ecoi.net-Themendossier zu Afghanistan: Überblick über die Sicherheitslage in Afghanistan / ecoi.net featured topic on Afghanistan: Overview of security in Afghanistan

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Die ecoi.net-Themendossiers bieten einen Überblick zu einem ausgewählten Thema. Das Themendossier Afghanistan behandelt die allgemeine Sicherheitslage im Land. Die Informationen stammen aus ausgewählten Quellen und erheben nicht den Anspruch vollständig zu sein. Erstellt von ACCORD.
 

1. Sicherheitslage im Land
2. Staatliche und nicht-staatliche Akteure
2.1. Afghanische Regierung und Sicherheitskräfte
2.2. Aufständische Gruppen
3. Quellen

Überblick über die Sicherheitslage in Afghanistan

Überblick über die Sicherheitslage in Afghanistan

1. Sicherheitslage im Land

Informationen zur Sicherheitslage in Afghanistan im Zeitraum Jänner 2010 bis September 2018 finden sich in einem von ACCORD zusammengestellten im Dezember 2018 veröffentlichten Bericht zur Entwicklung der wirtschaftlichen Situation, der Versorgungs- und Sicherheitslage. (ACCORD, 7. Dezember 2018)

2018

Das Armed Conflict Location & Event Data Project (ACLED) der University of Sussex dokumentiert für das Jahr 2018 für Afghanistan 43.750 Personen (zivile und nicht-zivile), die bei sicherheitsrelevanten Vorfällen ums Leben gekommen sind. Für das Vorjahr 2017 dokumentiert ACLED 41.689 solche Todesfälle. (ACLED, 29. April 2019)[i]

In seinen im August 2018 veröffentlichten Richtlinien zur Feststellung des internationalen Schutzbedarfs von Asylsuchenden aus Afghanistan schreibt das UNO-Flüchtlingshochkommissariats (UN High Commissioner for Refugees, UNHCR)[ii] unter Berufung auf verschiedene Quellen, dass die Taliban ihre Offensive zur Erlangung einer stärkeren Gebietskontrolle fortsetzen, während die Gruppe Islamsicher Staat (IS) Berichten zufolge zunehmend ihre Fähigkeit unter Beweis stellt, die geografische Reichweite auszubauen und die Sicherheitslage weiter zu destabilisieren. (UNHCR, 30. August 2018, S. 18)

Thomas Ruttig[iii], der Kodirektor des Afghanistan Analyst Networks (AAN), berichtet im August 2018 in seinem Blog vom Rücktritt des Chefs des nationalen afghanischen Sicherheitsrates aufgrund einer Reihe von erheblichen Sicherheitsvorfällen: “Hanif Atmar, der Chef des afghanischen Nationalen Sicherheitsrats (NSR) und damit wohl zweitmächtigster Mann im Land, ist am 25.8.18 zurückgetreten. […] Berichten aus Afghanistan zufolge hatte Präsident Aschraf Ghani Atmar wegen jüngst gehäufter erheblicher Sicherheitsvorfälle zum Rücktritt aufgefordert […]. Zu diesen Vorfällen gehören laut afghanischen Medienberichten die fünftägige Besetzung der Großstadt Ghasni durch die Taleban Mitte August, die offenbar stark erhöhte Zahl der Verluste der afghanischen Streitkräfte (genaue Zahlen werden weiter trotz gegenteiliger Ankündigungen Ghanis geheim gehalten) sowie der Mörserangriff am 21.8.18 auf Kabul während einer Rede Ghanis zum Eid-al-Adha-Fest. (Ruttig, 27. August 2018)

BBC News[iv] berichtet im Jänner 2019, dass laut Angaben von Präsident Ghani mehr als 45.000 Mitglieder der afghanischen Sicherheitskräfte seit seinem Amtsantritt im Jahr 2014 getötet wurden. (BBC News, 25. Jänner 2019)

Laut dem Special Inspector General for Afghanistan Reconstruction (SIGAR)[v] ist die Kontrolle bzw. der Einfluss der afghanischen Regierung über die Distrikte Afghanistans um mehr als 18 Prozentpunkte zurückgegangen, seit SIGAR im November 2015 mit den entsprechenden Aufzeichnungen begonnen hat. Die umkämpften Distrikte sind um etwa 13 Prozentpunkte gestiegen und die Kontrolle oder der Einfluss der Aufständischen über die Distrikte Afghanistans ist um etwa fünf Prozentpunkte gestiegen. (SIGAR, 30. Jänner 2019, S. 71)

Die folgende Grafik aus einem im Jänner 2019 veröffentlichten Bericht des Special Inspector General for Afghanistan Reconstruction (SIGAR) zeigt für ausgewählte Monate von November 2015 bis Oktober 2018 die jeweiligen Anteile des afghanischen Staatsgebietes, die unter der Kontrolle bzw. Einfluss der afghanischen Regierung stehen (in Grün), die Anteile, die unter der Kontrolle bzw. Einfluss der Aufständischen stehen (in Rot), sowie die Anteile der umkämpften Gebiete (in Gelb):

(SIGAR, 30. Jänner 2019, S. 70)

Der SIGAR-Bericht vom Jänner 2019 enthält die folgende Karte Afghanistans, die mit Stand 22. Oktober 2018 die Populationsdichte in Verbindung mit den Kontroll- und Einflussgebieten der afghanischen Regierung (in Dunkel- bzw. Hellgrün) und der aufständischen Gruppen (in Rot und Rosa) darstellt. Umkämpfte Gebiete werden in Blaugrau dargestellt:

(SIGAR, 30. Jänner 2019, S. 71)

Laut der Resolute Support Mission befanden sich 219 Distrikte (entsprechen 53,8 Prozent der Gesamtheit der Distrikte) mit Stand 22. Oktober 2018 unter afghanischer Regierungskontrolle (74 Distrikte) oder unter Einfluss dieser (145 Distrikte). Dies entspricht einem Rückgang von sieben vom Afghanischen Staat kontrollierten oder beeinflussten Distrikten im Vergleich zum letzten Quartal und einem Rückgang von acht Distrikten seit dem gleichen Zeitraum im Jahr 2017. Die Zahl der Distrikte unter Kontrolle oder Einfluss der Aufständischen nahm geringfügig zu: In diesem Quartal waren es 50 Distrikte unter Kontrolle (12 Distrikte) oder Einfluss (38 Distrikte) der Aufständischen. Dies ist ein Anstieg um einen Bezirk seit dem letzten Quartal, aber ein Rückgang um acht im Vergleich zum gleichen Zeitraum im Jahr 2017. Somit stehen Berichten zufolge 12,3 Prozent der Distrikte Afghanistans unter Kontrolle oder Einfluss der Aufständischen. Die Zahl der umkämpften Distrikte, die weder von der afghanischen Regierung noch von den Aufständischen kontrolliert oder beeinflusst werden, stieg seit dem letzten Quartal um sechs auf 138 Distrikte, so dass 33,9 Prozent der Distrikte nun umstritten sind. (SIGAR, 30. Jänner 2019, S. 69)

Radio Free Europe/Radio Liberty (RFE/RL)[vi] berichtet in einem Artikel von April 2018, dass die afghanischen Taliban den Start ihrer jährlichen Frühjahrsoffensive angekündigt haben. In einer am 25. April veröffentlichten Erklärung verlautbarte die Gruppe, dass die Offensive vorwiegend darauf ausgerichtet sein werde, US-amerikanische Truppen zu bekämpfen. Laut der Erklärung würden die ‚innerstaatlichen Unterstützer‘ der Amerikaner – die afghanische Regierung und die afghanischen Truppen – als sekundäre Ziele betrachtet. (RFE/RL, 25. April 2018)

Laut einem Artikel von Tolo News gab Verteidigungsminister Tariq Shah Bahrami am 7. Mai bekannt, dass die Taliban seit der Ankündigung der Frühjahrsoffensive ‚Al Khandaq‘ 2.600 Operationen im ganzen Land durchgeführt haben, von denen 1.700 durch die afghanischen Sicherheitskräfte vereitelt werden konnten. (Tolo News, 7. Mai 2018)[vii]

Die Unterstützungsmission der Vereinten Nationen in Afghanistan (UN Assistance Mission in Afghanistan, UNAMA)[viii] schreibt in einem Bericht vom Juni 2018, dass sich während eines dreitägigen Zeitraums vom 15. bis 17. Juni 2018, in dem Eid-al-Fitr gefeiert wird [Eid al-Fitr: religiöse Feier zum Abschluss des Fastenmonats Ramadan], die von der Regierung und den Taliban jeweils einseitig erklärten Waffenstillstände überschnitten, was zur ersten tatsächlichen Waffenruhe seit 17 Jahren führte. Die Unterbrechung der Kämpfe hatte eine beispiellose Verbesserung der Bewegungsfreiheit für afghanischen Bürger zur Folge, von denen einige ihre Häuser in von den Taliban kontrollierten Gebieten besuchten, welche für sie seit Jahren nicht mehr zugänglich gewesen waren. Durch die Waffenruhe sind darüber hinaus die Leben unzähliger afghanischer Zivilisten verschont geblieben, die nach wie vor in einem extremen Ausmaß unter dem bewaffneten Konflikt leiden. Die Gruppe ISKP übernahm die Verantwortung für Selbstmordanschläge in Nangarhar am 16. und 17. Juni, bei denen 48 Zivilisten getötet und 133 verletzt wurden. Abgesehen von diesen beiden Angriffen dokumentierte die UNAMA während der Kampfpause fast keine weiteren zivilen Opfer. Der kurze Waffenstillstand stellte für die Zivilbevölkerung - in einer Phase, in der sich vermutlich kaum jemand eine Ruhepause vorstellen hatte können - einen Hoffnungsschimmer dar. (UNAMA, 15. Juli 2018, S. 6-7)

Analysten warnen im Juni 2018 davor, dass die anhaltenden Sicherheitsprobleme die afghanische Bevölkerung weiterhin davon abhalten, sich für die im Oktober anstehenden Parlaments- und Gemeinderatswahlen zu registrieren, so ein Bericht des Institute for War and Peace Reporting (IWPR)[ix]. (IWPR, 11. Juni 2018)

In einem Bericht vom November 2018 schreibt die UNAMA, dass an den drei Tagen, in denen die Parlamentswahlen stattfanden, Gewaltausübung gegenüber Wählern und Wahllokalen 435 zivile Opfer (56 Tote und 379 Verletzte) forderte. Es kam dabei zu 108 verifizierten Fällen von mit der Wahl in Zusammenhang stehender Gewalt. Dies entspricht dem höchsten Grad an zivilem Schaden im Vergleich zu den vier vorangegangenen afghanischen Wahlen. Die UNAMA überprüft derzeit glaubwürdige Vorwürfe bezüglich dutzender weiterer Vorfälle, die zu zivilen Opfern und zur Beschädigung von zivilem Eigentum führten. (UNAMA, November 2018, S. 1)

In seinem Bericht an die UNO-Generalversammlung (UN General Assembly, UNGA)[x] vom Dezember 2018 schreibt der UNO-Generalsekretär, dass es in der östlichen Region Afghanistans weiterhin eine bedeutsame Präsenz der Gruppe ISKP gab. Dort übernahm die Gruppe im Berichtszeitraum (10. September bis 7. Dezember 2018) die Verantwortung für drei Selbstmord- bzw. komplexe Anschläge in der Provinz Nangarhar und sechs Angriffe in der Stadt Kabul. Die starke Präsenz der afghanischen nationalen Verteidigungs- und Sicherheitskräfte in der Stadt Jalalabad seit August 2018 schien sich jedoch positiv auf die allgemeine Sicherheitslage in dieser Stadt auszuwirken. Die ISKP setzte ihren Kampf gegen die Taliban fort, einschließlich bewaffneter Zusammenstöße zwischen den beiden Gruppen, die in den Provinzen Nangarhar und Kunar gemeldet wurden. Internationale Streitkräfte zielten weiterhin auf die ISKP ab und führten eine Reihe von Luftangriffen gegen entsprechende Ziele in den Distrikten Deh Bala, Achin, Khogyani, Nazyan und Chaparhar in der Provinz Nangarhar durch. (UNGA, 7. Dezember 2018, S. 6-7)

Die Zahl der von der Gruppe IS-K (Islamischer Staat Provinz Chorasan, auch ISKP) für sich beanspruchten Anschläge nahm in diesem Quartal ab. Laut ACLED [Armed Conflict Location & Event Data Project] beanspruchte die Gruppe in diesem Quartal (2. Oktober 2018 bis 15. Januar 2018) drei Anschläge in Afghanistan für sich, bei denen 20 Menschen starben, verglichen mit 14 beanspruchten Anschlägen im Quartal zuvor (16. Juli bis 1. Oktober 2018), bei denen 96 Menschen starben. Allerdings gab es in diesem Quartal 74 Anschläge von nicht identifizierten bewaffneten Gruppen - von denen einige von Mitgliedern der Gruppe IS-K begangen worden sein könnten -, bei denen 220 Menschen getötet wurden. (SIGAR, 30. Jänner 2019, S. 73)

Laut der UNAMA ist es im bewaffneten Konflikt in Afghanistan im Jahr 2018 zu einem Rekordniveau an zivilen Todesfällen gekommen. Die UNAMA dokumentierte für das Jahr 10.993 zivile Opfer (3.804 Tote und 7.189 Verletzte) als Folge des bewaffneten Konflikts, was einem Anstieg der gesamten zivilen Opferzahlen (Tote und Verletzte) um fünf Prozent und einem Anstieg der zivilen Todesfälle um 11 Prozent gegenüber 2017 entspricht. Es gab einen signifikanten Anstieg von Selbstmordanschlägen verübt von regierungsfeindlichen Elementen, insbesondere der ISKP. Durch diesen Anstieg an Selbstmordanschlägen und durch die Zunahme ziviler Opfer durch Lufteinsätze und Suchoperationen wurde der anhaltende Rückgang der zivilen Opfer durch Bodenoperationen mehr als aufgewogen. Selbstmordanschläge und Luftangriffe verursachten jeweils die größte Zahl an zivilen Opfern, die die UNAMA je für diese beiden Kategorien von Gewalt registriert hat. (UNAMA, Februar 2019, S. 1)

N Die folgende Grafik der UNAMA zeigt die jährlichen Zahlen der zivilen Opfer (Tote in rot und Verletzte in grau) ab dem Jahr 2009, die von UNAMA dokumentiert wurden. Es wird dabei für jedes Jahr der Vergleichszeitraum 1. Jänner bis 30. September angegeben:

(UNAMA, Februar 2019, S. 1)

Für das Jahr 2018 führte die UNAMA 6.980 zivile Opfer (2.243 Tote und 4.737 Verletzte) auf Gewalt vonseiten der regierungsfeindlichen Elemente zurück, was einen Anstieg von drei Prozent gegenüber 2017 bedeutet. Der Anstieg resultierte hauptsächlich aus dem willkürlichen Einsatz von Selbstmordanschlägen und anderen Einsätzen von unkonventionellen Spreng- und Brandvorrichtungen (Improvised explosive devices, IEDs) in zivilen Gebieten und dem bewussten Abzielen auf Zivilisten (hauptsächlich vonseiten der ISKP), sowie dem während Bodeneinsätzen stattfindendem Einsatz von indirekten Feuersystemen wie Mörsern, Granaten und Raketen in zivilen Gebieten, bzw. von zivilen Gebieten aus. Die UNAMA führte 4.072 zivile Opfer (1.348 Tote und 2.724 Verletzte) auf Gewalt vonseiten der Taliban zurück (37 Prozent aller zivilen Opfer), was einen Rückgang von sieben Prozent gegenüber dem Vorjahr 2017 bedeutet. Der ISKP schrieb die UNAMA 2.181 zivile Opfer (681 Tote und 1.500 Verletzte) zu, was einem Anstieg von 118 Prozent gegenüber 2017 und einem Anteil von 20 Prozent an der Gesamtheit der zivilen Opfer im Jahr 2018 entspricht. Die UNAMA führte weiters 678 zivile Opfer (196 Tote und 482 Verletzte) auf Gewalt vonseiten unbestimmter regierungsfeindlicher Elemente zurück.

Die UNAMA dokumentierte 2.612 zivile Opfer (1.185 Tote und 1.427 Verletzte) für das Jahr 2018, die den mit der Regierung verbündeten Kräften zugeschrieben werden, was einem Anstieg der zivilen Opfer um 24 Prozent verglichen mit dem Jahr 2017 entspricht. Der Anstieg wurde hauptsächlich durch einen deutlichen Anstieg der zivilen Opfer infolge von Luftangriffen internationaler Streitkräfte sowie durch Suchoperationen afghanischer nationaler Sicherheitskräfte und regierungsfreundlicher bewaffneter Gruppen verursacht. Luftangriffe und Bodeneinsätze verursachten die gleiche Anzahl von zivilen Opfern und waren die beiden Hauptursachen für jene zivile Opfer, die im Jahr 2018 den mit der Regierung verbündeten Kräften zugeschrieben wurden. Die UNAMA schrieb 1.535 zivile Opfer (606 Tote und 929 Verletzte) den afghanischen nationalen Sicherheitskräften zu, was ungefähr der gleichen Zahl wie jener für das Jahr 2017 entspricht. Die UNAMA schrieb 674 zivile Opfer (406 Tote und 268 Verletzte) den internationalen Streitkräften zu (hauptsächlich im Zuge von Luftangriffen), was einen Anstieg im Vergleich zum Jahr 2017 bedeutet. Regierungsnahe bewaffnete Gruppen verursachten laut UNAMA 180 zivile Verluste (99 Tote und 81 Verletzte), etwa doppelt so viele wie im Jahr 2017. (UNAMA, Februar 2019, S. 4-5)

Laut einem SIGAR-Bericht vom April 2019 verzeichnet ACLED für das Jahr 2018 in Afghanistan 7.399 sicherheitsrelevante Vorfälle, was in etwa der Zahl für das Vorjahr 2017 (mit 7.345 Vorfällen) entspricht. Die drei Provinzen mit den meisten Vorfällen blieben von 2017 bis 2018 dieselben: Nangarhar, Ghazni und Helmand. Die Vorfälle, die sich in diesen drei Provinzen ereigneten, machten 35 Prozent der gesamten Zahl an Vorfällen im Jahr 2018 aus. Acht der 10 Provinzen mit den meisten von ACLED erfassten sicherheitsrelevanten Vorfällen für das Jahr 2018 befanden sich auch unter den Top-10 Provinzen mit den meisten von der Resolute Support Mission verzeichneten feindlichen Angriffen im Jahr 2018: Helmand, Farah, Faryab, Uruzgan, Kandahar, Herat, Ghazni und Nangarhar). (SIGAR, 30. April 2019, S. 76)

Nach Angaben von USAID[xi], iMMAP[xii] und dem Health Cluster der Weltgesundheitsorganisation (WHO)[xiii] ist es zwischen Jänner und November 2018 zu 85 Sicherheitsvorfällen, die sich gegen Gesundheitszentren und Gesundheitspersonal richteten, gekommen. Die Vorfälle ereigneten sich in 21 Provinzen. (USAID, et al., 19 Dezember 2018)

Laut Reporter ohne Grenzen (Reporters Sans Frontières, RSF)[xiv] sind 2018 15 Reporter und Medienmitarbeiter in Afghanistan getötet worden. Afghanistan ist 2018 somit weltweit der tödlichste Ort für Journalisten gewesen. (RSF, 14. Dezember 2018, S. 8)

RFE/RL bezieht sich in einem Artikel vom Mai 2019 auf das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF), demzufolge sich militante Angriffe auf Schulen in Afghanistan im Jahr 2018 fast verdreifacht haben. UNICEF gibt an, dass sich die Anzahl der Angriffe auf afghanische Schulen von 68 im Jahr 2017 auf 192 im Jahr 2018 erhöhte. Dies war seit 2015 das erste Mal, dass ein Anstieg der Angriffe verzeichnet wurde. (RFE/RL, 28. Mai 2019)

Laut Pajhwok Afghan News (PAN)[xv] wurden im Dezember bei 140 separaten Angriffen 1.121 Menschen getötet und weitere 475 verletzt. (PAN, 3. Februar 2019)

Laut PAN wurden im Monat November des Jahres 2018 in 28 der 34 Provinzen Afghanistans 1.262 Menschen getötet und weitere 720 verletzt. (PAN, 2. Dezember 2018)

Laut PAN wurden im Monat Oktober des Jahres 2018 in verschiedenen Teilen des Landes bei 374 Anschlägen 2.552 Menschen getötet oder verletzt. Dies bedeutet einen Anstieg der Zahl an Anschlägen von 91 Prozent im Vergleich zum Vormonat September, in dem bei 196 Anschlägen in 31 der 34 Provinzen 1.398 Menschen getötet und 1.154 verletzt wurden. (PAN, 3. November 2018)

Laut der unabhängigen afghanischen Nachrichtenagentur Pajhwok Afghan News (PAN) wurden in Afghanistan im August bei insgesamt 163 Anschlägen 1.754 Menschen getötet und 1.028 weitere verletzt.

Im Juli belief sich die Anzahl der Anschläge laut derselben Quelle auf insgesamt 239. Bei diesen wurden 1.641 Menschen getötet und weitere 1.113 verletzt. (PAN, 4. September 2018)

Einem Bericht von PAN folgend wurden im Juni 2018 in Afghanistan bei 172 Anschlägen insgesamt 839 Menschen getötet und weitere 783 verletzt, was verglichen mit dem Vormonat Mai in Bezug auf die Zahl der Anschläge einem Rückgang um 16 Prozent und in Bezug auf die Zahl der Opfer einem Rückgang um 46 Prozent entspricht. (PAN, 4. Juli 2018)

Laut PAN wurden im Mai 2018 bei 205 Anschlägen rund 1.449 Menschen getötet und 1.550 weitere verletzt, wobei ein Fünftel der Angriffe in Kabul stattfand. Die Zahlen zeigen im Vergleich mit dem Vormonat April einen Anstieg der Angriffe um 58 Prozent und einen Anstieg der Opferzahlen um 39 Prozent. (PAN, 4. Juli 2018)

PAN berichtet in einem Artikel von Mai 2018, dass im April 2018 in Afghanistan bei 173 Anschlägen fast 2.100 Menschen (Zivilpersonen und Nichtzivilpersonen) getötet oder verletzt wurden, um 15 Prozent mehr als im Vormonat. Im März 2018 sind laut den täglichen Berichten von PAN bei 171 Anschlägen in 31 Provinzen 1.018 Menschen getötet und 792 weitere verletzt worden. Aus Berichten, die auf unterschiedlichen Quellen basieren, geht laut PAN hervor, dass im April 2018 bei Vorfällen, die in 27 verschiedenen Provinzen stattgefunden hätten, 1.220 Menschen getötet und 866 weitere verletzt worden seien. PAN berichtet weiters, dass mehr als die Hälfte der Anschläge vom April 2018 in den Provinzen Faryab, Nangarhar, Ghazni, Jowzjan und Kunduz, die übrigen in 25 weiteren Provinzen verübt worden sind, PAN liegen keine Berichte über gewaltsame Vorfälle in den Provinzen Bamyan, Panshir, Paktia, Nimroz, Takhar und Nuristan vor. Unter den Toten und Verwundeten seien Rebellen, Sicherheitskräfte und Zivilisten, PAN gibt jedoch keine genauen Zahlen für jede dieser Kategorien an, da es Unterschiede in den von PAN verwendeten Quellen gebe. (PAN, 3. Mai 2018)

Laut dem Artikel von PAN von Mai 2018 zeigen die Zahlen der Opfer, dass es im laufenden Jahr verglichen mit dem Vorjahr einen Anstieg von Gewalt gibt. Laut dem Bericht ist die Mehrheit der (zivilen und nicht-zivilen) Opfer im April 2018 auf direkte Kämpfe zurückzuführen (1.211 Opfer). Die zweitwichtigste Ursache sind Selbstmordattentate mit 316 Opfern, gefolgt von Luftangriffen (224 Opfer), bewaffneten Angriffen (192 Opfer) und Explosionen (143 Opfer). Wie von PAN festgestellt, wurde im April 2018 in der Provinz Kabul 279 Menschen getötet oder verletzt, während in der Provinz Ghazni 252 Opfer, in der Provinz Kunduz 223 Opfer, in der Provinz Faryab 213 Opfer, in der Provinz Nangarhar 195 Opfer, in der Provinz Jawzjan 125 Opfer, in der Provinz Herat 114 Opfer, in der Provinz Farah 91 Opfer, in der Provinz Uruzgan 83 Opfer und in der Provinz Kapisa 73 dokumentiert wurden. (PAN, 3. Mai 2018)

Laut einem Artikel von PAN vom 4. April 2018 sind PAN-Berichten zufolge im Februar 2018 in etwa 1.400 Menschen getötet oder verletzt worden. (PAN, 4. April 2018)

PAN schreibt in einem Artikel vom 2. Mai 2018, dass laut der Civilian Protection Advocacy (CPAG) im Monat März 2018 insgesamt 188 Zivilisten in 23 Provinzen Afghanistans getötet und 306 verletzt worden seien. Die meisten zivilen Verluste habe es in Kabul in Folge eines Terroranschlags in Kala-i-Nazer in Dasht-i-Barchi gegeben. 57 Zivilisten wurden laut Stellungnahme der CPAG bei dem Sprengstoffanschlag getötet und 119 weitere verletzt. (PAN, 2 May 2018)

PAN schreibt in einem Artikel von April 2018, dass einer nicht namentlich genannten zivilgesellschaftlichen Gruppe zufolge im März 2018 in 15 verschiedenen Provinzen zumindest 121 Zivilisten getötet und 322 weitere verletzt worden seien. (PAN, 1. April 2018)

Im März 2018 schreibt PAN, dass laut CPAG im Februar 2018 113 Zivilisten (einschließlich 16 Frauen und 17 Kinder) getötet und 89 weitere (einschließlich 20 Kinder) verletzt worden seien. (PAN, 4. März 2018)

Im Februar 2018 schreibt PAN, dass laut CPAG im Jänner 2018 228 Menschen getötet und 364 weitere verletzt worden seien. (PAN, 1. Februar 2018)

Das im März 2018 erschienene Gutachten zu Afghanistan von Friederike Stahlmann[xvi] enthält einen ausführlichen Kommentar zur Validität berichteter Opferzahlen in Afghanistan. (Stahlmann, 28. März 2018, Abschnitt 7)

Die Zahl der durch den Konflikt neu Vertriebenen belief sich laut UNHCR mit 4. Juni auf 127.045 Personen, die vom Amt der Vereinten Nationen für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten als bedürftige Binnenvertriebene (IDPs) charakterisiert wurden. (UNHCR, Juni 2018, S. 1)

Die US-amerikanischen Behörde für Entwicklungszusammenarbeit (United States Agency for International Development, USAID) berichtet im Juli 2018, dass militärische Operationen und Unsicherheit in Afghanistan weiterhin zu Vertreibungen führen. Anfang Juni wurden nach Angaben des Amtes der Vereinten Nationen für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (UN Office for the Coordination of Humanitarian Affairs, UN OCHA) fast 3.800 Menschen in den Distrikten Dehbala und Pachieragam der Provinz Nangarhar vertrieben. Darüber hinaus wurden in den Provinzen Kunar, Nangarhar und Nuristan kürzlich mehr als 2.600 Menschen durch Unsicherheit vertrieben. Weiters vertrieben anhaltende Zusammenstöße zwischen den Regierungskräften und bewaffneten Gruppen im Süden Afghanistans laut OCHA Anfang Juni fast 1.130 Menschen in der Provinz Helmand, etwa 900 Menschen in der Provinz Urusgan und schätzungsweise 380 Menschen in der Provinz Zabul. Insgesamt wurden laut OCHA im Zeitraum von 1. Januar bis 17. Juni fast 133.000 Menschen vertrieben, von denen etwa 20 Prozent in schwer zugänglichen Gebieten Zuflucht suchen. (USAID, 9. Juli 2018, S. 2)

UNAMA dokumentiert für das Jahr 2018 1.015 zivile Opfer (536 Tote und 479 Verletzte) bei 173 Luftangriffen der Pro-Regierungskräfte. Dies stellt eine 61-prozentige Steigerung der zivilen Opfer durch diese Art von Angriffen im Vergleich zu 2017 dar. Seit Beginn der systematischen Dokumentation durch UNAMA im Jahr 2009 ist dies die höchste Anzahl von zivilen Opfern durch Luftangriffe in einem einzigen Jahr. Im Jahr 2018 wurden bei Luftangriffen etwa gleich viele Zivilisten getötet wie 2014, 2015 und 2016 zusammen. (UNAMA, Februar 2019, S. 38)

Laut UNAMA wurde zum vierten Mal in Folge auch 2018 ein Anstieg in der Anzahl der getöteten Frauen und Kinder bei Luftangriffen verzeichnet. Die Anzahl der Kinderopfer durch Luftangriffe ist im Vergleich zum Jahr 2017 um 85 Prozent gestiegen. Insgesamt sind im Jahr 2018 492 Kinder (236 Tote und 256 Verletzte) Luftangriffen zum Opfer gefallen, davon allein 79 bei einem Angriff der afghanischen Luftwaffe im Mai 2018 im Bezirk Dasht-e-Archi, Provinz Kunduz. (UNAMA, Februar 2019, S. 38-39)

Der UNO-Generalsekretär führt in seinem Bericht vom Februar 2019 an, dass die Gesamtzahl der Binnenvertriebenen im Jahr 2018 bei 364.883 Personen liegt. Mehr als die Hälfte davon (58 Prozent) waren Kinder unter 18 Jahren. Obwohl die konfliktbedingte Vertreibung im Jahr 2018 im Vergleich zu 2017 um mehr als ein Viertel zurückgegangen ist, hatten viele vertriebene Familien nach wie vor keine unmittelbare Aussicht, unter sicheren Umständen in ihre Herkunftsgebiete zurückzukehren. (UNGA, 28. Februar 2019, S. 12)

Das Internal Displacement Monitoring Centre (IDMC)[xvii] schätzt in einem Bericht vom Mai 2019, dass im Jahr 2018 in Afghanistan bis zu 372.000 konfliktbedingte Vertreibungen stattgefunden haben. Trotz dem gewohnt hohen Gewaltniveau in Afghanistan ist die Zahl der geschätzten Vertreibungen für das Jahr 2018 niedriger als jene für das Jahr 2017 (mit geschätzt ca. 474.000 Vertreibungen). Mit 31. Dezember 2018 befand sich eine Gesamtzahl von 2.598.000 Binnenvertriebenen in Afghanistan. (IDMC, Mai 2019, S. 1)

2019

Der Recherchedienst des US-amerikanischen Kongresses (Congressional Research Service, CRS) [xviii] hält in einem Bericht vom Mai 2019 fest, dass Presseberichte vom Dezember 2018 und Anfang 2019 darauf hindeuten, dass die US-Regierung möglicherweise den Abzug einiger US-Truppen in Betracht zieht, obwohl US-amerikanische Amtsträger angeben, dass keine politische Entscheidung zur Reduktion des US-Truppenkontingents getroffen wurde. Viele Beobachter schätzen die Lage so ein, dass ein vollständiger Rückzug der USA zum Zusammenbruch der afghanischen Regierung und vielleicht sogar zur Wiederherstellung der Taliban-Kontrolle führen würde. Nach vielen verschiedenen Maßstäben sind die Taliban derzeit in einer stärkeren militärischen Position als je zuvor seit dem Jahr 2001, obwohl zumindest einige der vormals öffentlich zugänglichen diesbezüglichen Messinstrumentarien mittlerweile als geheim eingestuft oder eingestellt wurden. So wurden etwa die Bewertungen bezüglich der territorialen Kontrollgebiete auf Distriktebene eingestellt, wie aus dem SIGAR-Quartalsbericht vom April 2019 hervorgeht. (CRS, 1. Mai 2019, S. ii)

Laut SIGAR verzeichnet ACLED für die Wintermonate (1. Dezember 2018 bis 28. Februar 2019) 2.234 sicherheitsrelevante Vorfälle, was einem Anstieg von rund 39 Prozent gegenüber den 1.610 Vorfällen im gleichen Zeitraum des Vorjahres entspricht. Die drei Provinzen mit den meisten sicherheitsrelevanten Vorfällen waren dabei Helmand, Kandahar und Nangarhar. Der Großteil des Anstiegs der Zahl an Vorfällen im Berichtszeitraum gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres ist auf eine Zunahme an Vorfällen in den Provinzen Kandahar und Helmand zurückzuführen. (SIGAR, 30. April 2019, S. 76)

In einem Bericht vom April 2019 dokumentiert die UNAMA für den Zeitraum 1. Januar bis 31. März 2019 insgesamt 1.773 zivile Opfer (581 Tote und 1.192 Verletzte), darunter 582 Kinder (150 Tote und 432 Verletzte). Dies entspricht einem Rückgang der Zahl ziviler Opfer um 23 Prozent im Vergleich zur Vergleichsperiode des Vorjahres 2018 und ist für das erste Quartal eines Jahres der niedrigste Wert seit 2013. Der Rückgang der Gesamtzahl an zivilen Opfern wurde durch einen Rückgang der Zahl an Zivilisten, die Opfer von Selbstmordanschlägen unter Verwendung von unkonventionellen Spreng- und Brandvorrichtungen (USBVs) wurden, verursacht. UNAMA sieht den Rückgang der ersten drei Monate des Jahres unter anderem durch den besonders harten Winter bedingt. Es ist unklar, ob der Rückgang der Opferzahlen von etwaigen Maßnahmen der Konfliktparteien zu einem besseren Schutz der Zivilbevölkerung oder von den laufenden Gesprächen zwischen den Konfliktparteien beeinflusst wurde. (UNAMA, 24. April 2019, S. 1)

Laut der UNAMA waren in den ersten drei Monaten des Jahres 2019 die regierungsfeindlichen Elemente wiederum für die Mehrheit der zivilen Opfer, nämlich für 963 (227 Tote und 736 Verletzte) verantwortlich, was einem Rückgang von 36 Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum des Jahres 2018 entspricht. UNAMA rechnete 39 Prozent der zivilen Opfer den Taliban, 12 Prozent der Gruppe ISKP und drei Prozent nicht identifizierten regierungsfeindlichen Elementen zu. […] Den regierungsnahen Streitkräften rechnete die UNAMA 608 zivile Opfer (305 Tote und 303 Verletzte) zu, was einem Anstieg von 39 Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres entspricht. UNAMA stellt mit Besorgnis fest, dass die regierungsnahen Streitkräfte im ersten Quartal 2019 für mehr zivile Todesfälle verantwortlich waren als die regierungsfeindlichen Elemente. UNAMA rechnete 17 Prozent der zivilen Opfer den nationalen Sicherheitskräften, 13 Prozent internationalen Streitkräften, zwei Prozent regierungsnahen bewaffneten Gruppen und zwei Prozent verschiedenen anderen regierungsnahen Kräften zu. (UNAMA, 24. April 2019, S. 3-4)

„Das neue Jahr in Afghanistan ist erst gut zwei Wochen alt, aber schon deutet sich an, dass die Kämpfe landesweit zunehmen. Beide Seiten haben angekündigt, dass sie Frühjahrsoffensiven starten wollen, bzw. werden. […] Am 19. März 2019 informierten der nationale Sicherheitsberater Hamdullah Moheb, der amtierende Innenminister Massud Andarabi, Verteidigungsminister Assadullah Chalid (den einige westliche Länder, darunter Truppensteller für Resolute Support, wegen Foltervorwürfen nicht offiziell treffen), Geheimdienstchef Massum Stanaksai und Präsidentenberater Fasl Fasli Mahmud den Präsidenten Aschraf Ghani über „geplante Sicherheitsoperationen“. Am darauffolgenden Tag gab das Innenministerium den Beginn seiner „Operation Chalid“ für den nächstfolgenden Tag bekannt. […] Die offizielle Ankündigung über den Start der Taleban-Jahresoffensive steht noch aus. (Im letzten Jahr geschah das erst am 25. April […]) Trotzdem wurde bereits vor dem Naurus-Fest in mehreren Provinzen gekämpft.“ (Ruttig, 7. April 2019)

Laut Pajhwok Afghan News (PAN) wurden im Jänner 2019 in Afghanistan inmitten der Friedensverhandlungen und der Hoffnung auf ein Ende des Blutvergießens bei 131 Anschlägen rund 1.000 Menschen getötet und weitere 800 verletzt. Im Dezember 2018 sind bei 140 Anschlägen 1.121 Menschen gestorben, 475 weitere wurden verletzt. (PAN, 3. Februar 2019)

Wie PAN berichtet, wurden im Februar 2019 392 Menschen getötet und 653 weitere verletzt, darunter Aufständische, Sicherheitskräfte und Zivilisten, die Sterblichkeitsrate sank im Vergleich zum Vormonat um 43 Prozent. Laut PAN, stellt der Februar den einzigen Monat in den letzten zwei Jahren dar, in dem die Opferanzahl derart gesunken ist und es zu keinen Selbstmordanschlägen kam. PAN führt jedoch an, dass die Opferzahlen verschiedener Quellen voneinander abweichen. (PAN, 4. März 2019)

PAN schreibt in einem Artikel vom April 2019 unter Verweis auf CPAG, dass im Monat März 184 Zivilisten in 18 Provinzen des Landes getötet und weitere 300 verletzt wurden. Zu den Opfern gehörten 54 Kinder und 27 Frauen. (PAN, 2. April 2019)

PAN schreibt in einem Artikel vom Mai 2019, dass im April 2019 bei 173 Anschlägen fast 2.100 Menschen getötet und verletzt wurden, wobei die Zahl der Opfer im April im Vergleich zum März um 15 Prozent gestiegen ist. Laut verschiedenen Quellen sind im Monat April in 27 Distrikten Afghanistans 1.220 Menschen getötet und 866 weitere verletzt worden (PAN, 3. Mai 2019)

PAN berichtet im Juni 2019, dass im Mai 2019 bei 210 Angriffen in 30 Provinzen über 2.300 Menschen in Afghanistan getötet und verwundet (1.317 Todesopfer, 995 Verletzte) wurden. Im Vergleich zum Vormonat stieg die Anzahl der Angriffe um 37 Prozent, die Zahl der Opfer um 24 Prozent. (PAN, 2. Juni 2019)

In einem im Juni 2019 veröffentlichten Bericht zu Afghanistan befasst sich das European Asylum Support Office (EASO) mit der Sicherheitslage auf Provinzebene. (EASO, Juni 2019)[xix]

2. Staatliche und nicht-staatliche Akteure

2.1. Afghanische Regierung und Sicherheitskräfte

Laut dem Menschenrechtsbericht für das Jahr 2018 des US-amerikanischen Außenministeriums (US Department of State, USDOS)[xx] sind in Afghanistan drei Ministerien für die Durchsetzung und Aufrechterhaltung der Ordnung im Land zuständig: das Innenministerium, das Verteidigungsministerium und das nationale Sicherheitsdirektorat (National Directorate for Security – NDS). Die afghanische Nationalpolizei - ANP, die dem Innenministerium untersteht, trägt die Hauptverantwortung für die innere Ordnung und die afghanische lokale Polizei (ALP), eine Selbstverteidigungstruppe auf Gemeindeebene. Die ebenfalls dem Innenministerium unterstellte Task Force für schwere Verbrechen (Major Crimes Task Force, MCTF) ermittelt bei schweren Verbrechen wie Korruption innerhalb der Regierung, Menschenhandel und gegen kriminelle Organisationen. Die afghanische Nationalarmee, die dem Verteidigungsministerium unterstellt ist, ist für die äußere Sicherheit verantwortlich, doch ihre Hauptaktivität besteht darin, den Aufstand im Landesinneren zu bekämpfen. Das NDS fungiert als Nachrichtendienst und ist für die Untersuchung von Kriminalfällen zuständig, die die nationale Sicherheit betreffen. Die Untersuchungsabteilung des NDS führte im Jahr 2018 eine Einrichtung in Kabul, in der Gefangene, denen Vergehen gegen die nationale Sicherheit vorgeworfen werden, bis zur Strafverfolgung inhaftiert wurden. Einige Gebiete befanden sich außerhalb der Kontrolle der Regierung, und regierungsfeindliche Kräfte, einschließlich der Taliban, betrieben ihre eigenen Justiz- und Sicherheitssysteme. (USDOS, 13. März 2019, section 1d)

Der UNO-Generalsekretär bemerkt in seinem Bericht vom September 2017, dass die afghanische Nationalarmee und die nationale Polizei weiterhin an hohem Personalschwund leiden, verursacht durch Verluste, Desertionen sowie der Schwierigkeit, neue Rekruten anzuwerben, insbesondere in den niederen Offiziersrängen. (UNGA, 15. September 2017, S. 5)

SIGAR schreibt im Bericht vom April 2019, dass die zugewiesene (tatsächliche) Personalstärke der afghanischen nationalen Verteidigungs- und Sicherheitskräfte (Afghan National Defense and Security Forces, ANDSF) (exklusive ziviler Mitarbeiter) laut Angaben der US-amerikanischen Streitkräfte 306.807 betrug. Darunter befinden sich 190.423 Mitarbeiter der afghanischen Nationalarmee (Afghan National Army, ANA) und der afghanischen Luftwaffe (Afghan Air Force, AAF) und 116.384 Mitarbeiter der afghanischen Nationalpolizei (Afghan National Police, ANP). Die Angaben zur Truppenstärke der ANA stammen vom 31. Januar 2019 und jene zur Stärke der ANP vom 21. Dezember 2018. In diesem Quartal ist die Stärke der ANDSF wiederum, zum dritten Mal in Folge, so niedrig wie sie seit Beginn der Resolute Support-Mission im Jänner 2015 nicht war. Die Stärke der ANDSF verringerte sich seit dem letzten Quartal um 1.886 Mitarbeiter und um 6.921 im Vergleich zu etwa dem gleichen Zeitraum im Jahr 2017. (SIGAR, 30. April 2019, S. 83)

Die zugewiesene (tatsächliche) Stärke der afghanischen Nationalpolizei (ANP) betrug 116.384 Mitarbeiter mit Stand 21. Dezember 2018. Dies entspricht einem Rückgang um 1.556 Mitarbeiter gegenüber dem letzten Quartal und einem Rückgang um 12.772 Mitarbeiter gegenüber dem gleichen Zeitraum im Jahr 2018, wobei der letztgenannte Rückgang hauptsächlich auf die Versetzung von 18.950 Mitarbeitern der afghanischen Grenzpolizei (ehemals zum Innenministerium gehörend) zum Verteidigungsministerium zurückzuführen ist. (SIGAR, 30. April 2019, S. 100)

Die Mitglieder der örtlichen Polizei (Afghan Local Police, ALP), auch bekannt unter dem Namen "Wächter", sind in der Regel vor Ort wohnhafte Bürger, die von Dorfältesten oder lokalen Führern („local leaders“) ausgewählt werden, um ihre Gemeinden vor Angriffen von Aufständischen zu schützen, Einrichtungen zu bewachen und lokale Aufstandsbekämpfungsmissionen durchzuführen. [...] Die für Afghanistan zuständige Spezialoperationseinheit der NATO (NATO Special Operations Component Command-Afghanistan, SOCC-A) berichtet, dass die ALP per 31. Januar 2019 rund 28.000 „Wächter“ zur Verfügung hatte, von denen rund 21.500 voll ausgebildet waren. (SIGAR, 30. April 2019, S. 103)

Laut einem Bericht der International Crisis Group (ICG)[xxi] ist die Nationalpolizei (ANP) von stärkeren Verlusten betroffen als die Armee, da sie unter anderem häufig bei Einsätzen gegen Aufständische an der Front stationiert wird, mit der Aufgabe, Gebiete zu halten. Die Leistungsfähigkeit der Polizei wird als schwach eingestuft, was vor allem an ihrer mangelhaften Ausbildung in Bezug auf die Bekämpfung von Aufständischen, an schlechter Planung und der Stationierung von Polizeikräften an unbeweglichen Checkpoints liegt, wodurch sie angreifbar seien. Bei der ANP wie auch bei der ALP seien zudem Korruption und Vetternwirtschaft an der Tagesordnung. Die Besetzung von Beamtenstellen erfolgt häufig über den Weg der Patronage, und diese Stellen würden mit jungen, unerfahrenen Beamten besetzt, die auf Basis von Vetternwirtschaft, Korruption oder lediglich aufgrund der Tatsache, dass der betreffende Bewerber lesen und schreiben könne, rekrutiert werden (ICG, 10. April 2017, S. 14-15)

Das im März 2018 erschienene Gutachten zu Afghanistan von Friederike Stahlmann enthält weitere ausführliche Informationen zu den staatlichen bzw. staatlich tolerierten Akteuren in Afghanistan. (Stahlmann, 28. März 2018, Abschnitt 3.2)

Die Regierung setzte die Reform der Afghanischen Nationalen Verteidigungs- und Sicherheitskräfte gemäß ihrer vierjährigen Roadmap für die Reform des Sicherheitssektors fort. Im Berichtszeitraum von 27. Februar bis 6. Juni 2017 schloss die Regierung die Übertragung der Zuständigkeit für die Afghanische Grenzpolizei vom Innenministerium auf das Verteidigungsministerium ab und benannte diese entsprechend ihrer neuen Ausrichtung auf Kampfeinsätze in „Afghanische Grenztruppen“ um. Im Zuge eines Plans zur Verdoppelung der Zahl der Afghanischen Spezialkräfte, ebenfalls Teil der vierjährigen Roadmap, stockte die Regierung die Afghanischen Spezialkräfte weiter auf. Im Berichtszeitraum schlossen sich 2.000 weitere Kommandos den Sondereinsatzbataillonen an. Anstrengungen zur Vergrößerung der Afghanischen Luftwaffe, die sich gemäß der Roadmap bis 2023 verdoppeln soll, wurden fortgesetzt. Darüber hinaus trieb die Regierung die Pensionierung von hochrangigen Militärbeamten gemäß den Bestimmungen eines Gesetzes aus dem Jahr 2017 mit einer vom Präsidenten am 12. Mai 2018 erlassenen Pensionierungsanordnung für eine zweite Gruppe von 61 afghanischen Armee-Generälen voran. (UNGA, 6. Juni 2018, S. 5-6)

Im Berichtszeitraum von 27. Februar bis 6. Juni 2017 begann die Regierung mit den Vorbereitungen für den Aufbau einer neuen Sicherheitstruppe, der Landwehr der Afghanischen Nationalen Armee („Afghan National Army Territorial Force“). Die Truppe wird voraussichtlich etwa 36.000 Mann umfassen und hauptsächlich für die Verteidigung von Gebieten zuständig sein, die im Zuge von Militäroperationen von Aufständischen geräumt worden waren. In einer Pilotphase, die in vier Provinzen durchgeführt werden soll, wurden rund 5.000 Soldaten rekrutiert, die ihre Ausbildung unter der Führung des Verteidigungsministeriums begannen. (UNGA, 6. Juni 2018, S. 6)

2.2. Aufständische Gruppen

Die Unterstützungsmission der Vereinten Nationen in Afghanistan (UN Assistance Mission in Afghanistan, UNAMA) verwendet in ihren Berichten den Begriff „regierungsfeindliche Elemente“ für alle Einzelpersonen und bewaffneten Gruppen, die sich am bewaffneten Konflikt oder bewaffneten Widerstand gegen die afghanische Regierung und/oder die internationalen Truppen beteiligen. Dazu zählen unter anderem die Taliban, das Haqqani-Netzwerk, Hezb-e-Islami, die Islamische Bewegung Usbekistans, die Islamische Dschihad-Union, Laschkar-e-Taiba, Jaish-e Mohammed sowie Gruppen, die als „Daesh“ (arabisches Akronym für den Islamischen Staat, Anm. ACCORD) identifiziert werden. (UNAMA, August 2015, S. 2, Fußnote 5)

Der UNO Sicherheitsrat schätzt die Anzahl der Kämpfer, die aus dem Ausland stammen und in Afghanistan für terroristische Gruppierungen (inklusive des ISKP) kämpfen, auf 10.000 bis 15.000. (UNO Sicherheitsrat, 30. Mai 2018, S. 3)[xxii]

Die Jamestown Foundation berichtet, dass die jüngste Welle von Terroranschlägen der Taliban in den urbanen Zentren des Landes auf einen neu belebten Aufstand hindeutet, wobei sich die afghanische Regierung und die Sicherheitskräfte nun auch einem Angriff vom gestärkten ISKP gegenüber sehen. (JF, 14. Juni 2018)[xxiii]

Taliban

Laut dem US-amerikanische Congressional Research Service (CRS) bilden die Taliban nach wie vor den Kern der Widerstandsbewegung in Afghanistan. In einer Erklärung vom Juli 2015 verlautbarten die Taliban, dass der ursprüngliche Anführer der Bewegung, Mullah Umar, bereits 2013 verstorben war. Aus einem umstrittenen Auswahlprozess ging Akhtar Mohammad Mansour als Nachfolger Umars hervor. Mansour wurde seinerseits am 21. Mai 2016 durch einen US-Drohnenangriff getötet. Wenige Tage später erklärten die Taliban, dass einer von Mansours Stellvertretern, Haibatullah Akhunzadeh, zum neuen Anführer der Taliban bestimmt worden war. Seine beiden Stellvertreter sind Mullah Yaqub (Sohn von Mullah Umar) und Sirajuddin Haqqani (operativer Befehlshaber des Haqqani-Netzwerks). (CRS, 19. Mai 2017, S. 16)

Das norwegische Herkunftsländerinformationszentrum Landinfo[xxiv] beschreibt die Taliban als eine Dachorganisation verschiedener, miteinander lose verbundener aufständischer Gruppen. Unter diesen befinden sich mehr oder weniger autonome Gruppen mit unterschiedlichen Graden von Loyalität zu der Taliban-Führung und zur Idee des sogenannten Islamischen Emirats Afghanistan. Die Taliban haben eine hierarchische Organisationsstruktur, an deren Spitze ein Amir ul-Muminin (Commander of the Faithful) steht. Dieser gibt moralische, religiöse und politische Erklärungen ab, hat die Aufsicht über Richter, Gerichte und politische Ausschüsse der Taliban, ernennt Schattengouverneure und hat das Kommando über die militärische Organisation inne. (Landinfo, 13. Mai 2016, S. 4)

Dem UNO-Sicherheitsrat zufolge kam es in der ersten Woche der am 12. April 2019 angekündigten Kampfsaison der Taliban zu den meisten Sicherheitsvorfällen seit zwei Jahren. Die Taliban verfügen über eine solide Versorgung mit Waffen, Munition, Geld und Arbeitskräften sowie über 60.000 bis 65.000 Kämpfer und rund 30.000 nicht kämpfende Mitglieder. (UNO-Sicherheitsrat, 13. Juni 2019, S. 3)

Der UNO-Sicherheitsrat berichtet von Umstrukturierungen innerhalb der Taliban, sowie von zahlreichen Neuernennungen im Führungspersonal. Dies wird als die Ablösung der älteren Generation zugunsten jüngerer Taliban-Führer beschrieben. Laut derselben Quelle wurden die Schattengouverneure und Vizeschattengouverneure sowie die Kommandeure in den Provinzen Bamiyan, Baglan, Kabul, Kapisa, Kunar, Laghman, Parwan, Samangan, Tachar und Urusgan ersetzt. Die abgelösten Personen wurden Berichten zufolge aufgrund von Beschwerden wegen logistischer und finanzieller Mängel abgesetzt. (UNO-Sicherheitsrat, 30. Mai 2018, S. 5)

Die Jamestown Foundation schreibt bezüglich der andauernden Stärke der Taliban in Afghanistan, dass es seit dem Rückzug des US-Militärs aus Afghanistan wenige Anzeichen gibt, dass die Schlagkraft der Taliban abgenommen hat oder die Gruppierung an Kriegsmüdigkeit leidet. Durch konstante Gewalt haben die Taliban unter Beweis gestellt, dass sie immer noch eine bedeutende Macht in Afghanistan sind. Es ist wahrscheinlich, dass die Unterstützungsstrukturen, die die Gruppe in den letzten zwei Jahrzehnten aufgebaut hat, intakt bleiben. Seit dem Fall des so genannten Islamischen Emirats im Jahr 2001 hat die militante Gruppe die nachfolgenden Regierungen daran gehindert, das Land vollständig zu regieren. (JF, 2. Juni 2018)

Hezb-e-Islami

Ein weiterer bedeutender Anführer von Aufständischen ist Gulbuddin Hekmatyar, der die Hezb-e-Islami-Gulbuddin (HIG) anführt. Die HIG ist gegenwärtig ideologisch und politisch mit den Taliban verbündet, auch wenn es gelegentlich zu Konfrontationen mit Mitgliedern der Taliban in den Gebieten, in denen die HIG am aktivsten ist (nördlich und östlich von Kabul gelegene Provinzen), gekommen ist. Dem CRS zufolge wird die HIG weithin nicht als wichtiger Faktor auf dem Kampffeld Afghanistan erachtet und hat sich bislang hauptsächlich auf öffentlichkeitswirksame Angriffe („high-profile attacks“) fokussiert. (CRS, 6. Juni 2016, S. 22)

Ende September 2016 berichtet Osman Borhan[xxv] vom Afghanistan Analysts Network (AAN), dass ein Friedensabkommen zwischen Hekmatyar und dem afghanischen Präsidenten Ashraf Ghani abgeschlossen wurde. Allerdings ist es Osman zufolge unwahrscheinlich, dass das Abkommen einen deutlichen Rückgang des derzeitigen Gewaltlevels zur Folge haben wird, zumal die Hezb-e Islami derzeit so gut wie gar nicht mehr auf dem Schlachtfeld präsent ist. (Osman, 29. September 2016)

Haqqani-Netzwerk

Das von Dschalaludin Haqqani gegründete Haqqani-Netzwerk wurde von US-Behörden oftmals als ein „entscheidender Wegbereiter“ für al-Qaida bezeichnet, so der CRS. Das Netzwerk verfügte während seiner Hochzeit im Zeitraum von 2004 bis 2010 über rund 3.000 Kämpfer und Unterstützer, allerdings wird gegenwärtig von einer weitaus geringeren Zahl ausgegangen. Trotzdem ist das Netzwerk immer noch in der Lage, Operationen durchzuführen, darunter größere Bombenanschläge in Kabul und anderen Teilen Afghanistans. Die Gruppe scheint sich nun verstärkt auf Entführungen zu konzentrieren, die das Ziel haben mögen, finanzielle Mittel zu lukrieren und die Bedeutung dieser Gruppierung in der Öffentlichkeit zu propagieren (CRS, 19. Mai 2017, S. 20).

Das US-amerikanische Außenministerium (US Department of State, USDOS) hält in einem Bericht vom September 2018 fest, dass angenommen wird, dass das Haqqani-Netzwerk (HQN) mehrere hundert Kernmitglieder hat. Es wird jedoch geschätzt, dass die Organisation in der Lage ist, auf einen Pool von mehr als 10.000 Kämpfern zurückzugreifen. Das HQN ist in die größere Organisation der afghanischen Taliban integriert und arbeitet mit anderen in der Region aktiven Terrororganisationen, darunter al-Qaida und Lashkar e-Tayyiba zusammen. Das HQN ist entlang der afghanisch-pakistanischen Grenze und in weiten Teilen des südöstlichen Afghanistan, insbesondere in Loya Paktia, aktiv und hat Kabul wiederholt mit seinen Angriffen ins Visier genommen. Die Führung der Gruppe hat in der Vergangenheit eine Machtbasis in den Stammesgebieten Pakistans unterhalten. Zusätzlich zu den Mitteln, die sie im Rahmen der breiter aufgestellten afghanischen Taliban erhält, bezieht das HQN einen Großteil seiner Mittel von Gebern in Pakistan und am Golf sowie durch kriminelle Aktivitäten wie Entführung, Erpressung, Schmuggel und andere legale und illegale Geschäfte. (USDOS, 19. September 2018a)

al-Qaida

Bezüglich der Präsenz von al-Qaida in Afghanistan schreibt das CRS, dass US-Behörden bis ins Jahr 2015 der Ansicht waren, dass die Gruppe nur über eine minimale Präsenz im Land verfüge (weniger als 100 Mitglieder) und vorwiegend im Nordosten des Landes vor allem als Unterstützer anderer aufständischer Gruppen aktiv sei. Ende 2015 haben US-Spezialeinheiten und Einheiten der afghanischen Streit- und Sicherheitskräfte jedoch ein großes Trainingslager der al-Qaida in der Provinz Kandahar ausgehoben und zerstört. Dies weist darauf hin, dass al-Qaida zuvor ihre Präsenz im Land ausgeweitet hatte. So korrigierten Kommandeure der US-Streitkräfte im April 2016 ihre Schätzungen zur Zahl der al-Qaida-Kämpfer in Afghanistan auf 100-300 Mann und sprachen von zunehmend engeren Beziehungen zwischen al-Qaida und den Taliban. Afghanische Behörden gehen indes von 300 bis 500 al-Qaida-Kämpfern im Land aus. (CRS, 19. Mai 2017, S. 17)

Islamic State - Khorasan Province

Das Congressional Research Service (CRS) des US-amerikanischen Kongresses hält in einem Bericht vom Mai 2017 fest, dass ein Ableger der Gruppe Islamischer Staat seit Mitte 2014 in Afghanistan aktiv ist. Der Ableger heißt Islamischer Staat in der Provinz Khorasan (ISKP), wird häufig aber auch Islamischer Staat von Irak und der Levante-Khorasan, ISIL-K, bezeichnet. (CRS, 19. Mai 2017, S. 20)

Die Jamestown Foundation (JF) schreibt in einem Bericht von April 2018 über den IS in Kabul, dass der IS mit seinen Afghanistan-Operationen offiziell am 10. Januar 2015 begonnen hat, als pakistanische und afghanische Kämpfer ihre Loyalität zum sogenannten Kalifat in Syrien und Irak versprochen haben. Seitdem hat sich der IS-Provinz Chorasan (ISKP, auch bezeichnet als „Islamischer Staat im Irak und der Levante – Chorasan“, ISIL-K) als eine der brutalsten Zweige der Gruppe Islamischer Staat (IS) erwiesen, die weiche Ziele angreift, auf schiitische Bevölkerungsgruppen abzielt, Sufis tötet, Schreine zerstört, ihre eigenen Dissidenten enthauptet, und danach deren Kinder entführt und ihre Witwen verheiratet. Der ISKP hat sich in der Provinz Nangarhar niedergelassen, einem strategisch gewählten Gebiet, das an die Stammesgebiete Pakistans grenzt. Seine Mitglieder rekrutieren sich aus beiden Seiten der durchlässigen Grenze und konnten gezielten Angriffen oder Militäroperationen entgehen, indem sie auf die jeweils andere Seite der Grenze flohen. Von Anfang an waren die Ziele des ISKP klar definiert: schiitische Gemeinden, ausländische Truppen, die Sicherheitskräfte, die afghanische Zentralregierung und die Taliban, die bis zum Auftauchen des ISKP nicht von anderen aufständischen Gruppen herausgefordert worden waren. Trotz zahlreicher Bombardierungen und militärischer Operationen gegen ISKP konnte die Gruppe ihre Präsenz in fast 30 Distrikten Afghanistans aufrechterhalten. Im Norden errichtete die Gruppe Präsenzen in Kohistanat (Provinz Sar-e-Pol), in Khanabad (Provinz Kunduz) und in Darzab (Provinz Jowzjan). Laut dem Bericht war Kabul das oberste Ziel auf der Agenda des ISKP, nachdem die Gruppe Anfang 2015 in der benachbarten Provinz Logar eine Präsenz errichtet hatte. Von Anfang an führte sie kleinere Anschläge und gezielte Ermordungen durch, die von den internationalen Medien jedoch meist nicht berichtet wurden. Im Laufe der Zeit wurden diese Zellen immer aktiver, erfahrener und in ihrem Vorgehen brutaler. (JF, 6. April 2018)

Wie die US-amerikanische Jamestown Foundation (JF) näher ausführt, verkündete Abu Muhammed al-Adnani, Hauptsprecher des Islamischen Staates (IS), im Jänner 2015 die Bildung der Gruppe „Provinz Chorasan“ (Wilayat Chorasan), bei der es sich um einen Arm des IS handle, der „Afghanistan, Pakistan und andere benachbarte Gebiete“ umfasse. Seitdem betrieb die Gruppe eine Kampagne der Expansion und Konsolidierung in der Region, wobei sich die meisten ihrer Aktivitäten auf Ost- und Südostafghanistan konzentrierten. (JF, 3. März 2016)

Die Jamestown Foundation (JF) berichtet indes, dass der ISKP durch Bündnisse mit bereits seit langem in der Region aktiven radikalislamischen Gruppen wie Lashkar-e-Jhangvi al Alami (LeJ-A), Lashkar-e Islam (LeI) und unzufriedenen Taliban-Fraktionen wie Jundallah und Jamaat ul Ahrar (JuA) an neuer Stärke gewonnen habe. Auch habe der ISKP Berichten zufolge Mitglieder der Islamic Movement of Uzbekistan (IMU) rekrutiert. Der „Erfolg“ dieser Strategie zeige sich in der geografischen Verteilung jüngster Anschläge, die darauf hindeutet, dass Einfluss und logistische Durchdringung des ISKP von Kabul und Dschalalabad in Afghanistan bis nach Quetta und Peschawar in Pakistan reichen. (JF, 15. Dezember 2016)

Laut dem UNO-Sicherheitsrat befinden sich die ISKP-Hochburgen in Afghanistan zum Berichtszeitpunkt in den östlichen Provinzen Nangarhar, Kunar, Nuristan und Laghman. Die Gesamtstärke der Gruppe wird in Afghanistan auf 2.500 bis 4.000 bewaffnete Kämpfer geschätzt. Die Gruppe ISKP soll auch einige Trainingslager in Afghanistan kontrollieren und soll in verschiedenen afghanischen Städten, einschließlich Kabul, ein Netzwerk von Terrorzellen aufgebaut haben. Die Führung der ISKP, des lokalen Zweigs des IS unterhält enge Kontakte zum Kern der Gruppe in Syrien und im Irak. Über die zentrale Leitung werden wichtige personelle Besetzungen vorgenommen und es wird die Veröffentlichung von Propagandavideos koordiniert. Nach der Ermordung des ISKP-Führers Abu Sayed Bajauri am 14. Juli 2018 ernannte der ISKP-Führungsrat Mawlawi Ziya ul-Haq (alias Abu Omar Al-Khorasani) zum vierten "Emir" der Gruppe seit ihrer Gründung. (UNO-Sicherheitsrat, 1. Februar 2019, S. 7)

Die Stärke der Organisation betrug im Jahr 2017 Schätzungen zufolge zwischen 1.500 und 3.000 Kämpfern. Die Gruppe ist im Osten und in Teilen des Nordens Afghanistans sowie in Westpakistan aktiv. Die ISKP erhält einige finanzielle Unterstützung von der Gruppe Islamischer Staat (IS). Zusätzliche Mittel stammen von Steuereinnahmen und Erpressungen lokaler Einwohner und Firmen. (USDOS, 19. September 2018b)

Laut dem UNO-Sicherheitsrat erlitt die Gruppe Islamischer Staat in Afghanistan 2018 militärische Rückschläge und hatte mit dem Verlust von Territorium und anhaltender Fluktuation von Anführern zu kämpfen. Die Versuche, sich in den Provinzen Paktiya und Logar im Südosten Afghanistans auszudehnen, scheiterten. Die afghanischen und internationalen Verteidigungs- und Sicherheitskräfte konnten die Kontrolle über einen Großteil des einst von ISKP besetzten Territoriums zurückgewinnen. Zudem schwächten die Taliban die Kontrolle des ISKP in anderen Gebieten Nangarhars. Der ISKP konnte daher das operative Tempo der Vorjahre nicht halten. (UNO-Sicherheitsrat, 13. Juni 2019, S. 14)

Im August 2018 berichtet die Jamestown Foundation (JF), dass bei heftigen Zusammenstößen zwischen den Taliban und dem ISKP in den als Hochburgen des ISKP geltenden nördlichen Provinzen Jowzjan und Faryab etwa 300 Kämpfer getötet wurden. Die Kämpfe, bei denen die Gruppe ISKP Berichten zufolge schwere Verluste verzeichnen musste, stellten die dritte große Offensive der Taliban gegen ihren Rivalen dar. Rund 200 ISKP-Kämpfer ergaben sich den Regierungstruppen, um den Taliban zu entgehen. Laut JF wurden auf beiden Seiten Befehlshaber in führenden Positionen getötet. (JF, 10. August 2018)

Die Jamestown Foundation beschreibt die anfänglichen Verluste des ISKP als beträchtlich, da die Gruppierung in nur zwei Jahren drei Emire durch US-Drohnenangriffe verlor. Dennoch konnte die Gruppierung ihre rudimentäre Struktur beibehalten, und der Zustrom von Dschihadisten, infolge des Falles der IS-Operationen im Irak und Syrien ebnete den Weg für die weitere Entwicklung. Ein Wechsel in der Führung der afghanischen Taliban hat es dem ISKP ermöglicht, sich zu konsolidieren, und Akhundzada [Mullah Haibatullah Akhundzada, der Anführer der Taliban] scheint nicht bereit zu sein, inmitten der diesjährigen Frühjahrsoffensive die Beziehungen zu einem fest verwurzelten ISKP zu zerstören und eine weitere Front zu eröffnen. (JF, 14. Juni 2018)

Im Laufe des Jahres 2018 soll die Gruppe ISKP in Afghanistan 38 Terroranschläge verübt haben, von denen viele ein hohes Maß an Aufmerksamkeit erregten, einige davon fanden in Kabul statt. Zu den Zielen der Gruppe gehörten die afghanischen Sicherheitskräfte, die Taliban, Militärangehörige der NATO, Diplomaten, Mitarbeiter der Vereinten Nationen und Nichtregierungsorganisationen, Journalisten und medizinische Einrichtungen sowie religiöse Minderheiten, die von ISKP als weiche Ziele angesehen werden. Die Gruppe erlitt im Jahr 2018 einen schweren Rückschlag im Norden Afghanistans. Im Juli 2018 griffen 1.000 Talibankämpfer in der Provinz Jowzjan ISKP-Positionen an und töteten 200 ISKP-Kämpfer. Darüber hinaus kapitulierten 254 ISKP-Kämpfer vor Truppen der Regierung und 25 ausländische Terroristen vor den Taliban. (UNO-Sicherheitsrat, 1. Februar 2019, S. 7)

Das im März 2018 erschienene Gutachten zu Afghanistan von Friederike Stahlmann enthält weitere Informationen zu aufständischen Gruppen in Afghanistan. (Stahlmann, 28. März 2018, Abschnitt 3.1)

3. Quellen

(Zugriff auf alle Quellen am 27. Juni 2019, wenn nicht anders angegeben)


[i] Das Armed Conflict Location & Event Data Project (ACLED) der University of Sussex sammelt und dokumentiert Daten über berichtete Konfliktereignisse in ausgewählten afrikanischen und asiatischen Ländern.

[ii] Das Büro des Hohen Flüchtlingskommissars der Vereinten Nationen (UNHCR) ist eine Behörde der Vereinten Nationen mit dem Mandat zum Schutz und zur Unterstützung von Flüchtlingen und zur Hilfestellung bei freiwilliger Rückkehr, lokaler Integration und Neuansiedelung in einem Drittland.

[iii] Thomas Ruttig ist einer der Kodirektoren des Afghanistan Analysts Network (AAN).

[iv] Die British Broadcasting Corporation (BBC) ist eine öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt des Vereinigten Königreichs.

[v] Das Amt des Special Inspector General for Afghanistan Reconstruction (SIGAR) ist eine US-Behörde, die sich mit der Aufsicht über den Wiederaufbau in Afghanistan befasst.

[vi] Radio Free Europe/Radio Liberty (RFE/RL) is a US government-funded broadcasting organisation that provides news, information, and analysis to countries in Eastern Europe, Central Asia and the Middle East.

[vii] Tolo News ist ein afghanischer Nachrichtensender.

[viii] Die Unterstützungsmission der Vereinten Nationen in Afghanistan (UN Assistance Mission in Afghanistan, UNAMA) ist eine politische Mission der Vereinten Nationen, welche auf der am 28. März 2002 vom UNO-Sicherheitsrat beschlossenen Resolution 1401 basiert.

[ix] Das Institute for War and Peace Reporting (IWPR), ein in London ansässiges internationales Netzwerk zur Förderung freier Medien

[x] Die UNO-Generalversammlung (UN General Assembly, UNGA) ist die Vollversammlung der Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen.

[xi] Die United States Agency for International Development (USAID), eine US-Behörde für Entwicklungszusammenarbeit.

[xii] iMMAP ist eine internationale Nichtregierungsorganisation, die Informationsmanagementdienste für humanitäre Organisationen und Entwicklungsorganisationen bereitstellt.

[xii] Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist die leitende und koordinierende Instanz für Gesundheit im System der Vereinten Nationen.

[xiv] Reporters Sans Frontières (Deutsch: Reporter ohne Grenzen) ist eine in Paris ansässige internationale Nichtregierungsorganisation, die sich mittels Berichterstattung zu Verletzungen der Pressefreiheit für den Schutz der Meinungsfreiheit einsetzt.

[xv] Pajhwok Afghan News (PAN) ist eine unabhängige Nachrichtenagentur mit Sitz in Kabul.

[xvi] Friederike Stahlmann ist Forscherin am Max-Planck-Institut für Ethnologische Forschung (Deutschland) mit Schwerpunkt Afghanistan.

[xvii] Das Internal Displacement Monitoring Centre (IDMC) ist eine in Genf ansässige internationale NGO, die sich für den verbesserten Schutz und eine effektivere Unterstützung von Binnenvertriebenen einsetzt.

[xviii] Das Congressional Research Service (CRS), der Recherchedienst des US-amerikanischen Kongresses.

[xix] Das Europäische Unterstützungsbüro für Asylfragen (European Asylum Support Office, EASO) ist eine Agentur der Europäischen Union zur Umsetzung der praktischen Zusammenarbeit der EU-Mitgliedstaaten im Asylbereich.

[xx] Das US Department of State (USDOS) ist das Außenministerium der Vereinigten Staaten von Amerika.

[xxi] Die International Crisis Group (ICG), gegründet 1995 und ansässig in Brüssel, ist eine transnationale, unabhängige Nonprofit-Organisation, die durch feldbasierte Analysen und Fürsprache auf hoher Ebene daran arbeitet, tödliche Konflikte zu vermeiden, mildern oder lösen.

[xxii] Der UN Security Council ist ein Organ der Vereinten Nationen, das für die Wahrung des Friedens und der Sicherheit zuständig ist.

[xxiii] Die Jamestown Foundation (JF) ist eine unabhängige, unparteiische und gemeinnützige Organisation mit Sitz in Washington, D.C., die Informationen zu Terrorismus, den ehemaligen Sowjetrepubliken, Tschetschenien, China und Nordkorea zur Verfügung stellt.

[xxiv] Das Norwegische Herkunftsländerinformationszentrum Landinfo ist ein unabhängiges Organ der norwegischen Migrationsbehörden, das verschiedenen AkteurInnen innerhalb der Migrationsbehörden Herkunftsländerinformationen zur Verfügung stellt.

[xxv] Borhan Osmann ist Analyst beim Afghanistan Analysts Network (AAN), einer unabhängigen gemeinnützigen Forschungsorganisation mit Hauptsitz in Kabul, die Analysen zu politischen Themen in Afghanistan und der umliegenden Region erstellt.

Dieses Themendossier beruht auf einer zeitlich begrenzten Recherche. Es ist als Einstieg in bzw. Überblick über ein Thema gedacht und stellt keine Meinung zum Inhalt eines Ansuchens um Asyl oder anderen internationalen Schutz dar. Alle Übersetzungen sind Arbeitsübersetzungen für die keine Gewähr übernommen werden kann. Chronologien stellen keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Jede Aussage wird mit einem Link zum entsprechenden Dokument referenziert.

Zitieren als:

ACCORD – Austrian Centre for Country of Origin and Asylum Research and Documentation: ecoi.net-Themendossier zu Afghanistan: Überblick über die Sicherheitslage in Afghanistan, 27. Juni 2019
https://www.ecoi.net/de/laender/afghanistan/themendossiers/allgemeine-sicherheitslage-in-afghanistan/

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1. Security in the Country
2. State and Non-State Actors
2.1. Afghan Government and Security Forces
2.2. Insurgent Groups
3. Sources

Overview of security in Afghanistan

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Overview of security in Afghanistan

1. Security in the country

For information on the security situation in Afghanistan during the period from January 2010 to September 2018, see the following report:

  • ACCORD: Afghanistan: Entwicklung der wirtschaftlichen Situation, der Versorgungs- und Sicherheitslage in Herat, Mazar-e Sharif (Provinz Balkh) und Kabul 2010-2018, 7 December 2018
    https://www.ecoi.net/en/document/2001546.html

2018

According to data of the Armed Conflict Location & Event Data Project (ACLED) of the University of Sussex, 43.750 people (civilians and non-civilians) were killed in reported conflict events in 2018 in Afghanistan, as compared to 41.689 in 2017. (ACLED, 29 April 2019)[i]

“The Taliban is reported to continue its offensive to gain increased control over a larger number of districts, while Islamic State are reported to be increasingly demonstrating their ability to expand their geographical reach, further destabilizing the security situation.” (UNHCR, 30 August 2018, p. 18)[ii]

“Hanif Atmar, der Chef des afghanischen Nationalen Sicherheitsrats (NSR) und damit wohl zweitmächtigster Mann im Land, ist am 25.8.18 zurückgetreten. […] Berichten aus Afghanistan zufolge hatte Präsident Aschraf Ghani Atmar wegen jüngst gehäufter erheblicher Sicherheitsvorfälle zum Rücktritt aufgefordert (auch die beiden Minister und den gleichrangigen Geheimdienstchef – aber diese wohl nur als Schuss vor den Bug). Zu diesen Vorfällen gehören laut afghanischen Medienberichten die fünftägige Besetzung der Großstadt Ghasni durch die Taleban Mitte August, die offenbar stark erhöhte Zahl der Verluste der afghanischen Streitkräfte (genaue Zahlen werden weiter trotz gegenteiliger Ankündigungen Ghanis geheim gehalten) sowie der Mörserangriff am 21.8.18 auf Kabul während einer Rede Ghanis zum Eid-al-Adha-Fest.“ (Ruttig, 27 August 2018)[iii]

“Afghan President Ashraf Ghani says more than 45,000 members of the country's security forces have been killed since he became leader in 2014.” (BBC News, 25 January 2019)[iv]

“Since SIGAR began receiving district-control data in November 2015, Afghan government control and influence over its districts has declined by more than 18 percentage points; contested districts have increased by about 13 points; and insurgent control or influence has risen by about five points.” (SIGAR, 30 January 2019, p. 71)[v]

The following table by SIGAR illustrates the percentages of territories under Afghan government control or influence, territories under insurgent control or influence, and contested territories for selected months since November 2015:

(SIGAR, 30 January 2019, p. 70)

The SIGAR report also contains a map illustrating population density in conjunction with level of control of territory by the Afghan government and insurgent groups:

(SIGAR, 30 January 2019, p. 71)

According to RS [Resolute Support Mission], as of October 22, 2018, there were 219 districts under Afghan government control (74) or influence (145), 53.8% of the total number of districts. This represents a decrease of seven government-controlled or influenced districts compared to last quarter and eight since the same period in 2017. Insurgent control or influence of Afghanistan’s districts increased marginally: there were 50 districts under insurgent control (12) or influence (38) this quarter. This is an increase of one district since last quarter, but a decrease of eight compared to the same period in 2017. Therefore, 12.3% of Afghanistan’s districts are now reportedly under insurgent control or influence. The number of contested districts—controlled or influenced by neither the Afghan government nor the insurgency—increased by six since last quarter to 138 districts, meaning that 33.9% of Afghanistan’s districts are now contested.” (SIGAR, 30 January 2019, p. 69)

“The Afghan Taliban has announced the launch of its annual spring offensive. In a statement released online on April 25, the militant group said the offensive will be "mainly focused on crushing, killing, and capturing American invaders." It said the Americans' "internal supporters" -- the Afghan government and troops -- are considered secondary priorities.” (RFE/RL, 25 April 2018)[vi]

“Defense minister Tariq Shah Bahrami on Monday said the Afghan National Security Forces (ANSF) have thwarted over 1,700 operations by the Taliban since the group announced its spring offensive 'Al Khandaq' last month. He said, since then the group has launched over 2,600 operations across the country, from which the security forces have foiled 1,700 operations.” (Tolo News, 7 May 2018)[vii]

“For a three-day period from 15 to 17 June 2018, corresponding with the start of the Eid-ul-Fitr holiday, unilateral ceasefires declared by Government and Taliban overlapped, resulting in the first real cessation of hostilities in 17 years. The break in fighting led to unprecedented improvements in freedom of movement for ordinary Afghans, some of whom visited family homes in Taliban controlled areas that they had been prevented from reaching for years. It also spared the lives of countless Afghan civilians, who continue to suffer at extreme levels from the armed conflict. Two Daesh/ISKP - claimed suicide attacks in Nangarhar on 16 and 17 June targeting civilians killed 48 and injured 133, particularly brutal attacks which crushed the peaceful atmosphere in Nangarhar. Apart from these attacks, UNAMA documented almost no other civilian casualties during the break in fighting. The brief ceasefire offered a glimmer of hope to the civilian population at a time when many may have been unable to imagine respite ahead.” (UNAMA, 15 July 2018, p. 6-7)[viii]

“Analysts warn that ongoing security concerns are continuing to deter Afghans from registering to vote in the run-up to parliamentary and district council elections due in October.” (IWPR, 11 June 2018)[ix]

“UNAMA’s findings indicate that violence targeting voters and polling centres on the three days on which voting in the parliamentary elections took place caused 435 civilian casualties (56 deaths and 379 injured) in 108 verified incidents of election-related violence, the highest level of civilian harm compared to the four previous elections held in Afghanistan. UNAMA is currently reviewing credible allegations of dozens of additional incidents which resulted in civilian casualties and damaged civilian property.” (UNAMA, November 2018, p. 1)

“The ISIL-KP [Islamic State of Iraq and the Levant-Khorasan] presence remained significant in the eastern region, where the group claimed responsibility for three suicide and complex attacks in Nangarhar Province during the reporting period (10 September 2018 - 7 December 2018) and six attacks in Kabul City. However, the robust presence of the Afghan National Defence and Security Forces in Jalalabad City since August appeared to have a positive impact on the overall security situation in the city. ISIL-KP continued to fight against the Taliban, with armed clashes between the two groups reported in Nangarhar and Kunar Provinces. International military forces continued to target ISIL-KP, conducting a series of air strikes against targets in Deh Bala, Achin, Khogyani, Nazyan and Chaparhar districts of Nangarhar Province.” (UNGA, 7 December 2018, p. 6-7)[x]

“The number of IS-K [Islamic State Khorasan]-claimed attacks decreased this quarter. According to ACLED [Armed Conflict Location & Event Data Project], the group claimed three attacks in Afghanistan this quarter (October 2, 2018, to January 15, 2018) that killed 20 people, compared to 14 claimed attacks last quarter (July 16 to October 1, 2018) that killed 96 people. However, there were 74 attacks this quarter conducted by unidentified armed groups— some of which could have been IS-K—that killed 220 people.” (SIGAR, 30 January 2019, p. 73)

“The armed conflict in Afghanistan continued to harm civilians at unacceptably high levels in 2018, with overall civilian deaths, including child deaths , reaching record high levels. UNAMA documented 10,993 civilian casualties (3,804 deaths and 7,189 injured) as a result of the armed conflict, representing a five per cent increase in overall civilian casualties and an 11 per cent increase in civilian deaths as compared to 2017. There were significant increases in civilian casualties from suicide attacks by Anti-Government Elements, mainly Daesh/Islamic State Khorasan Province (ISKP). This, in addition to increases in harm to civilians from aerial operations and search operations, more than offset the continued decrease in civilian casualties from ground fighting. Suicide attacks and aerial operations each caused the most civilian casualties ever recorded by UNAMA for those tactic types.” (UNAMA, February 2019, p. 1)

The following chart shows numbers of civilian casualties (deaths and injured) documented by UNAMA for each year since 2009:

(UNAMA, February 2019, p. 1)

“In 2018, UNAMA attributed 6,980 civilian casualties (2,243 deaths and 4,737 injured) to Anti-Government Elements, a three per cent increase compared with 2017. The increase came mainly from the indiscriminate use of suicide and other IED tactics in civilian areas and the deliberate targeting of civilians with these devices, mainly by Daesh/ISKP, as well as the use of indirect fire systems such as mortars, grenades and rockets in and from civilian-populated areas during ground engagements. […] UNAMA attributed 4,072 civilian casualties (1,348 deaths and 2,724 injured) to Taliban, a seven per cent decrease compared with 2017, comprising 37 per cent of all civilian casualties. UNAMA attributed 2,181 civilian casualties (681 deaths and 1,500 injured) to Daesh/ISKP, an increase of 118 per cent compared to 2017, comprising 20 per cent of all civilian casualties. UNAMA attributed 678 civilian casualties (196 deaths and 482 injured) to undetermined Anti-Government Elements. […]

UNAMA documented 2,612 civilian casualties (1,185 deaths and 1,427 injured) attributed to Pro-Government Forces, a 24 per cent increase in civilian casualties as compared to 2017. The increase was mainly driven by a significant increase in civilian casualties resulting from aerial operations by international military forces as well as from search operations conducted by Afghan national security forces and pro-Government armed groups. Aerial operations and ground engagements caused the same number of civilian casualties, and were the two leading cause s of civilian casualties attributed to Pro - Government Forces in 2018. UNAMA attributed 1,535 civilian casualties (606 deaths and 929 injured) to Afghan national security forces, approximately the same number as in 2017. UNAMA attributed 674 civilian casualties (406 deaths and 268 injured) to international military forces, mainly from aerial operations, which is more than the number recorded in 2017. Pro-Government armed groups caused 180 civilian casualties (99 deaths and 81 injured), approximately double the number from 2017.” (UNAMA, February 2019, pp. 4-5)

ACLED recorded 7,399 security-related events in Afghanistan in 2018, roughly the same as the 7,345 recorded in 2017. The three provinces with the most events were unchanged from 2017 to 2018: Nangarhar, Ghazni, and Helmand. The events occurring in these three provinces accounted for 35% of 2018’s total events. Eight of the top 10 provinces with the most ACLED-recorded security-related events in 2018 were also within the top 10 provinces where RS recorded the most enemy-initiated attacks in 2018 (Helmand, Farah, Faryab, Uruzgan, Kandahar, Herat, Ghazni, and Nangarhar). (SIGAR, 30 April 2019, p. 76)

According to USAID[xi], iMMAP[xii] and the World Health Organization’s (WHO)[xiii] Health Cluster, in the period between January and November 2018 there have been 85 security incidents targeting health centres and health workers in 21 provinces. (USAID, et al., 19 December 2018)

“This year’s increase in the number of media fatalities is due in part to bombings and shootings targeting the media in Afghanistan, which was the world’s deadliest country for journalists and media workers in 2018, with a total of 15 killed in violent attacks.” (RSF, 14 December 2018, p. 8) [xiv]

“The United Nations Children's Fund (UNICEF) says militant attacks on schools in Afghanistan increased almost threefold last year, making it increasingly difficult to ensure education for children in many parts of the country. The agency, which promotes education and children's rights, said in a report on May 28 that the number of attacks against Afghan schools jumped from 68 in 2017 to 192 in 2018. It was the first time since 2015 that a rise in attacks had been recorded.” (RFE/RL, 28 May 2019)

“In December, 2018 […], 1,121 people lost their lives and 475 others wounded during 140 different attacks” (PAN, 3 February 2019) [xv]

“Pajhwok reports based on different sources show 1,262 people were killed and another 720 injured in 28 out of the country’s 34 provinces during the month [November 2018].” (PAN, 2 December 2018)

“Violence in Afghanistan killed and injured 2,552 people in October with 91 percent spike in attacks compared to September and two percent decline in casualties. […] According to Pajhwok report, 374 attacks took place in October in different parts of the country while 196 attacks took place in September. Pajhwok reports based on different sources showed 1,398 people were killed and 1,154 injured in 31 out of 34 provinces of the country.” (PAN, 3 November 2018)

“Attacks decreased by 33 percent in August compared to July in Afghanistan, leaving 1,641 people dead and another 1,113 injured in 30 out of the country’s total 34 provinces. […] According to Pajhwok reports from different areas of the country, there were 163 attacks in August compared to 239 attacks in July.[…] According to Pajhwok reports, 1,754 people lost their lives and another 1,028 were wounded in the month of August.” (PAN, 4 September 2018)

“In total 839 people were killed and another 783 wounded in Afghanistan last month, when 172 attacks took place, showing a 16 percent decrease in assaults and a 46 percent decline in casualties compared to May, Pajhwok has learnt.” (PAN, 4 July 2018)

“In May, around 1,449 people were killed and 1,550 others wounded in 205 attacks across Afghanistan, with one-fifth of the assaults happening in Kabul. The statistics indicate a 58 percent increase in attacks and a 39 percent spike in casualties in May over April.” (PAN, 4 July 2018)

“Nearly 2,100 people have been killed and injured in 173 attacks in Afghanistan in April showing 15 percent increase in casualties happened in April compared to March. […]

According to Pajhwok Afghan News daily reports 1,018 people have been killed and 792 others injured in 171 different attacks in 31 provinces of the country in March.

Reports based on different sources showed 1,220 people were killed and 866 others injured in 27 out of total 34 provinces of the country during April. […]

More than half of the April [2018] attacks took place in Faryab, Nangarhar, Ghazni, Jawzjan and Kunduz provinces and the remaining attacks happened in 25 other provinces while Pajhwok had no report of violent incidents from Bamyan, Nuristan, Panshir, Paktia, Nimroz, Takhar and Nuristan [sic!] provinces. […]

Among the dead and wounded were rebels, security forces and civilians, but Pajhwok could not share separate and exact number of dead and injured of each category because different sources shared different views.” (PAN, 3 May 2018)

“Casualties’ figures show that current year is more violent compared to the last year.” According to PAN, the majority of (civilian and non-civilian) casualties in April 2018 resulted from face-to-face combat (1,211 casualties). The second most important cause were suicide attacks, which accounted for 316 casualties, followed by airstrikes (224 casualties), armed attacks (192 casualties) and explosions (143 casualties). As noted by PAN, 279 persons were killed or injured in Kabul province in April 2018, while 252 casualties were documented in Ghazni province, 223 in Kunduz province, 213 in Faryab province, 195 in Nangarhar province, 125 in Jawzjan province, 114 in Herat province, 91 in Farah province, 83 in Uruzgan province and 73 in Kapisa province.” (PAN, 3 May 2018)

“One hundred and eighty eight civilians have been killed and 306 wounded during last month in 23 provinces of Afghanistan, The Civilian Protection Advocacy Group (CPAG) said on Wednesday. […] Most of the civilian casualties belonged to Kabul as a result of terrorist attack in the Kala-i-Nazer locality of Dasht-i-Barchi. 57 civilians were martyred and 119 others got injured in the bombing, the statement said.” (PAN, 2 May 2018)

“At least 121 civilians were martyred and 322 others injured in 15 provinces of the country in March, a civil society group said on Sunday.” (PAN, 1 April 2018)

“According to Pajhwok reports, around 1,400 people had suffered casualties in February.” (PAN, 4 April 2018)

“Two Hundred and two civilians have suffered causalities in February with 113, including 16 women and 17 children killed, and 89 others injured, including 20 children, Civilian Protection Advocacy Group (CPAG) said on Sunday.” (PAN, 4 March 2018)

“As many as 228 people were killed and 364 others injured in Afghanistan in the first month of 2018, the Civilian Protection Advocacy Group (CPAG) said on Thursday.” (PAN, 1 February 2018)

The March 2018 German-language expert opinion on Afghanistan by Friederike Stahlmann provides comments on the validity of casualty figures for Afghanistan (Stahlmann, 28 March 2018, section 7)[xvi]

“As of 4 June, 127,045 individuals have been newly displaced by conflict in 2018 and profiled by OCHA as internally displaced persons (IDPs) in need.” (UNHCR, June 2018, p. 1)

“Military operations and insecurity continue to generate population displacement in Afghanistan. In early June, military operations displaced nearly 3,800 people in Nangarhar Province’s Dehbala and Pachieragam districts, according to the UN Office for the Coordination of Humanitarian Affairs (OCHA). In addition, insecurity recently displaced more than 2,600 people in Kunar, Nangarhar, and Nuristan provinces. Further, ongoing clashes between Government of Afghanistan (GoA) forces and armed groups in southern Afghanistan displaced nearly 1,130 people in Helmand Province, approximately 900 people in Uruzgan Province, and an estimated 380 people in Zabul Province in early June, according to OCHA. In total, conflict displaced nearly 133,000 people - approximately 20 percent of whom are seeking shelter in hard-to-reach areas - from January 1- June 17, OCHA reports.” (USAID, 9 July 2018, p. 2)

“In 2018, UNAMA documented 1,015 civilian casualties (536 deaths and 479 injured) from 173 aerial operations conducted by Pro - Government Forces, a 61 per cent increase in civilian casualties from this tactic from 2017. This is the highest number of civilian casualties from airstrikes in a single year since UNAMA began systematic documentation in 2009 and the fourth year in a row in which civilian casualties from aerial operations increased. […] In 2018, approximately the same number of civilians were killed from airstrikes as in 2014, 2015 and 2016 combined.” (UNAMA, February 2019, p. 38)

“Of concern, UNAMA documented an increase in the number of women and child casualties for the fourth year in a row, with an 85 per cent increase in child casualties from aerial operations from 2017. Of the 492 child casualties (236 deaths and 256 injured) caused by this tactic, an airstrike incident in Dasht-e-Archi district, Kunduz Province, by the Afghan Air Force in May 2018, caused 79 child casualties alone.” (UNAMA, February 2019, pp. 38-39)

Between 1 November and 10 January, 49,001 people were newly displaced by the conflict, bringing the total number of displaced in 2018 to 364,883 people. More than half of this figure (58 per cent) comprised children under the age of 18. Although conflict-related displacement in 2018 was down by more than a quarter compared with 2017, many displaced families continued to have no immediate prospect of returning to their areas of origin in safety and dignity.” (UNGA, 28 February 2019, p. 12)

Based on the available data, as many as 372,000 conflict displacements are estimated to have occurred in 2018. Despite the historically high levels of violence, this number is lower than the estimated displacements in 2017 (about 474,000 displacements). […] Total number of IDPs [as of 31 December 2018] 2,598,000 (IDMC, May 2019, p.1)[xvii]

2019

Press reports in December 2018 and early 2019 indicate that the Trump Administration may be considering withdrawing some U.S. forces, though U.S. officials maintain that no policy decision has been made to reduce U.S. force levels. Many observers assess that a full-scale U.S. withdrawal would lead to the collapse of the Afghan government and perhaps even the reestablishment of Taliban control. By many measures, the Taliban are in a stronger military position now than at any point since 2001, though at least some once-public metrics related to the conduct of the war have been classified or are no longer produced (including district-level territorial and population control assessments, as of the April 30, 2019, quarterly report from the Special Inspector General for Afghanistan Reconstruction). (CRS, 1 May 2019, p. ii) [xviii]

ACLED recorded 2,234 security-related events over the winter months (December 1, 2018–February 28, 2019), a roughly 39% increase compared to the 1,610 events reported during the same period one year prior. The three provinces with the most security-related events were Helmand, Kandahar, and Nangarhar. Much of the increase in events this reporting period compared to the same period the year before was due to increases in events reported in Kandahar and Helmand Provinces. (SIGAR, 30 April 2019, p. 76)

“From 1 January to 31 March 2019, UNAMA documented 1,773 civilian casualties (581 deaths and 1,192 injured), including 582 child casualties (150 deaths and 432 injured). This represents a 23 per cent decrease in overall civilian casualties as compared to the same period last year and is the lowest for a first quarter since 2013. The overall reduction of civilian casualties was driven by a decrease in civilian casualties by suicide improvised explosive device (IED) attacks. UNAMA notes the particularly harsh winter conditions during the first three months of the year, which may have contributed to this trend. It is unclear whether the decrease in civilian casualties was influenced by any measures taken by parties to the conflict to better protect civilians, or by the ongoing talks between parties to the conflict.” (UNAMA, 24 April 2019, p.1)

“During the first three months of 2019, Anti-Government Elements remained responsible for the majority of civilian casualties, causing 963 civilian casualties (227 deaths and 736 injured), representing a 36 per cent decrease as compared to the same time period in 2018. UNAMA attributed 39 per cent of civilian casualties to Taliban, 12 per cent to Daesh/ISKP, and three per cent to unidentified Anti-Government Elements. […] Between 1 January and 31 March 2019, UNAMA attributed 608 civilian casualties (305 deaths and 303 injured) to Pro-Government Forces, representing a 39 per cent increase from the same period last year. UNAMA notes with concern that Pro-Government Forces were responsible for more civilian deaths than Anti-Government Elements during the first quarter of 2019. UNAMA attributed 17 per cent of civilian casualties to the Afghan national security forces, 13 per cent to international military forces, two per cent to pro-Government armed groups , and two per cent to multiple Pro-Government Forces.” (UNAMA, 24 April 2019, pp. 3-4)

„Das neue Jahr in Afghanistan ist erst gut zwei Wochen alt, aber schon deutet sich an, dass die Kämpfe landesweit zunehmen. Beide Seiten haben angekündigt, dass sie Frühjahrsoffensiven starten wollen bzw werden. […] Am 19.3.19 informierten der nationale Sicherheitsberater Hamdullah Moheb, der amtierende Innenminister Massud Andarabi, Verteidigungsminister Assadullah Chalid (den einige westliche Länder, darunter Truppensteller für Resolute Support, wegen Foltervorwürfen nicht offiziell treffen), Geheimdienstchef Massum Stanaksai und Präsidentenberater Fasl Fasli Mahmud den Präsidenten Aschraf Ghani über „geplante Sicherheitsoperationen“. Am darauffolgenden Tag gab das Innenministerium den Beginn seiner „Operation Chalid“ für den nächstfolgenden Tag bekannt. […] Die offizielle Ankündigung über den Start der Taleban-Jahresoffensive steht noch aus. (Im letzten Jahr geschah das erst am 25. April […]) Trotzdem wurde bereits vor dem Naurus-Fest in mehreren Provinzen gekämpft.“ (Ruttig, 7 April 2019)

“Around 1,000 people were killed and another 800 injured in violence in Afghanistan last month [January 2019], amid peace negotiations and hopes for an end to the bloodshed. In December, 2018, 1,121 people lost their lives and 475 others wounded during 140 different attacks, compared 131 attacks in January.” (PAN, 3 February 2019)

“Around a thousand people suffered casualties in the conflict in February when the fatality rate dropped by 43 percent compared to the previous month. Pajhwok Afghan News reports show that February was the only month in the last two years when casualties fell unprecedentedly and no suicide attacks happened during the period. […] In February, 392 people were killed and 653 others injured. Rebels, security forces and civilians were among the casualties. But Pajhwok could not compile specific casualty figures because different sources provided different accounts”(PAN, 4 March 2019)

“At least 484 civilians have suffered casualties -- 184 martyred and 300 others wounded – in 18 provinces of the country in March, the Civilian Protection Advocacy Group (CPAG) said on Tuesday. The group said 54 children and 27 women were among the victims.” (PAN, 2 April 2019)

“Nearly 2,100 people have been killed and injured in 173 attacks in Afghanistan in April showing 15 percent increase in casualties happened in April compared to March. […] Reports based on different sources showed 1,220 people were killed and 866 others injured in 27 out of total 34 provinces of the country during April.” (PAN, 3 May 2019)

“Over 2,300 people have been killed and wounded last month in Afghanistan as attacks surged by 37 percent while casualties increased by 24 percent compared to the previous month. […] Pajhwok reports based on different sources showed that last month 1,317 people were killed and 995 others injured in attacks in 30 provinces of the country. These casualties inflicted in May as a result of 210 attacks, 37 percent higher compared to April.” (PAN, 2 June 2019)

The June 2019 EASO report on Afghanistan provides further information on the security situation at provincial level (EASO, June 2019)[xix]

2. State and Non-State Actors

2.1. Afghan Government and Security Forces

“Three ministries have responsibility for law enforcement and maintenance of order in the country: the Ministry of Interior, the Ministry of Defense, and the NDS. The ANP, under the Ministry of Interior, has primary responsibility for internal order and for the Afghan Local Police (ALP), a community-based self-defense force. The Major Crimes Task Force (MCTF), also under the Ministry of Interior, investigates major crimes including government corruption, human trafficking, and criminal organizations. The Afghan National Army, under the Ministry of Defense, is responsible for external security, but its primary activity is fighting the insurgency internally. The NDS functions as an intelligence agency and has responsibility for investigating criminal cases concerning national security. The investigative branch of the NDS operated a facility in Kabul, where it held national security prisoners awaiting trial until their cases went to prosecution.” (USDOS, 13 March 2019, section 1d)[xx]

“[T]he Government continued to face increasing challenges owing to the high levels of attrition in the Afghan National Army and the Afghan National Police as a result of casualties and desertion as well as difficulties in securing new recruits, in particular at the officer entry level.” (UNGA, 15 September 2017, p. 5)

USFOR-A [US-Forces Afghanistan] reported that the assigned (actual) personnel strength of the ANDSF [Afghan National Defence and Security Forces] (not including civilians) was 306,807, including 190,423 personnel in the ANA [Afghan National Army] and AAF [Afghan Air Forces] and 116,384 in the ANP [Afghan National Police]. The ANA strength figure is as of January 31, 2019, and the ANP’s figure is as of December 21, 2018 (the latest available data). For the third consecutive quarter, ANDSF strength is the lowest it has been since the RS mission began in January 2015. ANDSF strength decreased by 1,886 personnel since last quarter and by 6,921 compared to approximately the same period in 2017. (SIGAR, 30 April 2019, p. 83)

The assigned (actual) strength of the ANP, as of December 21, 2018, was 116,384 personnel. This figure represents a decrease of 1,556 personnel since last quarter, and a 12,772-person decrease compared to the same period in 2018. The latter decrease was mostly due to the transfer of 18,950 Afghan Border Police (formerly MOI) personnel to MOD. (SIGAR, 30 April 2019, p. 100)

ALP [Afghan Local Police] members, known as “guardians,” are usually local citizens selected by village elders or local leaders to protect their communities against insurgent attack, guard facilities, and conduct local counterinsurgency missions. […] NSOCC-A [NATO Special Operations Component Command-Afghanistan] reported that according to the ALP Staff Directorate, the ALP had roughly 28,000 guardians on hand as of January 31, 2019, roughly 21,500 of whom were fully trained. (SIGAR, 30 April 2019, p. 103)

While [the ANP] suffers higher casualties than the army because it is often at the front during the “hold” phase of counterinsurgency operations, its poorly rated performance is largely due to “inadequate training in counter-insurgency, poor planning processes and sub-optimal force postures” that leave personnel vulnerable at static checkpoints. The ANP and ALP are, moreover, ridden with corruption and nepotism. ANP officer appointments are often patronage based; staff positions are stacked with junior and inexperienced officers, appointed due to nepotism, corruption or simply the ability to read and write.” (ICG, 10 April 2017, pp. 14-15)[xxi]

The March 2018 German-language expert opinion on Afghanistan by Friederike Stahlmann provides further information on state actors in Afghanistan (Stahlmann, 28 March 2018, section 3.2)

“The Government continued to reform the Afghan National Defence and Security Forces in accordance with its four-year road map on security sector reform. During the reporting period [27 February – 6 June 2017], the Government completed the transfer of the Afghan Border Police from the Ministry of the Interior to the Ministry of Defence and renamed it the Afghan Border Forces, in line with its new focus on combat operations. The Government also continued to scale up the Afghan Special Forces as part of a plan to double their number under the four-year road map. During the reporting period, 2,000 additional commandos joined the special operations battalions. Efforts also continued to increase the size of the Afghan Air Force, which is expected to double by 2023 under the road map. In addition, the Government brought forward the retirement of senior military officials under the provisions of the Inherent Law of 2017, with a retirement order for a second group of 61 Afghan National Army generals issued by the President on 12 May.” (UNGA, 6 June 2018, p. 5- 6)

“During the reporting period the Government began preparations for the establishment of a new security force, the Afghan National Army Territorial Force. The Force is expected to comprise about 36,000 personnel and will mainly be responsible for defending areas cleared of insurgents by military operations. Around 5,000 soldiers have been recruited in a pilot phase to be rolled out in four provinces and have commenced training under the auspices of the Ministry of Defence.” (UNGA, 6 June 2018, p. 6)

2.2 Insurgent Groups

“Anti-Government Elements encompass all individuals and armed groups involved in armed conflict with or armed opposition against the Government of Afghanistan and/or international military forces. They include those who identify as ‘Taliban’ as well as individuals and non-State organised armed groups taking a direct part in hostilities and assuming a variety of labels including the Haqqani Network, Hezb-e-Islami, Islamic Movement of Uzbekistan, Islamic Jihad Union, Lashkari Tayyiba, Jaysh Muhammed, groups identified as ‘Daesh’ and other militia and armed groups pursuing political, ideological or economic objectives including armed criminal groups directly engaged in hostile acts on behalf of a party to the conflict.” (UNAMA, August 2015, p. 2, Footnote 5)

“The total number of foreign terrorist fighters in Afghanistan with all terrorist groups (including ISIL) is estimated at 10,000 to 15,000.” (UN Security Council, 30 May 2018, p. 3)[xxii]

“This presents a grave threat to an already embattled Afghanistan. The recent wave of Taliban terrorist attacks in urban centers across the country suggests a reinvigorated insurgency, with the Afghan government and security forces now also facing an onslaught from an emboldened IS-K.” (JF, 14 June 2018)[xxiii]

Taliban

“The insurgency is still led primarily by the Taliban movement. The death in 2013 of its original leader, Mullah Umar, was revealed in a July 2015 Taliban announcement. In a disputed selection process, he was succeeded by Akhtar Mohammad Mansour, who in turn was killed by a U.S. unmanned aerial vehicle strike on May 21, 2016. Several days later, the Taliban confirmed his death and announced the selection of one of his deputies, Haibatullah Akhunzadeh, as the new Taliban leader. The group announced two deputies: Mullah Yaqub (son of Mullah Umar) and Sirajuddin Haqqani (operational commander of the Haqqani Network).” (CRS, 19 May 2017, p. 16)

“The Taliban is an umbrella organization comprising loosely connected insurgent groups, including more or less autonomous groups with varying degrees of loyalty to the leadership and the idea of The Islamic Emirate of Afghanistan. The Taliban’s organisational structure is hierarchical, with an Amir ul - Muminin (Commander of the Faithful) on the top. He gives moral, religious and political statements, oversees judges, courts, and political commissions, assigns shadow governors and is in command of the military organization.” (Landinfo, 13 May 2016, p. 4)[xxiv]

“By the start of the 2019 fighting season, which was announced on 12 April under the name ‘Al-Fath’ or ‘Victory’ the political backdrop had changed. In fact, extensive talks had already taken place in early 2019 between the Taliban and the United States of America. The first week of Al-Fath saw the highest level of security incidents in two years. The Taliban enjoy robust supplies of weapons, ammunition, funding and manpower, with 60,000 to 65,000 fighters and half that number or more of facilitators and other non - combatant members” (UN Security Council, 13 June 2019, p. 3)

“[T]he Taliban had reportedly undertaken a restructuring and made numerous appointments to senior leadership positions inside Afghanistan, which were described as the removal of the older generation in favour of younger Taliban leaders. According to the same interlocutors, the provincial shadow and deputy shadow governors, along with the provincial military commanders, were all replaced in the Provinces of Bamyan, Baghlan, Kabul, Kapisa, Kunar, Laghman, Parwan, Samangan, Takhar and Uruzgan. Ousted individuals were reportedly removed owing to complaints from rank and file Taliban concerning deficiencies in logistical and financial support.” (UN Security Council, 30 May 2018, p. 5)

“Since the post-2014 U.S. military withdrawal from Afghanistan, there is little sign that the Taliban’s firepower has waned, or that the group is suffering from battle fatigue. Through persistent violence, the Taliban formations have proven they are still a major force in Afghanistan. It is likely the support structures the group has established over the last two decades remain intact. Since the fall of its so-called Islamic Emirate in 2001, the militant group has restricted the governments that followed from fully governing the country.” (JF, 2 June 2018)

Hezb-e-Islami

“Another significant insurgent leader is former mujahedin party leader Gulbuddin Hikmatyar , who leads Hizb-e-Islami - Gulbuddin (HIG). The faction received extensive U.S. support against the Soviet Union, but turned against its mujahedin colleagues after the Communist government fell in 1992. The Taliban displaced HIG as the main opposition to the 1992 - 1996 Rabbani government. In the post-Taliban period, HIG has been ideologically and politically allied with the Taliban insurgents, but HIG fighters sometimes clash with the Taliban over control of territory in HIG’s main centers of activity in provinces to the north and east of Kabul. HIG is not widely considered a major factor on the Afghanistan battlefield and has focused primarily on high-profile attacks […].” (CRS, 6 June 2016, p. 22)

“The peace deal signed today by Gulbuddin Hekmatyar, leader of Hezb-e Islami, and President Ashraf Ghani, has been hailed by the Afghan government as the first major peace achievement of the last fifteen years. However, expectations should be tempered. Given Hezb-e Islami’s almost total absence on the battlefield, the deal is unlikely to significantly lower the current levels of violence.” (Osman, 29 September 2016)[xxv]

Haqqani Network

The “Haqqani Network,” founded by Jalaludin Haqqani, a mujahedin commander and U.S. ally during the U.S.-backed war against the Soviet occupation, is often cited by U.S. officials as a potent threat to U.S. and allied forces and interests, and a “critical enabler of Al Qaeda.” […] Some see the Haqqani Network as on the decline. The Haqqani Network had about 3,000 fighters and supporters at its zenith during 2004-2010, but it is believed to have far fewer currently. However, the network is still capable of carrying out operations, particularly in Kabul city. […] The group apparently has turned increasingly to kidnapping to perhaps earn funds and publicize its significance.” (CRS, 19 May 2017, p. 20)

“Strength: HQN [Haqqani Network] is believed to have several hundred core members, but it is estimated that the organization is able to draw upon a pool of upwards of 10,000 fighters. HQN is integrated into the larger Afghan Taliban and cooperates with other terrorist organizations operating in the region, including al-Qa’ida and Lashkar e-Tayyiba.

Location/Area of Operation: HQN is active along the Afghanistan-Pakistan border and across much of southeastern Afghanistan, particularly in Loya Paktia, and has repeatedly targeted Kabul in its attacks. The group’s leadership has historically maintained a power base around Pakistan’s tribal areas.

Funding and External Aid: In addition to the funding it receives as part of the broader Afghan Taliban, HQN receives much of its funds from donors in Pakistan and the Gulf, as well as through criminal activities such as kidnapping, extortion, smuggling, and other licit and illicit business ventures.” (USDOS, 19 September 2018a)

Al Qaeda

“From 2001 until 2015, Al Qaeda was considered by U.S. officials to have only a minimal presence (fewer than 100) in Afghanistan itself, operating mostly as a facilitator for insurgent groups and mainly in the northeast. However, in late 2015 U.S. Special Operations forces and their ANDSF partners discovered and destroyed a large Al Qaeda training camp in Qandahar Province—a discovery that indicated that Al Qaeda had expanded its presence in Afghanistan. In April 2016, U.S. commanders publicly raised their estimates of Al Qaeda fighters in Afghanistan to 100-300, and said that relations between Al Qaeda and the Taliban are increasingly close. Afghan officials put the number of Al Qaeda fighters in Afghanistan at 300- 500.” (CRS, 19 May 2017, p. 17)

Islamic State - Khorasan Province

“An Islamic State affiliate—Islamic State-Khorasan Province (ISKP, often also referred to as Islamic State of Iraq and the Levant-Khorasan, ISIL-K), named after an area that once included parts of what is now Iran, Afghanistan, and Pakistan—has been active in Afghanistan since mid- 2014.(CRS, 19 May 2017, p. 20)

“IS formally launched its Afghanistan operations on January 10, 2015, when Pakistani and Afghan militants pledged their allegiance to its so-called caliphate in Syria and Iraq[…]. Since then, IS-Khorasan has proved itself to be one of group’s most brutal iterations, attacking soft targets, targeting Shia populations, killing Sufis and destroying shrines, as well as beheading its own dissidents, kidnapping their children and marrying off their widows. […]

IS-Khorasan chose to base itself in Afghanistan’s Nangarhar Province, a strategic location bordering Pakistan’s tribal areas. Its recruits came from both sides of the porous border and could easily escape a surgical strike or military operation by fleeing to either side of the Durand line. […]

From the very beginning, IS-Khorasan identified its targets—Shia communities, foreign troops, the security forces, the Afghan central government and the Taliban, who had not previously been challenged by an insurgent group. […]

Despite rigorous bombing and military operations against IS-Khorasan—including the deployment of the largest conventional bomb, the GBU-43 Massive Ordnance Air Blast, in April last year—the group has maintained its presence in almost 30 districts across the country. In the north, the group has made bases in Kohistanat, Sar-e-Pol province, Khanabad, Kunduz province and Darzab, Jowzjan province. […]

Kabul became the first target on the IS-Khorasan agenda after the group established a base in neighboring Logar province in early 2015. From the beginning, it carried out small-scale attacks and targeted killings, but most of these went unnoticed by the international media.

Over time, these cells have become increasingly active, sophisticated and barbaric.” (JF, 6 April 2018)

“On January 26, 2015, Abu Muhammed al-Adnani, Islamic State’s chief spokesperson, released an audio statement in which he declared the establishment of Wilayat Khorasan, a branch of the group “encompassing Afghanistan, Pakistan and other nearby lands” (Jihadology, January 26, 2015).” (JF, 3 March 2016)

“IS Khorasan gained its new strength through forging alliances with local sectarian pro-al-Qaeda or Taliban militant groups like Lashkar-e-Jhangvi al Alami (LeJ-A), Lashkar-e Islam (LeI), or disgruntled Taliban factions like Jundallah and Jamaat ul Ahrar (JuA), which have been active in the region for many years. It has also reportedly recruited operatives from the Islamic Movement of Uzbekistan (IMU).

The success of this strategy is manifest in the geographical distribution of the recent attacks, which suggests a logistical penetration and influence that extends from Kabul and Jalalabad in Afghanistan to Quetta and Peshawar in neighboring Pakistan.” (JF, 15 December 2016)

“At present, ISIL strongholds in Afghanistan are in the eastern provinces of Nangarhar, Kunar, Nuristan and Laghman. The total strength of ISIL in Afghanistan is estimated at between 2,500 and 4,000 militants. ISIL is also reported to control some training camps in Afghanistan, and to have created a network of cells in various Afghan cities, including Kabul. The local ISIL leadership maintains close contacts with the group’s core in the Syrian Arab Republic and Iraq. Important personnel appointments are made through the central leadership, and the publication of propaganda videos is coordinated. Following the killing of ISIL leader Abu Sayed Bajauri on 14 July 2018, the leadership council of ISIL in Afghanistan appointed Mawlawi Ziya ul-Haq (aka Abu Omar Al-Khorasani) as the fourth ‘emir’ of the group since its establishment.” (UN Security Council, 1 February 2019, p. 7)

"Strength: Estimates of ISIS-K strength ranged from 1,500 to 3,000 fighters in 2017.

Location/Area of Operation: The group operates in eastern and parts of northern Afghanistan and western Pakistan.

Funding and External Aid: ISIS-K receives some funding from ISIS. Additional funds come from taxes and extortion on the local population and businesses.” (USDOS, 19 September 2018b)

“During 2018, ISIL in Afghanistan suffered military setbacks, loss of territory and continued attrition of senior leadership figures. The former ISIL stronghold along the Spin Ghar mountains has been eroded to a small number of pockets held in the Achin District of Nangarhar. Attempts to expand into Paktiya and Logar Provinces in the south - east of Afghanistan have failed. The Afghan National Defence and Security Forces and international military operations have wrested back control over much of the territory once held by ISIL and the Taliban have also weakened ISIL control in other areas of Nangarhar. ISIL has consequently been unable to maintain its operational tempo of previous years.” (UN Security Council, 13 June 2019, p. 14)

“Fierce fighting between the Taliban and Islamic State-Khorasan (IS-K), the Afghan chapter of IS, have seen hundreds of militants killed in Jowzjan and Faryab provinces, two provinces in northern Afghanistan considered to be IS-K strongholds. About 300 militants were killed in two weeks of clashes between IS-K and the Taliban, which began on July 25 in the Darzab district of Jowzjan. It was the Taliban’s third major offensive against their rivals, and saw about 200 IS-K fighters hand themselves over to government forces rather than face the Taliban. […] The Taliban reportedly attacked IS-K forces, inflicting heavy losses on the group. Senior commanders on both sides were killed in the fighting.” (JF, 10 August 2018)

“IS-K’s initial losses were considerable—it lost its first three emirs to U.S. drone strikes in just two years. However, the group was nevertheless able to maintain its rudimentary structure, and the eventual inflow of jihadists following the fall of the main IS operations in Iraq and Syria has paved the way for further development. A change in the leadership of the Afghan Taliban has allowed IS-K to consolidate, and Akhundzada [Mullah Haibatullah Akhundzada, leader of the Taliban], in the midst of this year’s spring offensive, appears unwilling to risk rupturing relations with an entrenched IS-K and open up fighting on another front.” (JF, 14 June 2018)

“Throughout 2018, ISIL is assessed to have carried out 38 terrorist attacks in Afghanistan, many of them high profile, including some in Kabul. ISIL targets have included Afghan security forces, the Taliban, North Atlantic Treaty Organization military personnel, diplomats, employees of the United Nations and non-governmental organizations, journalists and medical institutions, as well as religious minorities viewed by ISIL as soft targets. ISIL suffered a severe setback in northern Afghanistan during the reporting period. In July 2018, 1,000 Taliban attacked ISIL positions in Jowzjan province, killing 200 ISIL fighters, while 254 ISIL fighters surrendered to government forces and 25 foreign terrorist fighters surrendered to the Taliban.” (UN Security Council, 1 Februar 2019, p. 7)

The March 2018 German-language expert opinion on Afghanistan by Friederike Stahlmann provides further information on non-state actors in Afghanistan (Stahlmann, 28 March 2018, section 3.1)

3. Sources

(all links accessed 27 June 2019, except if otherwise noted)


[i] The Armed Conflict Location & Event Data Project (ACLED) of the University of Sussex collects data on reported conflict events in selected African and Asian countries.

[ii] The Office of the United Nations High Commissioner for Refugees (UNHCR) is a United Nations agency with the mandate to protect and support refugees and assist in their voluntary repatriation, local integration, or resettlement to a third country.

[iii] Thomas Ruttig is one of the co-directors of the Afghanistan Analysts Network (AAN).

[iv] The British Broadcasting Corporation (BBC) is a British public service broadcaster headquartered in London.

[v] The Office of the Special Inspector General for Afghanistan Reconstruction (SIGAR) is a US government body that provides oversight on reconstruction efforts in Afghanistan.

[vi] Radio Free Europe/Radio Liberty (RFE/RL) is a US government-funded broadcasting organisation that provides news, information, and analysis to countries in Eastern Europe, Central Asia and the Middle East.

[vii] Tolo News is an Afghan news and current affairs broadcaster.

[viii] The UN Assistance Mission in Afghanistan (UNAMA) is a political UN mission established on 28 March 2002 by United Nations Security Council Resolution 1401.

[ix] The Institute for War and Peace Reporting (IWPR) is an international NGO network which, through reporting and capacity building, aims at promoting journalism to secure human rights, raise awareness and strengthen civil society.

[x] The UN General Assembly (UNGA) is one of the six principal organs of the United Nations and the only one in which all member nations have equal representation.

[xi] The US Agency for International Development (USAID) is an agency of the US federal government mainly responsible for administering civilian foreign aid and development assistance.

[xii] iMMAP is an international non-governmental organisation that provides information management services to humanitarian and development organizations.

[xiii] The World Health Organization (WHO) is the directing and coordinating authority for health within the United Nations system.

[xiv] Reporters Sans Frontières (RSF) is a Paris-based international non-governmental organisation devoted to protecting freedom of expression by reporting on violations of press freedom.

[xv] Pajhwok Afghan News (PAN) is an independent news agency headquartered in Kabul.

[xvi] Friederike Stahlmann is a researcher at the Max Planck Institute for Social Anthropology (Germany) with a focus on Afghanistan.

[xvii] The Internal Displacement Monitoring Centre (IDMC) is an international non-governmental organisation based in Geneva, which advocates a better protection of and a more effective support for Internally Displaced Persons.

[xviii] The US Congressional Research Service (CRS) is a public policy research arm of the US Congress.

[xix] The European Asylum Support Office (EASO) is an agency of the European Union providing support to EU member states in asylum issues.

[xx] The US Department of State (USDOS) is the US federal executive department mainly responsible for international affairs and foreign policy issues.

[xxi] The International Crisis Group (ICG) is a Brussels-based transnational non-profit, non-governmental organization that carries out field research on violent conflict and advances policies to prevent, mitigate or resolve conflict.

[xxii] The UN Security Council is an organ of the United Nations, charged with the maintenance of international peace and security.

[xxiii] The Jamestown Foundation (JF) is an independent, nonpartisan, nonprofit organization that provides information on terrorism, the former Soviet republics, Chechnya, China, and North Korea.

[xxiv] The Norwegian Country of Origin Information Center Landinfo is an independent body within the Norwegian immigration authorities that provides COI services to various actors within Norway’s immigration authorities.

[xxv] Borhan Osman is an analyst for the Afghanistan Analysts Network (AAN), an independent non-profit policy research organisation headquartered in Kabul which provides analysis on Afghanistan and its surrounding region.

Cite as:

ACCORD - Austrian Centre for Country of Origin and Asylum Research and Documentation: ecoi.net featured topic on Afghanistan: Overview of security in Afghanistan, 27 June 2019
https://www.ecoi.net/en/countries/afghanistan/featured-topics/general-security-situation-in-afghanistan-and-events-in-kabul/

This featured topic was prepared after researching solely on ecoi.net and within time constraints. It is meant to offer an overview on an issue and is not, and does not purport to be, conclusive as to the merit of any particular claim to refugee status, asylum or other form of international protection. Chronologies are not intended to be exhaustive. Every quotation is referred to with a hyperlink to the respective document.