ecoi.net featured topic on Afghanistan: General Security Situation in Afghanistan and Events in Kabul

Note: English version below

Die ecoi.net-Themendossiers bieten einen Überblick zu einem ausgewählten Thema. Das Themendossier Afghanistan behandelt die allgemeine Sicherheitslage im Land und sicherheitsrelevante Ereignisse in Kabul seit Jänner 2011. Alle verwendeten Informationen stammen aus Quellen, die auf ecoi.net verfügbar sind, und werden von ACCORD zusammengefasst.

Archivversion - letzte Aktualisierung: 16. November 2016. Aktualisierte Fassungen dieses Themendossiers finden Sie auf der entsprechenden Länderseite von ecoi.net.

1- Allgemeine Sicherheitslage in Afghanistan


Afghanistan ist eine islamische Republik (USDOS, 8. April 2011, Introduction)[i]. Nach Schätzungen der US-Regierung vom Juli 2015 liegt die Einwohnerzahl des Landes bei 32,6 Millionen (USDOS, 10. August 2016, Section 1).

Das US-amerikanische Congressional Research Service (CRS)[ii] bezeichnet Afghanistan als Schauplatz jahrzehntelanger kriegerischer Auseinandersetzungen, die zu 2 Millionen Toten und 700.000 verwitweten oder verwaisten Personen geführt haben. Rund eine Million afghanische Kinder werden in Flüchtlingslagern außerhalb Afghanistans großgezogen. Obwohl dem CRS zufolge mittlerweile rund 3,5 Millionen afghanische Flüchtlinge zurückgekehrt sind, befindet sich eine vergleichbar große Zahl weiterhin außerhalb Afghanistans (CRS, 6. Juni 2016, S. 54).

Staatliche und nicht-staatliche Akteure



Afghanische Regierung und Sicherheitskräfte

Die deutsche Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS)[iii] geht in einem Bericht vom Jänner 2015 wie folgt auf die afghanischen Sicherheitskräfte ein:
“Die generelle Sicherheitsarchitektur impliziert für den afghanischen Staat grundlegende Probleme. Die drei großen Sicherheitsinstitutionen Armee, Polizei und Geheimdienst weisen überschneidende Kompetenzen und Verantwortlichkeiten auf. Sie verfügen über Einheiten, die für den Einsatz im Innern und den Kampf gegen die Aufstandsbewegung strukturiert, ausgebildet und ausgerüstet wurden. Zudem nehmen alle drei neben der Aufstandsbekämpfung auch Polizeiaufgaben war und verfügen über im Inland tätige, nachrichtendienstlich arbeitende Abteilungen. Dies ist Ursache für erhebliche Rivalitäten, die sich längst zu einem Kampf um Ressourcen, Anerkennung und – vor dem Hintergrund absehbarer Etatkürzungen – einer langfristigen Daseinsberechtigung ausgeweitet haben.

Im Verlauf des Jahres 2012 gelang es der ISAF [International Security Assistance Force] und der afghanischen Regierung, den personellen Aufwuchs von Armee und Polizei abzuschließen und die vorgesehene Obergrenze von etwa 352.000 Soldaten und Polizisten zu erreichen. Dieser Erfolg wird jedoch von der Tatsache getrübt, dass die ANSF [Afghan National Security Forces] aufgrund von Verlusten, Desertion und Nichtverlängerung von Dienstverhältnissen jährlich zwischen einem Viertel und einem Drittel ihres Personals ersetzen müssen. Eine gemeinsame Identität und ein stärkerer innerer Zusammenhalt der einzelnen Einheiten können somit in den neu aufgestellten Streitkräften nur schwer entstehen. Zusätzlich werden auch die Anstrengungen der internationalen Gemeinschaft beeinträchtigt, durch Aus- und Fortbildung die Qualität des afghanischen Sicherheitspersonals zu heben. Die Tatsache, dass der ehemalige Präsident die Taliban seit 2009 wiederholt als ‚Brüder‘ bezeichnet hatte, hat das Feindbild der ANSF verwässert. Wie sollten sich in dieser Lage Soldaten und Polizisten, die regelmäßig Zeuge von Korruption und Amtsmissbrauch ihrer Vorgesetzten wurden und deren Oberbefehlshaber die feindlichen Kämpfer als ‚Brüder‘ bezeichneten, mit dem Staat und seinen Institutionen identifizieren? Hinzu kommen finanzielle Aspekte. Angesichts einer geringen Besoldung, die dem Risiko, getötet oder schwer verwundet zu werden, sowie einer unzureichenden medizinischen Versorgung, nicht gerecht werden konnte, waren Moral und Motivation vieler ANSF-Angehöriger, vor allem der niederen Dienstränge, lange Zeit sehr schwach ausgeprägt. Die neue Regierung in Kabul unter Ashraf Ghani und Abdullah Abdullah hat bereits im Herbst 2014 bei mehreren Truppenbesuchen auf diese Situation reagiert, um das innere Gefüge der ANSF zu stärken.

Dennoch hat sich die Qualität der afghanischen Sicherheitskräfte in den vergangenen Jahren stetig erhöht, was zu Erfolgen im Kampf gegen die Aufstandsbewegung und somit auch zu einem höheren Ansehen der Soldaten und Polizisten in der Zivilbevölkerung geführt hat.“ (KAS, Jänner 2015, S. 90-91)

Das Central Asia-Caucasus Institute (CACI)[iv] schreibt in einem Artikel vom Oktober 2015, dass sich die afghanischen Sicherheitskräfte seit Dezember 2014, dem Ende der ISAF-Kampfmission, bei direkten Konfrontationen mit den Taliban einigermaßen gut geschlagen haben. Bei der Verteidigung von Kundus versagten sie jedoch auf ganzer Linie. So gelang es 7.000 Sicherheitskräften nicht, die Stadt gegen einen Angriff von einigen wenigen hundert Taliban-Kämpfern zu schützen. Laut dem CACI offenbart dies die Schwäche der afghanischen Sicherheitskräfte bei Kämpfen in städtischen Gebieten. ExpertInnen zufolge war die Eroberung Kundus’ nicht so sehr das Ergebnis der Kampffähigkeiten der Taliban als vielmehr des Versagens der Sicherheitskräfte, einer schlechten Führung und einer geringen Moral. (CACI, 15. Oktober 2015)

Der UNO-Generalsekretär bemerkt in einem Bericht an die UNO-Generalversammlung (UN General Assembly, UNGA)[v] vom März 2016, dass Berichten zufolge im Jahr 2015 ein deutlicher Anstieg an Verlusten bei den afghanischen Streit- bzw. Sicherheitskräften zu verzeichnen war. Zentrale Probleme, darunter solche bei der Rekrutierung, hoher personeller Schwund und Unzulänglichkeiten bei Logistik, Planung, Luftunterstützung und Koordinierung behindern die Sicherheitskräfte daran, der Bedrohung durch nichtstaatliche Akteure effektiv zu begegnen. Die Nachhaltigkeit der Sicherheitskräfte sei insbesondere angesichts unzureichender Rekrutierungen und der hohen Schwundrate fraglich. (UNGA, 7. März 2016, S. 5)

Die Afghanistan Research and Evaluation Unit (AREU)[vi] schreibt in einem Bericht vom März 2016, dass die Afghanische Nationalarmee (Afghan National Army, ANA) im Jahr 2015 dramatische Verluste erleiden musste und sich erstmals mit ernsthaften Problemen bei der Rekrutierung neuer SoldatInnen konfrontiert sieht. Die Armee erlebte zudem ein Wiederkommen des Phänomens des „ghost soldiering“ (Anm.: Soldaten im aktiven Dienst, die ihren Dienst de facto nicht ausüben), das bis 2010 zum Großteil als eingedämmt galt. Gegen November 2015 waren Einheiten der Armee, die den Kampfhandlungen besonders ausgesetzt waren, stark dezimiert und unterbesetzt. Nach dem Abzug von Ausbildnern und Beratern aus den taktischen Einheiten der ANA im Jahr 2014 wurden eine Reihe von Schwächen in den Bereichen Logistik, Planung, Beschaffung, Ausrüstungswartung und Verwaltung offenkundig. Aufgrund dieser Probleme ist die ANA trotz der Tatsache, dass sie im Großen und Ganzen weiterhin die Kontrolle über die wichtigsten Autobahnen im Land innehat, weniger mobil als die Aufständischen. Eine Evaluierung der taktischen Leistungsfähigkeit der ANA im Gefecht gestaltet sich mangels verlässlicher Informationen schwierig. Allerdings räumen Quellen sowohl aus dem Verteidigungsministerium als auch aus der ANA selbst ein, dass die Armee unter einem ernstzunehmenden Führungsproblem leidet. So unterliegen Besetzungen ranghoher Posten starkem politischem Einfluss, was häufig zur Ernennung inkompetenter Kommandeure führt. (AREU, März 2016, S. 1)

Das US-Verteidigungsministerium (USDOD)[vii] schreibt in einem Bericht vom Juni 2016, dass sich die afghanischen Sicherheits- und Streitkräfte (ANDSF) derzeit in manchen Situationen als fähig erweisen, während in anderen Kontexten noch Verbesserungsbedarf besteht. Insgesamt ist eine fortwährende Verbesserung ihrer Leistungsfähigkeit zu beobachten. War die Leistungsbilanz der ANDSF im Jahr 2015 gemischt und unausgeglichen, verbesserte sich ihre Leistungsfähigkeit in der ersten Hälfte 2016 gegenüber Ende 2015. Dies lag zum einen an der Umsetzung einer nachhaltigen Sicherheitsstrategie zur besseren Zuweisung von Kampfeinheiten in die jeweiligen Landesteile, zum anderen an der Einbeziehung von Erfahrungen aus dem ersten Jahr der von der Nato geleiteten Resolute Support (RS)-Mission zur Ausbildung, Beratung und Unterstützung der ANDSF.
Die ANDSF seien in ihrer Leistungsfähigkeit gegenüber den Aufständischen erheblich im Vorteil. Allerdings hätten unter anderem reaktive Strategien und Truppenzuweisungen sowie mangelnde Kapazitäten bei Luftwaffe, kombiniertem Einsatz von Waffen, der Sammlung und Verteilung sicherheitsrelevanter Informationen und Nachhaltigkeit eine raschere Verbesserung der Fähigkeit der ANDSF zur Aufrechterhaltung von Sicherheit und Stabilität verhindert. (USDOD, June 2016, p. 3)

Der UNO-Generalsekretär hält in einem Bericht an die UNO-Generalversammlung (UNGA) vom September 2016 fest dass die afghanischen Sicherheitskräfte einige Fortschritte bei der Erhöhung ihrer Kapazitäten in der Luft erzielt und Operationen in Kundus größere taktische Flexibilität gezeigt hätten. Indes bestehen erhebliche Unzulänglichkeiten in den Bereichen Kommando und Kontrolle, Führung und Logistik fort. Berichten zufolge ist seit Juni 2016 eine Zunahme an Verlusten bei den Sicherheitskräften (insbesondere von Todesfällen bei Einsätzen) zu verzeichnen. Zudem bleibt angesichts der hohen Schwundraten weiterhin fraglich, wie nachhaltig die Kapazitäten der Sicherheitskräfte sind. Zwar werden die Rekrutierungsziele erfüllt, jedoch seien die Raten des Wiedereintritts und des Verbleibs von Personal niedrig und müssen erhöht werden, um den durch Verluste und Desertionen verursachten Schwund auszugleichen. (UN General Assembly, 7. September 2016, p. 5)

Wie Freedom House[viii] erwähnt, sind Korruption, Vetternwirtschaft und Klientelismus weiterhin auf allen Regierungsebenen weit verbreitet. (Freedom House, 28. Jänner 2015)

Präsidentschaftswahl 2014

Der UNO-Generalsekretär erwähnt in einem Bericht an die UNO-Generalversammlung (UN General Assembly, UNGA), dass keiner der Kandidaten bei der Präsidentschaftswahl vom 5. April 2014 mehr als 50 Prozent der Stimmen erhalten hat und deshalb am 14. Juni 2014 eine Stichwahl zwischen den beiden Führenden, Abdullah Abdullah und Ashraf Ghani, abgehalten wurde (UNGA, 9. September 2014, S. 2). Ghani wurde schließlich zum Sieger der Stichwahl erklärt, nachdem das Ergebnis wegen Befürchtungen, Mutmaßungen über Wahlbetrug könnten zu Gewalt führen, tagelang geheim gehalten worden war. In einem Abkommen über eine „Einheitsregierung“ wurde vereinbart, dass Abdullah den Posten eines „Geschäftsführers“ der Regierung, vergleichbar mit der Funktion eines Ministerpräsidenten, übernehmen soll. Wie Agence France-Presse (AFP)[ix] anführt, hatten vor der Verkündung des Ergebnisses sowohl Ghani als auch Abdullah den Sieg für sich beansprucht und so das Land in eine politische Krise gestürzt. Laut AFP wurde die Wahl von weitverbreitetem Betrug überschattet (AFP, 26. September 2014).

Aufständische Gruppen

Die Unterstützungsmission der Vereinten Nationen in Afghanistan (UN Assistance Mission in Afghanistan, UNAMA)[x] verwendet in ihren Berichten den Begriff „regierungsfeindliche Elemente“ für alle Einzelpersonen und bewaffneten Gruppen, die sich am bewaffneten Konflikt oder bewaffneten Widerstand gegen die afghanische Regierung und/oder die internationalen Truppen beteiligen. Dazu zählen unter anderem die Taliban, das Haqqani-Netzwerk, Hezb-e-Islami, die Islamische Bewegung Usbekistans, die Islamische Dschihad-Union, Laschkar-e-Taiba, Jaish-e Mohammed sowie Gruppen, die als „Daesh“ (arabisches Akronym für den Islamischen Staat, Anm. ACCORD) identifiziert werden. (UNAMA, August 2015, S. 2, Fußnote 5)

Taliban

Das norwegische Herkunftsländerinformationszentrum Landinfo[xi] beschreibt die Taliban als eine Dachorganisation verschiedener, miteinander lose verbundener aufständischer Gruppen. Unter diesen befinden sich mehr oder weniger autonome Gruppen mit unterschiedlichen Graden von Loyalität zu der Taliban-Führung und zur Idee des sogenannten Islamischen Emirats Afghanistan. Die Taliban haben eine hierarchische Organisationsstruktur, an deren Spitze ein Amir ul-Muminin (Commander of the Faithful) steht. Dieser gibt moralische, religiöse und politische Erklärungen ab, hat die Aufsicht über Richter, Gerichte und politische Ausschüsse der Taliban, ernennt Schattengouverneure und hat das Kommando über die militärische Organisation inne. (Landinfo, 13. Mai 2016, S. 4)

Laut CRS bilden die Taliban nach wie vor den Kern der Widerstandsbewegung. Bis zu dessen Tod im Jahr 2013 wurde die Bewegung von Mullah Omar angeführt. Dessen Nachfolge, die in einem von einigen hochrangigen Taliban-Mitgliedern immer noch nicht anerkannten Selektionsprozess bestimmt wurde, traten Achtar Mohammad Mansur sowie zwei Stellvertreter an. (CRS, 6. Juni 2016, S. 18-19)

Thomas Ruttig[xii] vom Afghanistan Analysts Network (AAN) schreibt in einem Artikel vom Februar 2016, dass Berichte, denen zufolge Achtar Mohammad Mansur bei einem Schusswechsel Anfang Dezember 2015 ums Leben gekommen sei, sich offenbar als falsch erwiesen haben (Ruttig, 10. Februar 2016).

Im Mai 2016 berichtet die BBC[xiii], dass die Taliban bestätigten, dass Mansour in Pakistan
getötet worden war BBC News, 25. Mai 2016

Borhan Osman[xiv] vom Afghanistan Analysts Network (AAN) schreibt, dass die Taliban wenige Tage nach Mansours Tod Mullah Haibatullah zu ihrem neuen Amir ul-Muminin ernannten. Mullah Haibatullahs Stellvertreter sind Mullah Yaqub (Sohn des ehemaligen Taliban-Anführers Mullah Omar) und Sirajuddin Haqqani. (Osman, 27. Mai 2016)

Wie das CRS weiters anführt, gehen die pakistanischen Taliban (Tehrik-e-Taliban Pakistan, TTP) vor allem gegen die pakistanische Regierung vor, unterstützen jedoch auch die afghanischen Taliban. (CRS, 6. Juni 2016, S. 18-19)

Hezb-e-Islami

Ein weiterer bedeutender Anführer von Aufständischen ist Gulbuddin Hekmatyar, der die Hezb-e-Islami-Gulbuddin (HIG) anführt. Die HIG ist gegenwärtig ideologisch und politisch mit den Taliban verbündet, auch wenn es gelegentlich zu Konfrontationen mit Mitgliedern der Taliban in den Gebieten, in denen die HIG am aktivsten ist (nördlich und östlich von Kabul gelegene Provinzen), gekommen ist. Dem CRS zufolge wird die HIG weithin nicht als wichtiger Faktor auf dem Kampffeld Afghanistan erachtet und hat sich bislang hauptsächlich auf öffentlichkeitswirksame Angriffe („high-profile attacks“) fokussiert. (CRS, 6. Juni 2016, S. 22)

Ende September 2016 berichtet Osman Borhan vom Afghanistan Analysts Network (AAN), dass ein Friedensabkommen zwischen Hekmatyar und dem afghanischen Präsidenten Ashraf Ghani abgeschlossen wurde. Allerdings ist es Osman zufolge unwahrscheinlich, dass das Abkommen einen deutlichen Rückgang des derzeitigen Gewaltlevels zur Folge haben wird, zumal die Hezb-e Islami derzeit so gut wie gar nicht mehr auf dem Schlachtfeld präsent ist. (Osman, 29 September 2016)

Haqqani Network

Als weitere aufständische Gruppe nennt das CRS das von Jalaludin Haqqani gegründete Haqqani-Netzwerk, das von US-amerikanischen Offiziellen oftmals als ein „entscheidender Wegbereiter“ für al-Qaida bezeichnet wird. Das Netzwerk verfügte während ihrer Hochzeit im Zeitraum von 2004 bis 2010 über rund 3.000 Kämpfer und Unterstützer, allerdings wird davon ausgegangen, dass diese Zahl gegenwärtig weit kleiner ist. Trotzdem ist das Netzwerk immer noch in der Lage, Operationen durchzuführen, darunter größere Bombenanschläge in Kabul und anderen Teilen Afghanistans. (CRS, 6. Juni 2016, S. 22-23)

Laut dem US-Außenministerium (USDOS) wird davon ausgegangen, dass das Haqqani-Netzwerk aus mehreren hundert Kernmitgliedern besteht, jedoch in der Lage ist, aus einem weitaus größeren Pool von bis zu 10.000 Kämpfern zu schöpfen. Das Netzwerk kooperiert eng mit den afghanischen Taliban sowie anderen Organisationen wie al-Qaida und Jaish-e Mohammad. Das Haqqani-Netzwerk ist entlang der afghanisch-pakistanischen Grenze und in großen Teilen Südostafghanistans, insbesondere in Loya Paktia, aktiv und hat zudem wiederholt Anschläge in Kabul durchgeführt. Die Führung dieser Gruppe hat ihre historische Machtbasis in den pakistanischen Stammesgebieten (USDOS, 2. Juni 2016, Chapter 6)

al-Qaida

Bezüglich der Präsenz von al-Qaida in Afghanistan schreibt das CRS, dass US-amerikanische Offizielle seit der Vertreibung der Gruppe aus ihrer Basis in Afghanistan im Jahr 2001 bis ins Jahr 2015 der Ansicht waren, dass al-Qaida nur über eine minimale Präsenz im Land verfügte (weniger als 100 Mitglieder) und dort, vor allen im Nordosten, hauptsächlich als Unterstützer anderer aufständischer Gruppen fungierte. Ende 2015 haben US-Spezialeinheiten und Einheiten der afghanischen Streit- und Sicherheitskräfte ein großes Trainingslager der al-Qaida in der Provinz Kandahar ausgehoben und zerstört. Dies weist darauf hin, dass die al-Qaida ihre Präsenz im Land ausgeweitet hat. So schätzten Kommandeure der US-Streitkräfte im April 2016 die Zahl von al-Qaida-Kämpfern in Afghanistan auf 100-300 Mann und sprachen von einer zunehmend engeren Beziehung zwischen al-Qaida und den Taliban. (CRS, 6. Juni 2016, S. 19)


Islamic Movement of Uzbekistan (IMU)

Die Islamische Bewegung Usbekistans (IMU) ist laut CRS eine militante Gruppe, deren Aktivitäten sich in erster Linie gegen die Regierung Usbekistans richten. In Afghanistan stand die IMU bislang mit der al-Qaida in Verbindung. In den vergangenen Monaten haben sich allerdings einige ihrer Kämpfer mit dem Ableger des Islamischen Staates (IS) in Afghanistan verbündet. Die IMU könnte allein in der Provinz Kundus über bis zu 300 Kämpfer verfügen und ist in praktisch allen nördlichen Provinzen des Landes aktiv. (CRS, 6. Juni 2016, S. 20)

Islamic State - Khorasan Province

Laut CRS zeigt sich seit Mitte 2014 in Afghanistan ein verstärkter Einfluss der Gruppe Islamischer Staat (IS), die hier den Namen „Provinz Chorasan im Islamischen Staat“ annahm. Auch die Bezeichung „Islamischer Staat im Irak und der Levante - Chorasan“ wird häufig verwendet. Nach Schätzungen von US-Kommandeuren könnten sich zwischen 1.000 und 3.000 Kämpfer dieser Gruppe in Afghanistan befinden. Medienberichten zufolge würden AfghanInnen die Praktiken der Taliban im Vergleich zum brutalen Vorgehen von IS-Anhängern als „moderat“ betrachten. (CRS, 6. Juni 2016, S. 21)

Wie die US-amerikanische Jamestown Foundation (JF)[xv] näher ausführt, verkündete Abu Muhammed al-Adnani, Hauptsprecher des Islamischen Staates (IS), im Jänner 2015 die Bildung der Gruppe „Provinz Chorasan“ (Wilayat Chorasan), bei der es sich um einen Arm des IS handle, der „Afghanistan, Pakistan und andere benachbarte Gebiete“ umfasse. Seitdem betrieb die Gruppe eine Kampagne der Expansion und Konsolidierung in der Region, wobei sich die meisten ihrer Aktivitäten auf Ost- und Südostafghanistan konzentrierten. Allerdings erlitt die Gruppe mehrere Rückschläge. Trotz ihrer jüngsten Verluste bei Gefechten in Zabul und Nangarhar ist die Gruppe „Provinz Chorasan“ weiterhin in Afghanistan aktiv. Neueste Schätzungen gehen von etwa 7.000 bis 8.500 Anhängern des IS in Afghanistan aus, von denen sich rund 1.000 nach wie vor in Nangarhar befinden. Die Gruppe hat gezeigt, dass sie in der Lage ist, auch in urbanen Gebieten, etwa in Dschalalabad, der Hauptstadt von Nangarhar, Anschläge auszuführen. Allerdings verdeutlichen die jüngsten Niederlagen, dass die Taliban ein ernsthaftes Hindernis für eine Expansion des IS in Afghanistan darstellen. (JF, 3. März 2016)

Wie der UNO-Generalsekretär in seinem Bericht an die UNO-Generalversammlung (UNGA) vom September 2016 bemerkt, hätten die afghanischen Sicherheitskräfte ihre Boden- und Lufteinsätze mit der Unterstützung internationaler Streitkräfte gegen die Gruppe „Islamischer Staat im Irak und der Levante - Chorasan (ISIL-KP) in der Provinz Nangarhar verstärkt. Diese Einsätze hätten laut Berichten zu erheblichen Verlusten unter den Kämpfern des ISIL-KP geführt, darunter zum Tod des Anführers der Gruppe, Hafiz Saeed Khan, am 26. Juli 2016, sowie zu einer Verringerung der Präsenz der Gruppe in der Provinz. Berichten zufolge seien einige der aus Nangarhar vertriebenen Kämpfer in die Provinz Kunar gegangen. (UNGA, 7 September 2016, S. 6)

Sicherheitslage



Die Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) erwähnt in einem Bericht vom Jänner 2015 Folgendes:
„Von ‚der Sicherheitslage‘ in Afghanistan zu sprechen, ist schwierig. Die Lage, gemessen an sicherheitsrelevanten Zwischenfällen (beispielsweise Anschläge, Kampfhandlungen, teilweise aber auch Kriminalität), ist von Provinz zu Provinz unterschiedlich und divergiert innerhalb einer Provinz häufig erheblich zwischen einzelnen Distrikten.“ (KAS, Jänner 2015, S. 77)

Allgemeine Entwicklungen

2001 bis 2014

Für Entwicklungen von 2001 bis Ende 2012, siehe folgende Archivversion dieses Themendossiers:
http://www.ecoi.net/local_link/249674/373383_de.html

Für Entwicklungen im Jahr 2013, siehe folgende Archivversion dieses Themendossiers:
http://www.ecoi.net/local_link/270108/398606_de.html

Für Entwicklungen im Jahr 2014, siehe folgende Archivversion dieses Themendossiers: http://www.ecoi.net/local_link/304849/442013_de.html

2015

Das Assessment Capacities Project (ACAPS)[xvi] schreibt in einer Briefing Note vom Oktober 2015, dass die Taliban seit Dezember 2014 und dem ISAF-Abzug, durch den die Anzahl der internationalen Sicherheitskräfte von 130.000 auf rund 12.000 gesunken ist, an Stärke gewonnen hat. Trotz eines Führungswechsels im Juli 2015, einer Zunahme an Kämpfen zwischen verschiedenen Taliban-Fraktionen und einer zunehmenden Zahl an Aufständischen, die mutmaßlich dem IS angehören, ist es den Taliban gelungen, ihre Aktivitäten auf den Norden Afghanistans auszuweiten. Im Jahr 2015 hat die Gruppe eine gestiegene Anzahl an Selbstmord- und Bombenanschlägen im ganzen Land verübt. (ACAPS, 13. Oktober 2015, S. 3)

Dem UNO-Generalsekretär zufolge hat die UNO im Zeitraum vom 1. August bis 31. Oktober 2015 insgesamt 6.601 sicherheitsrelevante Vorfälle verzeichnet. Dies stellt einen 19-przentigen Anstieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum dar. Die Mehrheit der Vorfälle (62 Prozent) ereignete sich im Süden, Südosten und Osten des Landes. Im Norden und Nordosten kam es zu einer bedeutenden Verschlechterung der Sicherheitslage, unter anderem durch die vorübergehende Einnahme der Stadt Kundus durch die Taliban und eine Zunahme der Vorfälle in diesen Regionen. (UNGA, 10. Dezember 2015, S. 5)

Wie Obaid Ali[xvii] vom Afghanistan Analysts Network (AAN) in einem Artikel vom Jänner 2016 bemerkt, haben die ANSF [Afghan National Security Forces] in den letzten beiden Monaten des Jahres 2015 eine groß angelegte Gegenoffensive durchgeführt, mit dem Ziel, die Taliban sowohl aus dem unmittelbaren Umland der Stadt Kundus sowie aus einigen der entlegeneren Distrikte zu vertreiben. Seit der Wiedereinnahme der Stadt Kundus durch Regierungskräfte am 13. Oktober 2015 haben derartige Maßnahmen jedoch kaum Wirkung gezeigt. Dies gilt besonders für die entlegeneren Distrikte. (Ali, 30. Jänner 2016)

Das US-amerikanische Verteidigungsministerium (US Department of Defense, USDOD) führt in einem Bericht vom Dezember 2015 (Berichtszeitraum 1. Juni 2015 bis 30. November 2015) an, dass die Anzahl der Opfer auf Seiten der afghanischen Sicherheitskräfte und der Taliban während des Berichtszeitraums bzw. während des gesamten Jahres 2015 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum bzw. im Vergleich zum Jahr 2014 angestiegen ist. In den typischen Aufständischen-Hochburgen wie Helmand und Kandahar erreichte die Gewalt das erwartete Ausmaß, allerdings waren die afghanischen Sicherheitskräfte auch in anderen Landesteilen, wie beispielsweise Kundus, mit einem größeren Gewalt-Ausmaß konfrontiert als erwartet. (USDOD, Dezember 2015, S. 17)

Die Unterstützungsmission der Vereinten Nationen in Afghanistan (UN Assistance Mission in Afghanistan, UNAMA) führt in ihrem im Februar 2016 veröffentlichten Jahresbericht an, dass sie im Jahr 2015 die höchste Zahl an zivilen Opfern seit 2009 dokumentiert hat. Nachdem es bereits in den Jahren 2013 und 2014 einen Anstieg in der Zahl der zivilen Todesopfer und Verletzten gegeben hatte, stieg im Jahr 2015 die Zahl der durch konfliktbedingte Gewalt getöteten und verletzten ZivilistInnen im Vergleich zum Jahr 2014 um vier Prozent. Zwischen 1. Jänner und 31. Dezember 2015 verzeichnete UNAMA 11.002 zivile Opfer (3.545 Tote und 7.457 Verletzte). Dies stellt einen vierprozentigen Rückgang in der Zahl der zivilen Todesopfer sowie einen neunprozentigen Anstieg der Zahl der verletzten ZivilistInnen dar. (UNAMA, Februar 2016, S. 1)

Wie UNAMA erläutert, ist der Anstieg in der Gesamtzahl der zivilen Opfer vor allem durch eine Zunahme an komplexen Anschlägen und Selbstmordanschlägen sowie gezielten Tötungen durch regierungsfeindliche Kräfte zu erklären. Darüber hinaus stieg auch die Zahl von Opfern, die durch Regierungskräfte im Zuge von Luft- und Bodengefechten verursacht wurden. Insbesondere in der Provinz Kundus geriet zudem eine steigende Zahl von ZivilistInnen zwischen die Frontlinien der Konfliktparteien. (UNAMA, Februar 2016, S. 2)

Laut UNAMA sind 62 Prozent aller zivilen Opfer den Aktivitäten regierungsfeindlicher Gruppen, sowie weitere 17 Prozent jenen regierungsnaher Kräfte zuzurechnen (14 Prozent der ANSF, zwei Prozent den internationalen Streitkräften sowie ein Prozent regierungsnahen bewaffneten Gruppen). 17 Prozent aller zivilen Opfer wurden im Zuge von Bodengefechten zwischen regierungsfeindlichen Kräften und der ANSF verletzt bzw. getötet und lassen sich keiner bestimmten Partei zurechnen. Vier Prozent der zivilen Opfer wurden durch Sprengkörper verursacht, die ebenfalls keiner bestimmten Gruppe zugerechnet werden können. (UNAMA, Februar 2016, S. 3)

Zwischen 1. Jänner und 31. Dezember 2015 dokumentierte UNAMA insgesamt 6.859 zivile Opfer (2.315 Tote und 4.544 Verletzte), die durch Aktivitäten regierungsfeindlicher Gruppen verursacht wurden. Dies stellt einen zehnprozentigen Rückgang zum Jahr 2014 dar. Diese Entwicklung lässt sich durch einen Rückgang an zivilen Opfern durch unkonventionelle Spreng- und Brandvorrichtungen und Bodengefechte erklären, welche regierungsfeindlichen Kräften zugerechnet werden konnten. Indes verzeichnete UNAMA einen 16-prozentigen Anstieg an zivilen Opfern durch komplexe Anschläge und Selbstmordanschläge, die durch regierungsfeindliche Akteure verübt wurden, sowie einen 27-prozentigen Anstieg an zivilen Opfern durch gezielte Tötungen. (UNAMA, Februar 2016, S. 4)

Weiters dokumentierte UNAMA im Jahr 2015 1.854 zivile Opfer (621 Tote und 1.233 Verletzte), die durch regierungsnahe Kräfte verursacht worden seien. Dies bedeutet im Vergleich zum Jahr 2014 einen Anstieg um 28 Prozent (UNAMA, Februar 2016, S. 4).

UNAMA und das UNO-Kinderhilfswerk UNICEF[xviii] schreiben in einem gemeinsamen Bericht vom April 2016, dass die beiden Organisationen im Jahr 2015 insgesamt 132 konfliktbedingte Vorfälle verzeichneten, die MitarbeiterInnen im Bildungssektor betrafen. Dies entspricht einem 86-prozentigen Anstieg zum Jahr 2014 sowie einen 110-prozentigen Anstieg zum Jahr 2013. Dieser Anstieg lässt sich durch eine Zunahme von Fällen von Bedrohung und Einschüchterung von MitarbeiterInnen erklären. (UNAMA/UNICEF, April 2016, S. 6)

Weiters dokumentierten UNAMA und UNICEF im Jahr 2015 insgesamt 125 Vorfälle, die den Gesundheitssektor betrafen. Im Vergleich dazu ereigneten sich in den Jahren 2014 und 2013 jeweils 59 bzw. 33 Vorfälle dieser Art. Auch hier machten Bedrohungen und Einschüchterungen den Großteil der dokumentierten Fälle aus. (UNAMA/UNICEF, April 2016, S. 7)

Wie der UNO-Generalsekretär in seinem Bericht vom März 2016 an die UNO-Generalversammlung ausführt, kam es im Jahr 2015 zu einer weiteren Verschlechterung der Sicherheitslage im Land. Die Vereinten Nationen hätten während des Jahres 22.634 sicherheitsrelevante Vorfälle verzeichnet, was einen dreiprozentigen Anstieg zum Jahr 2014 und zugleich die zweithöchste Zahl an derartigen Vorfällen darstellt, die seit 2001 innerhalb eines Jahres dokumentiert wurden. In den vergangenen Monaten kam es zu verstärkten Kampfhandlungen in den Provinzen Helmand und Baghlan, und die Lage in der Provinz Kundus sei weiterhin volatil. 70 Prozent der im Jahr 2015 dokumentierten sicherheitsrelevanten Vorfälle ereigneten sich in den südlichen, östlichen und südöstlichen Landesteilen. Bewaffnete Kampfhandlungen und Detonationen unkonventioneller Spreng- und Brandvorrichtungen machten 79 Prozent aller Vorfälle aus, was insgesamt ein erhöhtes Ausmaß an aufständischen Aktivitäten im Vergleich zum Vorjahr aufzeigt. Obwohl die Taliban den 24. April 2015 zum Beginn ihrer Frühjahrsoffensive erklärt hatten, war während des Frühjahrs (bzw. des gesamten Jahres) im Unterschied zu vergangenen Jahren keine klare Veränderung im Muster des Vorkommens sicherheitsrelevanter Vorfälle zu erkennen. Die Taliban weiteten im Jahr 2015 ihre territoriale Reichweite aus und eroberten – zusätzlich zur vorübergehenden Eroberung der Provinzhauptstadt von Kundus – zeitweise 24 Distriktzentren im Norden (in den Provinzen Badakhshan, Baghlan, Faryab, Jawzjan, Kundus, Sari Pul und Tachar), im Westen (in Badghis und Farah), im Osten (in Nuristan) und im Süden (in Helmand und Kandahar ) des Landes. Dies stellt eine beträchtliche Zunahme in der territorialen Präsenz der Taliban dar, die im Jahr 2014 lediglich drei Distriktzentren erobern konnten. Obwohl die meisten Distriktzentren innerhalb kurzer Zeit von Regierungstruppen zurückerobert wurden, blieben mehrere Zentren wochenlang unter Taliban-Kontrolle. Die gegen die Regierung gerichteten Aktivitäten der Taliban haben auch angesichts der internen Spannungen in Zusammenhang mit dem Führungswechsel hin zu Mullah Mansoor nicht abgenommen.
Wie der UNO-Generalsekretär in seinem Bericht weiter anführt, haben die Vereinten Nationen zwischen 1. Dezember 2015 und 15. Februar 2016 insgesamt 4.014 sicherheitsrelevante Vorfälle im Land dokumentiert. Dies stellt einen 8,3-prozentigen Anstieg zum Vergleichszeitraum Ende 2014/Anfang 2015 sowie die höchste Zahl an Vorfällen für die beiden Monate Jänner und Februar seit 2001 dar. Im Einklang mit bisherigen Trends bildeten bewaffnete Kampfhandlungen mit einem Anteil von 57,4 Prozent den Großteil der sicherheitsrelevanten Vorfälle, gefolgt von Detonationen unkonventioneller Spreng- und Brandvorrichtungen (19,2 Prozent). Darüber hinaus gab es weiterhin eine hohe Zahl an gezielten Tötungen. So wurden zwischen 1. Dezember 2015 und 15. Februar 2016 insgesamt 154 Anschläge bzw. Anschlagsversuche gegen Einzelpersonen dokumentiert, was eine 27-prozentige Abnahme zum Vergleichszeitraum Ende 2014/Anfang 2015 darstellt. Während des Berichtszeitraums (10. Dezember 2015 bis Anfang März 2016) wurden 20 Selbstmordanschläge verzeichnet, während im Vergleichszeitraum Ende 2014/Anfang 2015 insgesamt 30 derartige Anschläge dokumentiert wurden. (UNGA, 7. März 2016, S. 4-6)

2016

Der UNO-Generalsekretär bemerkt in einem Bericht an die UNO-Generalversammlung, dass
in den ersten vier Monaten des Jahres 2016 die Zahl der bewaffneten Zusammenstöße im Vergleich zum selben Zeitraum 2015 um 14 Prozent angestiegen ist und zudem in jedem der vier Monate höher war als im jeweiligen Monat in den vergangenen Jahren. Im April2016 wurde die höchste Zahl an bewaffneten Zusammenstöße seit Juni 2014, als die Präsidentschaftswahlen stattfanden, dokumentiert.
Indes ging die Gesamtzahl der Sicherheitsvorfälle zurück. Zwischen 16. Februar und 19. Mai 2016 verzeichneten die Vereinten Nationen 6.122 sicherheitsrelevante Vorfälle, was einen Rückgang um drei Prozent im Vergleich zum selben Zeitraum 2015 darstellt. Diese Entwicklung ist in erster Linie durch eine Abnahme von Vorfällen in Zusammenhang mit unkonventionellen Spreng- und Brandvorrichtungen bedingt.
Die meisten sicherheitsrelevanten Vorfälle (68,5 Prozent aller Vorfälle) fanden weiterhin in den südlichen, südöstlichen und östlichen Landesteilen statt. Nach wie vor würden bewaffnete Zusammenstöße den Großteil (64 Prozent) der Sicherheitsvorfälle ausmachen, gefolgt von Detonationen von unkonventionellen Spreng- und Brandvorrichtungen (17,4 Prozent). Die Zahl der gezielten Tötungen ging zurück: Zwischen 16. Februar und 19. Mai 2016 wurden 163 derartige Tötungen und Tötungsversuche verzeichnet, was einen Rückgang um 37 Prozent im Vergleich zum selben Zeitraum 2015 darstellt. Weiters wurden 15 Selbstmordanschläge dokumentiert (im selben Zeitraum 2015 waren es 29 Selbstmordanschläge), sowie mehrere Anschläge gegen prominente Ziele, darunter ein komplexer Anschlag auf das indische Konsulat in Dschalalabad am 2. März 2016, ein Anschlag auf das Haus des amtierenden Direktors der Nationalen Sicherheitsdirektion in Kabul am 21. März 2016, sowie die gezielte Tötung zweier hochrangiger Armeekommandeure am 24. und 27. März in den Provinzen Kandahar und Logar. Zu den letztgenannten beiden Anschlägen bekannten sich die Taliban.

Die Zahl der Anschläge durch Aufständische nahm seit dem Beginn der Frühjahrsoffensive der Taliban („Operation „Omari“) deutlich zu. In ihrer Erklärung vom 12. April 2016 zum Ausruf der jährlichen Offensive kündigten die Taliban groß angelegte taktische Anschläge und gezielte Tötungen von Militärkommandeuren an. Anders als in vergangenen Jahren sprach die Bewegung keine expliziten Drohungen gegen zivile Regierungsbeamte aus. In den ersten beiden Monaten der Frühjahrsoffensive stieg die Zahl der von Taliban initiierten Anschläge im Vergleich zu den vorhergehenden Wochen beinahe um das Zweifache an. So wurde die höchste Zahl von bewaffneten Anschlägen für den Monat April seit 2011 verzeichnet. Seit Beginn der Offensive führten die Taliban 36 Angriffe auf Distrikt-Verwaltungszentren aus, darunter auch einen konzertierten Vorstoß auf die Stadt Kundus. Die nationalen afghanischen Verteidigungs- und Sicherheitskräfte wehrten einen Großteil dieser Angriffe ab. (UNGA, 10. Juni 2016, S. 4-5)

Laut Afghanistan Independent Human Rights Commission (AIHRC)[xix] haben sich die bewaffneten Konflikte in Afghanistan im Beobachtungszeitraum März 2015 bis März 2016 im Vergleich zu den Jahren davor intensiviert und ausgeweitet. Unsicherheit hat die meisten Landesteile erfasst und wirkt sich unmittelbar oder mittelbar auf das Alltagsleben eines Großteils der Bevölkerung aus. Nach Erkenntnissen des AIHRC wurde in diesem Zeitraum die höchste Zahl an zivilen Opfern dokumentiert. Die Gesamtzahl der zivilen Opfer lag bei 9.431 Personen (3.192 Tote und 6.302 Verletzte), was einen 17,8-prozentigen Anstieg gegenüber den zwölf Monaten davor aufzeigt. Bei den Opfern konnten 4.642 Männer, 775 Frauen und 1.116 Kinder identifiziert werden. (AIHRC, 1. August 2016, S. 12)

UNAMA schreibt in seinem Vierteljahresbericht vom Oktober 2016 (Berichtszeitraum Jänner bis September 2016), dass die Hilfsmission zwischen Jänner und September 2016 8.397 durch konfliktbedingte zivile Opfer (2.562 Tote und 5.835 Verletzte) dokumentierte, was einem einprozentigen Rückgang zum Vergleichszeitraum 2015 entspricht. Die wichtigste Ursache für zivile Opfer waren weiterhin Bodengefechte, gefolgt von Selbstmordanschlägen, komplexen Anschlägen und Unkonventionelle Spreng- und Brandvorrichtungen.

Regierungsfeindliche Kräfte waren laut UNAMA insgesamt für 61 Prozent aller zivilen Opfer (5.143 Personen, darunter 1.569 Tote und 3.574 Verletzte) im Berichtszeitraum verantwortlich. Stellt dies einen zwölfprozentigen Rückgang im Vergleich zum selben Zeitraum im Jahr 2015 dar, so dokumentiert die Hilfsmission indes weiterhin Fälle, in denen regierungsfeindliche Kräfte illegale und willkürliche Anschläge ausführen und zudem gezielte Anschläge auf Zivilpersonen verüben.

Weiters schreibt UNAMA 23 Prozent aller zivilen Opfer den regierungsfreundlichen Kräften zu (1.897 Personen, darunter 623 Tote und 1.274 Verletzte), was einem 42-prozentigen Anstieg im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Diese Opfer wurden in erster Linie durch den Einsatz indirekter und explosiver Waffen und Luftangriffe verursacht.

Elf Prozent der zivilen Opfer wurden durch Bodengefechte zwischen regierungsfeindlichen und regierungsnahen Kräften verursacht, ohne dass erkennbar war, welche Partei für die Opfer verantwortlich war. Die Mehrheit der übrigen zivilen Opfer (fünf Prozent) wurden durch Blindgänger verursacht, die ebenfalls keiner Seite zugerechnet werden konnten.

UNAMA konstatiert einen weiteren Anstieg in der Zahl der minderjährigen Opfer, welche seit 2013 von Jahr zu Jahr angestiegen ist. In den ersten neun Monaten des Jahres 2016 dokumentierte die Hilfsmission 2.461 minderjährige Opfer (darunter 639 Tote und 1.822 Verletzte), was einem 15-prozentigen Anstieg zum Vergleichszeitraum im Jahr 2015 entspricht. Bodengefechte waren für mehr als die Hälfte aller minderjährigen Opfer im Jahr 2016 verantwortlich.

Laut UNAMA handelte es sich bei 877 der zivilen Opfer im Berichtszeitraum um Frauen (darunter 240 Tote und 637 Verletzte), was einem 12-prozentige Rückgang zum Vergleichszeitraum 2015 entspricht, welcher in erster Linie dadurch bedingt ist, dass im Jahr 2016 weniger Frauen Selbstmordanschlägen, komplexen Anschlägen und Unkonventionellen Spreng- und Brandvorrichtungen zum Opfer fielen.

Wie UNAMA berichtet, verursachten Bodengefechte zwischen regierungsnahen und regierungsfeindlichen Kräften insgesamt 3.254 zivile Opfer (829 Tote und 2.425 Verletzte) und damit 39 Prozent der Gesamtzahl aller zivilen Opfer im Berichtszeitraum. Dies entspricht einem 18-prozentigen Anstieg zum Vergleichszeitraum 2015. Die Intensivierung der Bodengefechte steht in direktem Zusammenhang mit einem Anstieg der Zahl der zivilen Opfern infolge von explosiven Kriegsrückständen (Blindgängern), die laut UNAMA bei 510 Personen (160 Tote und 350 Verletzte) lag, was einem 67-prozentigen Anstieg im Vergleich zu den ersten neun Monaten des Jahres 2015 entspricht.

Indes verzeichnete UNAMA einen merklichen Rückgang der zivilen Opfer infolge von Unkonventionellen Spreng- und Brandvorrichtungen. So fielen im Berichtszeitraum 1.514 Zivilpersonen Detonationen solcher Vorrichtungen zum Opfer (496 Tote und 1.018 Verletzte), was einem 22-prozentigen Rückgang zum Vergleichszeitraum 2015 entspricht. Weiters verringerte sich auch die Zahl der zivilen Opfer von gezielten Tötungen bzw. Tötungsversuchen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 30 Prozent auf 835 Personen (445 Tote und 390 Verletzte). Gleichwohl führten regierungsfeindliche Gruppen weiterhin gezielte Anschläge auf Zivilpersonen bzw. auf Ziele mit einer hohen Dichte an Zivilpersonen durch. So verzeichnete UNAMA gezielte Anschläge auf friedliche Demonstrierende, auf Bildungseinrichtungen, Justiz- und Medienangestellte sowie Anschläge, die in städtischen Räumen verübt wurden, die von zahlreichen Zivilpersonen frequentiert werden, darunter Basare und religiöse Stätten.

UNAMA dokumentierte im Berichtszeitraum weiters zahlreiche, im Zuge des Konflikts erfolgte Angriffe auf Gesundheits- und Bildungseinrichtungen sowie auf Minenräumer, Polio-Impfpersonal und humanitäre Helfer. Seit Jänner 2016 verzeichnete die Hilfsmission 75 Anschläge, die sich gezielt gegen Bildung richteten, darunter gezielte Tötungen, Entführungen und Fälle von Bedrohung von MitarbeiterInnen im Bildungswesen.

UNAMA verzeichnete in den ersten neun Monaten des Jahres 2016 1.897 zivile Opfer (623 Tote und 1.274 Verletzte), die durch regierungsnahe Kräfte verursacht wurden, was einen 42-prozentigen Anstieg zum Vergleichszeitraum im Jahr 2015 bedeutet. Die Mehrheit dieser zivilen Opfer wurde von regierungsnahen Akteuren im Zuge von Bodengefechten mit regierungsfeindlichen Kräften verursacht.

Ähnlich konstatiert UNAMA eine Zunahme von zivilen Opfern von Luftangriffen durch regierungsnahe Kräfte. Insgesamt 292 Zivilpersonen fielen zwischen Jänner und September 2016 Luftangriffen zum Opfer (133 Tote und 159 Verletzte), was einem 72-prozentigen Anstieg zum Vergleichszeitraum 2015 entspricht. Für ein Drittel dieser Opfer waren die internationalen Streitkräfte verantwortlich. (UNAMA, 19. Oktober 2016)

Wie der UNO-Generalsekretär in seinem Bericht an die UNO-Generalversammlung vom September 2016 schreibt, ist die Sicherheitslage im Land aufgrund intensiver Aktivität der Taliban weiterhin sehr volatil. Seit Beginn der Taliban-Frühjahrsoffensive im April 2016 sei es zu bewaffneten Auseinandersetzungen mit anhaltend hoher Intensität gekommen. Während des Berichtszeitraums (10. Juni bis 7. September 2016) hätten die Taliban ihre Einsätze gegen die Regierung in wichtigen Distrikten in den Provinzen Baghlan, Kundus und Takhar im Nordosten, Faryab und Jawzjan im Norden sowie Helmand, Kandahar und Urusgan im Süden konzentriert. Dabei hätten sie unter anderem Versuche unternommen, Distrikt-Verwaltungszentren zu erobern und hätten wichtige Routen vom Nachschub abgeschnitten. Nach einem geringfügigen Rückgang der Gewalt um den Fastenmonat Ramadan (7. Juni bis 6. Juli 2016) habe die Offensive nach dem 19. Juli 2016 erneut an Intensität gewonnen. Obwohl die afghanischen Sicherheits- und Streitkräfte (ANDSF) die Kontrolle über die meisten Distriktzentren aufrecht hielten, seien diese Zentren vor allem im Süden und im Nordosten weiterhin starkem Druck ausgesetzt. So wurden die Verwaltungszentren der Distrikte Khanashin und Sangin (Provinz Helmand), Qush Tepa (Provinz Jawzjan), Dahanai Ghuri (Provinz Baghlan), Dasht-e Archi, Khanabad and Qala-i-Zal (Provinz Kundus) und Khwaja Ghar (Provinz Takhar) für jeweils kurze Zeit erobert und zudem kontinuierlicher Druck auf Lashkar Gah, die Provinzhauptstadt von Helmand, ausgeübt.
Im Zeitraum Mai bis Juli 2016 habe die Zahl der bewaffneten Kämpfe im Vergleich zu den drei vorangegangenen Monaten um 14,7 Prozent zugenommen und sei um 24 Prozent höher gewesen als während des Vergleichszeitraums im Jahr 2015. Zwischen 10. Mai und 15. August 2016 hätten die Vereinten Nationen 5.996 Sicherheitsvorfälle im Land dokumentiert, was einem 4,7-prozentigen Anstieg zum Vergleichszeitraum 2015 und einen 3,6-prozentigen Rückgang zum Vergleichszeitraum 2014 darstellt. Im Einklang mit vorhergehenden Entwicklungen machten bewaffnete Kampfhandlungen mit 62,6 Prozent den Großteil aller Sicherheitsvorfälle aus, gefolgt von Anschlägen mittels Unkonventioneller Spreng- und Brandvorrichtungen (17,3 Prozent). Die meisten der im Berichtszeitraum verzeichneten Sicherheitsvorfälle (68,1 Prozent) ereigneten sich in den südlichen, südöstlichen und östlichen Regionen des Landes.
Regierungsfeindliche Kräfte hätten ihre asymmetrischen Angriffe fortgesetzt und würden mittels Entführungen, Einschüchterungen und Tötungen Einfluss ausüben. Insgesamt seien zwischen 20. Mai und 15. August 2016 268 Tötungen (darunter auch 40 fehlgeschlagene Tötungsversuche) verzeichnet worden, was einem 6,2-prozentigen Rückgang zum Vergleichszeitraum 2015 entspricht. Zudem seien während des Berichtszeitraums 109 Entführungen im ganzen Land dokumentiert worden, darunter 15 Massenentführungen. Die Zahl der Selbstmordattentate ging im Vergleich zum selben Zeitraum 2015 von 26 auf 17 zurück. Weiters gab es weiterhin Anschläge auf prominente Ziele in Kabul. (UNGA, 7 September 2016, S. 4-5)

 

2- Sicherheitslage in Kabul


Für Informationen aus den Jahren 2012 und 2013, siehe folgende Archivversion dieses Themendossiers: http://www.ecoi.net/local_link/270108/398606_de.html

Das norwegische Herkunftsländerinformationszentrum Landinfo schreibt in einem Bericht vom Jänner 2014, dass sich verschiedene Quellen bei Gesprächen in Kabul im Oktober 2013 einig gewesen sind, dass die Regierung, die afghanische Nationalarmee und die afghanische Nationalpolizei die Lage in Kabul relativ gut unter Kontrolle haben. Landinfo führt weiters an, dass es immer noch keine Entwicklungen erkennen kann, auf Basis derer die Situation in Kabul als instabil bezeichnet werden könnte. Die Situation hinsichtlich des Risikos konfliktbezogener, gewalttätiger Vorfälle ist laut Landinfo durch Unvorhersehbarkeit geprägt. (Landinfo, 9. Jänner 2014, S. 6)

Wie AFP in einem Artikel vom April 2014 anführt, haben sich in Kabul im Vorfeld der Wahlen eine Reihe öffentlichkeitswirksamer Angriffe („high-profile attacks“) ereignet (AFP, 2. April 2014). Auch IWPR[xx] berichtet wenige Tage vor den Wahlen, dass es in Kabul in den vorangegangenen zwei Wochen zu zahlreichen Angriffen sowohl auf zivile Ziele als auch auf für die Wahlen benötigte Infrastruktur gekommen ist. (IWPR, 2. April 2014)

In einem im Juli 2014 veröffentlichten Bericht, der auf verschiedenen Quellen basiert, schreibt die Schweizerische Flüchtlingshilfe (SFH)[xxi] Folgendes zur Sicherheitslage in Kabul:
“Es gibt keine öffentlich zugänglichen, umfassenden Statistiken oder Berichte zur Sicherheitslage in Afghanistan, sondern nur punktuelle Untersuchungen. Auch ein anderer Experte weist auf die vage Informationslage bezüglich der Sicherheitssituation in Kabul hin. Thomas Ruttig meint, die Aussage sei zu generell und kaum haltbar, wonach die Sicherheitslage in Kabul besser als irgendwo sonst im Lande sei. Die Sicherheitslage sei schwer voraussagbar und variiere je nach Zeitpunkt selbst innerhalb von Städten, Provinzen oder Distrikten.” (SFH, 22. Juli 2014, S. 7)

Mitte Dezember 2014 erwähnt Radio Free Europe/Radio Liberty (REF/RL)[xxii], dass die Taliban im Vorfeld des Abzugs des Großteils der ausländischen Truppen ihre Angriffe in und um die afghanische Hauptstadt intensiviert haben (RFE/RL, 13. Dezember 2014).
Borhan Osman vom AAN berichtet in einem Artikel von Ende September 2015, dass sich seit der formalen Übernahme der Funktion des Taliban-Anführers durch Mullah Achtar Mansur (Ende Juli 2015, Anm. ACCORD) eine Reihe öffentlichkeitswirksamer Angriffe in Kabul ereignet haben, bei denen hunderte Personen, mehrheitlich ZivilistInnen, getötet oder verletzt wurden (Osman, 30. September 2015). Auch der UNO-Generalsekretär schreibt in seinem Bericht von Anfang September 2015, dass es im Anschluss an die Bestätigung des Todes von Mullah Omar zu einem spürbaren Anstieg der öffentlichkeitswirksamen Sicherheitsvorfälle in Kabul gekommen ist (UNGA, 1. September 2015, S. 4).
BBC News berichtet in einem Artikel vom August 2015, dass sich die Sicherheitslage in Kabul in den letzten Monaten deutlich verschlechtert hat. So ereignete sich im Monat August die größte Anzahl („the most intense number“) an Angriffen in der afghanischen Hauptstadt. Die Stadt ist eine Stadt im Zustand der Anspannung („on the edge“), so BBC News. In Folge einer Welle von Angriffen in den letzten Wochen, bei denen Dutzende Personen getötet wurden, wurden die Sicherheitsmaßnahmen verschärft. Laut BeobachterInnen ist der jüngste Anstieg der Gewalt Ergebnis eines Machtkampfes innerhalb der Taliban, bei denen der neue Anführer Mullah Achtar Mansur von anderen Fraktionen herausgefordert wird. Offizielle in Afghanistan gehen davon aus, dass der neue Taliban-Anführer mittels der Angriffe zeigen will, dass die Aufständischen mächtig sind und weiterhin in der afghanischen Hauptstadt zuschlagen können. Der Artikel zitiert weiters den Kabuler Polizeichef, der von weiteren Anschlägen ausgeht. Dem Polizeichef zufolge schlagen die Aufständischen jetzt häufiger in der Hauptstadt zu, da sie wüssten, dass die Medien darüber berichten. Er erwartet weitere Anschläge, die sich zu jeder Zeit, an jedem Ort ereignen können. (BBC News, 31, August 2015)
Dem US-amerikanischen Verteidigungsministerium (USDOD) zufolge ereigneten sich im Zeitraum von 1. Jänner bis 16. November 2015 insgesamt 28 öffentlichkeitswirksame Angriffe in Kabul. Dies stellt einen Anstieg um 27 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum dar. (USDOD, Dezember 2015, S. 17)
In einem Bericht zur allgemeinen Sicherheitslage in Afghanistan vom November 2015 schreibt das norwegische Herkunftsländerinformationszentrum Landinfo unter Bezugnahme auf Angaben einer internationalen Organisation in Kabul im September 2015, dass die afghanische Hauptstadt in vielerlei Hinsicht ein Ort zur Machtdemonstration ist. So sind Angriffe so konzipiert, dass sie die Leistungsfähigkeit und Relevanz der aufständischen Gruppen unter Beweis stellen. Dies erklärt vermutlich die relativ unregelmäßige Frequenz der Angriffe in Kabul. Zu den Angriffszielen in Kabul gehören hochrangige internationale Institutionen, sowohl ziviler als auch militärischer Natur, die afghanischen Behörden sowie die Sicherheitskräfte. Wie Landinfo weiters anführt, sind komplexe und koordinierte Angriffe ein wirksames Mittel, um die Aufmerksamkeit der internationalen Medien zu erhalten. Aufständische haben oftmals Granaten und Raketen auf Kabul abgefeuert, normalerweise von Orten nördlich oder östlich der Stadt. Diese Angriffe haben bislang aber nur geringe Schäden verursacht, weil es ihnen an Genauigkeit mangelt und es völlig willkürlich ist, wo die Granaten und Raketen einschlagen. Ein Diplomat hat im September 2015 in Kabul angegeben, er glaubt deswegen nicht, dass diese Angriffe grundlegende Veränderungen („game-changer“) herbeiführen könnten. Der Diplomat erklärte dies mit einer Kombination aus Unfähigkeit und schlechter Ausrüstung. Neben konfliktbedingter Gewalt ist auch Kriminalität für viele in Kabul ein Problem. Zwar gibt es keine verlässlichen Statistiken zu Verbrechen, doch hat eine internationale Organisation in Kabul im September 2015 angegeben, seit Beginn des Jahres sieben Entführungen in der Stadt registriert zu haben. Normalerweise werden AusländerInnen und AfghanInnen, bei denen davon ausgegangen wird, dass sie reich sind, entführt. Auf die Frage, ob es in Kabul nicht gemeldete Entführungsfälle gegeben haben könnte, führte die internationale Organisation an, dass die meisten Entführungsfälle „High-Profile“-Fälle sind und es unwahrscheinlich ist, dass Fälle nicht gemeldet werden. (Landinfo, 20. November 2015, S. 14-15)
Wie UNAMA in seinem Jahresbericht vom Februar 2016 schreibt, führten komplexe Anschläge und Selbstmordanschläge in der Zentralregion, insbesondere in der Stadt Kabul, zu einem 18-prozentigen Anstieg in der Zahl der zivilen Opfer im Jahr 2015. (UNAMA, Februar 2016, S. 8)


Sicherheitsrelevante Ereignisse in Kabul seit Jänner 2015



Für eine Chronologie von Jänner 2011 bis Dezember 2012 siehe folgende Archivversion dieses Themendossiers: http://www.ecoi.net/local_link/249674/373383_de.html

Für eine Chronologie für das Jahr 2013 siehe folgende Archivversion dieses Themendossiers: http://www.ecoi.net/local_link/270108/398606_de.html

Für eine Chronologie für das Jahr 2014 siehe folgende Archivversion dieses Themendossiers: http://www.ecoi.net/local_link/304849/442013_de.html


OKTOBER 2016

Am 19. Oktober eröffnete ein Bewaffneter auf einer Militärbasis in Kabul das Feuer. Laut Behörden wurden dabei zwei amerikanische Staatsangehörige (ein Militärangehöriger und ein Zivilist) getötet und drei weitere Personen verletzt. Der Täter wurde erschossen. Keine aufständische Gruppe bekannte sich zu dem Anschlag (BBC News, 19. Oktober 2016)

Am 11. Oktober kam es zu einem Anschlag auf den schiitischen Karte-Sachi-Schrein in Kabul (BBC News, 11. Oktober 2016). Ein Bewaffneter, der eine Uniform der afghanischen Sicherheitskräfte trug, eröffnete dabei das Feuer auf schiitische Gläubige der Volksgruppe der Hazara, die den Schrein anlässlich des Aschura-Trauerfestes besuchten. Bei dem Anschlag wurden 18 Personen getötet und 54 weitere verletzt. Der Islamische Staat (IS) bekannte sich zu dieser Tat. (HRW, 13. Oktober 2016)[xxiii]

SEPTEMBER 2016

Am 6. September verübten Taliban einen mehrstündigen Angriff auf das Kabuler Büro der internationalen Hilfsorganisation CARE, das sich direkt neben dem Büro des ehemaligen Geheimdienstchef Rahmatullah Nabil im Stadtviertel Shar-e Naw befindet. Es sei unklar, gegen welches Ziel sich der Anschlag tatsächlich richtete. Dabei seien sechs Personen verletzt worden. Alle drei Angreifer seien von der Polizei erschossen worden.

Am 5. September wurden bei zwei Bombenanschlägen durch die Taliban mindestens 41 Personen getötet und 110 weitere verletzt. (AFP, 6 September 2016)

AUGUST 2016

Am 25. August wurden bei einen Anschlag auf die Amerikanische Universität in Kabul zwölf Personen, darunter sieben Studierende, getötet. Nach der Explosion einer Autobombe sei es im Gebäude zu Schießereien gekommen. Die Polizei tötete mindestens zwei Angreifer. Niemand bekannte sich zu dem Anschlag. (Reuters, 25 August 2016)[xxiv]

Am 1. August detonierte ein mit einem Sprengsatz beladener LKW vor einem Hotel für ausländische Gäste. Darauf folgte eine mehrstündige Schießerei. Ein Polizist wurde bei diesen Vorfällen getötet. (AFP, 1. August 2016)

JULI 2016

Am 23. Juli wurden bei zwei Bombenanschlägen auf eine Großdemonstration schiitischer Hazara mindestens 80 Personen getötet und 231 weitere verletzt. Es handelt sich dabei um den tödlichsten Anschlag in Kabul seit 2001. Die Gruppe Islamischer Staat, deren Aktivitäten bislang vor allem auf die Provinz Nangarhar im Osten des Landesbeschränkt waren, bekannte sich zu dem Anschlag und bezeichnete ihn als Angriff auf Schiiten. Die Taliban wiesen indes jede Verantwortung für den Anschlag zurück. (AFP, 23. Juli 2016)

JUNI 2016

Am 30. Juni 2016 wurde am westlichen Stadtrand Kabuls ein Bombenanschlag auf einen Polizeikonvoi verübt. Dabei wurden 30 Personen getötet und 50 weitere verletzt. Bis auf zwei Ausnahmen handelte es sich bei allen Getöteten um Polizeikadetten. Die Taliban bekannten sich zu dem Anschlag. (BBC News, 30 June 2016)

Am 20. Juni wurden 14 nepalesische Sicherheitsbedienstete, die für die Botschaft Kanadas tätig waren, bei einem Bombenanschlag auf ihren Kleinbus getötet. Ein Sprecher der Taliban bekannte sich zu dem Anschlag. Indes beanspruchte auch der Ableger des Islamischen Staates (IS) in Afghanistan, den Anschlag verübt zu haben. Diese Behauptung wurde von den Taliban kategorisch zurückgewiesen. Die Taliban übernahmen zudem die Verantwortung für eine zweite, kleinere Explosion in der Stadt, bei der eine Person getötet wurde. (AFP, 20. Juni 2016)

Am 5. Juni wurden ein afghanischer Parlamentsabgeordneter und mindestens drei weitere Personen bei einer Bombenexplosion getötet. Zum Berichtszeitpunkt hatte sich keine Gruppe zu dem Anschlag bekannt. (BBC News, 5. Juni 2016)

MAI 2016

Am 20. Mai 2016 eröffnete ein Sicherheitsbediensteter auf einem Baugelände in einem Komplex der Vereinten Nationen das Feuer auf Kollegen und tötete einen nepalesischen Wachmann und verletzte einen weiteren Sicherheitsbeamten. Nach Angaben der UNO-Hilfsmission in Afghanistan (UNAMA) wurde bei der Schießerei auch einer ihrer Mitarbeiter verletzt. Es war zunächst unklar, ob es sich bei dem Vorfall um einen Terrorakt oder die Folge eines Streits handelte (RFE/RL, 20. Mai 2016).

APRIL 2016

Am 19. April wurden bei einem Anschlag mittels eines an einem LKW angebrachten Sprengsatzes gegen ein Gebäude im Zentrum Kabuls 64 Menschen, bei denen es sich zum Großteil um ZivilistInnen handelte, getötet und 347 weitere verletzt, so ein Sprecher des Innenministeriums. Die Taliban bekannten sich zu dem Anschlag, der sich ihren eigenen Angaben zufolge gegen den wichtigsten Geheimdienst des Landes, das National Directorate of Security (NDS), richtete. Laut afghanischen Behörden handelte es sich indes beim Anschlagsziel um ein Gebäude, das in der Vergangenheit vom NDS genutzt worden war, in dem nun jedoch eine Sicherheitsagentur zum Schutz hochrangiger Regierungsbeamter untergebracht war. (AFP, 20. April 2016)

Am 11. April wurde eine Person bei einem Bombenanschlag auf einen Bus mit MitarbeiterInnen des Bildungsministeriums getötet. Fünf weitere Personen wurden verletzt. Bislang hat sich keine Gruppe zu dem Anschlag bekannt. (RFE/RL, 11. April 2016)

MÄRZ 2016

Am 29. März wurde eine Person bei der Explosion einer unter einer Brücke angebrachten Bombe getötet. Neun weitere Menschen wurden dabei verletzt. Bislang hat niemand die Verantwortung für die Explosion übernommen. (RFE/RL, 29. März 2016)

Am 28. März feuerten Taliban-Mitglieder laut Behördenangaben mehrere Raketen auf das Parlamentsgebäude ab, während eine Sitzung im Gange war, bei welcher der Chef des Geheimdienstes sowie der Interimsminister für Inneres Reden halten sollten. Bei dem Anschlag, für den sich die Taliban verantwortlich zeichneten, kam niemand zu Schaden. (RFE/RL, 28. März 2016)

Am 18. März 2016 vereitelten Sicherheitskräfte einen Anschlag auf Masood Andrabi, den amtierenden Chef des Geheimdienstes National Directorate of Security (NDS). Der Angreifer hatte versucht, in dessen Haus einzudringen, sei jedoch vom Sicherheitspersonal bemerkt und getötet worden. Der Vorfall ereignete sich in einem schwer befestigten Gebiet im Stadtzentrum, in dem sich Ministerien und ausländische Botschaften befinden. Bisher hat sich keine Gruppe zum geplanten Anschlag bekannt. (RFE/RL, 18. März 2016)

FEBRUAR 2016

Am 27. Februar kam es nahe des Verteidigungsministeriums im Zentrum Kabuls zu einem Selbstmordanschlag, bei dem laut Angaben des Ministeriums zwölf Personen, darunter zwei afghanische Soldaten, getötet wurden. Die Taliban bekannten sich später zu den Abschlag. (AFP, 27. Februar 2016)

Am 1. Februar ereignete sich vor dem Hauptquartier der National Civil Order Police im Westen Kabuls ein Selbstmordanschlag, bei dem 20 Personen getötet wurden. Mindestens 29 weitere Menschen wurden dabei nach Angaben des Innenministerium verletzt. (BBC News, 1. Februar 2016)

JÄNNER 2016

Am 20. Jänner 2016 wurden mindestens sieben Personen bei einem Selbstmordanschlag auf einen Kleinbus mit Mitarbeitern des afghanischen Nachrichtensenders Tolo TV getötet. Mindestens 25 weitere Menschen wurden dabei verletzt. Hierbei handelt es sich um den ersten größeren Anschlag auf eine Medienorganisation in Afghanistan. Einige Monate zuvor hatten die Taliban Tolo TV zu einem legitimen „militärischen Ziel“ erklärt. Keine Gruppe bekannte sich zu dem Anschlag. (RFE/RL, 20. Jänner 2016)

Am 17. Jänner schlug laut Angaben eines Polizeibeamten eine Rakete unweit der italienischen Botschaft in Kabul ein. Dem Beamten zufolge wurde bislang nichts über mögliche Opfer oder einen eventuell verursachten Schaden gemeldet. Lokale Medien berichteten allerdings, dass bei dem Vorfall zwei Sicherheitsbeamte verletzt wurden. Es ist noch unklar, ob die italienische Botschaft, die neben anderen ausländischen Vertretungen gelegen ist, Ziel des Angriffs gewesen ist. (Reuters, 17. Jänner 2016)

Am 5. Jänner explodierte eine an einem Fahrzeug befestigte Bombe im Kabuler Bezirk Wazir Akbar Khan, einer Gegend mit vielen ausländischen Botschaften und Regierungsgebäuden. Über mögliche Opfer ist laut Polizeiangaben nichts bekannt. Am 4. Jänner ereigneten sich zwei Selbstmordanschläge in Kabul, darunter einer unweit des Flughafens der Stadt mit Dutzenden Opfern. (Reuters, 5. Jänner 2016)

Am 1. Jänner ereignete sich ein Selbstmordanschlag auf ein französisches Restaurant in Kabul, bei dem laut Behördenangaben ein zwölfjähriger Junge getötet und mehr als ein Dutzend weitere Personen verletzt wurden, so AlertNet[xxv] (AlertNet, 1. Jänner 2016). BBC News berichtet ebenfalls über den Anschlag, führt allerdings an, dass dabei zwei Personen getötet wurden. Bei allen Opfern handelte es sich um afghanische ZivilistInnen (BBC News, 1. Jänner 2016)

DEZEMBER 2015

Am 28. Dezember wurde bei einem Selbstmordanschlag auf einen Konvoi ausländischer Truppen in der Nähe des internationalen Flughafens mindestens eine Zivilperson getötet. Berichten zufolge wurden darüber hinaus zwischen vier und 13 weitere ZivilistInnen verletzt. Allerdings könnte sich die Opferzahl laut Polizeiangaben weiter erhöhen, da der Anschlag, zu dem sich die Taliban bekannten, in einem Wohnviertel ereignete. (RFE/RL, 28. Dezember 2015)

Am 21. Dezember wurden Berichten zufolge mindestens drei Raketen auf das Kabuler Stadtgebiet abgefeuert (BAAG, Jänner 2016)[xxvi]

Am 11. Dezember ereignete sich ein Angriff auf ein Gästehaus in der Nähe der spanischen Botschaft, der bis zum Folgetag andauerte. Neben den vier Angreifern wurden bei dem Vorfall Behördenangaben zufolge vier Polizisten und zwei spanische Wachmänner getötet. Mindestens sieben Personen wurden mit Verletzungen ins Krankenhaus gebracht. Die Taliban bekannten sich zu dem Angriff. (RFE/RL, 12. Dezember 2015)

NOVEMBER 2015

Am 28. November wurde ein Selbstmordanschlag auf Hawliya Rodwal, einen Vertreter der Unabhängigen Wahlkommission, verübt. Während Rodwal den Angriff überlebte, wurde einer seiner Sicherheitsbediensteten getötet und sein Fahrer verletzt. Darüber hinaus wurde bei dem Anschlag, der sich in einem Wohnviertel ereignete und zu dem sich niemand bekannt hat, eine Reihe von Häusern beschädigt. (RFE/RL, 28. November 2015)

Am 24. November wurde der bekannte politische Analyst Ahmad Syedi in Kabul von einer unbekannten Person mit einer Schusswaffe angegriffen und verletzt. (BAAG, Dezember 2015)

OKTOBER 2015

Am 11. Oktober ereignete sich ein Sprengstoffanschlag auf einen britischen Militärkonvoi in einem Kabuler Wohngebiet unweit eines Marktes. Bei dem Anschlag wurden sieben Personen, darunter eine Frau und ein Kind, verletzt. Britische Staatsangehörige befanden sich nicht unter den Verletzten. Bezüglich der Ursache der Explosion gab es widersprüchliche Berichte. Während das britische Verteidigungsministerium von einem Angriff mittels einer unkonventionellen Spreng- und Brandvorrichtung sprach, gaben Offizielle in Kabul an, dass es sich um einen Selbstmordanschlag handelte. Zu dem Anschlag bekannten sich die Taliban, laut denen es sich um eine Vergeltungstat für Luftangriffe in Kundus gehandelt habe. (BBC News, 11. Oktober 2015)

Am 9. Oktober explodierten laut Polizeiangaben drei Bomben unweit des religiösen Versammlungsortes Chendawol in Kabul. Bei dem Anschlag, zu dem sich unmittelbar danach niemand bekannte, wurden ein(e) ZivilistIn getötet und drei weitere verletzt. Am Abend des 8. Oktober verhinderten Sicherheitskräfte einen Angriff auf ein Kabuler Restaurant, indem sie zwei Männer, die Sprengstoffwesten trugen, erschossen. (RFE/RL, 9. Oktober 2015)

Am 5. Oktober kam es zu Explosionen und Schusswechseln in einem im Westen der Stadt gelegenen Gebiet. Die Taliban bekannten sich zu der Gewalt und gaben an, es habe sich um einen Selbstmordanschlag auf eine Einrichtung des Geheimdienstes („intelligence center“) gehandelt. Laut Angaben eines Sicherheitsbeamten wurden bei dem Vorfall das Haus eines Stammesältesten sowie das benachbarte, einem ehemaligen Gouverneur der Provinz Helmand gehörende Haus von zwei bewaffneten Männern angegriffen. Unklar ist, ob bei dem Angriff Menschen verletzt oder getötet wurden. (Reuters, 5. Oktober 2015)

SEPTEMBER 2015

Am 8. September „starb ein Polizist in Kabul nach der Explosion einer an seinem Fahrzeug angebrachten Bombe“. Außerdem wurde am 10. September „der Chef der Afghan Local Police (ALP) der zentralen Provinz Logar in Kabul von Unbekannten erschossen“. (BAMF, 14. September 2015, S. 1)[xxvii]

AUGUST 2015

Am 22. August wurden bei einem Selbstmordanschlag auf einen NATO-Konvoi unweit eines Kabuler Krankenhauses zwölf Personen getötet und mindestens 60 weitere verletzt. Bei dem Angriff wurden drei US-amerikanische Mitarbeiter des US-Unternehmens DynCorp International getötet, bei den meisten Opfern handelt es sich allerdings um afghanische ZivilistInnen. (RFE/RL, 23. August 2015)

Am 10. August ereignete sich Behördenangaben zufolge ein Selbstmordanschlag auf einen Kontrollposten vor dem Kabuler Flughafen, bei dem sieben ZivilistInnen getötet wurden. Einem Vertreter des Innenministeriums zufolge befinden sich sowohl ZivilistInnen als auch Angehörige der Sicherheitskräfte unter den Opfern. (RFE/RL, 10. August 2015)

Am 7. August wurden bei mehreren Bombenexplosionen in Kabul 51 Personen getötet. Es handelte sich damit um den Tag mit den meisten Todesopfern in der afghanischen Hauptstadt seit dem Ende des Kampfeinsatzes der NATO im Dezember 2014 und um die ersten großangelegten Angriffe Aufständischer in Kabul seit der Verkündung des Todes von Taliban-Anführer Mullah Omar.
Bei der ersten Explosion, die sich kurz nach Mitternacht im Zentrum Kabuls unweit einer Militärbasis ereignete, wurden 15 ZivilistInnen getötet und 240 weitere verletzt. Weniger als 24 Stunden später wurden 27 PolizeischülerInnen und ZivilistInnen getötet, als sich ein mit Polizeiuniform bekleideter Selbstmordattentäter vor dem Eingang der Kabuler Polizeiakademie in die Luft sprengte. Auch Camp Integrity, eine Basis US-amerikanischer Spezialkräfte, wurde zum Ziel eines Angriffs. Bei dem Angriff auf die Basis wurden neun Personen getötet, darunter ein NATO-Soldat.
Die Taliban haben sich, wie meistens, wenn viele ZivilistInnen zu den Opfern zählen, vom ersten Bombenangriff distanziert, sich jedoch zu den beiden anderen Angriffen bekannt. (AFP, 8. August 2015)

JULI 2015

Am 16. Juli wurden bei einem Bombenanschlag auf ein Polizeifahrzeug in Kabul zwei ZivilistInnen verletzt (BAMF, 20. Juli 2015, S. 1).

Am 13. Juli berichtet RFE/RL, dass in Kabul zwei unkonventionelle Spreng- und Brandvorrichtungen unmittelbar hintereinander explodiert sind. Bei den Explosionen wurde niemand verletzt. (RFE/RL, 13. Juli 2015)
Am 7. Juli haben Bewaffnete ein Gebäude in einem Gebiet, das sich unweit einer Einrichtung des afghanischen Geheimdienstes befindet, gestürmt. Der Vorfall ereignete sich nur Stunden nachdem ein Selbstmordattentäter einen NATO-Konvoi angegriffen hatte. Bei dem Selbstmordanschlag, zu dem sich die Taliban bekannten, waren laut Polizeiangaben drei Personen verletzt worden, darunter mindestens ein(e) ZivilistIn. (RFE/RL, 7. Juli 2015)

JUNI 2015

Am 30. Juni ereignete sich ein Selbstmordanschlag auf einen NATO-Konvoi auf der Kabuler Flughafenstraße, unweit der US-amerikanischen Botschaft. Laut Angaben des Innenministeriums wurden bei dem Anschlag, zu dem sich die Taliban bekannten, mindestens ein(e) ZivilistIn getötet und 19 weitere verletzt. (RFE/RL, 30. Juni 2015)
Am 22. Juni berichtet BBC News, dass laut Angaben des Innenministeriums ein koordinierter Taliban-Angriff auf das afghanische Parlament in Kabul mit der Tötung aller sechs Angreifer geendet hat. Die Angreifer hatten zuvor eine Autobombe gezündet, das Parlamentsgelände gestürmt und ein Gebäude neben dem Parlament eingenommen. Berichten zufolge wurden bei dem Angriff mindestens 18 Personen verletzt (BBC News, 22. Juni 2015). AFP schreibt über denselben Vorfall, dass laut Angaben der Polizei bzw. des Gesundheitsministeriums zwei ZivilistInnen, ein Kind und eine Frau, getötet und 31 weitere Personen verletzt wurden. Dem stellvertretenden Sprecher des Innenministeriums zufolge wurde der Angriff von sieben Bewaffneten verübt (AFP, 22. Juni 2015).

MAI 2015

Am frühen Morgen des 27. Mai endete laut Angaben des stellvertretenden Innenministers ein mehrstündiges Feuergefecht mit Aufständischen, die ein Gästehaus im diplomatischen Viertel angegriffen hatten, mit dem Tod der vier Angreifer. Bei dem Angriff, zu dem sich die Taliban bekannten, wurde niemand verletzt oder getötet, da es der Polizei anscheinend gelungen war, die Aufständischen vor Erreichen des Gästehauses zu stoppen. Laut Angaben aus afghanischen und westlichen Sicherheitskreisen handelte es sich bei dem angegriffenen Gästehaus um das Rabbani-Gästehaus, einem Hotel, das der Familie des früheren Präsidenten und derzeitigen Außenministers Afghanistans Salahuddin Rabbni gehört. Das Rabbani-Gästehaus, auch als Hotel Heetal bekannt, ist bei AusländerInnen beliebt. (RFE/RL, 27. Mai 2015)

Am 19. Mai wurden bei einer Explosion in der Nähe eines belebten Einkaufsviertels mindestens fünf Personen getötet. Laut Angaben des Sprechers der Kabuler Polizei ereignete sich die Explosion auf dem Parkplatz des Justizministeriums. Die Taliban bekannten sich zu dem Anschlag und gaben an, weitere RichterInnen und Staatsanwälte und Staatsanwältinnen töten zu wollen. (RFE/RL, 19. Mai 2015)

Am 17. Mai ereignete sich in der Nähe des Eingangs des internationalen Flughafens in Kabul ein Selbstmordanschlag, bei dem drei Personen, darunter ein britischer Staatsangehöriger und zwei afghanische Jugendliche, getötet und 18 weitere verletzt wurden. Der Anschlag, zu dem sich die Taliban bekannten, zielte auf ein Fahrzeug der Europäischen Polizeimission. (BBC News, 17. Mai 2015)

Am 14. Mai wurde der oberste Staatsanwalt der Provinz Paktia, Najibullah Sultanzoi, von einem unbekannten Angreifer vor seinem Haus in Kabul erschossen. Die Taliban bekannten sich zu der Tat. (RFE/RL, 15. Mai 2015)

Am 13. Mai ereignete sich ein Angriff auf das Hotel Park Palace, in dem viele AusländerInnen auf den Beginn eines Konzerts warteten. Bei dem Angriff, zu dem sich die Taliban bekannten, wurden 14 Personen, darunter sowohl afghanische ZivilistInnen als auch ausländische StaatsbürgerInnen, getötet. Noch fünf Stunden nach Beginn des Angriffs wurden Schüsse aus der Richtung des im Zentrum Kabuls gelegenen Gästehauses vernommen. Einigen Berichten zufolge befanden sich unter den Toten auch zwei mutmaßliche Angreifer, die laut Polizei erschossen wurden, bevor sie einen Selbstmordanschlag verüben konnten. (BBC News, 14. Mai 2015)

Am 10. Mai wurden bei einem Selbstmordanschlag der Taliban auf einen Bus laut offiziellen Angaben drei Personen getötet und mindestens 16 weitere verletzt. Der Bus transportierte Angestellte der Generalstaatsanwaltschaft von ihrer Arbeit nach Hause. Bei dem Vorfall handelte es sich um den zweiten derartigen Vorfall in Kabul innerhalb einer Woche. (AFP, 10. Mai 2015)

Am 4. Mai ereignete sich ein Selbstmordanschlag auf einen Bus, in dem Angestellte der Generalstaatsanwaltschaft zur Arbeit transportiert wurden. Bei dem Anschlag, zu dem sich die Taliban bekannten, wurden laut offiziellen Angaben ein(e) ZivilistIn getötet und 15 weitere verletzt. (AFP, 4. Mai 2015)

APRIL 2015

Am 10. April wurden laut Polizeiangaben bei einem Selbstmordanschlag auf einen NATO-Konvoi in der Hauptstadt Kabul drei umstehende Personen verletzt. Die Taliban bekannten sich zu dem Anschlag. (RFE/RL, 10. April 2015)

MÄRZ 2015

Am 29. März wurden bei einem Selbstmordanschlag auf einen Parlamentsabgeordneten aus der Provinz Paktia drei Personen getötet. Laut Angaben des Innenministeriums wurden der Parlamentsabgeordnete selbst sowie sieben weitere Personen bei dem Anschlag verletzt. Nach dem Vorfall bekannte sich zunächst niemand zu der Tat. (RFE/RL, 29. März 2015)

Am 25. März berichtet RFE/RL, dass laut offiziellen Angaben mindestens sieben Personen bei einem Selbstmordanschlag im Distrikt Muradkhani, in dem sich der Präsidentenpalast, das Verteidigungsministerium und das Finanzministerium befinden, getötet wurden. Mindestens 22 weitere Personen wurden dem Chef der Kabuler Krankenhäuser zufolge bei dem Anschlag verletzt. (RFE/RL, 25. März 2015)

Am 18. März wurde laut offiziellen Angaben der Polizeichef der Provinz Uruzgan in Kabul durch einen Selbstmordattentäter, der mit einer Burka bekleidet war, getötet. Die Taliban bekannten sich zu dem Anschlag. (RFE/RL, 19. März 2015)

Am 7. März drangen vier bis fünf bewaffnete Angreifer in eine Moschee der Sufi-Minderheit ein und eröffneten das Feuer. Dabei wurden elf Personen getötet. (BBC News, 10. März 2015)

FEBRUAR 2015

Am 26. Februar wurden unweit der iranischen Botschaft bei einem Selbstmordanschlag auf ein türkisches Diplomatenfahrzeug, das zur NATO-Mission gehörte, zwei Personen getötet. Laut Polizeiangaben handelte es sich bei den Getöteten um einen türkischen Staatsbürger und einen afghanischen Passanten. Die Taliban bekannten sich zu dem Anschlag. (AFP, 26. Februar 2015)

Am 17. Februar wurde bei der Explosion einer an einem Fahrzeug befestigten Bombe ein(e) ZivilistIn getötet (RFE/RL, 17. Februar 2015).

JÄNNER 2015

Am 29. Jänner hat ein afghanischer Soldat Berichten zufolge drei US-amerikanische Unternehmer am Militärflughafen von Kabul getötet und eine weitere Person verletzt. Laut Angaben eines Beamten der afghanischen Luftwaffe ist das Motiv für die Tat unklar. (RFE/RL, 29. Jänner 2015)

Am 25. Jänner explodierte am Stadtrand von Kabul ein Lastwagen, der zuvor von der Polizei an der Einfahrt in die Stadt gehindert worden war. Laut Angaben des stellvertretenden Innenministers wurden bei der Explosion, die in der Nähe des Militärflughafens stattfand, zwei Personen verletzt. (RFE/RL, 25. Jänner 2015)

Am 13. Jänner wurden laut Polizeiangaben bei der Explosion einer am Straßenrand platzierten Bombe eine Person getötet und drei weitere verletzt. Einem Polizeisprecher zufolge handelte es sich bei allen Opfern um ZivilistInnen. Die Taliban haben sich zu dem Anschlag bekannt. (RFE/RL, 13. Jänner 2015)

Am 10. Jänner wurde der Trainer der afghanischen Fußball-Nationalmannschaft, Mohammad Yousef Kargar, von Unbekannten mit einem Messer angegriffen und verletzt. Zu dem Vorfall, bei dem es sich um das Resultat eines persönlichen Konflikts handeln könnte, wurde eine Untersuchung eingeleitet. (RFE/RL, 11. Jänner 2015)

Am 5. Jänner ereignete sich offiziellen Angaben zufolge ein Selbstmordanschlag auf ein Fahrzeug der EU-Polizeimission in Kabul, bei dem ein Passant getötet wurde. Der Anschlag war der erste größere Angriff seit Beginn des neuen Jahres, so AFP. (AFP, 5. Jänner 2015)

QUELLEN: (Zugriff auf alle Quellen am 16. November 2016)


[i] Das US Department of State (USDOS) ist das Außenministerium der Vereinigten Staaten von Amerika.
[ii] Der Congressional Research Service (CRS) ist eine Rechercheagentur innerhalb der US-Kongressbibliothek, die zu politikrelevanten Themen forscht.
[iii] Die Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) ist eine der Christlich Demokratischen Union (CDU) nahestehende politische Stiftung, die sich mittels politischer Bildung für Frieden, Freiheit und Gerechtigkeit einsetzt.
[iv] Das an der US-amerikanischen Johns Hopkins University angesiedelte Central Asia-Caucasus Institute (CACI) bildet zusammen mit dem Silk Road Studies Program eine gemeinsame Denkfabrik mit Büros in Washington, D.C. und Stockholm.
[v] Die UNO-Generalversammlung (UN General Assembly, UNGA) ist die Vollversammlung der Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen.
[vi] Die Afghanistan Research and Evaluation Unit (AREU) ist eine unabhängige, in Kabul ansässige Forschungseinrichtung.
[vii] Das US Department of Defense (USDOD) ist das Verteidigungsministerium der Vereinigten Staaten von Amerika.
[viii] Freedom House ist eine von der US-Regierung finanzierte NGO, die zu den Themen Demokratie, politische Freiheit und Menschenrechte forscht.
[ix] Agence France-Presse (AFP) ist eine internationale Nachrichtenagentur mit Sitz in Paris
[x] Die Unterstützungsmission der Vereinten Nationen in Afghanistan (UN Assistance Mission in Afghanistan, UNAMA) ist eine politische Mission der Vereinten Nationen, welche auf der am 28. März 2002 vom UN-Sicherheitsrat beschlossenen Resolution 1401 basiert.
[xi] Das Norwegische Herkunftsländerinformationszentrum Landinfo ist ein unabhängiges Organ der norwegischen Migrationsbehörden, das verschiedenen AkteurInnen innerhalb der Migrationsbehörden Herkunftsländerinformationen zur Verfügung stellt.
[xii] Thomas Ruttig ist Kodirektor des Afghanistan Analysts Network (AAN), einer unabhängigen, gemeinnützigen Forschungsorganisation mit Sitz und Deutschland und Afghanistan.
[xiii] Die British Broadcasting Corporation (BBC) ist eine öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt des Vereinigten Königreichs.
[xiv] Borhan Osman ist Analyst beim Afghanistan Analysts Network (AAN).
[xv] Die Jamestown Foundation (JF) ist eine unabhängige, unparteiische und gemeinnützige Organisation mit Sitz in Washington, D.C., die Informationen zu Terrorismus, den ehemaligen Sowjetrepubliken, Tschetschenien, China und Nordkorea zur Verfügung stellt.
[xvi] Das Assessment Capacities Project (ACAPS) ist eine von einem Konsortium aus drei NGOs gegründete Initiative mit Sitz in Genf, die Bedarfsanalysen für humanitäre Entscheidungsträger erstellt.
[xvii] Obaid Ali ist Analyst beim Afghanistan Analysts Network (AAN).
[xviii] Der United Nations Children’s Fund (UNICEF) ist das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen.
[xix] Die Afghanistan Independent Human Rights Commission (AIHRC) ist eine permanente unabhängige nationale Einrichtung mit dem Mandat, Menschenrechte in ganz Afghanistan zu schützen, zu fördern, zu überwachen sowie Nachforschungen zu Menschenrechtsverletzungen anzustellen.
[xx] Das Institute for War and Peace Reporting (IWPR) ist eine in London ansässige internationale NGO zur Förderung freier Medien.
[xxi] Die Schweizerische Flüchtlingshilfe (SFH) ist ein Dachverband von Hilfswerken, welche sich für Asylbewerber und anerkannte Flüchtlinge in der Schweiz einsetzen.
[xxii] Radio Free Europe/Radio Liberty (RFE/RL) ist ein vom US-Kongress finanzierter Rundfunkveranstalter, der Nachrichten und Analysen zu Ländern Osteuropas, Zentralasiens und des Nahen Ostens erstellt.
[xxiii] Human Rights Watch (HRW) ist eine internationale Menschenrechtsorganisation mit Sitz in New York.
[xxiv] Reuters ist eine internationale Nachrichtenagentur mit Hauptsitz in London.
[xxv] AlertNet ist ein humanitärer Nachrichtendienst der Thomson Reuters Foundation, der über Krisen weltweit berichtet.
[xxvi] Die British and Irish Agencies Afghanistan Group (BAAG) ist eine Dachorganisation von britischen und irischen Hilfsorganisationen, die in Afghanistan tätig sind.
[xxvii] Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) ist die zentrale Migrationsbehörde der Bundesrepublik Deutschland mit Kompetenzen in den Bereichen Migration, Integration und Rückkehr.

 

 

 

Dieses Themendossier beruht auf einer zeitlich begrenzten Recherche ausschließlich auf ecoi.net. Es ist als Einstieg in bzw. Überblick über ein Thema gedacht und stellt keine Meinung zum Inhalt eines Ansuchens um Asyl oder anderen internationalen Schutz dar. Alle Übersetzungen sind Arbeitsübersetzungen für die keine Gewähr übernommen werden kann. Chronologien stellen keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Jede Aussage stammt von einem Dokument, das auf ecoi.net verfügbar ist und wird mit einem Link zum entsprechenden Dokument auf ecoi.net referenziert.


English version

ecoi.net's featured topics offer an overview on selected issues. The featured topic for Afghanistan covers the general security situation, and a chronology of security-related events in Kabul since January 2011. The featured topics are presented in the form of excerpts from documents, all coming from sources available on ecoi.net. Compiled by ACCORD.

Archived version - last update: 16 November 2016. Updated versions of this featured topic are published on the respective country page.

1- Overview of the security situation in Afghanistan


“Afghanistan is an Islamic republic” (USDOS, 8 April 2011, Introduction).[i] “The U.S. government estimates the total population at 32.6 million (July 2015 estimate)” (USDOS, 10 August 2016, section 1)

“Further hindering Afghanistan is that its economy and society are still fragile after decades of warfare that left about 2 million dead, 700,000 widows and orphans, and about 1 million Afghan children raised in refugee camps outside Afghanistan. More than 3.5 million Afghan refugees have since returned, although a comparable number remain outside Afghanistan.” (CRS, 6 June 2016, p. 54)[ii]

State and Non-State Actors



Afghan Government and Security Forces

“Die generelle Sicherheitsarchitektur impliziert für den afghanischen Staat grundlegende Probleme. Die drei großen Sicherheitsinstitutionen Armee, Polizei und Geheimdienst weisen überschneidende Kompetenzen und Verantwortlichkeiten auf. Sie verfügen über Einheiten, die für den Einsatz im Innern und den Kampf gegen die Aufstandsbewegung strukturiert, ausgebildet und ausgerüstet wurden. Zudem nehmen alle drei neben der Aufstandsbekämpfung auch Polizeiaufgaben war und verfügen über im Inland tätige, nachrichtendienstlich arbeitende Abteilungen. Dies ist Ursache für erhebliche Rivalitäten, die sich längst zu einem Kampf um Ressourcen, Anerkennung und – vor dem Hintergrund absehbarer Etatkürzungen – einer langfristigen Daseinsberechtigung ausgeweitet haben.

Im Verlauf des Jahres 2012 gelang es der ISAF [International Security Assistance Force] und der afghanischen Regierung, den personellen Aufwuchs von Armee und Polizei abzuschließen und die vorgesehene Obergrenze von etwa 352.000 Soldaten und Polizisten zu erreichen. Dieser Erfolg wird jedoch von der Tatsache getrübt, dass die ANSF [Afghan National Security Forces] aufgrund von Verlusten, Desertion und Nichtverlängerung von Dienstverhältnissen jährlich zwischen einem Viertel und einem Drittel ihres Personals ersetzen müssen. Eine gemeinsame Identität und ein stärkerer innerer Zusammenhalt der einzelnen Einheiten können somit in den neu aufgestellten Streitkräften nur schwer entstehen. Zusätzlich werden auch die Anstrengungen der internationalen Gemeinschaft beeinträchtigt, durch Aus- und Fortbildung die Qualität des afghanischen Sicherheitspersonals zu heben. Die Tatsache, dass der ehemalige Präsident die Taliban seit 2009 wiederholt als ‚Brüder‘ bezeichnet hatte, hat das Feindbild der ANSF verwässert. Wie sollten sich in dieser Lage Soldaten und Polizisten, die regelmäßig Zeuge von Korruption und Amtsmissbrauch ihrer Vorgesetzten wurden und deren Oberbefehlshaber die feindlichen Kämpfer als ‚Brüder‘ bezeichneten, mit dem Staat und seinen Institutionen identifizieren? Hinzu kommen finanzielle Aspekte. Angesichts einer geringen Besoldung, die dem Risiko, getötet oder schwer verwundet zu werden, sowie einer unzureichenden medizinischen Versorgung, nicht gerecht werden konnte, waren Moral und Motivation vieler ANSF-Angehöriger, vor allem der niederen Dienstränge, lange Zeit sehr schwach ausgeprägt. Die neue Regierung in Kabul unter Ashraf Ghani und Abdullah Abdullah hat bereits im Herbst 2014 bei mehreren Truppenbesuchen auf diese Situation reagiert, um das innere Gefüge der ANSF zu stärken.

Dennoch hat sich die Qualität der afghanischen Sicherheitskräfte in den vergangenen Jahren stetig erhöht, was zu Erfolgen im Kampf gegen die Aufstandsbewegung und somit auch zu einem höheren Ansehen der Soldaten und Polizisten in der Zivilbevölkerung geführt hat.“ (KAS, January 2015, pp. 90-91)[iii]

“Since December 2014, when the International Security Assistance Force (ISAF) ended its combat role in Afghanistan, the ANSF has performed reasonably well in face-to-face encounters with the Taliban. However, it failed spectacularly in defending Kunduz. Some 7,000 security personnel could not hold the city against an assault by a few hundred Taliban fighters. It lays bare the ANSF’s weakness in fighting in urban settings. Analysts observe that the fall of Kunduz is not so much the outcome of the Taliban’s fighting abilities as of the ANSF’s failures, poor leadership, and low morale.” (CACI, 15 October 2015)[iv]

“Reports indicate a substantial increase in casualties among the Afghan National Defence and Security Forces in 2015 […]. Critical shortcomings continue to hamper the Forces in effectively addressing the threat posed by anti - government elements, including insufficient recruitment, high attrition rates and insufficient logistics and planning and air support and coordination. Insufficient recruitment and high attrition rates posed particular challenges to the sustainability of the Forces.” (UNGA, 7 March 2016, p. 5)[v]

“As casualties mounted to dramatic levels in 2015, even according to official figures that are most likely underestimated, the Afghan National Army (ANA) has for the first time begun experiencing serious problems in recruitment. The army also experienced a resurgence of ghost soldiering (soldiers who are listed as being on active duty, but who do not serve)—a problem which had been largely contained by 2010. The units most exposed in the fighting were seriously depleted and under-strength by November. The withdrawal of the mentors/advisers from the ANA tactical units in 2014 exposed a range of weaknesses in logistical capabilities, planning, procurement, equipment maintenance and administration. The resulting paradox is an ANA less mobile then the insurgents, despite the fact that it remains more or less in control of the main highways of the country. […] The tactical performance of the ANA in the midst of battle is more difficult to evaluate because reliable information is hard to come by, but sources within the Ministry of Defence (MoD) and the ANA themselves concur that there is a very serious leadership problem. Appointments to senior positions are still heavily influenced by political interference, often resulting in the appointment of incompetent commanders.” (AREU, March 2016, p. 1)[vi]

“The ANDSF are proving themselves capable in some scenarios while still developing in others – performing unevenly, but on balance continuing to improve. After mixed results and an uneven performance in 2015, advisors worked with the ANDSF to address the most significant deficiencies and gaps to help the ANDSF further develop into a more effective, sustainable, and affordable force. ANDSF performance in the first half of 2016 improved over late 2015, owing in part to the implementation of a sustainable security strategy that better allocates forces across the country, and in part as a result of incorporating lessons learned after the first year of the RS [Resolute Support] format of the NATO mission.
The ANDSF maintain a significant capability advantage over the insurgency; however, an often reactionary ANDSF strategy, force allocation and posture limitations, and persistent capability gaps in aviation, combined arms integration, intelligence collection and dissemination, and sustainment have hampered more rapid improvement in their ability to maintain security and stability.” (USDOD, June 2016, p. 3)[vii]

“The Afghan security forces made some progress in further increasing their air capacity, and operations in Kunduz demonstrated greater tactical flexibility, even though significant shortcomings persisted in the areas of command and control, leadership and logistics. Reports have pointed to increasing casualties among security forces since June, particularly those killed in action. Questions about sustainability continued to be raised, in the light of the high attrition rates. Recruitment remained on target, but re-enlistment and retention remain low and need to be increased to compensate for the losses incurred through casualties and desertion.” (UN General Assembly, 7. September 2016, p. 5)

“Corruption, nepotism, and cronyism remain rampant at all levels of government […].” (Freedom House, 28 January 2015)[viii]

Presidential Elections 2014
“Following the presidential election on 5 April, in which no candidate won more than 50 per cent of the vote, a second-round run-off was held on 14 June between the two leading candidates, Mr. Abdullah (45 per cent of the vote in the first round) and Mr. Ghani (31.6 per cent).” (UNGA, 9 September 2014, p. 2)

“Ashraf Ghani won Afghanistan's disputed presidential election decisively with 55 percent of the vote, results revealed Friday, after the figure was kept secret for five days over concerns that fraud allegations could trigger violence. Ghani and Abdullah both claimed victory in the June 14 run-off vote, tipping the country into a political crisis that the United Nations feared could descend into the ethnic unrest of the 1990s civil war. A ‘unity government’ deal was finally agreed on Sunday, with Ghani serving as the next president and Abdullah taking up the new role of chief executive, similar to that of prime minister. […] The election was marred by widespread fraud, repeating serious problems seen in previous elections since the Taliban regime was ousted from power in 2001.” (AFP, 26 September 2014)[ix]

Insurgent Groups

“Anti-Government Elements encompass all individuals and armed groups involved in armed conflict with or armed opposition against the Government of Afghanistan and/or international military forces. They include those who identify as ‘Taliban’ as well as individuals and non-State organised armed groups taking a direct part in hostilities and assuming a variety of labels including the Haqqani Network, Hezb-e-Islami, Islamic Movement of Uzbekistan, Islamic Jihad Union, Lashkari Tayyiba, Jaysh Muhammed, groups identified as ‘Daesh’ and other militia and armed groups pursuing political, ideological or economic objectives including armed criminal groups directly engaged in hostile acts on behalf of a party to the conflict.” (UNAMA, August 2015, p. 2, footnote 5)[x]

Taliban

“The Taliban is an umbrella organization comprising loosely connected insurgent groups, including more or less autonomous groups with varying degrees of loyalty to the leadership and the idea of The Islamic Emirate of Afghanistan. The Taliban’s organisational structure is hierarchical, with an Amir ul - Muminin (Commander of the Faithful) on the top. He gives moral, religious and political statements, oversees judges, courts, and political commissions, assigns shadow governors and is in command of the military organization.” (Landinfo, 13 May 2016, p. 4)[xi]

“The insurgency is still led primarily by the Taliban movement, which was led by Mullah Muhammad Umar, head of the Taliban regime during 1996 - 2001, until his 2013 death , which was revealed in a July 2015 Taliban announcement. In an informal selection process disputed by some high - ranking Taliban figures, he was succeeded by Akhtar Mohammad Mansour and two deputies — Haqqani Network operational commander Sirajuddin Haqqani, and cleric Haibatullah Akhunzadeh. […]
A major Pakistani group, the Pakistani Taliban (Tehrik - e - Taliban Pakistan, TTP), primarily challenge s the government of Pakistan but also s upport s the Afghan Taliban.” (CRS, 6 June 2016, pp. 18-19)

“Reports that new Taleban leader Mullah Akhtar Muhammad Mansur was killed in a shootout in early December 2015, appear to have been incorrect.” (Ruttig, 10 February 2016)[xii]

“In a statement, the Taliban acknowledged Mansour's death for the first time and named his successor as Mawlawi Hibatullah Akhundzada. […] Mansour was killed in a strike on his car in Pakistan's Balochistan province on Saturday.” (BBC News, 25 May 2016)[xiii]

“Four days after Mansur’s death, the Taleban announced, on 25 May 2016, that Mansur’s deputy, Haibatullah (1) had been appointed as the new amir ul-mumenin and that Mullah Omar’s son, Mullah Yaqub, and Sirajuddin Haqqani would be his deputies, the latter retaining his old position.” (Osman, 27 May 2016)

Hezb-e-Islami

“Another significant insurgent leader is former mujahedin party leader Gulbuddin Hikmatyar , who leads Hizb-e-Islami - Gulbuddin (HIG). The faction received extensive U.S. support against the Soviet Union, but turned against its mujahedin colleagues after the Communist government fell in 1992. The Taliban displaced HIG as the main opposition to the 1992 - 1996 Rabbani government. In the post-Taliban period, HIG has been ideologically and politically allied with the Taliban insurgents, but HIG fighters sometimes clash with the Taliban over control of territory in HIG’s main centers of activity in provinces to the north and east of Kabul. HIG is not widely considered a major factor on the Afghanistan battlefield and has focused primarily on high-profile attacks […].” (CRS, 6 June 2016, p. 22)

“The peace deal signed today by Gulbuddin Hekmatyar, leader of Hezb-e Islami, and President Ashraf Ghani, has been hailed by the Afghan government as the first major peace achievement of the last fifteen years. However, expectations should be tempered. Given Hezb-e Islami’s almost total absence on the battlefield, the deal is unlikely to significantly lower the current levels of violence.” (Osman, 29 September 2016)[xiv]

Haqqani Network

The “Haqqani Network,” founded by Jalaludin Haqqani, a mujahedin commander and U.S. ally during the U.S. - backed war against the Soviet occupation, is often cited by U.S. officials as a potent threat to Afghan security and to U.S. and allied forces and interests , and a “critical enabler of Al Qaeda.” […] The Haqqani Network had about 3,000 fighters and supporters at its zenith during 2004 - 2010, but it is believed to have far fewer than that currently. However, the network is still capable of carrying out operations, particularly those focused on Kabul.” (CRS, 6 June 2016, pp. 22-23)

“Strength: HQN is believed to have several hundred core members, but it is estimated that the organization is also able to draw upon a pool of upwards of 10,000 fighters. HQN cooperates closely with the larger Afghan Taliban and draws strength through cooperation with other terrorist organizations operating in Afghanistan, including al-Qa’ida and Jaish-e Mohammad. Location/Area of Operation: HQN is active along the Afghanistan-Pakistan border and across much of southeastern Afghanistan, particularly in Loya Paktia, and has repeatedly targeted Kabul in its attacks. The group’s leadership has historically maintained a power base around Pakistan’s tribal areas.” (USDOS, 2 June 2016, Chapter 6)

Al Qaeda

“From its expulsion from its Afghanistan base in 2001 until 2015, Al Qaeda has been considered by U.S. officials to have only a minimal presence (fewer than 100) in Afghanistan itself, operating there mostly as a facilitator for insurgent groups, and mainly in north eastern Afghanistan such as Kunar. […] However, in late 2015 U.S. Special Operations forces and their ANDSF [Afghan National Defence and Security Forces] partners discovered and destroyed a large Al Qaeda training camp in Qandahar Province–a discovery that indicated that Al Qaeda had expanded its presence in Afghanistan. In April 2016, U.S. commanders publicly raised their estimates of Al Qaeda fighters in Afghanistan to 100-300, and said they are seeing an increasingly close relationship between Al Qaeda and the Taliban.” (CRS, 6 June 2016, p. 19)

Islamic Movement of Uzbekistan (IMU)

“Islamic Movement of Uzbekistan (IMU). The Islamic Movement of Uzbekistan (IMU), is a militant group active primarily against the authoritarian government in Uzbekistan. In Afghanistan, the IMU has been affiliated with Al Qaeda, although in recent months some of its fighters have aligned with the Islamic State branch there. The IMU might have as many as 300 fighters in Konduz Province alone, many of whom reportedly took part in the September 2015 capture of Konduz city, and the IMU is active as well in virtually all the northernmost provinces of Afghanistan.” (CRS, 6 June 2016, p. 20)

Islamic State - Khorasan Province

“The Islamic State has increased its influence in Afghanistan since mid - 2014 , adopting the name there of Islamic State - Khorasan Province ( ISKP , often also referred to as Islamic State of Iraq and the Levant - Khorasan, ISIL - K ), named after an area that once included parts of what is now Iran, Afghanistan, and Pakistan. […] U.S. commanders estimate that there might be 1,000 - 3,000 ISKP fighters in Afghanistan, with their estimates as of April 2016 leaning toward the low end of that range. […] Press reports indicate that Afghans consider the Taliban’s practices in areas of their control as moderate compared to the brutality practiced by Islamic State adherents.” (CRS, 6 June 2016, p. 21)

More in competition than alliance with the Taliban, Islamic State factions in Afghanistan have captured some small areas primarily in eastern Afghanistan, while also seeking to recruit fighters for the Islamic State’s efforts to expand its ‘caliphate’ now based in parts of Iraq and Syria.” (CRS, 6 June 2016, p. 20)
“On January 26, 2015, Abu Muhammed al-Adnani, Islamic State’s chief spokesperson, released an audio statement in which he declared the establishment of Wilayat Khorasan, a branch of the group “encompassing Afghanistan, Pakistan and other nearby lands” (Jihadology, January 26, 2015). Since then, Wilayat Khorasan has pursued a campaign of expansion and consolidation in the region, with most of its activity centering in eastern and southeastern Afghanistan. The group, however, has experienced several setbacks on the battlefield that have raising questions about the group’s staying power and future prospects in Afghanistan. […]
Despite its recent losses in Zabul and Nangarhar, Wilayat Khorasan remains active in Afghanistan. Recent estimates indicate that there are approximately 7,000-8,500 Islamic State members in Afghanistan (RUSI, February 5, 2016), including about 1,000 fighters still in Nangarhar (New York Times, January 31, 2016); the group has demonstrated an ability to carry out terrorist attacks in urban areas, including Nangarhar’s capital of Jalalabad. However, Wilayat Khorasan’s recent defeats make it clear that the Taliban poses a serious obstacle to the Islamic State’s expansion in Afghanistan.” (JF, 3 March 2016)[xv]

“Since my last report, the Afghan security forces have increased ground and air operations, supported by international military assets, against ISILKP in Nangarhar Province. Reportedly, these operations have resulted in significant casualties among ISIL-KP fighters, including the death of its leader, Hafiz Saeed Khan, on 26 July, and a further reduced presence of the group in the province. Some of the dislodged ISIL-KP fighters were reported to have gone to Kunar Province.” (UNGA, 7 September 2016, S. 6)

Security Situation



“Von ‚der Sicherheitslage in Afghanistan zu sprechen, ist schwierig. Die Lage, gemessen an sicherheitsrelevanten Zwischenfällen (beispielsweise Anschläge, Kampfhandlungen, teilweise aber auch Kriminalität), ist von Provinz zu Provinz unterschiedlich und divergiert innerhalb einer Provinz häufig erheblich zwischen einzelnen Distrikten.“ (KAS, January 2015, p. 77)

Overview

2001 to 2014

For developments from 2001 until the end of 2012, see the following archived version of this featured topic: http://www.ecoi.net/local_link/249674/360146_en.html

For developments in 2013, see the following archived version of this featured topic: http://www.ecoi.net/local_link/270108/385159_en.html

For developments in 2014, see the following archived version of this featured topic:
http://www.ecoi.net/local_link/304849/428111_en.html

2015

“Since December 2014, and the withdrawal of the NATO-led International Security Assistance Force (ISAF), bringing a decrease in international security forces from around 130,000 to around 12,000, the Taliban has gained strength. Despite a change in its leadership in July, an increase in inter-faction clashes, and a rising number of insurgents allegedly belonging to the Islamic State on Afghan territory, the Taliban has managed to expand activity to the north of the country (New York Times 28/07/2015; BBC 30/07/2015; Reuters 29/06/2015). It has carried out an increased number of suicide and bomb attacks throughout the country in 2015 (BBC 29/09/2015; Brookings 26/05/2015; NATO 01/09/2015, 27/02/2015).” (ACAPS, 13 October 2015, p. 3)[xvi]

“From 1 August to 31 October 2015, 6,601 incidents were recorded by the United Nations in the monitoring of security-related developments related to the work, mobility and safety of civilian actors, with the potential to affect the delivery of mandated activities and programmes. The number of incidents represented a 19 per cent increase compared with the same period in 2014, when 5,516 incidents were recorded. The majority of these incidents (62 per cent) were reported in the southern, south-eastern and eastern regions. While the proportion of security incidents in those three regions has remained at a constant level in recent years, there was a notable intensification of insecurity in the north and north-east, including through the temporary seizure by the Taliban of Kunduz City, and an increase in incidents recorded in those regions, with Sari Pul, Faryab, Jawzjan, Kunduz and Takhar Provinces being the most volatile.” (UNGA, 10 December 2015, p. 5)

“In the last two months of 2015, Afghan National Security Forces (ANSF) conducted a significant counteroffensive to remove the Taleban from areas just outside Kunduz city as well as from a number of its outlying district centres. Since recapturing the city on 13 October 2015, efforts have barely had an impact, especially in the districts.” (Ali, 30 January 2016)[xvii]

“In their first fighting season against an Afghan-led counterinsurgency, the Taliban-led insurgent threat remains resilient. Fighting has been nearly continuous since February 2015. As a result, both ANDSF [Afghan National Defense and Security Forces] and Taliban casualties increased during the reporting period and 2015 overall when compared to the previous reporting period and 2014 respectively. The levels of violence in typical insurgent strongholds, such as Helmand and Kandahar, were as expected, but the ANDSF were also forced to confront insecurity at a higher level than expected in other parts of the country, such as Kunduz.” (USDOD, December 2015, p. 17)

“In 2015, the conflict in Afghanistan continued to cause extreme harm to the civilian population, with the highest number of total civilian casualties recorded by UNAMA since 2009. Following increases in 2013 and 2014, civilian deaths and injuries from conflict - related violence increased by four per cent compared with 2014 . Between 1 January and 31 December 2015, UNAMA documented 11,002 civilian casualties (3,545 civilian deaths and 7,457 injured), marking a four per cent decrease in civilian deaths and a nine per cent increase in civilians injured.” (UNAMA, February 2016, p. 1)

“The rise in overall civilian casualties in 2015 mainly stemmed from increases in complex and suicide attacks and targeted and deliberate killings by Anti-Government Elements, increasing civilian casualties caused by Pro-Government Forces during ground engagements and aerial operations, and rising numbers of civilians caught in crossfire between the parties to the conflict, most notably in Kunduz province.” (UNAMA, February 2016, p. 2)
“UNAMA attributed 62 per cent of all civilian casualties to Anti-Government Elements and 17 per cent to Pro-Government Forces (14 per cent to Afghan national security forces, two per cent to international military forces and one per cent to pro-Government armed groups). Seventeen per cent of all civilian casualties resulted from ground engagements between Anti - Government Elements and Afghan national security forces not be attributed to one specific party. Four per cent of civilian casualties resulted from unattributed explosive remnants of war.” (UNAMA, February 2016, p. 3)

“Between 1 January and 31 December 2015, UNAMA documented 6,859 civilian casualties (2,315 deaths and 4,544 injured) from operations and attacks carried out by all Anti - Government Elements, a 10 per cent decrease from 2014. The decrease resulted from fewer civilian casualties attributed to Anti - Government Elements from IEDs and ground engagements. However, UNAMA documented a 16 per cent increase in civilian casualties attributed to Anti - Government Elements from complex and suicide attacks, and a 27 per cent increase in civilian casualties from targeted killings, which became the second leading cause of civilian deaths in 2015.” (UNAMA, February 2016, p. 4)

“UNAMA documented 1,854 civilian casualties (621 deaths and 1,233 injured) caused by Pro-Government Forces, a 28 per cent increase compared to 2014.” (UNAMA, February 2016, p. 4)

“In 2015, UNAMA and UNICEF[xviii] documented 132 conflict-related incidents affecting education and education-related personnel, an 86 per cent increase 8 compared to the same period in 2014 and a 110 per cent increase compared to 2013. This trend is attributed to the increase in the number of incidents involving threats and intimidation against education and healthcare personnel (182 per cent more than in 2014 and 376 per cent more than in 2013).” (UNAMA/UNICEF, April 2016, p. 6)

“UNAMA and UNICEF documented an increase in the number of incidents affecting access to health care, with 125 incidents reported in 2015, compared to 59 in 2014 and 33 in 2013. Similar to education, threats and intimidation of health personnel constituted the majority of the cases – 64 incidents making up 52 per cent of all verified cases.” (UNAMA/UNICEF, April 2016, p. 7)

“The security situation deteriorated further in 2015. The United Nations recorded 22,634 security incidents, representing a 3 per cent increase compared with 2014 and the second - highest number since 2001. Since the issuance of my previous report, fighting has intensified in Helmand and Baghlan provinces, and Kunduz Province has remained volatile. […]
Of the security incidents that occurred in 2015, 70 per cent were recorded in the southern, eastern and south - eastern regions. Ghazni, Helmand, Kandahar, Kunar and Nangarhar were the most volatile provinces, accounting for 49 per cent of all security incidents. Armed clashes and improvised explosive devices accounted for 79 per cent of all incidents, representing an increase of 3 per cent compared with 2014 and reflecting the overall higher level of insurgent activities during the year. […]
The Taliban expanded its territorial reach in 2015, temporarily capturing 24 district centres in the north (in Badakhshan, Baghlan, Faryab, Jawzjan, Kunduz, Sari Pul and Takhar provinces), in the west (in Badghis and Farah provinces), in the east (in Nuristan Province) and in the south (in Helmand and Kandahar provinces), in addition to temporarily seizing the provincial capital of Kunduz. This represents a significant increase compared with 2014, when the Taliban captured only three centres. Even though most district centres were quickly retaken by pro – government forces, several remained under Taliban control for weeks, including in Faryab, Helmand, Kunduz, Sari Pul and Takhar provinces. Tensions associated with Mullah Mansoor’s succession as the new Taliban leader after Mullah Omar’s death did not slow the insurgency’s anti - government initiatives. […]
Between 1 December 2015 and 15 February 2016, the United Nations recorded 4,014 security - related incidents across the country. This represents an 8.3 per cent decrease compared with the same period in 2014 and 2015, although it is noted that in 2015, January and February recorded the highest totals for those months since 2001. Consistent with previous trends, armed clashes accounted for the majority of security incidents, at 57.4 per cent, followed by improvised explosive devices, at 19.2 per cent. Targeted killings continued at a high level. From 1 December 2015 to 15 February 2016, 154 assassinations, including failed attempts, were recorded, representing a 27 per cent decrease compared with the same period in 2014 and 2015. During the reporting period, 20 suicide attacks were reported, compared with 30 in the same period in 2014 and 2015.” (UNGA, 7 March 2016, pp. 4-6)

2016

“Armed clashes increased by 14 per cent in the first four months of the year compared with the same period in 2015 and were higher for each month compared with previous years. In April 2016, the highest number of armed clashes was reported since June 2014, a period that coincided with the presidential elections. […]
Notwithstanding the increase in armed clashes, overall security incidents decreased. Between 16 February and 19 May, the United Nations recorded 6,122 security incidents, representing a decrease of 3 per cent compared with the same period in 2015, attributed primarily to a reduction in incidents involving improvised explosive devices. The southern, south - eastern and eastern regions continued to account for the majority of incidents (68.5 per cent). Consistent with previous trends, armed clashes accounted for the majority of security incidents (64 per cent), followed by improvised explosive devices (17.4 per cent). Targeted killings decreased: from 16 February to 19 May, 163 assassinations, including failed attempts, were recorded, representing a decrease of 37 per cent compared with the same period in 2015. A total of 15 suicide attacks were reported, compared with 29 in the same period in 2015, as well as several high - profile incidents. The latter included a complex attack against the consulate of India in Jalalabad on 2 March, an attack against the residence of the acting Director of the National Directorate of Security in the city of Kabul on 21 March and the targeted killing of two high - ranking army commanders on 24 and 27 March in Kandahar and Logar provinces, respectively. The Taliban claimed responsibility for those two attacks. […]

Insurgent attacks increased notably after the beginning of the Taliban spring offensive, Operation Omari. In its declaration of 12 April launching the annual campaign, the Taliban pledged large - scale attacks against “enemy positions” alongside tactical attacks and targeted killings of military commanders. Unlike in previous years, the movement did not threaten civilian government officials specifically. In the first two weeks of the offensive, the number of Taliban - initiated attacks almost doubled compared with the previous two weeks, resulting in the highest number of armed clashes recorded for the month of April since 2001. Since the beginning of the offensive, the Taliban has launched 36 attacks on district administrative centres, including a concerted push on the city of Kunduz. The Afghan National Defence and Security Forces repelled the vast majority of those attacks.” (UNGA, 10 June 2016, pp. 4-5)

“Armed conflicts in Afghanistan intensified and expanded more than previous years in 1394. Insecurity spread in most parts of the country and affected the life of the majority of the civilians directly or indirectly. During this period civilian suffered severe casualties. Based on the findings by the AIHRC, the highest level of civilian casualties was recorded in the year 1394.

The total number of civilian casualties exceeded 9431 people (3192 deaths and 6302 injured) which shows 17.8 percent increase compared to that in 1393. Based on findings by the AIHRC, 8005 people were killed or injured in 1393. Out of them 3071 people were killed and 4934 people got injured. […]

According to the report, out of 9431 deaths and wounded, 4642 of them are men, 775 are women and 1116 of them are children, while the age and gender of 2898 of them are not specified.” (AIHRC, 1 August 2016, p. 12)[xix]

Between 1 January and 30 September, UNAMA documented 8,397 conflict-related civilian casualties (2,562 deaths and 5,835 injured) representing a one per cent decrease compared to the same period in 2015. Ground engagements remained the leading cause of civilian casualties, followed by suicide and complex attacks, and improvised explosive devices (IEDs). […]

Anti-Government Elements caused 61 per cent of civilian casualties – 1,569 civilian deaths and 3,574 injured (5,143 total civilian casualties). While this represents a 12 per cent decrease from the same period in 2015 UNAMA continues to document Anti-Government Elements perpetrating illegal and indiscriminate attacks, as well as deliberate targeting of civilians.

UNAMA attributed 23 per cent of all civilian casualties to Pro-Government Forces, documenting 1,897 civilian casualties (623 deaths and 1,274 injured), representing a 42 per cent increase compared to last year – primarily due to casualties from the use of indirect and explosive weapons and aerial attacks.

Eleven per cent of civilian casualties resulted from ground fighting between Anti-Government Elements and Pro-Government Forces where the responsible party could not be identified.

Unattributed unexploded ordnance caused the majority of the remaining civilian casualties (five per cent). […]

UNAMA is deeply concerned by the continuing increase in child casualties, which have risen year-on-year since 2013. In the first nine months of 2016, UNAMA documented 2,461 child casualties (639 deaths and 1,822 injured), a 15 per cent increase on the same period in 2015. Ground engagements caused more than half of all child casualties in 2016.

The Mission documented 877 women civilian casualties (240 deaths and 637 injured), a 12 per cent decrease which is primarily due to fewer women casualties from suicide and complex attacks, as well as from IEDs.

Ground engagements between Pro-Government Forces and Anti-Government Elements caused 3,254 civilian casualties (829 deaths and 2,425 injured), accounting for 39 per cent of all civilian casualties. This marks an 18 per cent increase compared to the same period in 2015.
The intensification of ground fighting is directly related to the increase in civilian casualties from ERW, or unexploded ordnance. UNAMA documented 510 civilian casualties (160 deaths and 350 injured), a 67 per cent increase from the same period in 2015. […]

UNAMA identified notable decreases in civilian casualties caused by IEDs – 1,514 civilian casualties (496 deaths and 1,018 injured) amounting to a decrease of 22 per cent – and targeted killings – 835 civilian casualties (445 deaths and 390 injured) amounting to a decrease of 30 per cent.

Notwithstanding these decreases, attacks conducted by Anti-Government Elements directly targeting civilians or in areas with a large civilian presence continued. UNAMA recorded attacks intentionally targeting peaceful civilian demonstrators, educational facilities, judicial and media workers, as well as attacks conducted in civilian-populated urban areas including bazaars and religious facilities. […]

UNAMA also documented numerous conflict-related incidents targeting health-care and educational facilities, as well as humanitarian de-miners, polio vaccinators, and those providing humanitarian aid. Since 1 January 2016, UNAMA documented 75 incidents of attacks deliberately targeting education, including targeted killings, abduction of and threats against education personnel, and a suicide attack at the American University of Afghanistan on 24 August, which killed 13 civilians and injured 48. […]

UNAMA documented 1,897 civilian casualties (623 deaths and 1,274 injured) caused by Pro-Government Forces in the first nine months of 2016, a 42 per cent increase compared to the same period in 2015. The majority of civilian casualties caused by Pro-Government Forces occurred in the context of ground fighting with Anti-Government Elements.

UNAMA is similarly concerned by the rise in civilian casualties caused by aerial strikes by Pro-Government Forces, which accounted for 292 civilian casualties (133 deaths and 159 injured) between 1 January and 30 September 2016 - a 72 per cent increase from the same period in 2015. One third of these casualties were caused by international military forces.” (UNAMA, 19 October 2016)

“The security situation remained highly volatile as intensive Taliban operations continued. Since the movement launched its spring offensive on 12 April, armed clashes have occurred at consistently high levels. During the reporting period, the Taliban focused their operations on challenging government control in key districts of Baghlan, Kunduz and Takhar provinces in the north-eastern region, Faryab and Jawzjan provinces in the northern region and Helmand, Kandahar and Uruzgan provinces in the southern region, including attempts to capture district administrative centres and cut key supply routes. […]
Between May and July, the number of armed clashes increased by 14.7 per cent as compared with the three previous months, and was 24 per cent higher than during the same period in 2015. After a slight decline around the Ramadan period, from 7 June to 6 July, the Taliban offensive regained momentum after 19 July, with the brief capture of the district administrative centres of Khanashin and Sangin (Helmand Province), Qush Tepa (Jawzjan Province), Dahanai Ghuri (Baghlan Province), Dasht-e Archi, Khanabad and Qala-i-Zal (Kunduz Province) and Khwaja Ghar (Takhar Province) and continuing pressure on the provincial capital of Helmand, Lashkar Gah. Although the Afghan National Defence and Security Forces regained control of most district centres, these locations remained under significant pressure, particularly in the south and north-east. […]
Between 20 May and 15 August, the United Nations recorded 5,996 security incidents across the country, representing a 4.7 per cent increase as compared with the same period in 2015 and a 3.6 per cent decrease against the same period in 2014. Consistent with previous trends, armed clashes accounted for the majority of security incidents, at 62.6 per cent, followed by those involving improvised explosive devices, at 17.3 per cent. The southern, south-eastern and eastern regions continued to account for the majority of security incidents in the country, with 68.1 per cent of the total incidents recorded during the period. Anti-Government elements also continued their asymmetric attacks, to exert influence through abductions, intimidation and assassinations. In total, from 20 May to 15 August, 268 assassinations, including 40 failed attempts, were recorded, representing a 6.2 per cent decrease against the same period in 2015. In addition, 109 abductions were recorded across the country during the reporting period, including 15 mass abductions. Suicide attacks decreased from 26 to 17 as compared with the same period in 2015. High-profile attacks in Kabul continued […].” (UNGA, 7 September 2016, p. 4-5)

2- Security Situation in Kabul


For information from 2012 and 2013, see the following archived version of this featured topic: http://www.ecoi.net/local_link/270108/385159_en.html

“Det overordnede bildet av sikkerhetssituasjonen i Kabul provins, har ikke endret seg markant i perioden etter Landinfos forrige sikkerhetsoppdatering (Landinfo 2012). Under samtaler i Kabul i oktober 2013 var kildene samstemte om at myndighetene, ved Afghan National Army (ANA) og Afghan National Police (ANP), har relativt god kontroll i Kabul. […] Kabul by er sterkt preget av nærværet av nasjonale og internasjonale sikkerhetstyrker, og et tydelig eksempel på omkostningene ved myndighetenes generelt gode kontroll i større byer. Landinfo kan fremdeles ikke se utviklingstrekk som gir grunnlag for å karakterisere situasjonen i Kabul by som ustabil. Situasjonen er imidlertid preget av uforutsigbarhet i form av risiko for konfliktrelaterte voldelige aksjoner.“ (Landinfo, 9 January 2014, p. 6)

“Kabul has been rocked by a string of high-profile attacks in the run-up to Saturday's election, which will be the first democratic handover of power in Afghanistan's turbulent history.” (AFP, 2 April 2014)

“Over the last fortnight, Kabul has already been hit hard, with numerous attacks against both civilian targets and the capital’s electoral infrastructure.” (IWPR, 2 April 2014)[xx]

“Es gibt keine öffentlich zugänglichen, umfassenden Statistiken oder Berichte zur Sicherheitslage in Afghanistan, sondern nur punktuelle Untersuchungen. Auch ein anderer Experte weist auf die vage Informationslage bezüglich der Sicherheitssituation in Kabul hin. Thomas Ruttig meint, die Aussage sei zu generell und kaum haltbar, wonach die Sicherheitslage in Kabul besser als irgendwo sonst im Lande sei. Die Sicherheitslage sei schwer voraussagbar und variiere je nach Zeitpunkt selbst innerhalb von Städten, Provinzen oder Distrikten.” (SFH, 22 July 2014, p. 7)[xxi]

“Taliban militants have intensified their attacks in and around the Afghan capital just weeks ahead of the withdrawal of most foreign troops by the end of the year.” (RFE/RL, 13 December 2014)[xxii]

“In Kabul, a number of high-profile attacks have hit the capital since Mansur took formal control, killing and wounding hundreds of people, mostly civilians.” (Osman, 30 September 2015)

“There was furthermore a noticeable spike in high-profile incidents in Kabul following the confirmation of the death of Mullah Omar and reports of internecine fighting among anti - Government elements in several areas.” (UNGA, 1 September 2015, p. 4)

“Security in Kabul has deteriorated significantly in the past few months with August seeing the most intense number of attacks on the capital. […] The reality of the situation in Kabul hits you when you step out on to the streets. This is a city on edge. Security has been stepped up after a spate of attacks killed dozens in recent weeks. Most of them were claimed by the Taliban. Fifty people were killed when three attacks rocked Kabul in less than 24 hours. Two days later, an Afghan police checkpoint was targeted near the entrance of Kabul international airport. Last week, three civilian US contractors were killed when a suicide attack targeted a Nato convoy. Observers say the latest surge in violence is a result of a power struggle within the Taliban, with the new leader Mullah Akhtar Mansoor being challenged by other factions. Officials here believe that this is the new Taliban chief's way of showing that the militants are powerful and can still hit the capital. Kabul Police chief Lt Gen Abdul Rahman Rahimi says he expects more attacks. ‘The militants are hitting the capital more frequently now because they know if anything happened in Kabul the media will cover it. I expect more attacks any time, any place,’ he said.” (BBC News, 31 August 2015)

“From January 1 to November 16, 2015, there were 28 HPAs [high-profile attacks] in Kabul, a 27 percent increase compared to the same time period in 2014. These attacks achieve one of the Taliban’s main objectives of garnering media attention and creating a sense of insecurity that undercuts perceptions of the Afghan government’s ability to provide security.” (USDOD, December 2015, p. 17)

“Kabul by er i mange henseende en oppvisningsplass; angrepene er designet for å vise opprørsgruppenes kapasitet og relevans. Det forklarer antagelig hvorfor angrepsfrekvensen i Kabul er relativt uregelmessig. Mål for angrepene i hovedstaden er høyprofilerte internasjonale institusjoner, både den sivile og militære, i tillegg til afghanske myndigheter og sikkerhetsstyrker (samtale med internasjonal organisasjon, september 2015). Både komplekse og koordinerte angrep4 er effektive virkemidler for å skape oppmerksomhet i verdenspressen. […] Opprørere har ved flere anledninger skutt granater og raketter mot byen. Normalt skytes de fra nord eller øst, men disse har foreløpig forvoldt liten skade da de er lite treffsikre og det er helt vilkårlig hvor de lander. En diplomatkilde (samtale, september 2015b) mente at de derfor ikke en game-changer. Kilden forklarte dette med en kombinasjon av inkompetanse og dårlig utstyr. I tillegg til konfliktrelatert vold, er kriminalitet et problem for mange i Kabul. Det foreligger ikke pålitelig statistikk over kriminalitet, men ifølge en internasjonal organisasjon (samtale, september 2015) er det registrert syv kidnappinger i byen i 2015. Det er normalt utlendinger og antatt rike afghanere som kidnappes. På spørsmål om det kan være urapporterte kidnappingssaker i Kabul, svarte kilden at de fleste kidnappingssaker har høy profil og det er lite sannsynlig at saker forblir urapportert. ” (Landinfo, 20 November 2015, pp. 14-15)

“In the central region, notably in Kabul city, complex and suicide attacks caused an 18 per cent increase in civilian casualties.” (UNAMA, February 2016, p. 8)

Timeline of Attacks in Kabul since 2015



For a timeline from January 2011 to December 2012 see the following archived version of this featured topic: http://www.ecoi.net/local_link/249674/360146_en.html

For a timeline from January 2013 to December 2013 see the following archived version of this featured topic: http://www.ecoi.net/local_link/270108/385159_en.html

For a timeline from January 2014 to December 2014 see the following archived version of this featured topic: http://www.ecoi.net/local_link/304849/428111_en.html


OCTOBER 2016

“Two Americans have been killed and a further three have been injured after a gunman opened fire on a military base in Kabul, Afghanistan, officials say. A service member and a civilian were killed in the attack, which Afghan officials are calling an "insider" job. Two civilians and a service member are in a stable condition, a Nato military alliance statement said. The gunman has been killed. No insurgent group has so far claimed responsibility for the attack.” (BBC News, 19 October 2016)

“At least 14 people have been killed in an attack on a shrine in the Afghan capital, Kabul as Shia Muslims prepared for a religious day of mourning. A crowd had gathered at the Karte Sakhi shrine for Ashura, a commemoration of the martyrdom of Hussein, a grandson of the Prophet Muhammad.” (BBC News, 11 October 2016)

“A gunman wearing an Afghan National Security Forces uniform opened fire on Shia mourners at Kabul’s landmark Sakhi Shrine on Wednesday, killing 18 people and wounding 54. The attack on members of the Shia Hazara community occurred on the eve of Ashura, the Shia mourning day. Victims included four women, including Sumaya Muhammadi, a member of the Daikundi provincial council, and two children. The Islamic State, also known as ISIS, claimed responsibility for the attack.” (HRW, 13 October 2016)[xxiii]

SEPTEMBER 2016

“Taliban militants attacked an international charity in Kabul Tuesday during an hours-long assault labelled a "war crime" by Amnesty, as the capital reeled from a wave of violence that killed at least 41 and wounded dozens. The assault on CARE International began late Monday with a massive car bombing, just hours after the Taliban carried out a brazen double bombing near the defence ministry. A plume of smoke rose over the upscale neighbourhood of Shar-e Naw after the raid on the charity, located next to the office of Afghanistan's former intelligence chief Rahmatullah Nabil. It remains unclear which compound was the intended target of the attack, which left piles of rubble and shards of glass strewn across the area. "An armed group launched an attack on what is believed to have been an Afghan government compound located close to the Kabul office of CARE," the charity said, adding its staff had been safely evacuated. "The incident continued through early Tuesday morning with damages sustained to the CARE compound." The interior ministry said 42 people including 10 foreigners were rescued. It added that six people had been wounded in the attack, which ended Tuesday morning when Afghan forces gunned down all three attackers. The Taliban, who are stepping up their nationwide offensive, described the target as a foreign intelligence centre in Shar-e Naw "disguised as a guest house". The attack on CARE International "is the deliberate targeting of civilians and constitutes a war crime", Amnesty International said, calling for an independent probe to bring the perpetrators to justice. The assault had been preceded by twin Taliban blasts that killed at least 41 people during rush hour on Monday, including high-level officials, and left 110 wounded.“ (AFP, 6 September 2016)

AUGUST 2016

“Twelve people, including seven students, were killed in an attack on the American University in Kabul that sent hundreds of students fleeing in panic, police said on Thursday, before the assault ended when two gunmen were shot dead. The attack began at around 6:30 p.m. (1400 GMT) on Wednesday with a large explosion that officials said was a car bomb followed by gunfire, as suspected militants battled into the complex where foreign staff and pupils were working. Sporadic gunfire could be heard through the night and, before dawn, police said the operation had concluded after they killed at least two attackers. There was no claim of responsibility for an attack in which Kabul police chief Abdul Rahman Rahimi said seven students, three policemen and two security guards were killed, the second incident involving the university this month.” (Reuters, 25 August 2016)[xxiv]

“A Taliban truck bomb blasted a hotel for foreigners in Kabul Monday, triggering a seven-hour gun and grenade assault that highlighted growing insecurity in a city still reeling from its deadliest attack for 15 years. The guests and staff of the Northgate hotel escaped unharmed, but one policeman was killed after the suicide truck bomber paved the way for two other armed insurgents to enter the heavily guarded facility near Kabul airport. The massive explosion reverberated through the Afghan capital, leaving a huge muddy crater and piles of scorched debris strewn at the compound, which was previously attacked in July 2013.” (AFP, 1 August 2016)

JULY 2016

“Islamic State jihadists claimed responsibility for twin explosions Saturday that ripped through crowds of Shiite Hazaras in Kabul, killing at least 80 people and wounding 231 others in the deadliest attack in the Afghan capital since 2001. The bombings during a huge protest over a power line mark the first major IS assault on Kabul, apparently aimed at sowing sectarian discord in a country well known for Shia-Sunni harmony […] The Taliban, who are in the middle of their annual summer offensive and are more powerful than IS, strongly denied any involvement in the attack. The Islamic State group claimed the bombings in a statement carried by its affiliated Amaq news agency, calling it an attack on Shiites. […] The attack represents a major escalation for IS, which so far has largely been confined to the eastern province of Nangarhar.” (AFP, 23 July 2016)

JUNE 2016

“Taliban bombers have attacked an Afghan police convoy outside the capital Kabul, killing at least 30 people and wounding 50 others, officials say. Two bombs hit a convoy of buses carrying graduates from a ceremony on the city's western outskirts. Paghman District Governor Musa Khan told the BBC that all but two of the dead were police cadets. The bombing was claimed by the Taliban and follows an attack on a bus just over a week ago that killed 14 people.” (BBC News, 30 June 2016)

“A busload of Nepali security guards were among 23 people killed in a string of bombings across Afghanistan Monday, days after Washington expanded the US military's authority to strike the Taliban. A Taliban spokesman on Twitter claimed the first attack, which killed 14 Nepali security guards working for the Canadian Embassy in Kabul in a massive blast that left their yellow minibus spattered with blood. However Islamic State's affiliate in Afghanistan and Pakistan released a competing claim in which they named and pictured the alleged bomber, according to the SITE monitoring group, in what would be their most significant attack in the country. An Afghan intelligence source said officials were investigating the IS claim, which was flatly denied by the Taliban. The Taliban also claimed a second, smaller blast in south Kabul Monday that the interior ministry said killed one person.” (AFP, 20 June 2016)

“An Afghan lawmaker and at least three other people have been killed in a bomb explosion in the capital, Kabul. MP Sher Wali Wardak was injured in the blast outside his house and died on the way to hospital, officials said. No group has so far admitted carrying out the attack.” (BBC News, 5 June 2016)

MAY 2016

“An Afghan guard at a United Nations compound in Kabul turned his gun on colleagues on May 20, killing a Nepalese guard and wounding another security officer there.The United Nations Assistance Mission for Afghanistan said one of its staff members at the compound also was wounded by the shootings.Hassib Sediqi, a spokesman for Afghanistan's National Directorate of Security, said the violence happened at a construction site that is part of the UN compound.It was not immediately clear if the attack was planned as an act of terrorism or the result of a disagreement.” (RFE/RL, 20 May 2016)

APRIL 2016

“The death toll from a Taliban attack in Kabul has more than doubled to 64, officials said Wednesday, in what appeared to be the deadliest assault on the Afghan capital since the Islamists were toppled from power in 2001. The brazen attack on Tuesday on a security services office in the heart of Kabul is seen as the opening salvo in this year's Taliban spring offensive, launched last week. A powerful Taliban truck bomb tore through central Kabul and a fierce firefight broke out, sending clouds of smoke billowing into the sky and rattling windows several kilometres away. "It is with regret that I announce that 64 people were killed and 347 others wounded in yesterday's Kabul attack," interior ministry spokesman Sediq Sediqqi told reporters. "Most of them are civilians." The ministry had earlier put the death toll at 30. The Taliban claimed three "martyrdom seekers" carried out an attack on the National Directorate of Security, the main spy agency. One of them, it said, managed to slip away alive. Afghan authorities insisted the building, used by NDS in the past, only housed an elite security agency charged with protecting top government officials.” (AFP, 20 April 2016)

“One person has been killed in a bomb attack targeting a government employee bus in the Afghan capital. An Afghan official said the bus was carrying Education Ministry employees to work in Kabul on April 11 when it exploded. Five people were also wounded. The officials said the blast was caused by a magnetic bomb attached to the bus. No group immediately claimed responsibility for the attack.” (RFE/RL, 11 April 2016)

MARCH 2016

“A bomb has exploded under a bridge in Afghanistan's capital, killing one person and wounding nine others. The Interior Ministry said five police officers, including a district police chief, have been suspended over the March 29 blast in Kabul and are under investigation for neglecting their duties. No one has claimed responsibility for the blast.” (RFE/RL, 29 March 2016)

“Officials say Taliban militants fired a series of rockets at Afghanistan's parliament compound on March 28 as the top intelligence official and caretaker minister of interior were due to speak. No casualties were reported from the attack claimed by the Taliban.
"Three rockets were fired at the parliament but they did not hit the main building," said Safiullah Muslim, a lawmaker from Badakhshan province. "It happened when the session was ongoing."” (RFE/RL, 28 March 2016)

“Afghan security forces say they thwarted an attack on the country's acting intelligence chief in Kabul. Officials told RFE/RL that the would-be attacker tried to enter the home of Masood Andrabi on March 18, but was identified and killed by security personnel. Witnesses in the area said they heard shots from the scene. The streets outside of the home were cordoned off by police. The attack occurred in a heavily fortified area of central Kabul that is home to government ministry buildings and foreign embassies. No group has claimed responsibility for the planned attack, although similar attacks in the past have been blamed on Taliban militants. Andarabi was appointed to head the National Directorate of Security, the country's intelligence service, in December.” (RFE/RL, 18 March 2016)

FEBRUARY 2016

“Twenty-five people were killed in two attacks in Afghanistan Saturday, including one in the capital, with the blasts potentially jeopardising attempts by Kabul to persuade the Taliban to join peace talks set for next month. Witnesses and officials described how the suicide bomber detonated near the Defence Ministry in the centre of Kabul just as offices closed for the day, in an attack later claimed by the Taliban. "Twelve people, including two Afghan soldiers were killed and eight others injured," a ministry statement said, while a previous toll given by Kabul police chief Abdul Rahman Rahimi stated nine were dead and 13 wounded. The bomber was on foot, ministry spokesman Dawlat Waziri added.” (AFP, 27 February 2016)

“A suicide bomber has killed 20 people at a police headquarters in the Afghan capital Kabul, officials say. At least 29 others were wounded in the blast in the west of the city, the interior ministry said. Some reports suggest most of those killed and injured were police officers. Earlier reports said most of the dead were civilians. The Taliban said they carried out the bombing - one of a string of attacks in Kabul and elsewhere in recent months. Monday's attack happened at the entrance of the headquarters of the National Civil Order Police, a unit that has a counterinsurgency role against the Taliban. Officials initially blamed a suicide car bomber, but later said the attacker had joined people queuing to get into the police station before he detonated his explosives.” (BBC News, 1 February 2016)

JANUARY 2016

“At least seven people have been killed in Kabul after a suicide bomber struck a minibus carrying employees of the prominent Afghan news network Tolo TV. The bombing, the first major attack on a media organization in Afghanistan, came just months after the Taliban declared Tolo TV -- which includes a number of television, online, and radio outlets -- a legitimate "military target." No group has claimed responsibility. The Interior Ministry said in a statement that at least 25 people were injured in the bombing, which comes amid a wave of violence and an international push to revive peace talks with the Taliban.” (RFE/RL, 20 January 2016)

“A rocket landed near the Italian embassy in Kabul on Sunday, a police official said, a day before a meeting of Afghan and international officials aimed at laying the groundwork for possible peace talks with the Taliban. The official, who asked not to be named, said there was no immediate word on any casualties or damage from the blast, which followed a series of suicide attacks in Kabul earlier this month. Local media said two security guards had been injured. It was not immediately clear whether the embassy, which is located near other foreign missions, had been specifically targeted.” (Reuters, 17 January 2016)

“A magnetic bomb attached to a car exploded in Kabul on Tuesday, in the latest of a series of attacks in the Afghan capital, police officials said. Police said there were no known casualties from the blast in the Wazir Akbar Khan district of the city, an area with many foreign embassies and government buildings. The explosion came a day after two suicide attacks hit Kabul, including a truck bomb that blew up on Monday evening outside a compound for foreign contractors near the city's airport, causing dozens of casualties. Since the start of the new year, Kabul has seen four bomb attacks.” (Reuters, 5 January 2016)

“A suicide attack on a French restaurant in the Afghan capital Kabul on Friday killed a 12-year-old boy and wounded more than a dozen other people, officials said. The latest in a series of suicide bombings in Kabul targeted ‘Le Jardin’, one of a small number of restaurants in the city still frequented by foreigners.” (AlertNet, 1 January 2016)[xxv]

“A suicide bomber has killed two people at a French restaurant popular with foreigners in the Afghan capital Kabul, officials say. […] All of the casualties are Afghan civilians and one of the attackers was captured. The Taliban claimed responsibility.” (BBC News, 1 January 2016)

DECEMBER 2015

“A suicide car bomb attack has killed at least one civilian as it targeted a convoy of foreign forces near Kabul's international airport. Reports of the bombing on December 28 say that four to thirteen other civilians were wounded. General Haq Nawaz Haqyar, head of police at Karzai International Airport, told RFE/RL's Radio Free Afghanistan that the number of casualties could increase because the blast took place in a residential area. Taliban spokesman Zabiullah Mujahid claimed responsibility for the attack.” (RFE/RL, 28 December 2015)

“On the 21st, reports indicate that at least three rockets were fired within the Kabul city limits.” (BAAG, January 2016)[xxvi]

“Afghan security forces have killed all four gunmen involved in an attack on a guest house near the Spanish embassy in Kabul, Afghan officials said December 12. They say four Afghan policemen and two Spanish guards also died in the December 11 attack in a heavily protected part of the capital. At least seven people were treated in hospital for injuries, the officials say. The Taliban claimed responsibility for the attack, which began when attackers blew up a car bomb late on December 11. Gunmen then entered a compound and battled security forces for hours. Gunfire and explosions were heard intermittently until early morning hours.” (RFE/RL, 12 December 2015)

NOVEMBER 2015

“An Afghan election commission official has survived a suicide bomb attack in the capital of Kabul. The Independent Election Commission identified the target of the November 28 attack was Hawliya Rodwal, its Kabul provincial director. A spokesman said one of Rodwal's security guards was killed and his driver was wounded. He said a number of homes were damaged in the attack, which took place in a residential neighborhood. No one has claimed responsibility for the attack.” (RFE/RL, 28 November 2015)

“Well-known political analyst Ahmad Syedi was attacked by an unknown gunman in Kabul on the 24th. He is still in the critical care unit with gunshot injuries. Syedi was a former Afghan diplomat who had served with the Afghan embassy in Pakistan.” (BAAG, December 2015)

OCTOBER 2015

“A convoy of UK military vehicles has been attacked in the Afghan capital Kabul, the UK's Ministry of Defence has said. The attack, which took place in a residential area near a market on Sunday morning, injured seven people. There were no UK casualties, the MoD said, adding the convoy had been struck by an improvised explosive device. The Taliban claimed the attack in retaliation for air strikes in Kunduz which killed civilians and doctors. […] There have been conflicting reports about the cause of Sunday's explosion. The MoD said it was an IED, while officials in Kabul said it was a suicide bombing. […] Among the injured was a woman and a child.” (BBC News, 11 October 2015)

“Meanwhile in Kabul, police said three bombs, planted near the Chendawol religious congregation site, went off in the early afternoon killing a civilian and wounding three others. Police said there were no immediate claims of responsibility. Earlier, police said security officers thwarted an attack in a Kabul restaurant in the evening on October 8. Deputy Interior Minister General Ayoub Salangi said two would-be suicide bombers, wearing explosive vests, entered the restaurant but were shot dead before they were able to launch an attack.” (RFE/RL, 9 October 2015)

“The Taliban claimed responsibility for what it said was a suicide attack against an intelligence center in Kabul on Monday, shortly after explosions and gunfire were heard in a western area of the Afghan capital. Earlier an Afghan security source said two gunmen had attacked the house of a tribal elder in Kabul and an adjacent building belonging to a former governor of the southern Helmand province. At least two explosions and gunfire were heard during the attack, which took place after nightfall. It was unclear if there were any casualties.” (Reuters, 5 October 2015)

SEPTEMBER 2015

“A police officer in Kabul died in the explosion of a bomb attached to his car on 08 September 15. […] The head of the Afghan Local Police (ALP) of the central province of Logar was shot by unknown killers in Kabul on 10 September 15.” (BAMF, 14 September 2015, p. 1)[xxvii]

AUGUST 2015

“The U.S. firm DynCorp International has confirmed that its employees were targeted in a suicide car bomb attack in Kabul that killed 12 people, including three U.S. contractors, and wounded at least 60 people. Most of those killed and wounded in the August 22 attack were Afghan civilians. The suicide attack outside a hospital on a residential street during rush hour, with the attacker driving an explosives-laden car towards an armored truck owned by DynCorp that was part of a NATO convoy.” (RFE/RL, 23 August 2015)

“A large explosion has rocked the Afghan capital, Kabul. Authorities said the August 10 blast was caused by a suicide car bomber who struck at a checkpoint just outside the Kabul airport. Afghan Health Ministry spokesman Wahidullah Mayar posted on Twitter that seven civilians, including a child, were killed in the attack. An Interior Ministry official was quoted as saying, ‘there are both civilian and security-forces casualties.’” (RFE/RL, 10 August 2015)

“Fifteen more fatalities were confirmed Saturday from a barrage of bombings in Kabul, taking the toll to 51 in the deadliest day in the Afghan capital since the NATO combat mission ended in December. The explosions on Friday, which devastated buildings and overwhelmed hospitals with hundreds of casualties, were the first major militant assaults on Kabul since the announcement of Taliban leader Mullah Omar's death.

In the first attack, a powerful truck bomb tore through the centre of Kabul just after midnight on Friday, killing 15 civilians and wounding 240 others. Less than 24 hours later, 27 cadets and civilians were killed when a suicide bomber dressed in police uniform blew himself up at the entrance of Kabul Police Academy. Explosions and gunfire also erupted when Camp Integrity, a US special forces base in Kabul, came under attack late Friday, killing nine people, including a NATO service member. The Taliban distanced themselves from the truck bombing which struck near a Kabul military base -- as they usually do in attacks that result in mass civilian casualties. But they claimed responsibility for both other attacks, which marked a serious breach of security at a premier training institute for Afghan forces and a foreign coalition facility.” (AFP, 8 August 2015)

JULY 2015

“There also was a suicide bombing of a police control post in Helmand on 15 July 15 and a bomb attack of a police car in Kabul on 16 July 15 in which two civilians were wounded.” (BAMF, 20 July 2015, p. 1)

“Meanwhile, two improved explosive devices (IEDs) went off in Kabul in back-to-back blasts. No one was injured as a result of the explosions.” (RFE/RL, 13 July 2015)
“Gunmen have stormed a building on the eastern side of Kabul in an attack that has included the use of explosives and guns. Authorities said a battle against the militants was continuing in the early afternoon of July 7, with Afghan security forces sent to the area near an installation used by Afghanistan’s intelligence agency.
The attack began just hours after a suicide car bomber targeted a convoy of NATO forces in the eastern part of the capital on the morning of July 7. Police spokesman Ebadullah Karimi said three people were injured in Kabul’s Shah Shaheed area by the suicide car bomber -- including at least one civilian and the driver of an armored vehicle with foreign troops. […] The Taliban claimed responsibility for the suicide car bomb attack.” (RFE/RL, 7 July 2015)

JUNE 2015

“Suicide attacks targeted a foreign military convoy and a police headquarters in Afghanistan on June 30, killing at least three and wounding nearly 60 people. The Taliban claimed responsibility for the attack that targeted the NATO convoy on the Kabul airport road, near the U.S. Embassy. The Interior Ministry said at least one civilian was killed and 19 others wounded.” (RFE/RL, 30 June 2015)
“A co-ordinated Taliban attack on the Afghan parliament in Kabul has ended with all six gunmen killed, the interior ministry says. Attackers detonated a huge car bomb outside the gates, stormed the compound, then entered a building next to the chamber. […] At least 18 people are reported to have been wounded.” (BBC News, 22. June 2015)
“Two people, including a child, died when Taliban militants launched an assault on the Afghan parliament Monday, triggering gunfire and explosions and sending lawmakers scurrying for cover in chaotic scenes relayed live on television. […] Police said two civilians, a woman and a child, were killed in the attack, which left a thick plume of smoke hanging over the parliament complex and tore a huge crater in an adjoining street. Deputy interior ministry spokesman Najib Danish said there were seven attackers and the health ministry reported 31 people, including five women and a child, wounded.” (AFP, 22 June 2015)

MAY 2015

“An all-night gunbattle with insurgents who stormed a guesthouse in the diplomatic quarter of Kabul ended at daybreak May 27 with four attackers dead, an Afghan government minister said. The Taliban claimed responsibility for the attack on what it called ‘the occupiers.’ Deputy Interior Minister Mohammad Ayoub Salangi announced on Twitter that four attackers were all killed after hours of clashing with police, despite carrying heavy weapons, including grenade and rocket launchers and AK-47s. ‘There were no civilian or military casualties,’ he added, apparently because the militants were cut off by police before reaching the guesthouse. Authorities did not identify the guesthouse, but Afghan and Western security sources said the target was the Rabbani guesthouse, a hotel owned by the family of a former president and the current foreign minister of Afghanistan, Salahuddin Rabbani. The Rabbani, also known as the Heetal Hotel, is popular with foreigners. The Afghan capital has been hit by a series of high-profile attacks on foreigners and government targets over the past two weeks.” (RFE/RL, 27 May 2015)

“Reports from Kabul say a powerful explosion has struck near a busy shopping district of the Afghan capital, killing at least five people. Kabul police spokesman Ebadullah Karimi said the blast occurred in the parking lot of the Justice Ministry on May 19. The Taliban claimed responsibility for the attack in a statement, vowing to kill more ‘slave’ judges and prosecutors.” (RFE/RL, 19 May 2015)

“A suicide bomb attack near the entrance of the international airport in the Afghan capital Kabul has killed three people, including a British citizen. The attack took place close to the area used by military vehicles and targeted a European police training mission vehicle. Two Afghan teenage girls, described as bystanders, died in the blast, while at least 18 people were injured. The Taliban said it carried out the attack in a statement emailed to media. […] At least eight women and three children were among the wounded in Sunday's attack, Kabul police said, in addition to three members of Eupol.” (BBC News, 17 May 2015)

“A senior prosecutor in Afghanistan has been assasinated outside his home in the capital, Kabul. Najibullah Sultanzoi was shot dead by an unidentified gunman when he answered a knock at the door of his home in the evening on May 14. The Taliban claimed responsibility for the killing. Sultanzoi was the chief prosecutor in Paktia Province, which borders Pakistan.” (RFE/RL, 15 May 2015)

“Fourteen people have been killed in an attack on a Kabul hotel which was packed with foreigners awaiting a concert, according to Afghan officials. As well as Afghan civilians, the dead include one Briton with dual Afghan nationality, four Indians, two Pakistanis, and one citizen from each of the US, Italy and Kazakhstan. The Taliban has claimed responsibility for the attack. The incident at the Park Palace Hotel began early on Wednesday evening. Gunfire could still be heard from the guesthouse in central Kabul five hours later as Afghan forces retook the building room by room. Some reports said that two suspected gunmen were among the dead - police said they were shot before they could carry out a suicide attack.” (BBC News, 14 May 2015)

“A Taliban suicide bomber struck a government bus in Kabul on Sunday, killing three and wounding at least 16 others, officials said, the second such attack in less than a week in the Afghan capital. The bus was transporting employees of the attorney general's office to their homes when a man on foot detonated explosives strapped to his body, they said.” (AFP, 10 May 2015)

“A Taliban suicide bomber struck a government bus in Kabul Monday, killing one civilian and wounding 15 others, officials said, as insurgent representatives hold talks with an Afghan delegation aimed at ending the country's 13-year war. The bus was carrying employees of the attorney general's office to work in downtown Kabul when the attacker detonated his suicide vest, as the militants press on with their annual spring offensive. […] The Taliban claimed responsibility for Monday's attack on their Twitter account, claiming that 40 people were killed or wounded.” (AFP, 4 May 2015)

APRIL 2015

“Elsewhere in Afghanistan, at least 15 people were killed and dozens injured in three separate blasts on April 10. The attacks included two suicide car bombs that targeted NATO convoys in the eastern city of Jalalabad and the capital, Kabul. […] The attack in Kabul, which came hours later, injured three bystanders, police said. The Taliban claimed responsibility for both attacks.” (RFE/RL, 10 April 2015)

MARCH 2015

“A suicide bomber targeting an Afghan parliamentary deputy has killed three people in the capital, Kabul. Interior Ministry deputy spokesman Najeebullah Danish told RFE/RL that Gul Pacha Mujedi, a lawmaker from the eastern province of Paktia, was wounded in the March 29 bombing along with seven other people. Danish said the blast hit the convoy in which Mujedi was traveling in. […] No one immediately claimed responsibility for the attack.” (RFE/RL, 29 March 2015)

“Afghan officials say a suicide attack in Kabul has killed at least seven people. Kabul deputy police chief Gul Agha Rohani said a vehicle packed with explosives blew up near a crowded area in the Muradkhani district where the presidential palace, the Defense Ministry, and Ministry of Finance are located. The head of hospitals in the Afghan capital, Kabir Amiri, said at least 22 people ‘including women and children’ were wounded.” (RFE/RL, 25 March 2015)

“Afghan official say a suicide bomber wearing a burqa has killed a provincial police chief in the capital, Kabul. Officials said the police chief in the central province of Uruzgan, Mattiullah Khan, died in the attack in western Kabul late on March 18. The Interior Ministry said the bomber was ‘dressed in women's clothes and a burqa.’ The Taliban claimed responsibility for the killing, which comes as Afghanistan prepares to celebrate Norouz, the Persian New Year, on March 21.” (RFE/RL, 19 March 2015)

“Police in Afghanistan are investigating a shooting at a mosque in Kabul which left 11 people dead. Four or five gunmen entered the Sufi minority mosque during evening prayers. After initially opening fire, they held each of the victims down and shot them in the head. Only one man survived the attack, which happened on Saturday, by lying under the bodies while injured. […] Those who died followed a traditional Afghan Sufi strand of Islam which is hated by the Taliban, and also by fundamentalists from other mujahideen groups set up in the 1980s in the war against Russian occupation. Sufism - or Islamic mysticism - was once suppressed by the Taliban but has returned in recent years.” (BBC News, 10 March 2015)

FEBRUARY 2015

“A Taliban suicide attack targeting a Turkish diplomatic vehicle belonging to the NATO mission killed two people in Kabul Thursday, highlighting the fragile security situation as the Afghan government presses for talks with the militants. The blast came shortly after 8:00 am (0330 GMT), not far from the Iranian embassy. Police said the dead included a Turkish national and an Afghan passer-by. Police initially said the vehicle was from the Turkish embassy, but a spokesman for the NATO mission in Afghanistan later confirmed it was part of a coalition convoy. […] Abdul Rahman Rahimi, Kabul police chief, confirmed the death toll in the blast, which the Taliban claimed responsibility for.” (AFP, 26 February 2015)

“In the capital Kabul, a bomb attached to a vehicle injured one civilian on February 17.” (RFE/RL, 17 February 2015)

JANUARY 2015

“An Afghan soldier has reportedly killed three U.S. contractors and wounded a fourth at Kabul's military airport. An Afghan air force official said on January 29 it is unclear what the soldier's motive was for the killings.” (RFE/RL, 29 January 2015)

“Afghan police said a truck has exploded on the outskirts of Kabul and the country's acting interior minister said at least two people were wounded in the blast. The head of Kabul police criminal investigation division Farid Afzeli said on January 25 that the truck was trying to enter Kabul ‘but was identified by police who prevented it from coming into the city.’ Farid said the truck exploded near a gas station but he did not know about any casualties. Acting Interior Minister General Mohammad Ayub Salangi said on his Twitter account that two people were wounded in the explosion and added that the blast occurred near the Kabul military airport.” (RFE/RL, 25 January 2015)

“Afghan police say one person has been killed and three others wounded after their vehicle struck a roadside bomb in the capital, Kabul. A police spokesman said a woman was among those wounded in the blast early on January 13. The spokesman said the victims were all civilians and their vehicle was destroyed in the blast. The Taliban claimed responsibility.” (RFE/RL, 13 January 2015)

“The coach of the Afghanistan’s national soccer team has been stabbed and injured by unknown attackers in Kabul. Kabul police say Mohammad Yousef Kargar was returning from a wedding ceremony at night on January 10 when he was attacked close to his Kabul home. He was stabbed in the back and also suffered a head injury. Kargar was listed in stable condition at a private Kabul hospital after undergoing surgery overnight. The case, which may be the result of a personal dispute, was under investigation.” (RFE/RL, 11 January 2015)

“A Taliban suicide bomb hit a European Union police vehicle in Kabul on Monday, killing at least one passer-by but not wounding any passengers, officials said, days after the NATO combat mission ended in Afghanistan. The blast, which was heard across the city, was the first major attack since the New Year when US-led NATO forces downgraded from a combat mission to support and training duties helping the Afghan army and police.” (AFP, 5 January 2015)

SOURCES: (all links accessed 16 November 2016)

 

[i] The US Department of State (USDOS) is the US federal executive department responsible for the international relations of the United States, equivalent to the foreign ministry of other countries.
[ii] The US Congressional Research Service (CRS) is a public policy research arm of the US Congress.
[iii] Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) is a German political party foundation associated with but independent of the centre-right Christian Democratic Union (CDU).
[iv] The Central Asia-Caucasus Institute (CACI), a programme based at Johns Hopkins University (USA), together with the Silk Road Studies Program, constitutes a joint policy think tank with offices in Washington, D.C., and Stockholm.
[v] The UN General Assembly (UNGA) is one of the six principal organs of the United Nations and the only one in which all member nations have equal representation.
[vi] The Afghanistan Research and Evaluation Unit (AREU) is an independent research organization based in Kabul.
[vii] The US Department of Defense (USDOD) is an executive branch department of the US government charged with coordinating and supervising all agencies and functions of the government concerned directly with national security and the United States Armed Forces.
[viii] Freedom House is a US government funded NGO that conducts research and advocacy on democracy, political freedom, and human rights.
[ix] Agence France-Presse (AFP) is an international news agency based in Paris.
[x] The UN Assistance Mission in Afghanistan (UNAMA) is a political UN mission established on 28 March 2002 by United Nations Security Council Resolution 1401.
[xi] The Norwegian Country of Origin Information Center Landinfo is an independent body within the Norwegian immigration authorities that provides COI services to various actors within Norway’s immigration authorities.
[xii] Thomas Ruttig is co-director of Afghanistan Analysts Network (AAN), an independent non-profit policy research and analysis organization based in Germany and Afghanistan.
[xiii] The British Broadcasting Corporation (BBC) is a British public service broadcaster headquartered in London.
[xiv] Borhan Osman is an analyst for the Afghanistan Analysts Network (AAN).
[xv] The Jamestown Foundation (JF) is an independent, nonpartisan, nonprofit organization that provides information on terrorism, the former Soviet republics, Chechnya, China, and North Korea.
[xvi] The Assessment Capacities Project (ACAPS) is a Geneva-based initiative of a consortium of three NGOs that provides needs assessments and analysis for humanitarian decision-makers.
[xvii] Obaid Ali is an analyst for the Afghanistan Analysts Network (AAN).
[xviii] The United Nations Children's Fund (UNICEF) is a UN programme headquartered in New York City that provides humanitarian and developmental assistance to children and mothers in developing countries.
[xix] The Afghanistan Independent Human Rights Commission (AIHRC) is the national human rights institution of Afghanistan dedicated to the promotion, protection and monitoring of human rights and the investigation of human rights abuses.
[xx] The Institute for War and Peace Reporting (IWPR) is a London-based NGO that supports local reporters, citizen journalists and civil society activists in countries in conflict, crisis and transition.
[xxi] The Swiss Refugee Council (Schweizerische Flüchtlingshilfe, SFH) is an umbrella organisation for refugee aid groups in Switzerland.
[xxii] Radio Free Europe/Radio Liberty (RFE/RL) is a US government-funded broadcasting organisation that provides news, information, and analysis to countries in Eastern Europe, Central Asia and the Middle East.
[xxiii] Human Rights Watch (HRW) is a New York-based international non-governmental organisation that conducts research and advocacy on human rights.
[xxiv] Reuters is an international news agency based in London.
[xxv] AlertNet is a humanitarian news service run by the Thomson Reuters Foundation covering crises worldwide.
[xxvi] The British and Irish Agencies Afghanistan Group (BAAG) is an umbrella organisation of British and Irish aid organisations working in Afghanistan.
[xxvii] The German Federal Office for Migration and Refugees (Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, BAMF) is the central migration body of the German government with competencies in migration, integration and return.

 

 

 

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