence in this war.” (Clark/Roehrs, 18 January 2014)
 
“A Taliban suicide bomber blew himself up near an Afghan military bus in Kabul Sunday, killing four people in the latest attack in the Afghan capital in the final year of NATO combat operations. Two military officers and two civilians died when the bomber, who was on foot, targeted the bus taking defence ministry staff to work. […] At least 22 people were also injured, including two other civilians, he [defence ministry spokesman General Zahir Azimi] added. A Taliban spokesman using a recognised Twitter account claimed responsibility for the blast in the southeast of the city shortly after 07:00 am.” (AFP, 26 January 2014)
 
FEBRUARY 2014
 
“The international military coalition in Afghanistan says a suicide attack has killed two NATO civilian contractors in the capital, Kabul. The Islamic militant group Hizb-i Islami claimed responsibility for the February 10 attack in eastern Kabul. Police spokesman Hashmat Stanikzai said the attacker slammed a car packed with explosives into a convoy near the Pol-i Charkhi prison. He said at least seven Afghan civilians were wounded.” (RFE/RL, 10 February 2014)
 
 
SOURCES: (all links accessed 20 February 2014)

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