Brief compilation on the security situation in Afghanistan and security-related events in Kabul (covering January 2017 to May 2018)

English Version below
Die ecoi.net-Themendossiers bieten einen Überblick zu einem ausgewählten Thema. Das Themendossier Afghanistan behandelt die allgemeine Sicherheitslage im Land und sicherheitsrelevante Ereignisse in Kabul seit Jänner 2017. Die Informationen stammen aus ausgewählten Quellen und erheben nicht den Anspruch vollständig zu sein. Erstellt von ACCORD.
 
1.1. Sicherheitslage im Land
1.2. Staatliche und nicht-staatliche Akteure
1.2.1. Afghanische Regierung und Sicherheitskräfte
1.2.2. Aufständische Gruppen
2. Sicherheitslage in Kabul
2.1. Sicherheitsrelevante Ereignisse in Kabul seit Jänner 2017
3. Quellen
 

1. Überblick über die Sicherheitslage in Afghanistan

1.1. Sicherheitslage im Land


2017

Der US-amerikanische Congressional Research Service (CRS)[i] bezeichnet Afghanistan als Schauplatz jahrzehntelanger kriegerischer Auseinandersetzungen, die zu 2 Millionen Toten und 700.000 verwitweten oder verwaisten Personen geführt haben. Rund eine Million afghanische Kinder wuchsen in Flüchtlingslagern außerhalb Afghanistans auf. Obwohl dem CRS zufolge mittlerweile rund 3,5 Millionen afghanische Flüchtlinge zurückgekehrt sind, befinden sich noch bis zu 2.7 Millionen Flüchtlinge außerhalb Afghanistans (insbesondere in Pakistan und im Iran). (CRS, 19. Mai 2017, S. 52)

Der UNO-Generalsekretär an die UNO-Generalversammlung[ii] bemerkt in einem Bericht vom August 2017, dass sich Afghanistan nicht in einer Postkonflikt-Situation, sondern sich derzeit in einem Konflikt befinde und es derzeit nur wenige Anzeichnen für ein Nachlassen dieses Konflikts gebe Die allgemeine Sicherheitslage habe sich über die letzten Jahre verschlechtert, und die Taliban seien in der Lage gewesen, immer größere Teile des Landes zu beeinflussen und bis zu einem gewissen Grad auch zu kontrollieren. (UNGA, 10. August 2017, S. 3-4)

Wie Human Rights Watch (HRW)[iii] in seinem Jahresbericht vom Jänner 2018 berichtet, intensivierten sich die Kampfhandlungen zwischen afghanischer Regierung und Taliban im Verlauf des Jahres 2017 und forderten zahlreiche zivile Opfer (HRW, 18. Jänner 2018).

Human Rights Watch (HRW) berichtet im Mai 2018, dass die Taliban ihre Anschläge in großen Stadtgebieten in den letzten zwei Jahren intensiviert haben. Sie zielen dabei vorgeblich auf die afghanische Regierung und ausländische Militäreinrichtungen ab, greifen dabei aber auf Mittel zurück, die Menschen unterschiedslos treffen und enorme Opferzahlen zur Folge haben. (HRW, 8. Mai 2018)

Laut einem Bericht des Special Inspector General for Afghanistan Reconstruction (SIGAR)[iv] vom April 2018 hat die afghanische Regierung im ersten Quartal 2018 hinsichtlich der Gebietskontrolle einige bescheidene Fortschritte gemacht. Wie SIGAR bemerkt, lebten mit 31. Jänner 2018 etwa 65 Prozent der Bevölkerung (21,2 Millionen von geschätzten 32,5 Millionen) unter der Kontrolle oder unter Einfluss der afghanischen Regierung, um einen Prozentpunkt mehr als im Vorquartal. Die Aufständischen haben weiterhin Kontrolle über oder Einfluss auf Gebiete, in denen 12 Prozent der Bevölkerung (3,9 Millionen Menschen) leben. Jener Anteil der Bevölkerung, der in umkämpften Gebieten lebt (7,4 Millionen Menschen), hat sich um etwa einen Prozentpunkt auf ungefähr 23 Prozent gesenkt. Im selben Quartal des letzten Jahres hatte die afghanische Regierung noch 65,6 Prozent unter ihrer Kontrolle oder unter ihrem Einfluss, die Aufständischen nur 9,2 Prozent. In diesem Vergleich muss man somit von einer Verschlechterung der Situation sprechen. Mit Stand Ende Jänner 2018 befanden sich 229 der 407 Distrikte unter der Kontrolle (73) oder unter dem Einfluss (156) der afghanischen Regierung – damit stehen im Vergleich zum Quartal davor zwei Distrikte mehr unter Einfluss der afghanischen Regierung. So befinden sich 56,3 Prozent der Distrikte Afghanistans unter Kontrolle oder Einfluss der afghanischen Regierung. 59 Distrikte befinden sich unter Kontrolle (13) oder unter dem Einfluss (46) der Aufständischen, somit befindet sich ein Distrikt mehr unter Einfluss der Aufständischen als im Quartal davor. Anteilsmäßig befinden sich also 14,5 Prozent der Distrikte Afghanistans unter Kontrolle oder unter dem Einfluss der Aufständischen, was verglichen mit dem Quartal davor nur einem geringen Anstieg entspricht, im Vergleich zum ersten Quartal des Jahres 2016 jedoch einen Anstieg um drei Prozentpunkte bedeutet. Die übrigen 119 Distrikte (29,2 Prozent) sind umkämpft und werden somit weder von der afghanischen Regierung noch von den Aufständischen kontrolliert. (SIGAR, 30. April 2018, S. 86)

Die folgende Grafik von SIGAR zeigt für ausgewählte Monate von Jänner 2016 bis Jänner 2018 die jeweiligen Anteile des afghanischen Staatsgebietes, die unter der Kontrolle bzw. Einfluss der afghanischen Regierung stehen (in Grau), die Anteile, die unter der Kontrolle bzw. Einfluss der Aufständischen stehen (in Rot), sowie die Anteile der umkämpften Gebiete (in Gelb):

(SIGAR, 30. April 2018, S. 87)

Der SIGAR-Bericht von April 2018 enthält die folgende Karte Afghanistans, die die Populationsdichte in Verbindung mit den Kontroll- und Einflussgebieten der afghanischen Regierung (in Dunkel- bzw. Hellgrün) und der aufständischen Gruppen (in Rot) darstellt. Umkämpfte Gebiete werden in Gelb dargestellt:

(SIGAR, 30. April 2018, S. 89)

Wie der UNO-Generalsekretär im September 2017 berichtet, habe die Regierung die strategische Entscheidung getroffen, ihre Ressourcen auf die Verteidigung von Bevölkerungszentren zu konzentrieren und die Taliban daran zu hindern, ihre Kontrolle über strategisch wichtige Gebiete zu festigen. Diese Änderung habe dazu geführt, dass Kämpfe zunehmend um Kontrolle über Kommunikationslinien und wichtige Infrastruktur geführt werden. Die zunehmende Kontrolle der Taliban über manche ländliche Gebiete hat es ihnen ermöglicht, mit größerer Häufigkeit Anschläge im Norden des Landes auszuführen. (UNGA, 15. September 2017, S. 4-5)

Zwischen Jänner und Dezember 2017 verzeichnete die Unterstützungsmission der Vereinten Nationen in Afghanistan (UN Assistance Mission in Afghanistan, UNAMA) insgesamt 10.453 zivile Opfer (3.438 Tote und 7.015 Verletzte), was einem neunprozentigen Rückgang zum Jahr 2016 entspricht. 2017 war das erste Jahr seit 2012, in dem die Zahl der zivilen Opfer im Vergleich zum vorhergehenden Jahr rückläufig war. Dabei ging die Zahl der zivilen Todesopfer um zwei Prozent und die der Verletzten um elf Prozent zurück. Indes bezeichnet UNAMA die Zahl der zivilen Opfer im Jahr 2017 als nach wie vor hoch. (UNAMA, 15. Februar 2018, S. 1)

UNAMA dokumentierte in 22 der insgesamt 34 Provinzen des Landes einen Rückgang in der Zahl der zivilen Opfer. In den übrigen zwölf Provinzen stiegen die zivilen Opferzahlen an. Die höchste Zahl ziviler Opfer wurde in der Provinz Kabul dokumentiert, gefolgt von den Provinzen Helmand, Nangarhar, Kandahar, Faryab, Uruzgan, Herat, Paktya, Kunduz und Laghman. (UNAMA, 15. Februar 2018, S. 4)

Laut UNO-Flüchtlingshochkommissariat (UNHCR)[v] wurden 16 Prozent aller zivilen Opfer im Jahr 2017 in der Stadt Kabul verzeichnet. Erstmals seit 2017 dokumentierte UNAMA Anschläge der Gruppe Islamischer Staat – Chorasan-Gruppe (ISKP) auch außerhalb von Nangarhar und Kabul, nämlich in der Provinz Herat. Zudem wurden im Jahr 2017 in 31 der 34 Provinzen des Landes neue Vertreibungen dokumentiert. Folgende Grafik zeigt jährliche Zahlen von zivilen Opfern (Toten und Verletzten) seit 2009, differenziert nach Region:

(UNHCR, 12. März 2018, Folie 6)

Laut UNHCR wurden im Jahr 2017 1,8 Millionen Binnenvertriebene gezählt (hierzu gehören sowohl neue als auch seit längerem vertriebene Personen). Die folgende Grafik zeigt jährlich dokumentierte Zahlen von Binnenvertriebenen seit 1993:

(UNHCR, 12. März 2018, Folie 9)

In seinem Bericht vom September 2017 schreibt der UNO-Generalsekretär, dass die Taliban weiterhin in der Lage seien, der Regierung in weiten Teilen des Landes die Gebietskontrolle streitig zu machen. Anders als im Jahr 2016 unternahmen die Taliban jedoch seit der Verkündung der Operation Mansouri im April 2017 keine größeren Versuche, Provinzhauptstädte zu erobern. Es gelang den Taliban jedoch, vorübergehend die Kontrolle über mehrere Distriktzentren zu erlangen, darunter in Taywara in der westafghanischen Provinz Ghor, Kohistan und Ghormach in der nordafghanischen Provinz Faryab und Jani Khel in der ostafghanischen Provinz Paktiya. (UNGA, 15. September 2017, S. 5)

Laut dem Bericht des UNO-Generalsekretärs von September 2017 hat sich der Konflikt weiter intensiviert, da die Regierung auf Grund der Zugewinne der Taliban in ländlichen Gebieten die strategische Entscheidung getroffen hat, ihre Ressourcen vorwiegend für die Verteidigung der populationsreichen Zentren und das Unterbinden von Konsolidierungsbemühungen der Taliban in strategisch wichtigen Gebieten einzusetzen. Dies hat zu einer steigenden Zahl von Zusammenstößen geführt, bei denen es um die Kontrolle von Kommunikationswegen und lebenswichtiger Infrastruktur geht. Zudem gelang es den Taliban, mehr Anschläge im Norden Afghanistans zu verüben. (UNGA, 15. September 2017, S. 4-5)

Laut einem Bericht des UNO-Generalsekretärs von Februar 2018 dokumentierten die Vereinten Nationen im Jahr 2017 23.744 sicherheitsrelevante Vorfälle. Dies ist die höchste jemals dokumentierte Zahl, auch wenn die Zahl für das Vorjahr 2016 nur geringfügig kleiner war. Bewaffnete Zusammenstöße machten mit 63 Prozent wiederum den größten Anteil der Vorfälle aus. […] Die Vereinten Nationen dokumentierten für den Zeitraum Mitte Dezember 2017 bis Mitte Februar 2018 3.521 sicherheitsrelevante Vorfälle, was einen Rückgang von sechs Prozent im Vergleich zum selben Zeitraum des Vorjahres bedeutet. Trotz dieser Welle an Gewalt in urbanen Gebieten kann für den Winter 2017/2018 von einem Rückgang der Gesamtzahlen direkter Taliban-Anschläge in Afghanistan gesprochen werden. Die Taliban waren im Berichtszeitraum (Mitte Dezember 2017 bis Ende Februar 2018) nicht imstande, Provinzhauptstädte oder Verwaltungszentren zu erobern, was die afghanischen und internationalen Sicherheitsoffiziere auf die Intensivierung der Luftschläge des internationalen Militärs und der afghanischen Luftwaffe, sowie auf die Zunahme der nächtlichen Razzien afghanischer Spezialeinheiten zurückführen. Dennoch setzen die regierungsfeindlichen Elemente die afghanischen Sicherheitskräfte weiterhin mit koordinierten Anschlägen auf Checkpoints der Streit- und Sicherheitskräfte unter Druck – solche fanden im Berichtszeitraum in den südlichen Provinzen Helmand, Kandahar and Nimroz, in der nordöstlichen Provinz Kunduz, in der südöstlichen Provinz Ghazni, sowie in der westlichen Provinz Farah statt. Diese Anschläge hatten beträchtliche Verluste in den Reihen der afghanischen Sicherheitskräfte zur Folge und ermöglichten es den Aufständischen, Waffen und logistisches Material in Beschlag zu nehmen, die Anschläge führten jedoch zu keinen nennenswerten Gebietsgewinnen. Allerdings konnten die Taliban innerhalb des Jahres 2017 die Kontrolle über ihre vorwiegend ländlichen Gebiete festigen. (UNGA, 27. Februar 2018, S. 5)

2018

Die UNAMA[vi]]dokumentiert in ihrem Quartalsbericht vom April 2018 (Zeitraum Anfang Jänner bis Ende März 2018) 2.258 zivile Opfer (763 Tote und 1.495 Verletzte), im selben Quartal der Jahre 2016 und 2017 ist die Zahl der zivilen Opfer laut Bericht in etwa vergleichbar groß gewesen. In den meisten dieser Fälle waren die Zivilisten Opfer von Selbstmordanschlägen mit unkonventionellen Spreng- und Brandvorrichtungen (IED) oder von komplexen Anschlägen. Dies stellt einen neuen, im Jahr 2018 beobachteten Trend dar. Bodenkämpfe waren die zweithäufigste Ursache ziviler Verluste, gefolgt von gezielten Ermordungen, explosiven Kampfmittelrückständen und Einsätzen der Luftstreitkräfte, wobei BewohnerInnen der Provinzen Kabul, Helmand, Nangarhar, Faryab und Kandahar vom Konflikt am stärksten betroffen waren. (UNAMA, 12. April 2018, S. 1)

Die folgende Grafik der UNAMA zeigt die jährlichen Zahlen der zivilen Opfer (Tote in rot und Verletzte in grau) ab dem Jahr 2009, die von UNAMA dokumentiert wurden:

(UNAMA, 12. April 2018, S. 1)

Pajhwok Afghan News (PAN)[vii] berichtet in einem Artikel von Mai 2018, dass im April 2018 in Afghanistan bei 173 Anschlägen fast 2.100 Menschen (Zivilpersonen und Nichtzivilpersonen) getötet oder verletzt wurden, um 15 Prozent mehr als im Vormonat. Im März 2018 sind laut den täglichen Berichten von PAN bei 171 Anschlägen in 31 Provinzen 1.018 Menschen getötet und 792 weitere verletzt worden. Aus Berichten, die auf unterschiedlichen Quellen basieren, geht laut PAN hervor, dass im April 2018 bei Vorfällen, die in 27 verschiedenen Provinzen stattgefunden hätten, 1.220 Menschen getötet und 866 weitere verletzt worden seien. PAN berichtet weiters, dass mehr als die Hälfte der Anschläge vom April 2018 in den Provinzen Faryab, Nangarhar, Ghazni, Jowzjan und Kunduz, die übrigen in 25 weiteren Provinzen verübt worden sind, PAN liegen keine Berichte über gewaltsame Vorfälle in den Provinzen Bamyan, Panshir, Paktia, Nimroz, Takhar und Nuristan vor. Unter den Toten und Verwundeten seien Rebellen, Sicherheitskräfte und Zivilisten, PAN gibt jedoch keine genauen Zahlen für jede dieser Kategorien an, da es Unterschiede in den von PAN verwendeten Quellen gebe. (PAN, 3. Mai 2018)

Laut dem Artikel von PAN von Mai 2018 zeigen die Zahlen der Opfer, dass es im laufenden Jahr verglichen mit dem Vorjahr einen Anstieg von Gewalt gibt. Laut dem Bericht ist die Mehrheit der (zivilen und nicht-zivilen) Opfer im April 2018 auf direkte Kämpfe zurückzuführen (1.211 Opfer). Die zweitwichtigste Ursache sind Selbstmordattentate mit 316 Opfern, gefolgt von Luftangriffen (224 Opfer), bewaffneten Angriffen (192 Opfer) und Explosionen (143 Opfer). Wie von PAN festgestellt, wurde im April 2018 in der Provinz Kabul 279 Menschen getötet oder verletzt, während in der Provinz Ghazni 252 Opfer, in der Provinz Kunduz 223 Opfer, in der Provinz Faryab 213 Opfer, in der Provinz Nangarhar 195 Opfer, in der Provinz Jawzjan 125 Opfer, in der Provinz Herat 114 Opfer, in der Provinz Farah 91 Opfer, in der Provinz Uruzgan 83 Opfer und in der Provinz Kapisa 73 dokumentiert wurden. (PAN, 3. Mai 2018)

Laut einem Artikel von PAN vom 4. April 2018 sind PAN-Berichten zufolge im Februar 2018 in etwa 1.400 Menschen getötet oder verletzt worden. (PAN, 4. April 2018)

PAN schreibt in einem Artikel vom 2. Mai 2018, dass laut der Civilian Protection Advocacy (CPAG) im Monat März 2018 insgesamt 188 Zivilisten in 23 Provinzen Afghanistans getötet und 306 verletzt worden seien. Die meisten zivilen Verluste habe es in Kabul in Folge eines Terroranschlags in Kala-i-Nazer in Dasht-i-Barchi gegeben. 57 Zivilisten wurden laut Stellungnahme der CPAG bei dem Sprengstoffanschlag getötet und 119 weitere verletzt. (PAN, 2 May 2018)

PAN schreibt in einem Artikel von April 2018, dass einer nicht namentlich genannten zivilgesellschaftlichen Gruppe zufolge im März 2018 in 15 verschiedenen Provinzen zumindest 121 Zivilisten getötet und 322 weitere verletzt worden seien. (PAN, 1. April 2018)

Im März 2018 schreibt PAN, dass laut CPAG im Februar 2018 113 Zivilisten (einschließlich 16 Frauen und 17 Kinder) getötet und 89 weitere (einschließlich 20 Kinder) verletzt worden seien. (PAN, 4. März 2018)

Im Februar 2018 schreibt PAN, dass laut CPAG im Jänner 2018 228 Menschen getötet und 364 weitere verletzt worden seien. (PAN, 1. Februar 2018)

Radio Free Europe/Radio Liberty (RFE/RL)[viii] berichtet in einem Artikel von April 2018, dass die afghanischen Taliban den Start ihrer jährlichen Frühjahrsoffensive angekündigt haben. In einer am 25. April veröffentlichten Erklärung verlautbarte die Gruppe, dass die Offensive vorwiegend darauf ausgerichtet sein werde, US-amerikanische Truppen zu bekämpfen. Laut der Erklärung würden die ‚innerstaatlichen Unterstützer‘ der Amerikaner – die afghanische Regierung und die afghanischen Truppen – als sekundäre Ziele betrachtet. (RFE/RL, 25. April 2018)

Das im März 2018 erschienene Gutachten zu Afghanistan von Friederike Stahlmann[ix] enthält einen ausführlichen Kommentar zur Validität berichteter Opferzahlen in Afghanistan. (Stahlmann, 28. März 2018, Abschnitt 7)

1.2. Staatliche und nicht-staatliche Akteure

1.2.1. Afghanische Regierung und Sicherheitskräfte

Laut dem Menschenrechtsbericht für das Jahr 2017 des US-amerikanischen Außenministeriums (US Department of State, USDOS)[x] sind in Afghanistan drei Ministerien für die Durchsetzung und Aufrechterhaltung der Ordnung im Land zuständig: das Innenministerium, das Verteidigungsministerium und das nationale Sicherheitsdirektorat (National Directorate for Security – NDS). Die afghanische Nationalpolizei - ANP, die dem Innenministerium untersteht, trägt die Hauptverantwortung für die innere Ordnung und die afghanische lokale Polizei (ALP), eine Selbstverteidigungstruppe auf Gemeindeebene. Die afghanische Nationalarmee, die dem Verteidigungsministerium unterstellt ist, ist für die äußere Sicherheit verantwortlich, doch ihre Hauptaktivität besteht darin, den Aufstand im Landesinneren zu bekämpfen. Das NDS fungiert als Nachrichtendienst und ist für die Untersuchung von Kriminalfällen zuständig, die die nationale Sicherheit betreffen. Die Untersuchungsabteilung des NDS hat während des Berichtsjahres 2017 eine Einrichtung in Kabul geführt, in der Gefangene, denen Vergehen gegen die nationale Sicherheit vorgeworfen werden, bis zur Strafverfolgung inhaftiert wurden. Einige Gebiete befanden sich außerhalb der Kontrolle der Regierung, und regierungsfeindliche Kräfte, einschließlich der Taliban, betrieben ihre eigenen Justiz- und Sicherheitssysteme. (USDOS, 20. April 2018, section 1d)

Der UNO-Generalsekretär bemerkt in seinem Bericht vom September 2017, dass die afghanische Nationalarmee und die nationale Polizei weiterhin an hohem Personalschwund leiden, verursacht durch Verluste, Desertionen sowie der Schwierigkeit, neue Rekruten anzuwerben, insbesondere in den niederen Offiziersrängen. (UNGA, 15. September 2017, S. 5)

Laut einem Bericht des SIGAR von April 2018 besitzen die afghanischen Landesverteidigungs- und Sicherheitskräfte eine autorisierte Kapazität von 334.000 Personen, im Einsatz befinden sich 296.409 Personen (SIGAR, 30. April 2018, S. 92).

Die International Crisis Group (ICG)[xi] schreibt in einem Bericht vom April 2017, dass die ANA sowie die afghanische Luftwaffe insgesamt einen Personalbestand von 169.229 hätten, was 13 Prozent unter der Zielvorgabe von 195.000 Personen liege. Die Regierung und die Nato seien insgesamt mit der Gesamtleistung der Streitkräfte zufrieden. Trotz ihrer knappen Ressourcen und hohen Verluste habe die Armee Vorstöße der Aufständischen in stark vom Konflikt betroffenen Provinzen (darunter Kundus, Helmand, Urusgan und Nangarhar) abgewehrt und die Taliban daran gehindert, die Kontrolle über wichtige Provinzhauptstädte und Distriktzentren zu behalten. Laut dem US-General John Nicholson würden die afghanischen Spezialeinheiten nunmehr zum Großteil unabhängig von Beratern und Kampfeinheiten der internationalen Streitkräfte operieren. Allerdings würden sich 70 Prozent aller offensiven Einsätze auf diese rund 17.000 Elitesoldaten stützen, was das Risiko einer zu starken Beanspruchung dieser Einheiten berge.

Der Personalbestand der Afghanischen Nationalpolizei (Afghan National Police, ANP) liege bei 148.480 und damit knapp unterhalb des anvisierten Ziels von 157.000 Personen (wobei die Mitglieder der Afghanischen Lokalpolizei (Afghan Local Police, ALP), die nicht Teil derselben Struktur sind, nicht miterfasst sind). Die Polizei ist von stärkeren Verlusten betroffen als die Armee, da sie unter anderem häufig bei Einsätzen gegen Aufständische an der Front stationiert wird, mit der Aufgabe, Gebiete zu halten. Die Leistungsfähigkeit der Polizei wird als schwach eingestuft, was vor allem an ihrer mangelhaften Ausbildung in Bezug auf die Bekämpfung von Aufständischen, an schlechter Planung und der Stationierung von Polizeikräften an unbeweglichen Checkpoints liegt, wodurch sie angreifbar seien. Bei der ANP wie auch bei der ALP seien zudem Korruption und Vetternwirtschaft an der Tagesordnung. Die Besetzung von Beamtenstellen erfolgt häufig über den Weg der Patronage, und diese Stellen würden mit jungen, unerfahrenen Beamten besetzt, die auf Basis von Vetternwirtschaft, Korruption oder lediglich aufgrund der Tatsache, dass der betreffende Bewerber lesen und schreiben könne, rekrutiert werden (ICG, 10. April 2017, S. 14-15)

Das im März 2018 erschienene Gutachten zu Afghanistan von Friederike Stahlmann enthält weitere ausführliche Informationen zu den staatlichen bzw. staatlich tolerierten Akteuren in Afghanistan. (Stahlmann, 28. März 2018, Abschnitt 3.2)

1.2.2. Aufständische Gruppen

Die Unterstützungsmission der Vereinten Nationen in Afghanistan (UN Assistance Mission in Afghanistan, UNAMA) verwendet in ihren Berichten den Begriff „regierungsfeindliche Elemente“ für alle Einzelpersonen und bewaffneten Gruppen, die sich am bewaffneten Konflikt oder bewaffneten Widerstand gegen die afghanische Regierung und/oder die internationalen Truppen beteiligen. Dazu zählen unter anderem die Taliban, das Haqqani-Netzwerk, Hezb-e-Islami, die Islamische Bewegung Usbekistans, die Islamische Dschihad-Union, Laschkar-e-Taiba, Jaish-e Mohammed sowie Gruppen, die als „Daesh“ (arabisches Akronym für den Islamischen Staat, Anm. ACCORD) identifiziert werden. (UNAMA, August 2015, S. 2, Fußnote 5)

Taliban

Laut CRS bilden die Taliban nach wie vor den Kern der Widerstandsbewegung in Afghanistan. In einer Erklärung vom Juli 2015 verlautbarten die Taliban, dass der ursprüngliche Anführer der Bewegung, Mullah Umar, bereits 2013 verstorben war. Aus einem umstrittenen Auswahlprozess ging Akhtar Mohammad Mansour als Nachfolger Umars hervor. Mansour wurde seinerseits am 21. Mai 2016 durch einen US-Drohnenangriff getötet. Wenige Tage später erklärten die Taliban, dass einer von Mansours Stellvertretern, Haibatullah Akhunzadeh, zum neuen Anführer der Taliban bestimmt worden war. Seine beiden Stellvertreter sind Mullah Yaqub (Sohn von Mullah Umar) und Sirajuddin Haqqani (operativer Befehlshaber des Haqqani-Netzwerks). (CRS, 19 Mai 2017, S. 16)

Das norwegische Herkunftsländerinformationszentrum Landinfo[xii] beschreibt die Taliban als eine Dachorganisation verschiedener, miteinander lose verbundener aufständischer Gruppen. Unter diesen befinden sich mehr oder weniger autonome Gruppen mit unterschiedlichen Graden von Loyalität zu der Taliban-Führung und zur Idee des sogenannten Islamischen Emirats Afghanistan. Die Taliban haben eine hierarchische Organisationsstruktur, an deren Spitze ein Amir ul-Muminin (Commander of the Faithful) steht. Dieser gibt moralische, religiöse und politische Erklärungen ab, hat die Aufsicht über Richter, Gerichte und politische Ausschüsse der Taliban, ernennt Schattengouverneure und hat das Kommando über die militärische Organisation inne. (Landinfo, 13. Mai 2016, S. 4)

Antonio Giustozzi[xiii] schreibt in einem im August 2017 von Landinfo veröffentlichten Bericht, dass die Gesamtstärke der Taliban (einschließlich Kämpfern und Hilfseinheiten) bei über 200.000 Mann liege. Kämpfer würden davon rund 150.000 Mann ausmachen, von denen rund 60.000 in permanenten mobilen Einheiten aktiv seien. Der Rest setze sich aus lokalen Milizmitgliedern zusammen. Die mobilen Verbände hätten großteils ihre Basis in Pakistan und im Iran und würden während der Kampfsaison in Afghanistan eingesetzt (Giustozzi, 23. August 2017, S. 12)

Hezb-e-Islami

Ein weiterer bedeutender Anführer von Aufständischen ist Gulbuddin Hekmatyar, der die Hezb-e-Islami-Gulbuddin (HIG) anführt. Die HIG ist gegenwärtig ideologisch und politisch mit den Taliban verbündet, auch wenn es gelegentlich zu Konfrontationen mit Mitgliedern der Taliban in den Gebieten, in denen die HIG am aktivsten ist (nördlich und östlich von Kabul gelegene Provinzen), gekommen ist. Dem CRS zufolge wird die HIG weithin nicht als wichtiger Faktor auf dem Kampffeld Afghanistan erachtet und hat sich bislang hauptsächlich auf öffentlichkeitswirksame Angriffe („high-profile attacks“) fokussiert. (CRS, 6. Juni 2016, S. 22)

Ende September 2016 berichtet Osman Borhan[xiv] vom Afghanistan Analysts Network (AAN), dass ein Friedensabkommen zwischen Hekmatyar und dem afghanischen Präsidenten Ashraf Ghani abgeschlossen wurde. Allerdings ist es Osman zufolge unwahrscheinlich, dass das Abkommen einen deutlichen Rückgang des derzeitigen Gewaltlevels zur Folge haben wird, zumal die Hezb-e Islami derzeit so gut wie gar nicht mehr auf dem Schlachtfeld präsent ist. (Osman, 29. September 2016)

Haqqani-Netzwerk

Das von Dschalaludin Haqqani gegründete Haqqani-Netzwerk wurde von US-Behörden oftmals als ein „entscheidender Wegbereiter“ für al-Qaida bezeichnet, so der CRS. Das Netzwerk verfügte während seiner Hochzeit im Zeitraum von 2004 bis 2010 über rund 3.000 Kämpfer und Unterstützer, allerdings wird gegenwärtig von einer weitaus geringeren Zahl ausgegangen. Trotzdem ist das Netzwerk immer noch in der Lage, Operationen durchzuführen, darunter größere Bombenanschläge in Kabul und anderen Teilen Afghanistans. Die Gruppe scheint sich nun verstärkt auf Entführungen zu konzentrieren, die das Ziel haben mögen, finanzielle Mittel zu lukrieren und die Bedeutung dieser Gruppierung in der Öffentlichkeit zu propagieren (CRS, 19. Mai 2017, S. 20).

Laut dem US-Außenministerium (USDOS) wird davon ausgegangen, dass das Haqqani-Netzwerk aus mehreren hundert Kernmitgliedern besteht, jedoch in der Lage ist, aus einem weitaus größeren Pool von bis zu 10.000 Kämpfern zu schöpfen. Das Netzwerk kooperiert eng mit den afghanischen Taliban sowie anderen Organisationen wie al-Qaida und Jaish-e Mohammad. Das Haqqani-Netzwerk ist entlang der afghanisch-pakistanischen Grenze und in großen Teilen Südostafghanistans, insbesondere in Loya Paktia, aktiv und hat zudem wiederholt Anschläge in Kabul durchgeführt. Die Führung dieser Gruppe hat ihre historische Machtbasis in den pakistanischen Stammesgebieten (USDOS, 2. Juni 2016, Kapitel 6)

al-Qaida

Bezüglich der Präsenz von al-Qaida in Afghanistan schreibt das CRS, dass US-Behörden bis ins Jahr 2015 der Ansicht waren, dass die Gruppe nur über eine minimale Präsenz im Land verfüge (weniger als 100 Mitglieder) und vorwiegend im Nordosten des Landes vor allem als Unterstützer anderer aufständischer Gruppen aktiv sei. Ende 2015 haben US-Spezialeinheiten und Einheiten der afghanischen Streit- und Sicherheitskräfte jedoch ein großes Trainingslager der al-Qaida in der Provinz Kandahar ausgehoben und zerstört. Dies weist darauf hin, dass al-Qaida zuvor ihre Präsenz im Land ausgeweitet hatte. So korrigierten Kommandeure der US-Streitkräfte im April 2016 ihre Schätzungen zur Zahl der al-Qaida-Kämpfer in Afghanistan auf 100-300 Mann und sprachen von zunehmend engeren Beziehungen zwischen al-Qaida und den Taliban. Afghanische Behörden gehen indes von 300 bis 500 al-Qaida-Kämpfern im Land aus. (CRS, 19. Mai 2017, S. 17)

Islamic State - Khorasan Province

Die Jamestown Foundation (JF)[xv] schreibt in einem Bericht von April 2018 über den IS in Kabul, dass der IS mit seinen Afghanistan-Operationen offiziell am 10. Januar 2015 begonnen hat, als pakistanische und afghanische Kämpfer ihre Loyalität zum sogenannten Kalifat in Syrien und Irak versprochen haben. Seitdem hat sich der IS-Provinz Chorasan (ISKP, auch bezeichnet als „Islamischer Staat im Irak und der Levante – Chorasan“, ISIL-K) als eine der brutalsten Zweige der Gruppe Islamischer Staat (IS) erwiesen, die weiche Ziele angreift, auf schiitische Bevölkerungsgruppen abzielt, Sufis tötet, Schreine zerstört, ihre eigenen Dissidenten enthauptet, und danach deren Kinder entführt und ihre Witwen verheiratet. Der ISKP hat sich in der Provinz Nangarhar niedergelassen, einem strategisch gewählten Gebiet, das an die Stammesgebiete Pakistans grenzt. Seine Mitglieder rekrutieren sich aus beiden Seiten der durchlässigen Grenze und konnten gezielten Angriffen oder Militäroperationen entgehen, indem sie auf die jeweils andere Seite der Grenze flohen. Von Anfang an waren die Ziele des ISKP klar definiert: schiitische Gemeinden, ausländische Truppen, die Sicherheitskräfte, die afghanische Zentralregierung und die Taliban, die bis zum Auftauchen des ISKP nicht von anderen aufständischen Gruppen herausgefordert worden waren. Trotz zahlreicher Bombardierungen und militärischer Operationen gegen ISKP konnte die Gruppe ihre Präsenz in fast 30 Distrikten Afghanistans aufrechterhalten. Im Norden errichtete die Gruppe Präsenzen in Kohistanat (Provinz Sar-e-Pol), in Khanabad (Provinz Kunduz) und in Darzab (Provinz Jowzjan). Laut dem Bericht war Kabul das oberste Ziel auf der Agenda des ISKP, nachdem die Gruppe Anfang 2015 in der benachbarten Provinz Logar eine Präsenz errichtet hatte. Von Anfang an führte sie kleinere Anschläge und gezielte Ermordungen durch, die von den internationalen Medien jedoch meist nicht berichtet wurden. Mehr Aufmerksamkeit erhielt die Gruppe, als sie Ende 2016 in Kabul mindestens vier gezielte Anschläge auf schiitische Muslime durchführte. Seitdem hat die Gruppe ihre Aktivitäten ausgeweitet, so gibt es in Kabul nun mindestens drei ISKP-Zellen. Im Laufe der Zeit wurden diese Zellen immer aktiver, erfahrener und in ihrem Vorgehen brutaler. (JF, 6. April 2018)

Laut CRS ist die Gruppe ISKP seit Mitte 2014 in Afghanistan aktiv. Ende 2015 begann dieser afghanische Ableger des Islamischen Staates (IS), von der Kernorganisation im selbsternannten „Kalifat“ in Teilen des Irak und Syriens finanzielle Unterstützung zu beziehen. Befehlshaber der US-Streitkräfte schätzten die Zahl der ISKP-Kämpfer in Afghanistan im September 2016 auf 1.200-1.300 Mann. Nach neuesten US-Schätzungen vom April 2017 wird indes von 700 Mann ausgegangen. (CRS, 19. Mai 2017, S. 19)

Wie die US-amerikanische Jamestown Foundation (JF) näher ausführt, verkündete Abu Muhammed al-Adnani, Hauptsprecher des Islamischen Staates (IS), im Jänner 2015 die Bildung der Gruppe „Provinz Chorasan“ (Wilayat Chorasan), bei der es sich um einen Arm des IS handle, der „Afghanistan, Pakistan und andere benachbarte Gebiete“ umfasse. Seitdem betrieb die Gruppe eine Kampagne der Expansion und Konsolidierung in der Region, wobei sich die meisten ihrer Aktivitäten auf Ost- und Südostafghanistan konzentrierten. (JF, 3. März 2016)

Wie Borhan Osman vom Afghanistan Analysts Network (AAN) schreibt, erreichte der ISKP im Sommer 2015 den Höhepunkt seiner Ausdehnung in der Provinz Nangarhar, als er zur dominierenden aufständischen Gruppe in acht der 22 Distrikte der Provinz wurde. Seitdem verlor die Gruppe wieder Gebiete an die Taliban und wurde Ziel intensiver Luftangriffe der US-Streitkräfte. Die Gebiete in der Provinz Nangarhar, die sich unter Kontrolle des ISKP befanden, reduzierten sich bis Ende 2015 vor allem infolge der Rückeroberungen durch die Taliban auf vier Distrikte. Im Verlauf des Jahres 2016 konsolidierte der ISKP seine Kontrolle über die verbliebenen Distrikte (Achin, Kot, Nazyan und Deh Bala). Bis Mitte März 2017, als US- und afghanische Streitkräfte ihre Angriffe gegen den ISKP verstärkten, schien es, dass sich diese Distrikte fest in der Hand dieser Gruppe befänden. Im Rahmen eines neuen Einsatzes („Operation Hamza“), der Anfang April 2017 begann, gingen die US- und afghanischen Streitkräfte nicht nur in Nangarhar, sondern auch in der Provinz Kunar gegen den ISKP vor. In der Provinz Kunar hat der ISKP keine permanente Kontrolle über Gebiete inne, hat jedoch aktiv Anhänger örtlicher aufständischer Gruppen, darunter der afghanischen Taliban, rekrutiert. Kunar diente auch als Rückzugsraum für ISKP-Mitglieder, die in den südlichen Teilen der Provinz Nangarhar unter Druck gerieten. Dennoch ist die Gruppe nach wie vor vorwiegend im Süd-Nangarhar präsent, insbesondere in den Distrikten Achin und Deh Bala. (Osman, 23. Mai 2017)

In seinem Bericht an die UNO-Generalversammlung (UN General Assembly, UNGA) vom Februar 2018 schreibt der UNO-Generalsekretär, dass der ISKP trotz gemeinsamer Operationen der afghanischen und internationalen Streitkräfte stabil geblieben ist. Die Gruppe führte mehrere Anschläge auf die Zivilbevölkerung und militärische Ziele durch, insbesondere in Kabul und in der östlichen Provinz Nangarhar. Sie führte darüber hinaus im Kampf um Gebietskontrolle weiterhin bewaffnete Angriffe gegen die Taliban durch. In Nordafghanistan führten selbsternannte Mitglieder des ISKP weiterhin Angriffe auf die afghanische Regierung und die Taliban durch, was darauf hindeutet, dass die Gruppe ihre geografische Reichweite ausgeweitet und begonnen hat, ihre Präsenz außerhalb des östlichen Teils des Landes zu konsolidieren. (UNGA, 27. Februar 2018, S. 5)

Laut Radio Free Europe/Radio Liberty (RFE/RL) wurde nach dem Tod von Abdul Hasib im April 2017 ein Mann namens Abu Sayed zum neuen ISKP-Anführer (Emir) ernannt. Dieser wurde nach Angaben des US-Verteidigungsministeriums im Juli 2017 in der Provinz Kunar bei einem Angriff durch US-Truppen auf das Hauptquartier des ISKP in der Provinz Kunar getötet. (RFE/RL, 14. Juli 2017)

Wie Borhan Osman vom AAN in einem Artikel vom Juli 2017 bemerkt, hat sich der ISKP nicht öffentlich zum Tod von Abu Sayed geäußert. Mehrere Quellen innerhalb der Gruppe hätten zudem dementiert, dass er getötet worden sei (Osman, 23. Juli 2017).

Laut BBC News[xvi] ist der ISIL-KP durch afghanische Taliban und sowie afghanische bzw. US/Nato-Truppen aus den südlichen und westlichen Teilen vertrieben worden. Zudem erlitt der ISIL-KP in den vergangenen Monaten auch in Ostafghanistan Gebietsverluste. Jedoch kontrolliert die Gruppe nach wie vor Teile der Provinzen Nangarhar und Kunar. Dort findet auch die Planung von Anschlägen und die Ausbildung von Kämpfern statt. Kleinere Präsenzen von ISIL-KP wurden auch aus den Provinzen Zabul und Ghazni sowie aus einigen Provinzen im Norden des Landes berichtet. Schätzungen über die Stärke des Islamischen Staates (IS) in Afghanistan variieren zwischen 1.000 und 5.000 Kämpfern. (BBC News, 25. Februar 2017)

Die Jamestown Foundation (JF) berichtet indes, dass der IS-KP durch Bündnisse mit bereits seit langem in der Region aktiven radikalislamischen Gruppen wie Lashkar-e-Jhangvi al Alami (LeJ-A), Lashkar-e Islam (LeI) und unzufriedenen Taliban-Fraktionen wie Jundallah und Jamaat ul Ahrar (JuA) an neuer Stärke gewonnen habe. Auch habe der IS-KP Berichten zufolge Mitglieder der Islamic Movement of Uzbekistan (IMU) rekrutiert. Der „Erfolg“ dieser Strategie zeige sich in der geografischen Verteilung jüngster Anschläge, die darauf hindeutet, dass Einfluss und logistische Durchdringung des IS-KP von Kabul und Dschalalabad in Afghanistan bis nach Quetta und Peschawar in Pakistan reichen. (JF, 15. Dezember 2016)

Das im März 2018 erschienene Gutachten zu Afghanistan von Friederike Stahlmann enthält weitere Informationen zu aufständischen Gruppen in Afghanistan. (Stahlmann, 28. März 2018, Abschnitt 3.1)

2. Sicherheitslage in Kabul

Für Informationen aus den Jahren 2012 bis 2015, siehe folgende Archivversion dieses Themendossiers: http://www.ecoi.net/local_link/270108/398606_de.html

BBC News schreibt in einem Artikel vom Dezember 2016, dass sich die Sicherheitslage in Kabul im Verlauf des Jahres 2016 erheblich verschlechtert habe. (BBC News, 22. Dezember 2016)

Landinfo schreibt, dass zwischen Jänner und August 2016 die Zahl der komplexen, öffentlichkeitswirksamen Selbstmordanschläge in der Stadt Kabul im Vergleich zu früheren Jahren zurückging. Während es in den letzten Jahren zwei bis drei komplexe Anschläge im Monat gegeben habe, habe es in den ersten acht Monaten des Jahres 2016 einen bis zwei derartige Anschläge gegeben. Insgesamt wurden in diesem Zeitraum 14 komplexe Anschläge durchgeführt (wobei vier davon sich im August ereigneten), was einen Rückgang zu den 22 komplexen Anschlägen bedeutet, die im selben Zeitraum des Jahres 2015 verübt wurden.

Die Taliban hätten sich zu den meisten komplexen Anschlägen in der Stadt Kabul im Jahr 2016 bekannt. Davon ausgenommen sind unter anderem drei Anschläge, für der Islamische Staat (IS) verantwortlich zeichnete: Bei einem Selbstmordanschlag, der sich am 23. Juli ereignete, waren Hazara das Ziel. Ein weiterer Anschlag im Oktober 2016 richtete sich gegen eine schiitische Moschee in Zusammenhang mit dem schiitischen Aschura-Fest. Der dritte, dem IS zugerechnete Vorfall war ein Selbstmordanschlag, der sich ebenfalls gegen eine schiitische Moschee richtete. Diese Anschläge unterschieden sich insofern von der Vorgangsweise der Taliban, als sie sich klar gegen zivile Ziele und nicht gegen Behörden, afghanische Sicherheitskräfte und oder westliche Interessen richteten und zudem direkt auf die schiitische Bevölkerung Afghanistans abzielten (Landinfo, 25. November 2016, S. 10-11)

Laut UNAMA wurde die landesweit höchste Zahl an zivilen Opfern weiterhin in der Provinz Kabul verzeichnet, wo zwischen Jänner und Dezember 2017 insgesamt 1.831 zivile Opfer (479 Tote und 1.352 Verletzte) dokumentiert wurden. Dies entspricht einem vierprozentigen Anstieg zum Jahr 2016. Insgesamt 88 Prozent der zivilen Opfer in der Provinz gehen auf Selbstmordanschläge und komplexe Anschläge in der Stadt Kabul zurück, die von regierungsfeindlichen Elemente verübt wurden. Die zweit- und dritthäufigste Ursache für zivile Opfer in der Provinz waren Sprengfallen bzw. gezielte Tötungen (UNAMA, 15. Februar 2018, S. 4 und 67)

2.1. Sicherheitsrelevante Ereignisse in Kabul seit Jänner 2017

Für eine Chronologie von Jänner 2011 bis Dezember 2012 siehe folgende Archivversion dieses Themendossiers: http://www.ecoi.net/local_link/249674/373383_de.html

Für eine Chronologie für das Jahr 2013 siehe folgende Archivversion dieses Themendossiers: http://www.ecoi.net/local_link/270108/398606_de.html

Für eine Chronologie für das Jahr 2014 siehe folgende Archivversion dieses Themendossiers: http://www.ecoi.net/local_link/304849/442013_de.html

Für eine Chronologie für das Jahr 2015 siehe folgende Archivversion dieses Themendossiers: https://www.ecoi.net/local_link/335466/477409_de.html

Für eine Chronologie für das Jahr 2016, siehe folgende Archivversion dieses Themendossiers: https://www.ecoi.net/de/dokument/1420287.html

MAI 2018

Am 9. Mai wurde von drei Explosionen und Schießereien im Zentrum Kabuls berichtet. Dabei führten drei Selbstmordattentäter zwei Anschläge durch. Einer der beiden Anschläge fand am Eingang des Polizeihauptquartiers PD13 im Stadtteil Dasht-e Barchi, der andere wenig später in der Polizeistation PD10 im Stadtteil Shahr-e Naw statt. Mindestens sechs Personen wurden dabei verletzt. (GardaWorld, 9. Mai 2018)[xvii]

Laut den afghanischen Behörden habe die Polizei am 7. Mai einen Selbstmord-Attentäter erschossen, der einen Anschlag auf eine Blutspende-Einrichtung im Zentrum Kabuls vorbereitet habe. (RFE/RL, 7. Mai 2018)

APRIL 2018

Am 30. April, kamen bei zwei Selbstmordattentaten in Kabul mindestens 29 Menschen ums Leben und über 49 weitere wurden verletzt. Die Gruppe ISKP übernahm die Verantwortung für die Anschläge (GardaWorld, 1. Mai 2018). Die Organisation Afghanisches Zentrum für Journalisten (AFCJ) gab an, dass bei den Anschlägen vom 30. April mindestens neun Journalisten gestorben seien (RFE/RL, 30. April 2018). Laut Behörden seien vier Polizisten unter den Toten gewesen. Mit Stand 30. April waren 45 Personen als verletzt gemeldet worden. (BBC News, 30. April 2018).

Bei einem Selbstmordanschlag auf ein Wählerregistrierungszentrum in der afghanischen Hauptstadt Kabul [am 22. April] wurden laut Behörden mindestens 57 Menschen getötet. Zu den Toten zählen 21 Frauen und fünf Kinder, die ums Leben kamen, als die Explosion die Warteschlange erfasste. Weitere 119 Menschen wurden verletzt. Der ISKP bekannte sich zu dem Anschlag (BBC News 22. April 2018). Am 24. April korrigierte das Gesundheitsministerium die Zahl der Todesopfer des Selbstmordanschlags der Extremistengruppe Islamischer Staat (IS) in Kabul auf 60, nachdem drei weitere Opfer im Krankenhaus gestorben waren (RFE/RL, 24. April 2018). Laut einem am 1. Mai 2018 erschienenen Bericht von GardaWorld wurden bei dem Angriff 69 Menschen getötet und 120 weitere verletzt. (GardaWorld, 1. Mai 2018)

März 2018

Afghanische Regierungsbeamte melden, dass durch eine Bombe, die am 24. März in der Nähe eines Camps von Demonstrierenden in Kabul explodierte, eine Person getötet und 13 weitere verletzt wurden. Das Protest-Camp war im März von Afghanen aufgestellt worden, die pakistanische Paschtunen unterstützten, die in Pakistan gegen Tötungen durch die pakistanische Polizei demonstrierten. (RFE/RL, 24. März 2018)

Mindestens 31 Menschen wurden laut Behörden bei einem mutmaßlichen Selbstmordanschlag in der Nähe eines Schreins in Kabul [am 21. März] getötet und 65 verletzt. Erste Berichte deuten darauf hin, dass der Anschlag Hunderten von Menschen galt, die sich versammelt hatten, um den Beginn von Nowruz, dem Neujahrsfest, zu feiern. Viele in der Menge gehörten zur Minderheit der Schiiten. Berichten zufolge könnte die Zahl der Toten noch weiter ansteigen. Die Gruppe des IS bekannte sich zum Anschlag (BBC News, 21. März 2018). In einem späteren Bericht korrigierte GardaWorld die Zahl der Todesopfer nach oben, auf 33. (GardaWorld 1. Mai 2018)

Behörden melden, dass am 17. März 2018 bei einem Selbstmordanschlag auf eine ausländische Sicherheitsfirma in Kabul mindestens drei Personen getötet und zwei weitere verletzt wurden. Die Taliban übernahmen die Verantwortung für den Anschlag, im Stadtteil Despechari. (RFE/RL, 17. März 2018)

Ein Selbstmordattentäter der Gruppe Islamischer Staat (IS) sprengte sich laut Behörden am 9. März im schiitischen Teil Kabuls in die Luft und tötete dabei mindestens neun Menschen. Unter den Getöteten befand sich auch ein Polizist. 18 weitere Personen wurden bei dem Anschlag verletzt. Auf einer mit dem IS assoziierten Webseite bekannte sich die Gruppe zu dem Anschlag. (RFE/RL, 9. März 2018)

Am 2. März wurden bei einem Selbstmordanschlag im Kabuler Stadtteil Qabel Bay ein sechsjähriges Mädchen getötet und 14 weitere Personen verletzt. Bis zum Berichtszeitpunkt hatte sich niemand zu dem Anschlag bekannt. (RFE/RL, 2. März 2018)

FEBRUAR 2018

Am 24. Februar wurden ein ehemaliger Parlamentsabgeordneter und sein Leibwächter im Stadtteil Khair Khana erschossen. Zu diesem Anschlag bekannte sich niemand. (RFE/RL, 25. Februar 2018)

Ebenfalls am 24. Februar wurden einem Selbstmordanschlag mindestens drei Sicherheitsbeamte getötet. Nach Medienangaben wurden dabei zudem mehrere Personen verletzt. (BBC News, 24. Februar 2018)

JÄNNER 2018

Am 29. Jänner wurden bei einem Anschlag auf ein Militärgelände nahe der zentralen Militärakademie des Landes mindestens 11 Soldaten getötet und 16 weitere verletzt. Die Gruppe „Islamischer Staat“ bekannte sich zu der Tat (RFE/RL, 29. Jänner 2018).

Am 28. Jänner kam es im Zentrum zu einem schweren Anschlag, bei dem Angreifer einen mit Strengstoff beladenen Krankenwagen an einem Polizei-Checkpoint vorbei in das gesicherte Regierungsviertel fuhren. Die Taliban bekannten sich zu dem Anschlag (BBC News, 28. Jänner 2018), bei dem laut Angaben des Innenministeriums 103 Menschen getötet und 235 weitere Personen, darunter 30 Polizisten, verletzt wurden (Tolo News, 28. Jänner 2018)[xviii].

Am 20. Jänner wurden bei einem Anschlag auf das Hotel Inter-Continental in Kabul laut Regierungsangaben mindestens 22 Personen getötet. Laut Medien könnten dabei bis zu 43 Menschen ums Leben gekommen sein. Die Taliban bekannten sich zu dem Anschlag, der 12 Stunden andauerte und bei dem zahlreiche Hotelgäste als Geiseln genommen wurden. (BBC News, 22. Jänner 2018)

Am 4. Jänner wurden bei einem Selbstmordanschlag 13 Personen getötet und 19 weitere verletzt. Bei 12 der 13 Toten handelt es sich um Polizisten, die eingetroffen waren, um nach Unruhen die Ordnung wieder herzustellen (UNAMA, 7. Jänner 2018).

DEZEMBER 2017

Am 28. Dezember wurden bei einem Selbstmordanschlag, der sich gegen eine schiitische Kultureinrichtung richtete, aber auch die Büros der Nachrichtenagentur Afghan Voice erfasste, mindestens 41 Menschen getötet und mehr als 80 weitere verletzt. Die Gruppe „Islamischer Staat“ bekannte sich zu dem Anschlag. (BBC News, 28 Dezember 2017)

NOVEMBER 2017

Am 16. November 2017 wurden bei einem Selbstmordanschlag auf einer Kundgebung von Unterstützern von Mohammad Atta Noor, Provinzgouverneur von Balch, mindestens 11 Personen verletzt, darunter neun Polizisten und zwei Zivilpersonen (RFE/RL, 16 November 2017).

Am 7. November wurde bei einem Anschlag auf den Fernsehsender Shamshad TV ein Sicherheitsmann getötet. 20 weitere Personen wurden dabei verletzt. Die Gruppe „Islamischer Staat“ (IS) bekannte sich zur Tat. (BBC News, 7 November 2017)

OKTOBER 2017

Am 31. Oktober 2017 wurden bei einem Selbstmordanschlag im Zentrum Kabuls mindestens vier Personen getötet und 13 weitere verletzt. Laut einem Sprecher der Kabuler Polizei sei der Täter 12 oder 13 Jahre alt gewesen. Die Gruppe „Islamischer Staat“ (IS) bekannte sich zu dem Anschlag. (BBC News, 31. Oktober 2017)

Am 21. Oktober wurden mindestens 15 Militärkadetten bei einem Selbstmordanschlag vor der Marshal-Fahim-Militärakademie in Kabul getötet und vier weitere verletzt. Die Taliban übernahmen die Verantwortung für den Anschlag. (BBC News, 21. Oktober 2017)

Am 20. Oktober 2017 wurden bei einem Anschlag auf die schiitische Imam-Zaman-Moschee im Kabuler Stadtteil Dasht-e Barchi mindestens 56 Menschen getötet und mindestens 55 weitere verletzt. Die Gruppe „Islamischer Staat“ bekannte sich zu dem Anschlag (RFE/RL, 21. Oktober 2017).

SEPTEMBER 2017

Am 29. September 2017 wurden bei einem Selbstmordanschlag auf eine schiitische Moschee im Kabuler Stadtteil Qala-e Fatullah mindestens fünf Menschen getötet und mindestens 20 weitere verletzt. Der Anschlag wurde durch einen als Schafhirten verkleideten Attentäter verübt. Die Gruppe „Islamischer Staat“ bekannte sich zu der Tat (BBC News, 29. September 2017).

Am 27. September 2017 kam es in Kabul zu einem US-Luftangriff mit zivilen Opfern. Nähere Angaben über Zahlen von Toten und Verletzten liegen indes nicht vor (BBC News, 27. September 2017).

Am 24. September 2017 wurden bei einem Selbstmordanschlag auf einen dänischen Nato-Militärkonvoi mindestens drei Zivilpersonen verletzt. Die Taliban bekannten sich zu dem Anschlag (RFE/RL, 24. September 2017)

Am 14. September 2017 wurde eine finnische NGO-Mitarbeiterin, die im Mai 2017 entführt worden war, freigelassen (BBC News, 14. September 2017).

Am 13. September 2017 wurden bei einem Selbstmordanschlag vor einem Cricket-Stadion mindestens drei Personen getötet und mindestens sieben weitere verletzt (RFE/RL, 13. September 2017).

AUGUST 2017

Am 29. August 2017 wurden bei einem Selbstmordanschlag auf eine Bank im Stadtzentrum Kabuls mindestens fünf Personen getötet und acht weitere verletzt. Die Taliban übernahmen die Verantwortung für den Anschlag. (RFE/RL, 29. August 2017).

Am 25. August 2017 kam es zu einem Anschlag auf eine Moschee in Kabul, bei dem nach Angaben der religiösen Führer der Moschee mehr als 40 Menschen getötet und über 100 weitere verletzt wurden. Die Vereinten Nationen berichteten indes von 20 zivilen Todesopfern und mehr als 30 Verletzten, während das Innenministerium von 28 Toten und 50 Verletzten sprach. (Thomson Reuters, 26. August 2017)[xix].

JULI 2017

Am 31. Juli 2017 kam es zu einem Selbstmordanschlag vor der irakischen Botschaft, bei dem zwei afghanische Botschaftsmitarbeiter getötet und drei weitere Personen, darunter ein Polizist, verletzt wurden. Die Gruppe „Islamischer Staat“ bekannte sich zu dem Anschlag. (BBC News, 31. Juli 2017)

JUNI 2017

Am 20. Juni 2017 eröffnete die Polizei das Feuer auf Demonstranten, die gegen die Regierung protestierten. Dabei wurde nach Behördenangaben mindestens eine Person getötet. Die Proteste hatten drei Wochen zuvor begonnen, als bei einem Bombenanschlag im Zentrum Kabuls mehr als 150 Menschen getötet wurden (BBC News, 20. Juni 2017).

Am 15. Juni 2017 kam es zu einem Anschlag auf eine schiitische Moschee, bei dem fünf Menschen ums Leben kamen. Die Gruppe „Islamischer Staat“ bekannte sich zu dem Anschlag. (RFE/RL, 15. Juni 2017)

Am 3. Juni 2017 kam es bei einem Begräbnis für einen Mann, der am Vortag bei einer Demonstration getötet worden war, zu drei Explosionen, bei denen mindestens 20 Personen getötet und 119 weitere verletzt wurden. Nach Angaben des afghanischen Geheimdiensts National Directorate of Security (NDS) hatten die Angreifer Sprengsätze an ihren Schuhen angebracht. (Van Bijlert/ Ruttig, 4. Juni 2017)[xx]

Am 2. Juni wurden bei gewaltsamen Ausschreitungen bei Protesten, zu denen sich zahlreiche Menschen als Reaktion auf einen Anschlag am 31. Mai (mit rund 90 Toten) versammelten, mehrere Demonstrierende getötet, nachdem die Polizei neben Wasserkanonen, Tränengas und Schlagstöcken auch Schusswaffen eingesetzt hatte. Nach Polizeiangaben seien manche der Protestierenden bewaffnet gewesen und hätten das Feuer auf Polizisten eröffnet und dabei vier Beamte verletzt. (Van Bijlert/ Ruttig, 4. Juni 2017)

MAI 2017

Am 31. Mai wurden bei einer gewaltigen Explosion eines mit Sprengsätzen versehenen LKWs im Diplomatenviertel mindestens 90 Personen getötet und 400 weitere verletzt (RFE/RL, 31. Mai 2017). Unter den Opfern befanden sich neben Polizisten und Mitarbeitern von Sicherheitsfirmen zahlreiche Zivilpersonen. Zu dem Anschlag bekannte sich niemand, weder vonseiten der Taliban noch des ISKP. Der afghanische Geheimdienst NDS erklärte jedoch, dass der Anschlag vom Haqqani-Netzwerk gemeinsam mit dem pakistanischen Geheimdienst ISI organisiert worden sei. (Van Bijlert/ Ruttig, 4. Juni 2017)

Am 20. Mai wurden bei einem bewaffneten Angriff auf von der schwedischen NGO Operation Mercy betriebenes Gästehaus eine deutsche Staatsbürgerin sowie ein afghanischer Wachmann getötet. Eine weitere Frau aus Finnland wird vermisst und wurde laut Innenministerium möglicherweise entführt. (BBC News, 21. Mai 2017)

Am 3. Mai wurden bei einem Selbstmordanschlag auf einen Konvoi der Nato-Mission in Afghanistan nach Behördenangaben mindestens acht Zivilpersonen getötet. Rund 25 weitere Personen, darunter drei US-Soldaten, wurden bei dem Anschlag verletzt, der sich neben der US-Botschaft ereignete. Die Gruppe „Islamischer Staat“ (IS) hat sich zu der Tat bekannt (BBC News, 3. Mai 2017).

APRIL 2017

Am 11. April wurden mindestens fünf Personen bei einem Selbstmordanschlag in Kabul getötet und mehrere weitere verletzt, so das afghanische Innenministerium. Unter den Opfern befanden sich sowohl Zivilpersonen als auch Angehörige der afghanischen Sicherheitskräfte. Ziel des Anschlags sei laut dem Ministerium offenbar eine Polizeistation gewesen. Der „Islamische Staat“ (IS) bekannte sich dem Anschlag. (RFE/RL, 12. April 2017)

MÄRZ 2017

Bei einem Anschlag auf das Sardar-Mohammad-Khan-Militärkrankenhaus am 8. März 2017 wurden laut Behördenangaben 49 Menschen getötet. Mindestens 63 Personen wurden dabei verletzt. Die Gruppe „Islamischer Staat“ (IS) bekannte sich zu dem Anschlag, bei dem Bewaffnete als medizinisches Personal verkleidet in das Gebäude eindrangen und auf Ärzte, Patienten und Besucher das Feuer eröffneten. (RFE/RL, 9. März 2017)

Am 1. März wurden bei zwei fast zeitgleichen Anschlägen mindestens 16 Personen getötet und 44 weitere verletzt. Ziel der Anschläge waren eine Polizeistation sowie Büros des Geheimdienstes. Die Taliban bekannten sich zu diesen Anschlägen. (BBC News, 1. März 2017)

FEBRUAR 2017

Am 7. Februar wurden bei einem Selbstmordanschlag auf den Obersten Gerichtshof Afghanistans mindestens 20 Personen getötet und 41 weitere verletzt (zehn davon schwer). Bei den Opfern handelt es sich allesamt um Zivilpersonen (BBC News, 7. Februar 2017). Zu dem Anschlag bekannte sich der Islamische Staat (IS) (Reuters, 8. Februar 2017).

JÄNNER 2017

Am 10. Jänner wurden bei zwei Bombenexplosionen in der Nähe des Parlamentsgebäudes mindestens 38 Menschen getötet. Mehr als 70 weitere Personen wurden bei diesem offenbar koordinierten Anschlag getötet, für den sich die Taliban verantwortlich zeichneten (RFE/RL, 11. Jänner 2017).

3. Quellen

(Zugriff auf alle Quellen am 23. Mai 2018)


[i] Das Congressional Research Service (CRS), der Recherchedienst des US-amerikanischen Kongresses.

[ii] Die UNO-Generalversammlung (UN General Assembly, UNGA) ist die Vollversammlung der Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen.

[iii] Human Rights Watch (HRW) ist eine in den USA ansässige internationale Nichtregierungsorganisation, die zu Mernschenrechtsthemen recherchiert und für die Wahrung von Menschenrechten eintritt.

[iv] Das Amt des Special Inspector General for Afghanistan Reconstruction (SIGAR) ist eine US-Behörde, die sich mit der Aufsicht über den Wiederaufbau in Afghanistan befasst

[v] Das Büro des Hohen Flüchtlingskommissars der Vereinten Nationen (UNHCR) ist eine Behörde der Vereinten Nationen mit dem Mandat zum Schutz und zur Unterstützung von Flüchtlingen und zur Hilfestellung bei freiwilliger Rückkehr, lokaler Integration und Neuansiedelung in einem Drittland.

[vi] Die Unterstützungsmission der Vereinten Nationen in Afghanistan (UN Assistance Mission in Afghanistan, UNAMA) ist eine politische Mission der Vereinten Nationen, welche auf der am 28. März 2002 vom UNO-Sicherheitsrat beschlossenen Resolution 1401 basiert.

[vii] Pajhwok Afghan News (PAN) ist eine unabhängige Nachrichtenagentur mit Sitz in Kabul.

[viii] Radio Free Europe/Radio Liberty (RFE/RL) is a US government-funded broadcasting organisation that provides news, information, and analysis to countries in Eastern Europe, Central Asia and the Middle East.

[ix] Friederike Stahlmann ist Forscherin am Max-Planck-Institut für Ethnologische Forschung (Deutschland) mit Schwerpunkt Afghanistan.

[x] Das US Department of State (USDOS) ist das Außenministerium der Vereinigten Staaten von Amerika.

[xi] Die International Crisis Group (ICG) ist eine Nichtregierungsorganisation mit Sitz in Brüssel, die Analysen zu gewaltsamen Konflikten erstellt und sich für politische Maßnahmen einsetzt, die darauf abzielen, Konflikte zu verhindern, abzumildern bzw. zu lösen.

[xii] Das Norwegische Herkunftsländerinformationszentrum Landinfo ist ein unabhängiges Organ der norwegischen Migrationsbehörden, das verschiedenen AkteurInnen innerhalb der Migrationsbehörden Herkunftsländerinformationen zur Verfügung stellt.

[xiii] Antonio Giustozzi ist Afghanistan-Experte und Gastprofessor am Department of War Studies des King’s College London.

[xiv] Borhan Osmann ist Analyst beim Afghanistan Analysts Network (AAN), einer unabhängigen gemeinnützigen Forschungsorganisation mit Hauptsitz in Kabul, die Analysen zu politischen Themen in Afghanistan und der umliegenden Region erstellt.

[xv] Die Jamestown Foundation (JF) ist eine unabhängige, unparteiische und gemeinnützige Organisation mit Sitz in Washington, D.C., die Informationen zu Terrorismus, den ehemaligen Sowjetrepubliken, Tschetschenien, China und Nordkorea zur Verfügung stellt.

[xvi] Die British Broadcasting Corporation (BBC) ist eine öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt des Vereinigten Königreichs.

[xvii] GardaWorld ist ein international operierendes privates Sicherheitsunternehmen mit Sitz in Canada.

[xviii] Tolo News ist ein afghanischer Nachrichtensender.

[xix] Thomson Reuters ist ein internationaler Medienkonzern mit Hauptsitzen in New York und Toronto.

[xx] Martine van Bijlert und Thomas Ruttig sind Kodirektoren des Afghanistan Analysts Network (AAN).

 

Dieses Themendossier beruht auf einer zeitlich begrenzten Recherche. Es ist als Einstieg in bzw. Überblick über ein Thema gedacht und stellt keine Meinung zum Inhalt eines Ansuchens um Asyl oder anderen internationalen Schutz dar. Alle Übersetzungen sind Arbeitsübersetzungen für die keine Gewähr übernommen werden kann. Chronologien stellen keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Jede Aussage stammt von einem Dokument, das auf ecoi.net verfügbar ist und wird mit einem Link zum entsprechenden Dokument auf ecoi.net referenziert.

1.1. Security in the country
1.2. State and Non-State Actors
1.2.1. Afghan Government and Security Forces
1.2.2. Insurgent Groups
2. Security Situation in Kabul
2.1. Timeline of incidents in Kabul since January 2017
3. Sources

1. Overview of security in Afghanistan

1.1. Security in the country


2017

“[I]ts economy and society are still fragile after decades of warfare that left about 2 million dead, 700,000 widows and orphans, and about 1 million Afghan children raised in refugee camps outside Afghanistan. Millions of Afghan refugees have since returned, although as many as 2.7 million remain outside Afghanistan (mostly in Pakistan and Iran).” (CRS, 19 May 2017, p. 52)[i]

“The key observation regarding the current situation in Afghanistan that guides all subsequent recommendations is that Afghanistan is not in a post-conflict situation, where sufficient stability exists to focus on institution-building and development-oriented activities, but a country undergoing a conflict that shows few signs of abating." (UNGA, 10 August 2017, p. 3)[ii]

“The overall security situation has deteriorated over the past few years, as the Taliban have been able to influence and, to some extent, control ever larger parts of the country.” (UNGA, 10 August 2017, p. 4)

“Fighting between Afghan government and Taliban forces intensified through 2017, causing high numbers of civilian casualties.” (HRW, 18 January 2018)[iii]

“In the past two years, the Taliban have intensified their attacks in large urban areas, ostensibly targeting Afghan government and foreign military facilities but using means that cause massive, indiscriminate casualties.” (HRW, 8 May 2018)

“This quarter, the Afghan government made some modest improvements to its control of districts, population, and land area. As of January 31, 2018, roughly 65% of the population (21.2 million of an estimated 32.5 million total) lived in areas under Afghan government control or influence, up one percentage point since last quarter. The insurgency continued to control or influence areas where 12% of the population lived (3.9 million people), unchanged from last quarter, while the population living in contested areas (7.4 million people) decreased to roughly 23%, about a one percentage-point decline since last quarter. This quarter’s population-control figures show a slight deterioration from the same period last year, when the Afghan government controlled or influenced 65.6% of the population and the insurgency only 9.2%. […]

Using Afghanistan’s 407 districts as the unit of assessment, as of January 31, 2018, 229 districts were under Afghan government control (73 districts) or influence (156)—an increase of two districts under government influence since last quarter. This brings Afghan government control or influence to 56.3% of Afghanistan’s total districts. There were 59 districts under insurgent control (13) or influence (46), an increase of one district under insurgent influence since last quarter. Therefore, 14.5% of the country’s total districts are now under insurgent control or influence, only a slight increase from last quarter, but a more than three percentage point increase from the same period in 2016. The remaining 119 districts (29.2%) are contested—controlled by neither the Afghan government nor the insurgency.” (SIGAR, 30 April 2018, p. 86)[iv]

The following table by SIGAR illustrates the percentages of territories under Afghan government control or influence, territories under insurgent control or influence, and contested territories for selected months since January 2016:

(SIGAR, 30 April 2018, p. 87)

The SIGAR report also contains a map illustrating population density in conjunction with level of control of territory by the Afghan government and insurgent groups:

(SIGAR, 30 April 2018, p. 89)

“Between 1 January and 31 December [2017], UNAMA documented 10,453 civilian casualties (3,438 deaths and 7,015 injured), an overall decrease of nine per cent compared to 2016 and the first year-on-year decrease recorded by UNAMA since 2012. While the number of civilian deaths reduced by two per cent from 2016 and the number of civilians injured decreased by 11 per cent, the overall continuation of high numbers of civilian casualties underscores the enormous human cost of the ongoing armed conflict.” (UNAMA, 15 February 2018, p. 1)[v]

“In 2017, civilian casualties decreased in 22 of Afghanistan’s 34 provinces. In the remaining 12 provinces, increased suicide and IED attacks in civilian-populated areas by Anti-Government Elements were the main cause for the increase in casualties, though a few also increased from ground fighting. […] After Kabul, the highest numbers of civilian casualties were recorded in Helmand, Nangarhar, Kandahar, Faryab, Uruzgan, Herat, Paktya, Kunduz, and Laghman provinces.” (UNAMA, 15 February 2018, p. 4)

According to the UNHCR[vi], 16 per cent of civilian casualties in 2017 were recorded in Kabul city. For the first time, in 2017, UNAMA documented attacks by Islamic State – Khorasan Group (ISKP) outside of Nangarhar or Kabul, in Herat province. New displacement in 2017 occurred in 31 of the country’s 34 provinces. The following chart shows numbers of civilian casualties (deaths and injuries) from 2009 to 2017 by region of the country:

(UNHCR, 12 March 2018, slide 6)

As reported by the UNHCR, 1.8 million conflict-induced IDPs were recorded in 2017 (this figure includes both new and protracted IDPs). The following chart shows numbers of IDPs for each year since 1993:

(UNHCR, 12 March 2018, slide 9)

“The Taliban maintained their ability to contest territory across the country, compelling the Government to devote significant resources to maintain the status quo. In contrast with 2016, the Taliban have not launched any major attempts to capture a provincial capital since the announcement of their Operation Mansouri offensive in April. However, the Taliban were able to overrun and temporarily hold several district centres, including Taywara in the western province of Ghor, Kohistan and Ghormach in the northern province of Faryab and Jani Khel in the eastern province of Paktiya.” (UNGA, 15 September 2017, p. 5)

“The conflict has further evolved because of the Government’s strategic decision, as a result of Taliban gains in rural areas, to focus its resources on defending population centres and disrupting the consolidation of Taliban control over strategic areas. This change has led to an increasing number of clashes for control over lines of communication and vital infrastructure. In addition, the more secure hold of the Taliban over some rural areas has allowed them to undertake more frequent attacks in the north of Afghanistan.” (UNGA, 15 September 2017, p. 4-5)

“By the end of 2017, the United Nations had recorded 23,744 security-related incidents. This was the highest number ever recorded, although it was only negligibly higher than the figure for 2016. Armed clashes continued to represent the highest proportion of incidents, at 63 per cent. […] The United Nations recorded 3,521 security-related incidents from 15 December 2017 to 15 February 2018, representing a 6 per cent decrease compared with the same period the year before. […]

Despite this spate of violence in urban areas, the winter season saw a drop in the overall number of direct Taliban attacks around the country. The Taliban were not able to seize any provincial capitals or district administration centres during the reporting period, which Afghan and international security officials attributed to an intensification of air strikes by international military and the Afghan Air Force, as well as an increase in night raids by Afghan special forces. However, anti-government elements continued to place pressure on Afghan security forces, with coordinated attacks during the reporting period against Afghan National Defence and Security Forces checkpoints in Helmand, Kandahar and Nimroz Provinces in the south, Kunduz Province in the north-east, Ghazni Province in the south-east and Farah Province in the west. Those attacks inflicted significant casualties on Afghan security forces and allowed insurgents to capture weaponry and logistical supplies, but they did not result in significant territorial gains. The Taliban, however, consolidated their hold over mostly rural territory throughout 2017.” (UNGA, 27 February 2018, p. 5)

2018

“From 1 January to 31 March 2018, UNAMA documented 2,258 civilian casualties (763 deaths and 1,495 injured), reflecting similar levels of civilian harm documented in the first three months of 2017 and 2016. Civilian casualties from suicide improvised explosive devices (IED) and complex attacks were the leading cause of civilian casualties, a new trend observed in 2018. Ground engagements were the second leading cause of civilian casualties, followed by targeted and deliberate killings, explosive remnants of war, and aerial operations, with those living in the provinces of Kabul, Helmand, Nangarhar, Faryab, and Kandahar most impacted by the conflict.” (UNAMA, 12 April 2018, p. 1)

The following chart shows numbers of civilian casualties (deaths and injured) documented by UNAMA for each year since 2009:

(UNAMA, 12 April 2018, p. 1)

“Nearly 2,100 people have been killed and injured in 173 attacks in Afghanistan in April showing 15 percent increase in casualties happened in April compared to March. […]

According to Pajhwok Afghan News daily reports 1,018 people have been killed and 792 others injured in 171 different attacks in 31 provinces of the country in March.

Reports based on different sources showed 1,220 people were killed and 866 others injured in 27 out of total 34 provinces of the country during April. […]

More than half of the April [2018] attacks took place in Faryab, Nangarhar, Ghazni, Jawzjan and Kunduz provinces and the remaining attacks happened in 25 other provinces while Pajhwok had no report of violent incidents from Bamyan, Nuristan, Panshir, Paktia, Nimroz, Takhar and Nuristan [sic!] provinces. […]

Among the dead and wounded were rebels, security forces and civilians, but Pajhwok could not share separate and exact number of dead and injured of each category because different sources shared different views.” (PAN, 3 May 2018)[vii]

“Casualties’ figures show that current year is more violent compared to the last year.” According to PAN, the majority of (civilian and non-civilian) casualties in April 2018 resulted from face-to-face combat (1,211 casualties). The second most important cause were suicide attacks, which accounted for 316 casualties, followed by airstrikes (224 casualties), armed attacks (192 casualties) and explosions (143 casualties). As noted by PAN, 279 persons were killed or injured in Kabul province in April 2018, while 252 casualties were documented in Ghazni province, 223 in Kunduz province, 213 in Faryab province, 195 in Nangarhar province, 125 in Jawzjan province, 114 in Herat province, 91 in Farah province, 83 in Uruzgan province and 73 in Kapisa province.” (PAN, 3 May 2018)

“According to Pajhwok reports, around 1,400 people had suffered casualties in February.” (PAN, 4 April 2018)

“One hundred and eighty eight civilians have been killed and 306 wounded during last month in 23 provinces of Afghanistan, The Civilian Protection Advocacy Group (CPAG) said on Wenednesday. […] Most of the civilian casualties belonged to Kabul as a result of terrorist attack in the Kala-i-Nazer locality of Dasht-i-Barchi. 57 civilians were martyred and 119 others got injured in the bombing, the statement said.” (PAN, 2 May 2018)

“At least 121 civilians were martyred and 322 others injured in 15 provinces of the country in March, a civil society group said on Sunday.” (PAN, 1 April 2018)

“Two Hundred and two civilians have suffered causalities in February with 113, including 16 women and 17 children killed, and 89 others injured, including 20 children, Civilian Protection Advocacy Group (CPAG) said on Sunday.” (PAN, 4 March 2018)

“As many as 228 people were killed and 364 others injured in Afghanistan in the first month of 2018, the Civilian Protection Advocacy Group (CPAG) said on Thursday.” (PAN, 1 February 2018)

“The Afghan Taliban has announced the launch of its annual spring offensive. In a statement released online on April 25, the militant group said the offensive will be "mainly focused on crushing, killing, and capturing American invaders." It said the Americans' "internal supporters" -- the Afghan government and troops -- are considered secondary priorities.” (RFE/RL, 25 April 2018)[viii]

The March 2018 German-language expert opinion on Afghanistan by Friederike Stahlmann provides comments on the validity of casualty figures for Afghanistan (Stahlmann, 28 March 2018, section 7)[ix]

1.2. State and Non-State Actors


1.2.1. Afghan Government and Security Forces

“Three ministries have responsibility for law enforcement and maintenance of order in the country: the Ministry of Interior, the Ministry of Defense, and the NDS. The ANP, under the Interior Ministry, has primary responsibility for internal order and for the Afghan Local Police (ALP), a community-based self-defense force. The Afghan National Army, under the Ministry of Defense, is responsible for external security, but its primary activity is fighting the insurgency internally. The NDS functions as an intelligence agency and has responsibility for investigating criminal cases concerning national security. The investigative branch of the NDS operated a facility in Kabul, where it held national security prisoners awaiting trial until their cases went to prosecution. Some areas were outside of government control, and antigovernment forces, including the Taliban, oversaw their own justice and security systems.” (USDOS, 20 April 2018, section 1d)[x]

“[T]he Government continued to face increasing challenges owing to the high levels of attrition in the Afghan National Army and the Afghan National Police as a result of casualties and desertion as well as difficulties in securing new recruits, in particular at the officer entry level.” (UNGA, 15 September 2017, p. 5)

According to SIGAR, the ANDSF (Afghan National Defense and Security Forces) comprised an authorized strength of 334,000 and an assigned strength of 296,409 personnel (SIGAR, 30 April 2018, p. 92).

“ANA and Afghan Air Force (AAF) personnel are 169,229, 13 per cent short of the approved 195,000 target. The government and NATO are generally satisfied with overall performance in 2016. Though stretched thin and suffering high casualties, the army repelled insurgent advances in conflict-hit provinces, including Kunduz, Helmand, Uruzgan and Nangarhar, and prevented the Taliban from retaining a major provincial capital or district centre. According to General Nicholson, special forces mostly now operate independently of coalition advisers, forces or enablers, unlike two years ago when they were heavily dependent on international military and air support. Yet, reliance on these some 17,000 elite forces for 70 per cent of the army’s offensive operations risks overburdening them. […]

ANP personnel are 148,480, just short of the 157,000 target, excluding the Afghan Local Police (ALP) which is not part of the structure. While it suffers higher casualties than the army because it is often at the front during the “hold” phase of counterinsurgency operations, its poorly rated performance is largely due to “inadequate training in counter-insurgency, poor planning processes and sub-optimal force postures” that leave personnel vulnerable at static checkpoints. The ANP and ALP are, moreover, ridden with corruption and nepotism. ANP officer appointments are often patronage based; staff positions are stacked with junior and inexperienced officers, appointed due to nepotism, corruption or simply the ability to read and write.” (ICG, 10 April 2017, pp. 14-15)[xi]

The March 2018 German-language expert opinion on Afghanistan by Friederike Stahlmann provides further information on state actors in Afghanistan (Stahlmann, 28 March 2018, section 3.2)

1.2.2. Insurgent Groups

“Anti-Government Elements encompass all individuals and armed groups involved in armed conflict with or armed opposition against the Government of Afghanistan and/or international military forces. They include those who identify as ‘Taliban’ as well as individuals and non-State organised armed groups taking a direct part in hostilities and assuming a variety of labels including the Haqqani Network, Hezb-e-Islami, Islamic Movement of Uzbekistan, Islamic Jihad Union, Lashkari Tayyiba, Jaysh Muhammed, groups identified as ‘Daesh’ and other militia and armed groups pursuing political, ideological or economic objectives including armed criminal groups directly engaged in hostile acts on behalf of a party to the conflict.” (UNAMA, August 2015, p. 2, Footnote 5)

Taliban

“The insurgency is still led primarily by the Taliban movement. The death in 2013 of its original leader, Mullah Umar, was revealed in a July 2015 Taliban announcement. In a disputed selection process, he was succeeded by Akhtar Mohammad Mansour, who in turn was killed by a U.S. unmanned aerial vehicle strike on May 21, 2016. Several days later, the Taliban confirmed his death and announced the selection of one of his deputies, Haibatullah Akhunzadeh, as the new Taliban leader. The group announced two deputies: Mullah Yaqub (son of Mullah Umar) and Sirajuddin Haqqani (operational commander of the Haqqani Network).” (CRS, 19 May 2017, p. 16)

“The Taliban is an umbrella organization comprising loosely connected insurgent groups, including more or less autonomous groups with varying degrees of loyalty to the leadership and the idea of The Islamic Emirate of Afghanistan. The Taliban’s organisational structure is hierarchical, with an Amir ul - Muminin (Commander of the Faithful) on the top. He gives moral, religious and political statements, oversees judges, courts, and political commissions, assigns shadow governors and is in command of the military organization.” (Landinfo, 13 May 2016, p. 4)[xii]

“The total manpower of the Taliban, including combatants and support elements, exceeds 200,000. The fighters are about 150,000, of whom around 60,000 are in fulltime, mobile units and the rest are local militias. The mobile units are mostly based in Pakistan and Iran and deploy to Afghanistan during the fighting season […].” (Giustozzi, 23 August 2017, p. 12)[xiii]

Hezb-e-Islami

“Another significant insurgent leader is former mujahedin party leader Gulbuddin Hikmatyar , who leads Hizb-e-Islami - Gulbuddin (HIG). The faction received extensive U.S. support against the Soviet Union, but turned against its mujahedin colleagues after the Communist government fell in 1992. The Taliban displaced HIG as the main opposition to the 1992 - 1996 Rabbani government. In the post-Taliban period, HIG has been ideologically and politically allied with the Taliban insurgents, but HIG fighters sometimes clash with the Taliban over control of territory in HIG’s main centers of activity in provinces to the north and east of Kabul. HIG is not widely considered a major factor on the Afghanistan battlefield and has focused primarily on high-profile attacks […].” (CRS, 6 June 2016, p. 22)

“The peace deal signed today by Gulbuddin Hekmatyar, leader of Hezb-e Islami, and President Ashraf Ghani, has been hailed by the Afghan government as the first major peace achievement of the last fifteen years. However, expectations should be tempered. Given Hezb-e Islami’s almost total absence on the battlefield, the deal is unlikely to significantly lower the current levels of violence.” (Osman, 29 September 2016)[xiv]

Haqqani Network

The “Haqqani Network,” founded by Jalaludin Haqqani, a mujahedin commander and U.S. ally during the U.S.-backed war against the Soviet occupation, is often cited by U.S. officials as a potent threat to U.S. and allied forces and interests, and a “critical enabler of Al Qaeda.” […] Some see the Haqqani Network as on the decline. The Haqqani Network had about 3,000 fighters and supporters at its zenith during 2004-2010, but it is believed to have far fewer currently. However, the network is still capable of carrying out operations, particularly in Kabul city. […] The group apparently has turned increasingly to kidnapping to perhaps earn funds and publicize its significance.” (CRS, 19 May 2017, p. 20)

“Strength: HQN is believed to have several hundred core members, but it is estimated that the organization is also able to draw upon a pool of upwards of 10,000 fighters. HQN cooperates closely with the larger Afghan Taliban and draws strength through cooperation with other terrorist organizations operating in Afghanistan, including al-Qa’ida and Jaish-e Mohammad. Location/Area of Operation: HQN is active along the Afghanistan-Pakistan border and across much of southeastern Afghanistan, particularly in Loya Paktia, and has repeatedly targeted Kabul in its attacks. The group’s leadership has historically maintained a power base around Pakistan’s tribal areas.” (USDOS, 2 June 2016, Chapter 6)

Al Qaeda

“From 2001 until 2015, Al Qaeda was considered by U.S. officials to have only a minimal presence (fewer than 100) in Afghanistan itself, operating mostly as a facilitator for insurgent groups and mainly in the northeast. However, in late 2015 U.S. Special Operations forces and their ANDSF partners discovered and destroyed a large Al Qaeda training camp in Qandahar Province—a discovery that indicated that Al Qaeda had expanded its presence in Afghanistan. In April 2016, U.S. commanders publicly raised their estimates of Al Qaeda fighters in Afghanistan to 100-300, and said that relations between Al Qaeda and the Taliban are increasingly close. Afghan officials put the number of Al Qaeda fighters in Afghanistan at 300- 500.” (CRS, 19 May 2017, p. 17)

Islamic State - Khorasan Province

“IS formally launched its Afghanistan operations on January 10, 2015, when Pakistani and Afghan militants pledged their allegiance to its so-called caliphate in Syria and Iraq (Lomritob, 8 February). Since then, IS-Khorasan has proved itself to be one of group’s most brutal iterations, attacking soft targets, targeting Shia populations, killing Sufis and destroying shrines, as well as beheading its own dissidents, kidnapping their children and marrying off their widows. […]

IS-Khorasan chose to base itself in Afghanistan’s Nangarhar Province, a strategic location bordering Pakistan’s tribal areas. Its recruits came from both sides of the porous border and could easily escape a surgical strike or military operation by fleeing to either side of the Durand line. […]

From the very beginning, IS-Khorasan identified its targets—Shia communities, foreign troops, the security forces, the Afghan central government and the Taliban, who had not previously been challenged by an insurgent group. […]

Despite rigorous bombing and military operations against IS-Khorasan—including the deployment of the largest conventional bomb, the GBU-43 Massive Ordnance Air Blast, in April last year—the group has maintained its presence in almost 30 districts across the country. In the north, the group has made bases in Kohistanat, Sar-e-Pol province, Khanabad, Kunduz province and Darzab, Jowzjan province. […]

Kabul became the first target on the IS-Khorasan agenda after the group established a base in neighboring Logar province in early 2015. From the beginning, it carried out small-scale attacks and targeted killings, but most of these went unnoticed by the international media.

It received more attention when it carried out at least four targeted attacks against Shia Muslims in Kabul late in 2016.[…]

Since then, the group has expanded its operations, with at least three IS-Khorasan cells in operation in Kabul. […]

Over time, these cells have become increasingly active, sophisticated and barbaric.” (JF, 6 April 2018)[xv]

“An Islamic State affiliate—Islamic State-Khorasan Province (ISKP, often also referred to as Islamic State of Iraq and the Levant-Khorasan, ISIL-K), named after an area that once included parts of what is now Iran, Afghanistan, and Pakistan—has been active in Afghanistan since mid- 2014. […]

As of late 2015, Afghan affiliates of the Islamic State have begun receiving financial assistance from the core organization located in the self-declared ‘caliphate’ in parts of Iraq and Syria. U.S. commanders narrowed their estimate of ISKP fighters in Afghanistan to 1,200-1,300 in September 2016 and again to 700 in April 2017.” (CRS, 19 May 2017, p. 19)

“On January 26, 2015, Abu Muhammed al-Adnani, Islamic State’s chief spokesperson, released an audio statement in which he declared the establishment of Wilayat Khorasan, a branch of the group “encompassing Afghanistan, Pakistan and other nearby lands” (Jihadology, January 26, 2015). Since then, Wilayat Khorasan has pursued a campaign of expansion and consolidation in the region, with most of its activity centering in eastern and southeastern Afghanistan.” (JF, 3 March 2016)

“ISKP’s control of territory in Nangrahar reached its peak in summer 2015 when it became the dominant insurgent group in eight of the province’s 22 districts. […] Since then, the Taleban have fought to take back territory and the group has also been pounded by US air strikes. ISKP territory had shrunk to four districts by the end of 2015, with territory mainly re-taken by the Taleban. ISKP then dug in through 2016 in all its remaining districts, that is, Achin, Kot and Nazyan in the south-eastern districts (Bati Kot had returned to Taleban control), as well as Deh Bala in the south-west. ISKP’s hold over these districts looked firm until mid-March, or the beginning of the Afghan spring 2017, when US and Afghan special forces stepped up their attacks against it. In early April 2017, these combined forces launched a new campaign dubbed Operation Hamza, which, according to the US military, was targeted against ISKP not only in Nangrahar, but also in Kunar. In Kunar, the group has not yet established definitive territorial control, but it has actively recruited from members of militant groups there, including from the Afghan Taleban. Kunar has also served as a place of retreat for ISKP members when pressed in southern Nangrahar. Nevertheless, the group is still most entrenched in southern Nangrahar, and particularly strongly in Achin and Deh Bala districts.” (Osman, 23 May 2017)

“Islamic State in Iraq and the Levant-Khorasan Province remained resilient, despite concerted operations by Afghan and international military forces. The group conducted several attacks against the civilian population and military targets, especially in Kabul and in the eastern Province of Nangarhar, and continued to engage in armed clashes against the Taliban as the two groups competed for control over territory. Meanwhile, in the northern region, self-proclaimed Islamic State in Iraq and the Levant-Khorasan Province affiliates continued to engage in violent clashes against both Afghan Government and Taliban forces, suggesting that the group has expanded its geographical reach and begun to consolidate its presence outside the eastern part of the country.” (UNGA, 27 February 2018, p. 5)

“U.S. forces have killed the leader of the Islamic State group's Afghanistan branch in a raid in the northeastern province of Kunar, the Pentagon said on July 14. ‘U.S. forces killed Abu Sayed, the emir of Islamic State of Iraq and Syria -- Khorasan Province (ISIS-K) -- in a strike on the group's headquarters in Kunar Province, Afghanistan, July 11,’ Pentagon spokeswoman Dana White said in a statement, using an alternative name for the group. […] IS leaders chose Abu Sayed to lead the group after Afghan and U.S. forces killed the previous ISIS-K leaders -- Hafiz Sayed in late July last year and Abdul Hasib in late April.” (RFE/RL, 14 July 2017)

“While the group has not commented publicly on the reports of Abu Saeed’s death, ISKP sources have also rejected it; AAN knows from three ISKP sources that they denied these reports categorically.” (Osman, 23 July 2017)

“But it has largely been eliminated from southern and western Afghanistan by the Afghan Taliban and military operations conducted by Afghan and US/Nato forces. It has also lost territory in eastern Afghanistan in recent months. But it still has control over some parts of Nangarhar and Kunar provinces, where it plans attacks and trains fighters. Small IS pockets have also been reported in Zabul and Ghazni, as well as a few northern provinces. […]

Estimates about IS's numerical strength inside Afghanistan vary, ranging from 1,000 to 5,000.” (BBC News, 25 February 2017)[xvi]

“IS Khorasan gained its new strength through forging alliances with local sectarian pro-al-Qaeda or Taliban militant groups like Lashkar-e-Jhangvi al Alami (LeJ-A), Lashkar-e Islam (LeI), or disgruntled Taliban factions like Jundallah and Jamaat ul Ahrar (JuA), which have been active in the region for many years. It has also reportedly recruited operatives from the Islamic Movement of Uzbekistan (IMU).

The success of this strategy is manifest in the geographical distribution of the recent attacks, which suggests a logistical penetration and influence that extends from Kabul and Jalalabad in Afghanistan to Quetta and Peshawar in neighboring Pakistan.” (JF, 15 December 2016)

The March 2018 German-language expert opinion on Afghanistan by Friederike Stahlmann provides further information on non-state actors in Afghanistan (Stahlmann, 28 March 2018, section 3.1)

2. Security Situation in Kabul

For information from 2012 through to 2015, see the following archived version of this featured topic: https://www.ecoi.net/en/document/1422774.html

“Security in Kabul has sharply deteriorated throughout 2016.” (BBC News, 22 December 2016)

„Det var i perioden fra januar til ultimo august 2016 en reduksjon i antallet høyprofilerte, komplekse selvmordsangrep i Kabul by sammenlignet med tidligere år. Mens det i de siste årene i gjennomsnitt har vært to til tre komplekse angrep i måneden, ble det i de første åtte månedene av 2016 gjennomført ett til to angrep per måned. Ved månedsskiftet august/september 2016 var det gjennomført 14 komplekse angrep (fire av disse i august), hvilket representerte en nedgang sammenlignet med samme periode i 2015, da det ble gjennomført 22 komplekse selvmordsangrep i byen. I samme periode i 2014 var tallet 18 (internasjonal kilde, e-post 2016). […]

Taliban antas å ha stått bak de fleste komplekse angrepene i Kabul by i 2016. Unntakene dreier seg blant annet om de tre tilfellene hvor Daesh har påtatt seg ansvar for angrepene. I det ene selvmordsangrepet som ble utført av Daesh den 23. juli 2016 (se blant annet Landinfo 2016), var det hazaraer som ble rammet. Det andre av Daesh’ angrep, var mot en shia-moske i forbindelse med ashura-feiringen i oktober 2016 og det tredje angrepet var et selvmordsangrep mot en shia-moske. Angrepene skiller seg fra Talibans fremgangsmåte ved at de rettes mot klart sivile mål og ikke mot myndigheter, afghanske sikkerhetsstyrker eller vestlige interesser, og også fordi det var målrettede angrep direkte mot den afghanske shiabefolkningen.” (Landinfo, 25 November 2016, p. 10-11)

“UNAMA continued to document the highest levels of civilian casualties in Kabul province, mainly from indiscriminate attacks in Kabul city. […] 88 per cent resulted from suicide and complex attacks carried out by Anti-Government Elements in Kabul city.” (UNAMA, 15 February 2018, p. 4)

In Kabul province, UNAMA documented 1,831 civilian casualties (479 deaths and 1,352 injured) between January and December 2017, a 4 per cent increase compared to the year 2016. The leading cause for civilian casualties in the province were suicide and complex attacks, followed by improvised explosive devices (IEDs) and targeted/deliberate killings. (UNAMA, 15 February 2018, p. 67)

2.1. Timeline of incidents in Kabul since January 2017

For a timeline from January 2011 to December 2012 see the following archived version of this featured topic: http://www.ecoi.net/local_link/249674/360146_en.html

For a timeline from January 2013 to December 2013 see the following archived version of this featured topic: http://www.ecoi.net/local_link/270108/385159_en.html

For a timeline from January 2014 to December 2014 see the following archived version of this featured topic: http://www.ecoi.net/local_link/304849/428111_en.html

For a timeline from January 2015 to December 2015, see the following archived version of this featured topic: https://www.ecoi.net/local_link/335466/464119_en.html

For a timeline from January 2016 to December 2016, see the following archived version of this featured topic: https://www.ecoi.net/en/document/1421882.html

MAY 2018

“On Wenednesday, May 9, three explosions and gunfire were reported shortly before 13:00 (local time) in the center of Kabul. According to initial reports, two attacks were carried out by three suicide bombers in two different police stations. One explosion is attributed to a suicide bomber at the entrance of the PD13 police headquarters in the Dasht-e Barchi area, while two other suicide bombers struck less than 20 minutes later in the PD10 in the Shahr-e Naw area. Gunfire has also been reported in the above areas. At least six individuals have been injured.” (GardaWorld, 9 May 2018)[xvii]

“Afghan authorities say police shot dead a suicide bomber on May 7 as he was apparently preparing to attack an outdoor blood-donor facility in central Kabul.” (RFE/RL, 7 May 2018)

APRIL 2018

“On Monday, April 30, dual suicide bombing attacks in Kabul killed at least 29 people and wounded over 49 others. Islamic State-Khorasan Province (IS-KP) claimed responsibility for the attacks.” (GardaWorld, 1 May 2018) “[T]he Afghan Journalists Center (AFCJ) said at least nine journalists died in the April 30 attacks” (RFE/RL, 30 April 2018). “[F]our police officers […] were among the dead, officials say. So far, 45 people have been reported injured” (BBC News, 30 April 2018).

“A suicide bomb attack at a voter registration centre in the Afghan capital Kabul has killed at least 57 people, officials say. The dead include 21 women and five children, killed when the blast hit the queue outside. A further 119 people were injured. The Islamic State group (IS) said it had carried out the attack” (BBC News, 22 April 2018). “[O]n April 24, the Health Ministry raised the death toll from an April 22 suicide bombing by the extremist group Islamic State (IS) in Kabul to 60, after three more victims died in the hospital” (RFE/RL, 24 April 2018). According to a later GardaWorld report 69 people were killed and 120 others were wounded in the aforementioned attack. (GardaWorld, 1 May 2018)

MARCH 2018

“Afghan officials say a bomb that exploded on March 24 near a protest site in Kabul has killed one person and wounded 13 others. The sit-in camp was started earlier in March by Afghans who support Pakistani Pashtuns who are demonstrating in Islamabad against what they call "an encounter killing" by Pakistani police.” (RFE/RL, 24 March 2018)

“At least 31 people have been killed and 65 wounded in a suspected suicide bomb attack near a shrine in the Afghan capital Kabul [on 21 March], officials say. Initial reports suggest the bomber attacked a crowd of hundreds of people who had gathered to celebrate the start of Nowruz, the New Year festival. Many in the crowd were minority Shia. Reports say the number killed may rise. The Islamic State (IS) group claimed the bombing.” (BBC News, 21 March 2018) In a later report GardaWorld raised the death toll to 33. (GardaWorld 1 May 2018)

“Afghan officials say at least three people have been killed and two others wounded in a suicide car-bomb attack that apparently targeted a foreign security company in Kabul. The Taliban claimed responsibility for the blast that hit the Despechari area in the east of the Afghan capital in the morning of March 17.” (RFE/RL, 17 March 2018)

“An Islamic State (IS) suicide bomber blew himself up in Kabul's Shi'ite area on March 9, killing at least nine people, officials said. One police officer was among those killed in the attack […] Afghan Interior Ministry deputy spokesperson Nusrat Rahimi told RFE/RL that at least nine people were killed and 18 others were wounded in the attack. The IS group in a statement posted on an IS-affiliated website said it was behind the Kabul attack.” (RFE/RL, 9 March 2018)

“A suspected suicide bomb attack in an eastern district of Kabul on March 2 killed a 6-year-old girl and wounded 14 other people, Afghan officials said. Interior Ministry spokesman Najib Danish told RFE/RL's Radio Free Afghanistan that the blast was ‘a car bombing targeting a foreign forces’ convoy in the Qabel Bay district of the Afghan capital. […] No more details were immediately available. No one has yet claimed responsibility for the bombing.” (RFE/RL, 2 March 2018)

FEBRUARY 2018

“The Afghan Interior Ministry says a former lawmaker and his bodyguard were gunned down in the capital, Kabul. Interior Ministry spokesman Najib Danish said Rafiullah Gul Afghan and his bodyguard were shot dead late February 24 when gunmen opened fire on their vehicle in the northern Kabul neighborhood of Khair Khana. Danish said the attackers escaped the scene of the crime and an investigation had been launched into the killings. […] No group has claimed responsibility for the attack.” (RFE/RL, 25 February 2018)

“A suicide attack in the capital Kabul left at least three security officers dead. […] In Kabul, a suicide bomber detonated his explosives in an area dotted with key diplomatic buildings. "I was driving nearby when I heard a big explosion, the windows of my car were smashed. I saw several wounded people on the street near me," a witness told Afghan channel Tolonews TV.

Jihadist group Islamic State said it carried out the attack, Reuters reported.” (BBC News, 24 February 2018)

JANUARY 2018

“The Afghan Defense Ministry says militants struck an army compound near the country’s main military academy in Kabul, killing at least 11 soldiers and wounding 16 others. The Islamic State (IS) militant group claimed responsibility for the January 29 attack through its Amaq news agency.” (RFE/RL, 29 January 2018)

“A suicide bombing has killed at least 95 people and injured 158 others in the centre of Afghanistan's capital, Kabul, officials say. Attackers drove an ambulance laden with explosives past a police checkpoint in a secure zone, home to government offices and foreign embassies. The Taliban have said they carried out the attack, the deadliest for months.” (BBC News, 28 January 2018)

“Interior Minister Wais Ahmad Barmak announced on Sunday afternoon at a joint security press conference that the death toll following Saturday’s deadly bombing in Kabul was now at 103 and 235 were wounded. He said many police officers were among the dead but did not give details. But he did say that among the wounded were 30 police officers.” (Tolo News, 28 January 2018)[xviii]

“At least 22 people have now been reported killed in a siege by gunmen at Kabul's Intercontinental Hotel, the health ministry says. The attack ended more than 12 hours after gunmen in army uniforms entered the hotel around 21:00 local time (16:30 GMT) on Saturday. The Taliban said their fighters were behind the attack. Sources told national news channel, Tolo News, that the death toll could be as high as 43. […] The gunmen - armed with rocket-propelled grenades as well as smaller weapons - took many of the guests hostage. […] Several guests were pictured using bed sheets to try to climb down from a top-floor balcony. All six attackers have reportedly been killed.” (BBC News, 22 January 2018)

“The UN Assistance Mission in Afghanistan (UNAMA) today releases its preliminary findings in to the suicide attack in Kabul on 4 January that killed 13 civilians and injured an additional 19. The attack, claimed by Islamic State, took place in the evening when the bomber detonated his body-borne improvised explosive device after the arrival of anti-riot police at a violent disturbance between security officials and shopkeepers that had been ongoing for several hours in the east of the capital. Twelve of the 13 slain were police officials, performing legitimate law enforcement functions of helping to restore order and safety for civilians during a violent incident.” (UNAMA, 7 January 2018)

DECEMBER 2017

“At least 41 people have been killed and more than 80 wounded in a suicide bomb attack in the Afghan capital, Kabul. A Shia cultural organisation was the target but the Afghan Voice news agency was also hit. So-called Islamic State said it was behind the attack. The interior ministry told the BBC an explosion at the Shia centre was followed by at least two more blasts.” (BBC News, 28 December 2017)

NOVEMBER 2017

“At least 11 people have been killed in a suicide attack on a Kabul rally by supporters of Mohammad Atta Noor, the powerful governor of Afghanistan's northern Balkh Province. Noor, an outspoken critic of President Ashraf Ghani's national-unity government and a former factional militia leader in the anti-Taliban Northern Alliance, was not attending the November 16 rally at the time of the attack. Kabul police told RFE/RL that at least nine police officers and two civilians were among those killed in the suicide bombing. Police said at least seven officers were injured in the blast.” (RFE/RL, 16 November 2017)

“An Afghan television station has returned to air just hours after an attack by militants left at least one staff member dead. Gunmen disguised as police officers stormed the Shamshad TV building in the Afghan capital Kabul. So-called Islamic State later said it was behind the attack. But soon after Afghan security forces brought the raid under control, a Shamshad anchor was back on the channel, reporting on the assault. At least three attackers were involved, armed with guns and grenades. The station said one blew himself up at the entrance gate while another went up to the roof to fire at security forces.” (BBC News, 7 November 2017)

OCTOBER 2017

“At least four people have been killed and 13 injured in a suicide attack in central Kabul, Afghan officials say. A spokesman for Kabul police told the BBC the bomber was thought to be as young as 12 or 13. The so-called Islamic State has said it was behind the attack.” (BBC News, 31 October 2017)

„At least 15 military cadets have been killed in a suicide attack in Kabul, Afghan officials say, bringing the death toll of a week of attacks by various militant groups to around 200.

Defence ministry spokesman Dawlat Waziri said four others were wounded in the explosion at the gates of Marshal Fahim military academy, as they were leaving by minibus.

The bomber was on foot. The Taliban have said they carried out the attack.” (BBC News, 21 October 2017)

“The October 20 attacks targeted a Shi'ite mosque in the capital, Kabul, and a Sunni mosque in the central Afghan province of Ghor. An Afghan Interior Ministry spokesman said that the death toll in the Kabul attack had risen to at least 56 people. At least 55 people were also injured after a suicide bomber blew himself up as worshippers were gathering for prayers at the Imam Zaman mosque in the western Dasht-e-Barchi section of the capital. The extremist group Islamic State claimed responsibility for the attack in Kabul.” (RFE/RL, 21 October 2017)

SEPTEMBER 2017

“A suicide bomber has killed at least five people near a Shia mosque in Kabul ahead of the major religious commemoration of Ashura. The attacker disguised himself as a shepherd in order to approach the mosque, Kabul police's criminal investigative director told AFP.

‘The bomber was grazing a herd of sheep and before reaching his target he detonated,’ General Salim Almas said. So-called Islamic State (IS) said it was behind the attack.

At least 20 people were injured.” (BBC News, 29 September 2017)

“A US air strike against militants in the Afghan capital Kabul caused civilian casualties after a missile malfunctioned, officials said. The strike was in support of Afghan troops fighting insurgents who attacked Kabul airport with rockets shortly after US Defence Secretary Jim Mattis arrived on a visit. It is not clear how many civilians were killed or injured.” (BBC News, 27 September 2017)

“Afghan security officials say at least three civilians were wounded on September 24 when a suicide car bomber attacked a Danish military convoy from the NATO-led international mission in Kabul. […] A Taliban spokesman said a Taliban fighter carried out the attack, claiming up to 16 U.S. soldiers were killed or injured.” (RFE/RL, 24 September 2017)

“A Finnish aid worker kidnapped in Afghanistan in May has been freed, Finland's foreign ministry says.” (BBC News, 14 September 2017)

“At least three people were killed when a suicide bomber blew himself up while attempting to enter a cricket stadium in the Afghan capital, Kabul, officials say. Police said the September 13 blast also injured at least seven people near the Kabul International Cricket Stadium, where hundreds of fans were watching a tournament involving both Afghan and foreign players.” (RFE/RL, 13 September 2017)

AUGUST 2017

“Afghan officials say a suicide bomber has blown himself up at a bank in the center of Kabul, killing at least five people and wounding eight others. […] The Taliban claimed responsibility for the attack, saying it had targeted security-forces personnel withdrawing their salaries.” (RFE/RL, 29 August 2017)

“Suicide bombers and gunmen, some dressed in police uniforms, attacked a mosque in Kabul during prayers on Friday, killing more than 40 people and wounding more than 100, according to mosque leaders. Many of the victims were women trapped on the mosque's second floor. The United Nations put the preliminary toll at 20 civilians killed and more than 30 wounded, while the Interior Ministry said 28 people died and 50 were wounded.” (Thomson Reuters, 26 August 2017)[xix]

JULY 2017

“Afghan security forces battled gunmen following a suicide attack outside the Iraqi embassy in the capital, Kabul. A bomber blew himself up at the embassy's gate, then three other attackers entered the compound, the Afghan interior ministry said. Two Afghan embassy employees were killed, and three people, including a police officer, were injured, a spokesperson told the BBC. So-called Islamic State (IS) said it carried out the attack. After a gunfight lasting several hours, Afghan authorities said the attack was over and all the assailants had been killed.” (BBC News, 31 July 2017)

“Police in the Afghan capital, Kabul, have opened fire on anti-government protesters, killing at least one person, officials say. The authorities moved in early on Tuesday to break up a makeshift protest camp in the city centre. Several others were injured. Protests began almost three weeks ago, after a massive vehicle bomb in the city centre left more than 150 dead. Demonstrators accuse the government of failing to provide security.” (BBC News, 20 June 2017)

JUNE 2017

Authorities in Afghanistan say a bomb and gun attack on a Shi'ite mosque in Kabul has killed five people. The extremist group Islamic State (IS) claimed responsibility for the June 15 attack. Deputy Interior Minister Murad Ali Murad said that two bombers carried it out and that six people were wounded in addition to the five dead.” (RFE/RL, 15 June 2017)

“On Saturday 3 June 2017, with people still reeling from the events of the day before, debates on whether to continue and possibly escalate the demonstrations were ongoing. Afghan police and intelligence officials however urged Kabul’s inhabitants to stay indoors, citing a threat of possible attacks that could target large gatherings of people […]. There were no demonstrations, but people did gather for the funerals.

One of the main funerals, attended by leading politicians (mainly but not exclusively from Jamiat), was the one of Ezadyar’s son. It took place at the same cemetery where former Jamiati leader Marshal Fahim was buried, in Kabul’s northern Saray-e Shamali area. While the mourners lined up for prayers, three explosions tore through the second or third row (see dramatic footage here), killing at least 20 and injuring 119. According to the NDS the attackers had used explosive-rigged shoes.” (Van Bijlert/ Ruttig, 4 June 2017)[xx]

“On 1 June 2017, in an initial response, dozens of mainly young Kabulis gathered at the blast site for a vigil. Among other slogans, the protestors demanded the execution of ‘Daesh prisoners.’ […] When demonstrators returned the following day, on 2 June 2017, in large numbers, the mood was more much tense and anti-government, and there was an array of agendas on display. There were calls for the government to resign in favour of an interim government. […] At least part of the crowd wanted to march on to the presidential palace; they were stopped by the police which was out in the streets in strength. The situation turned tense as the security forces used water cannons, tear gas and batons and, at some point, live ammunition, killing a number of protestors. […] The police chief alleged that protesters had been carrying weapons and had fired at the police, wounding four officers. […] One of the dead was Salem Ezadyar, the son of a leading Jamiati politician and current deputy chairman of the Meshrano Jirga, or Senate.” (Van Bijlert/ Ruttig, 4 June 2017)

MAY 2017

“The Afghan government has raised the death toll from a huge truck-bomb blast in the center of Kabul to 90. The Afghan government's media center said 400 people were also wounded in the May 31 explosion, which ripped through Kabul's diplomatic quarter at the peak of the morning rush hour during the holy month of Ramadan, shattering windows far from the site and sending black smoke into the sky. The Health Ministry warned that the toll would continue to rise as more bodies were pulled from the debris.” (RFE/RL, 31 May 2017)

“As a result, not only police and security company personnel that manned the nearby check-post, but large numbers of Afghan civilians were harmed – an estimated 90 people killed and further 460 injured, some so badly that it will affect them for the rests of their lives. […]

There was no claim of responsibility for the attack, from neither the Taleban or Daesh’s local ‘Khorasan’ chapter (ISKP), but the Afghan intelligence (NDS), already on the same evening, accused the Haqqani network of having organised the blast, in cooperation with the Pakistani intelligence service, the ISI […].” (Van Bijlert/ Ruttig, 4 June 2017)

“Gunmen in the Afghan capital Kabul have attacked a guesthouse, killing a German woman and beheading an Afghan guard. The attackers stormed a guesthouse run by a Swedish NGO, Operation Mercy, at about 23:30 (19:00 GMT) on Saturday, the Afghan interior ministry said. A second woman, from Finland, is missing and has possibly been kidnapped, the ministry said.” (BBC News, 21 May 2017)

“A suicide attack on a convoy belonging to the Nato mission in Afghanistan has killed at least eight people in Kabul, officials say. The victims were all civilians, a government spokesman said. About 25 other people were injured, including three US service members. The attack on the group of military vehicles happened next to the US embassy during the morning rush hour. So-called Islamic State (IS) said it was behind the attack.” (BBC News, 3 May 2017)

APRIL 2017

“At least five people have been killed and several others injured in a suicide bombing in Kabul, the Afghan Interior Ministry says. The blast occurred near the Defense Ministry compound and other government institutions on April 11, when thousands of ministry staff were leaving their offices for the day. A Defense Ministry spokesman was quoted as saying the victims included both civilians and members of the Afghan security forces. The spokesman also said the target appeared to be a police post. The Islamic State (IS) extremist group claimed the attack through its unofficial news agency, Amaq, saying the bomber targeted a checkpoint.” (RFE/RL, 12 April 2017)

MARCH 2017

“Afghan officials say the death toll in an attack on a military hospital in Kabul has risen to 49. Salim Rassouli, director of Kabul hospitals, said on March 9 that 49 people were killed in the attack on the Sardar Mohammad Khan military hospital on March 8, and at least 63 wounded. The extremist group Islamic State (IS) claimed responsibility for the attack in which gunmen dressed as health workers shot doctors, patients, and visitors at the 400-bed hospital. Health Ministry spokesman Qamaruddin Sediqi confirmed the death toll of 49 but put the number of people wounded at 76. Other officials said 90 people were wounded.” (RFE/RL, 9 March 2017)

“Almost simultaneous attacks in Kabul have left at least 16 people dead and 44 injured, the health ministry says. The two suicide attacks took place at about midday local time (07:30 GMT) on Wenednesday, targeting a police station and intelligence agency offices. Taliban spokesman Zabihullah Mujahid claimed responsibility for the attacks.” (BBC News, 1 March 2017)

FEBRUARY 2017

“At least 20 people have been killed in a suicide bombing at Afghanistan's Supreme Court in Kabul, officials say. The government said 41 people were injured, 10 of them critically. All of the casualties are civilians. The bomber targeted the car park of the court compound as employees were leaving to go home, reports say. There was no immediate claim for the attack, which follows a number of deadly bombings by the Taliban and other militants in recent months” (BBC News, 7 Februar 2017). “Islamic State claimed responsibility on Wenednesday for a suicide attack that killed at least 22 people outside Afghanistan's Supreme Court. The bomber, identified as Abu Bakr Altajiki by the militant group, detonated an explosive belt as court employees were leaving work in downtown Kabul on Tuesday evening.” (Reuters, 8 February 2017)

JANUARY 2017

“Afghan officials say twin bombings near parliament in Kabul killed at least 38 people on January 10, while a powerful blast at a government guesthouse in southern Kandahar left at least seven dead, including five diplomats from the United Arab Emirates. The initial blast in Kabul struck about 4 p.m. as employees were leaving a compound of government and legislative offices, Interior Ministry spokesman Sadiq Sadiqi said. Sadiqi told RFE/RL’s Radio Free Afghanistan that a suicide bomber blew himself up, followed by a car bomb in the same area in "what appears to have been a coordinated attack." The second explosion occurred after security forces had arrived at the scene. According to some reports, another vehicle with explosives was stopped by security forces near the area. Health officials say more than 70 people were wounded in the bombings, which were claimed by the Taliban.” (RFE/RL, 11 January 2017)

3. Sources

(all links accessed 23 May 2018)



[i] The US Congressional Research Service (CRS) is a public policy research arm of the US Congress.

[ii] The UN General Assembly (UNGA) is one of the six principal organs of the United Nations and the only one in which all member nations have equal representation.

[iii] Human Rights Watch (HRW) is a US-based international non-governmental organization that conducts research and advocacy on human rights.

[iv] The Office of the Special Inspector General for Afghanistan Reconstruction (SIGAR) is a US government body that provides oversight on reconstruction efforts in Afghanistan.

[v] The UN Assistance Mission in Afghanistan (UNAMA) is a political UN mission established on 28 March 2002 by United Nations Security Council Resolution 1401.

[vi] The Office of the United Nations High Commissioner for Refugees (UNHCR) is a United Nations agency with the mandate to protect and support refugees and assist in their voluntary repatriation, local integration, or resettlement to a third country.

[vii] Pajhwok Afghan News (PAN) is an independent news agency headquartered in Kabul.

[viii] Radio Free Europe/Radio Liberty (RFE/RL) is a US government-funded broadcasting organisation that provides news, information, and analysis to countries in Eastern Europe, Central Asia and the Middle East.

[ix] Friederike Stahlmann is a researcher at the Max Planck Institute for Social Anthropology (Germany) with a focus on Afghanistan.

[x] Das USDOS ist das US-amerikanische Außenministerium.

[xi] The International Crisis Group (ICG) is a Brussels-based transnational non-profit, non-governmental organization that carries out field research on violent conflict and advances policies to prevent, mitigate or resolve conflict.

[xii] The Norwegian Country of Origin Information Center Landinfo is an independent body within the Norwegian immigration authorities that provides COI services to various actors within Norway’s immigration authorities.

[xiii] Antonio Giustozzi is an Afghanistan scholar and Visiting Professor in the Department of War Studies of King’s College London.

[xiv] Borhan Osman is an analyst for the Afghanistan Analysts Network (AAN), an independent non-profit policy research organisation headquartered in Kabul which provides analysis on Afghanistan and its surrounding region.

[xv] The Jamestown Foundation (JF) is an independent, nonpartisan, nonprofit organization that provides information on terrorism, the former Soviet republics, Chechnya, China, and North Korea.

[xvi] The British Broadcasting Corporation (BBC) is a British public service broadcaster headquartered in London.

[xvii] GardaWorld is an internationally operating private security firm headquartered in Canada.

[xviii] Tolo News is an Afghan news and current affairs broadcaster.

[xix] Thomson Reuters is a New York and Toronto-based multinational mass media and information firm.

[xx] Martine van Bijlert and Thomas Ruttig are co-directors of the Afghanistan Analysts Network (AAN).

This featured topic was prepared after researching solely on ecoi.net and within time constraints. It is meant to offer an overview on an issue and is not, and does not purport to be, conclusive as to the merit of any particular claim to refugee status, asylum or other form of international protection. Chronologies are not intended to be exhaustive. Every quotation comes from a document available on ecoi.net and is referred to with a hyperlink to the respective document on ecoi.net.