ecoi.net-Themendossier zu Afghanistan: Allgemeine Sicherheitslage in Afghanistan & Chronologie für Kabul / ecoi.net featured topic on Afghanistan: General Security Situation in Afghanistan and Events in Kabul

Note:  English version below
 

Die ecoi.net-Themendossiers bieten einen Überblick zu einem ausgewählten Thema. Das Themendossier Afghanistan behandelt die allgemeine Sicherheitslage im Land und sicherheitsrelevante Ereignisse in Kabul seit Jänner 2011. Alle verwendeten Informationen stammen aus Quellen, die auf ecoi.net verfügbar sind, und werden von ACCORD zusammengefasst.
 
Archivversion - letzte Aktualisierung: 11. Mai 2016. Aktualisierte Fassungen dieses Themendossiers finden Sie auf der entsprechenden Länderseite von ecoi.net.
 

1- Allgemeine Sicherheitslage in Afghanistan

 
Afghanistan ist eine islamische Republik, die Einwohnerzahl wird auf zwischen 24 und 32 Millionen geschätzt (USDOS, 8. April 2011, Introduction). Das US-amerikanische Congressional Research Service (CRS) bezeichnet das Land als Schauplatz jahrzehntelanger kriegerischer Auseinandersetzungen, die zu 2 Millionen Toten und 700.000 verwitweten oder verwaisten Personen geführt haben. Rund eine Million afghanische Kinder werden in Flüchtlingslagern außerhalb Afghanistans großgezogen. Obwohl dem CRS zufolge mittlerweile rund 3,5 Millionen afghanische Flüchtlinge zurückgekehrt sind, befindet sich eine vergleichbar große Zahl weiterhin außerhalb Afghanistans (CRS, 15. Oktober 2015, S. 54).
 

Staatliche und nicht-staatliche Akteure


 
Afghanische Regierung
 
Die deutsche Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) geht in einem Bericht vom Jänner 2015 wie folgt auf die afghanischen Sicherheitskräfte ein:
“Die generelle Sicherheitsarchitektur impliziert für den afghanischen Staat grundlegende Probleme. Die drei großen Sicherheitsinstitutionen Armee, Polizei und Geheimdienst weisen überschneidende Kompetenzen und Verantwortlichkeiten auf. Sie verfügen über Einheiten, die für den Einsatz im Innern und den Kampf gegen die Aufstandsbewegung strukturiert, ausgebildet und ausgerüstet wurden. Zudem nehmen alle drei neben der Aufstandsbekämpfung auch Polizeiaufgaben war und verfügen über im Inland tätige, nachrichtendienstlich arbeitende Abteilungen. Dies ist Ursache für erhebliche Rivalitäten, die sich längst zu einem Kampf um Ressourcen, Anerkennung und – vor dem Hintergrund absehbarer Etatkürzungen – einer langfristigen Daseinsberechtigung ausgeweitet haben.
Im Verlauf des Jahres 2012 gelang es der ISAF [International Security Assistance Force] und der afghanischen Regierung, den personellen Aufwuchs von Armee und Polizei abzuschließen und die vorgesehene Obergrenze von etwa 352.000 Soldaten und Polizisten zu erreichen. Dieser Erfolg wird jedoch von der Tatsache getrübt, dass die ANSF [Afghan National Security Forces] aufgrund von Verlusten, Desertion und Nichtverlängerung von Dienstverhältnissen jährlich zwischen einem Viertel und einem Drittel ihres Personals ersetzen müssen. Eine gemeinsame Identität und ein stärkerer innerer Zusammenhalt der einzelnen Einheiten können somit in den neu aufgestellten Streitkräften nur schwer entstehen. Zusätzlich werden auch die Anstrengungen der internationalen Gemeinschaft beeinträchtigt, durch Aus- und Fortbildung die Qualität des afghanischen Sicherheitspersonals zu heben. Die Tatsache, dass der ehemalige Präsident die Taliban seit 2009 wiederholt als ‚Brüder‘ bezeichnet hatte, hat das Feindbild der ANSF verwässert. Wie sollten sich in dieser Lage Soldaten und Polizisten, die regelmäßig Zeuge von Korruption und Amtsmissbrauch ihrer Vorgesetzten wurden und deren Oberbefehlshaber die feindlichen Kämpfer als ‚Brüder‘ bezeichneten, mit dem Staat und seinen Institutionen identifizieren? Hinzu kommen finanzielle Aspekte. Angesichts einer geringen Besoldung, die dem Risiko, getötet oder schwer verwundet zu werden, sowie einer unzureichenden medizinischen Versorgung, nicht gerecht werden konnte, waren Moral und Motivation vieler ANSF-Angehöriger, vor allem der niederen Dienstränge, lange Zeit sehr schwach ausgeprägt. Die neue Regierung in Kabul unter Ashraf Ghani und Abdullah Abdullah hat bereits im Herbst 2014 bei mehreren Truppenbesuchen auf diese Situation reagiert, um das innere Gefüge der ANSF zu stärken.
Dennoch hat sich die Qualität der afghanischen Sicherheitskräfte in den vergangenen Jahren stetig erhöht, was zu Erfolgen im Kampf gegen die Aufstandsbewegung und somit auch zu einem höheren Ansehen der Soldaten und Polizisten in der Zivilbevölkerung geführt hat.“ (KAS, Jänner 2015, S. 90-91)
 
Afghanistan-Experte Antonio Giustozzi erwähnt in einem öffentlichen Vortrag vom November 2014, dass es sogar innerhalb der Internationalen Sicherheitsunterstützungstruppe (International Security Assistance Force, ISAF) eine zunehmende Besorgnis hinsichtlich der Fähigkeit der afghanischen Sicherheitskräfte und vor allem der Armee gibt, die kommenden zwei Jahre durchzuhalten. Der Level der Desertionen ist weiterhin hoch, was zu einem hohen Level an Fluktuation führt. Das Beunruhigendste, so Giustozzi, ist allerdings die Zahl der getöteten und verletzten Angehörigen der Sicherheitskräfte, die auf lange Sicht negative Auswirkungen auf die Moral und möglicherweise irgendwann auf die Rekrutierung haben wird. (Giustozzi, 18. November 2014, S. 5)
 
Das Central Asia-Caucasus Institute (CACI) schreibt in einem Artikel vom Oktober 2015, dass sich die afghanischen Sicherheitskräfte seit Dezember 2014, dem Ende der ISAF-Kampfmission, bei direkten Konfrontationen mit den Taliban einigermaßen gut geschlagen haben. Bei der Verteidigung von Kundus versagten sie jedoch auf ganzer Linie. So gelang es 7.000 Sicherheitskräften nicht, die Stadt gegen einen Angriff von einigen wenigen hundert Taliban-Kämpfern zu schützen. Laut dem CACI offenbart dies die Schwäche der afghanischen Sicherheitskräfte bei Kämpfen in städtischen Gebieten. ExpertInnen zufolge war die Eroberung Kundus’ nicht so sehr das Ergebnis der Kampffähigkeiten der Taliban als vielmehr des Versagens der Sicherheitskräfte, einer schlechten Führung und einer geringen Moral. (CACI, 15. Oktober 2015)
 
Der UNO-Generalsekretär bemerkt in einem Bericht an die UNO-Generalversammlung (UN General Assembly, UNGA) vom März 2016, dass Berichten zufolge im Jahr 2015 ein deutlicher Anstieg an Verlusten bei den afghanischen Streit- bzw. Sicherheitskräften zu verzeichnen war. Zentrale Probleme, darunter solche bei der Rekrutierung, hoher personeller Schwund und Unzulänglichkeiten bei Logistik, Planung, Luftunterstützung und Koordinierung behindern die Sicherheitskräfte daran, der Bedrohung durch nichtstaatliche Akteure effektiv zu begegnen. Die Nachhaltigkeit der Sicherheitskräfte sei insbesondere angesichts unzureichender Rekrutierungen und der hohen Schwundrate fraglich. (UNGA, 7. März 2016, S. 5)
 
Die Afghanistan Research and Evaluation Unit (AREU) schreibt in einem Bericht vom März 2016, dass die Afghanische Nationalarmee (Afghan National Army, ANA) im Jahr 2015 dramatische Verluste erleiden musste und sich erstmals mit ernsthaften Problemen bei der Rekrutierung neuer SoldatInnen konfrontiert sieht. Die Armee erlebte zudem ein Wiederkommen des Phänomens des „ghost soldiering“ (Anm.: Soldaten im aktiven Dienst, die ihren Dienst de facto nicht ausüben), das bis 2010 zum Großteil als eingedämmt galt. Gegen November 2015 waren Einheiten der Armee, die den Kampfhandlungen besonders ausgesetzt waren, stark dezimiert und unterbesetzt. Nach dem Abzug von Ausbildnern und Beratern aus den taktischen Einheiten der ANA im Jahr 2014 wurden eine Reihe von Schwächen in den Bereichen Logistik, Planung, Beschaffung, Ausrüstungswartung und Verwaltung offenkundig. Aufgrund dieser Probleme ist die ANA trotz der Tatsache, dass sie im Großen und Ganzen weiterhin die Kontrolle über die wichtigsten Autobahnen im Land innehat, weniger mobil als die Aufständischen. Eine Evaluierung der taktischen Leistungsfähigkeit der ANA im Gefecht gestaltet sich mangels verlässlicher Informationen schwierig. Allerdings räumen Quellen sowohl aus dem Verteidigungsministerium als auch aus der ANA selbst ein, dass die Armee unter einem ernstzunehmenden Führungsproblem leidet. So unterliegen Besetzungen ranghoher Posten starkem politischem Einfluss, was häufig zur Ernennung inkompetenter Kommandeure führt. (AREU, März 2016, S. 1)
 
Wie Freedom House erwähnt, sind Korruption, Vetternwirtschaft und Klientelismus weiterhin auf allen Regierungsebenen weit verbreitet. (Freedom House, 28. Jänner 2015)
 
Präsidentschaftswahl 2014
 
Der UNO-Generalsekretär erwähnt in einem Bericht an die UNO-Generalversammlung (UN General Assembly, UNGA), dass keiner der Kandidaten bei der Präsidentschaftswahl vom 5. April 2014 mehr als 50 Prozent der Stimmen erhalten hat und deshalb am 14. Juni 2014 eine Stichwahl zwischen den beiden Führenden, Abdullah Abdullah und Ashraf Ghani, abgehalten wurde (UNGA, 9. September 2014, S. 2). Ghani wurde schließlich zum Sieger der Stichwahl erklärt, nachdem das Ergebnis wegen Befürchtungen, Mutmaßungen über Wahlbetrug könnten zu Gewalt führen, tagelang geheim gehalten worden war. In einen Abkommen über eine „Einheitsregierung“ wurde vereinbart, dass Abdullah den Posten eines „Geschäftsführers“ der Regierung, vergleichbar mit der Funktion eines Ministerpräsidenten, übernehmen soll. Wie Agence France-Presse (AFP) anführt, hatten vor der Verkündung des Ergebnisses sowohl Ghani als auch Abdullah den Sieg für sich beansprucht und so das Land in eine politische Krise gestürzt. Laut AFP wurde die Wahl von weitverbreitetem Betrug überschattet (AFP, 26. September 2014).
 
 
Aufständische Gruppen
 
Die Unterstützungsmission der Vereinten Nationen in Afghanistan (UN Assistance Mission in Afghanistan, UNAMA) verwendet in ihren Berichten den Begriff „regierungsfeindliche Elemente“ für alle Einzelpersonen und bewaffneten Gruppen, die sich am bewaffneten Konflikt oder bewaffneten Widerstand gegen die afghanische Regierung und/oder die internationalen Truppen beteiligen. Dazu zählen unter anderem die Taliban, das Haqqani-Netzwerk, Hezb-e-Islami, die Islamische Bewegung Usbekistan, die Islamische Dschihad-Union, Laschkar-e-Taiba, Jaish-e Mohammed sowie Gruppen, die als „Daesh“ (arabisches Akronym für den Islamischen Staat, Anm. ACCORD) identifiziert werden. (UNAMA, August 2015, S. 2, Fußnote 5)
 
Laut CRS bilden die Taliban nach wie vor den Kern der Widerstandsbewegung. Bis zu dessen Tod im Jahr 2013 wurde die Bewegung von Mullah Omar angeführt. Dessen Nachfolge, die in einem von einigen hochrangigen Taliban-Mitgliedern immer noch nicht anerkannten Selektionsprozess bestimmt wurde, traten Achtar Mohammad Mansur sowie zwei Stellvertreter an. (CRS, 15. April 2016, S. 18-19)
 
Thomas Ruttig vom Afghanistan Analysts Network (AAN) schreibt in einem Artikel vom Februar 2016, dass Berichte, denen zufolge Achtar Mohammad Mansur bei einem Schusswechsel Anfang Dezember 2015 ums Leben gekommen sei, sich offenbar als falsch erwiesen haben (Ruttig, 10 Februar 2016).
 
Wie das CRS weiters anführt, gehen die pakistanischen Taliban (Tehrik-e-Taliban Pakistan, TTP) vor allem gegen die pakistanische Regierung vor, unterstützen jedoch auch die afghanischen Taliban. (CRS, 15. April 2016, S. 18-19)
 
Ein weiterer bedeutender Anführer von Aufständischen ist Gulbuddin Hekmatyar, der die Hezb-e-Islami-Gulbuddin (HIG) anführt. Die HIG ist gegenwärtig ideologisch und politisch mit den Taliban verbündet, auch wenn es gelegentlich zu Konfrontationen mit Mitgliedern der Taliban in den Gebieten, in denen die HIG am aktivsten ist (nördlich und östlich von Kabul gelegene Provinzen), gekommen ist. Dem CRS zufolge wird die HIG weithin nicht als wichtiger Faktor auf dem Kampffeld Afghanistan erachtet und hat sich bislang hauptsächlich auf öffentlichkeitswirksame Angriffe („high-profile attacks“) fokussiert. (CRS, 15. April 2016, S. 22)
 
Als weitere aufständische Gruppe nennt das CRS das von Jalaludin Haqqani gegründete Haqqani-Netzwerk, das von US-amerikanischen Offiziellen oftmals als ein „entscheidender Wegbereiter“ für al-Qaida bezeichnet wird. Das Netzwerk verfügte während ihrer Hochzeit im Zeitraum von 2004 bis 2010 über rund 3.000 Kämpfer und Unterstützer, allerdings wird davon ausgegangen, dass diese Zahl gegenwärtig weit kleiner ist. Trotzdem ist das Netzwerk immer noch in der Lage, Operationen durchzuführen, darunter größere Bombenanschläge in Kabul und anderen Teilen Afghanistans. (CRS, 15. April 2016, S. 22-23)
 
Bezüglich der Präsenz von al-Qaida in Afghanistan schreibt das CRS, dass US-amerikanische Offizielle seit der Vertreibung der Gruppe aus ihrer Basis in Afghanistan im Jahr 2001 bis ins Jahr 2015 der Ansicht waren, dass al-Qaida nur über eine minimale Präsenz im Land verfügte (weniger als 100 Mitglieder) und dort, vor allen im Nordosten, hauptsächlich als Unterstützer anderer aufständischer Gruppen fungierte. Ende 2015 haben US-Spezialeinheiten und Einheiten der afghanischen Streit- und Sicherheitskräfte ein großes Trainingslager der al-Qaida in der Provinz Kandahar ausgehoben und zerstört. Dies weist darauf hin, dass die al-Qaida ihre Präsenz im Land ausgeweitet hat. So schätzten Kommandeure der US-Streitkräfte im April 2016 die Zahl von al-Qaida-Kämpfern in Afghanistan auf 100-300 Mann und sprachen von einer zunehmend engeren Beziehung zwischen al-Qaida und den Taliban. (CRS, 15. April 2016, S. 19)
 
Die Islamische Bewegung Usbekistans (IMU) ist laut CRS eine militante Gruppe, deren Aktivitäten sich in erster Linie gegen die Regierung Usbekistans richten. In Afghanistan stand die IMU bislang mit der al-Qaida in Verbindung. In den vergangenen Monaten haben sich allerdings einige ihrer Kämpfer mit dem Ableger des Islamischen Staates (IS) in Afghanistan verbündet. Die IMU könnte allein in der Provinz Kundus über bis zu 300 Kämpfer verfügen und ist in praktisch allen nördlichen Provinzen des Landes aktiv. (CRS, 15 April 2016, S. 20)
 
Laut CRS zeigt sich seit Mitte 2014 in Afghanistan ein verstärkter Einfluss der Gruppe Islamischer Staat (IS), die hier den Namen „Provinz Chorasan im Islamischen Staat“ annahm. Auch die Bezeichung „Islamischer Staat im Irak und der Levante - Chorasan“ wird häufig verwendet. Nach Schätzungen von US-Kommandeuren könnten sich zwischen 1.000 und 3.000 Kämpfer dieser Gruppe in Afghanistan befinden. Medienberichten zufolge würden AfghanInnen die Praktiken der Taliban im Vergleich zum brutalen Vorgehen von IS-Anhängern als „moderat“ betrachten. (CRS, 15. April 2016, S. 21)
 
In Afghanistan konkurrieren die Fraktionen des IS eher mit den Taliban als sich mit diesen zu verbünden, und haben vor allem im Osten Afghanistans einige kleinere Gebiete eingenommen, so das CRS (CRS, 15, Oktober 2015, S. 20).
 
Wie die US-amerikanische Jamestown Foundation (JF) näher ausführt, verkündete Abu Muhammed al-Adnani, Hauptsprecher des Islamischen Staates (IS), im Jänner 2015 die Bildung der Gruppe „Provinz Chorasan“ (Wilayat Chorasan), bei der es sich um einen Arm des IS handle, der „Afghanistan, Pakistan und andere benachbarte Gebiete“ umfasse. Seitdem betrieb die Gruppe eine Kampagne der Expansion und Konsolidierung in der Region, wobei sich die meisten ihrer Aktivitäten auf Ost- und Südostafghanistan konzentrierten. Allerdings erlitt die Gruppe mehrere Rückschläge. Trotz ihrer jüngsten Verluste bei Gefechten in Zabul und Nangarhar ist die Gruppe „Provinz Chorasan“ weiterhin in Afghanistan aktiv. Neueste Schätzungen gehen von etwa 7.000 bis 8.500 Anhängern des IS in Afghanistan aus, von denen sich rund 1.000 nach wie vor in Nangarhar befinden. Die Gruppe hat gezeigt, dass sie in der Lage ist, auch in urbanen Gebieten, etwa in Dschalalabad, der Hauptstadt von Nangarhar, Anschläge auszuführen. Allerdings verdeutlichen die jüngsten Niederlagen, dass  die Taliban ein ernsthaftes Hindernis für eine Expansion des IS in Afghanistan darstellen. (JF, 3. März 2016)
 

Sicherheitslage


 
Die Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) erwähnt in einem Bericht vom Jänner 2015 Folgendes:
„Von ‚der Sicherheitslage‘ in Afghanistan zu sprechen, ist schwierig. Die Lage, gemessen an sicherheitsrelevanten Zwischenfällen (beispielsweise Anschläge, Kampfhandlungen, teilweise aber auch Kriminalität), ist von Provinz zu Provinz unterschiedlich und divergiert innerhalb einer Provinz häufig erheblich zwischen einzelnen Distrikten.“ (KAS, Jänner 2015, S. 76-77)
 
Allgemeine Entwicklungen 
 
2001 bis 2014
 
Für Entwicklungen von 2001 bis Ende 2012 siehe folgende Archivversion dieses Themendossiers:
http://www.ecoi.net/local_link/249674/373383_de.html
 
Für Entwicklungen im Jahr 2013 siehe folgende Archivversion dieses Themendossiers:
http://www.ecoi.net/local_link/270108/398606_de.html
 
Für Entwicklungen im Jahr 2014 siehe folgende Archivversion dieses Themendossiers:
http://www.ecoi.net/local_link/304849/442013_de.html
 
 
2015
 
Wie der UNO-Generalsekretär in seinem Bericht vom März 2016 an die UNO-Generalversammlung ausführt, kam es im Jahr 2015 zu einer weiteren Verschlechterung der Sicherheitslage im Land. Die Vereinten Nationen hätten während des Jahres 22.634 sicherheitsrelevante Vorfälle verzeichnet, was einen dreiprozentigen Anstieg zum Jahr 2014 und zugleich die zweithöchste Zahl an derartigen Vorfällen darstellt, die seit 2001 innerhalb eines Jahres dokumentiert wurden. In den vergangenen Monaten kam es zu verstärkten Kampfhandlungen in den Provinzen Helmand und Baghlan, und die Lage in der Provinz Kundus sei weiterhin volatil. 70 Prozent der im Jahr 2015 dokumentierten sicherheitsrelevanten Vorfälle ereigneten sich in den südlichen, östlichen und südöstlichen Landesteilen. Bewaffnete Kampfhandlungen und Detonationen unkonventioneller Spreng- und Brandvorrichtungen machten 79 Prozent aller Vorfälle aus, was insgesamt ein erhöhtes Ausmaß an aufständischen Aktivitäten im Vergleich zum Vorjahr aufzeigt. Obwohl die Taliban den 24. April 2015 zum Beginn ihrer Frühjahrsoffensive erklärt hatten, war während des Frühjahrs (bzw. des gesamten Jahres) im Unterschied zu vergangenen Jahren keine klare Veränderung im Muster des Vorkommens sicherheitsrelevanter Vorfälle zu erkennen. Die Taliban weiteten im Jahr 2015 ihre territoriale Reichweite aus und eroberten – zusätzlich zur vorübergehenden Eroberung der Provinzhauptstadt von Kundus – zeitweise 24 Distriktzentren im Norden (in den Provinzen Badakhshan, Baghlan, Faryab, Jawzjan, Kundus, Sari Pul und Tachar), im Westen (in Badghis und Farah), im Osten (in Nuristan) und im Süden (in Helmand und Kandahar ) des Landes. Dies stellt eine beträchtliche Zunahme in der territorialen Präsenz  der Taliban dar, die im Jahr 2014 lediglich drei Distriktzentren erobern konnten. Obwohl die meisten Distriktzentren innerhalb kurzer Zeit von Regierungstruppen zurückerobert wurden, blieben mehrere Zentren wochenlang unter Taliban-Kontrolle. Die gegen die Regierung gerichteten Aktivitäten der Taliban  haben auch angesichts der internen Spannungen in Zusammenhang mit dem Führungswechsel hin zu Mullah Mansoor nicht abgenommen.
Wie der UNO-Generalsekretär in seinem Bericht weiter anführt, haben die Vereinten Nationen zwischen 1. Dezember 2015 und 15. Februar 2016 insgesamt 4.014 sicherheitsrelevante Vorfälle im Land dokumentiert. Dies stellt einen 8,3-prozentigen Anstieg zum Vergleichszeitraum Ende 2014/Anfang 2015 sowie die höchste Zahl an Vorfällen für die beiden Monate Jänner und Februar seit 2001 dar. Im Einklang mit bisherigen Trends bildeten bewaffnete Kampfhandlungen mit einem Anteil von 57,4 Prozent  den Großteil der sicherheitsrelevanten Vorfälle, gefolgt von Detonationen unkonventioneller Spreng- und Brandvorrichtungen (19,2 Prozent). Darüber hinaus gab es weiterhin eine hohe Zahl an gezielten Tötungen. So wurden zwischen 1. Dezember 2015 und 15. Februar 2016 insgesamt 154 Anschläge bzw. Anschlagsversuche gegen Einzelpersonen dokumentiert, was eine 27-prozentige Abnahme zum Vergleichszeitraum Ende 2014/Anfang 2015 darstellt. Während des Berichtszeitraums (10. Dezember 2015 bis Anfang März 2016) wurden 20 Selbstmordanschläge verzeichnet, während im Vergleichszeitraum Ende 2014/Anfang 2015 insgesamt 30 derartige Anschläge dokumentiert wurden. (UNGA, 7. März 2016, S. 4-6)
 
Das Assessment Capacities Project (ACAPS) schreibt in einer Briefing Note vom Oktober 2015, dass die Taliban seit Dezember 2014 und dem ISAF-Abzug, durch den die Anzahl der internationalen Sicherheitskräfte von 130.000 auf rund 12.000 gesunken ist, an Stärke gewonnen hat. Trotz eines Führungswechsels im Juli 2015, einer Zunahme an Kämpfen zwischen verschiedenen Taliban-Fraktionen und einer zunehmenden Zahl an Aufständischen, die mutmaßlich dem IS angehören, ist es den Taliban gelungen, ihre Aktivitäten auf den Norden Afghanistans auszuweiten. Im Jahr 2015 hat die Gruppe eine gestiegene Anzahl an Selbstmord- und Bombenanschlägen im ganzen Land verübt. (ACAPS, 13. Oktober 2015, S. 3)
 
Dem UNO-Generalsekretär zufolge hat die UNO im Zeitraum vom 1. August bis 31. Oktober 2015 insgesamt 6.601 sicherheitsrelevante Vorfälle verzeichnet. Dies stellt einen 19-przentigen Anstieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum dar. Die Mehrheit der Vorfälle (62 Prozent) ereignete sich im Süden, Südosten und Osten des Landes. Im Norden und Nordosten kam es zu einer bedeutenden Verschlechterung der Sicherheitslage, unter anderem durch die vorübergehende Einnahme der Stadt Kundus durch die Taliban und eine Zunahme der Vorfälle in diesen Regionen. (UNGA, 10. Dezember 2015, S. 5)
 
Wie Obaid Ali vom Afghanistan Analysts Network (AAN) in einem Artikel vom Jänner 2016 bemerkt, haben die ANSF [Afghan National Security Forces] in den letzten beiden Monaten des Jahres 2015 eine groß angelegte Gegenoffensive durchgeführt, mit dem Ziel, die Taliban sowohl aus dem unmittelbaren Umland der Stadt Kundus sowie aus einigen der entlegeneren Distrikte zu vertreiben. Seit der Wiedereinnahme der Stadt Kundus durch Regierungskräfte am 13. Oktober 2015 haben derartige Maßnahmen jedoch kaum Wirkung gezeigt. Dies gilt besonders für die entlegeneren Distrikte. (Ali, 30. Jänner 2016)
 
Das US-amerikanische Verteidigungsministerium (US Department of State, USDOD) führt in einem Bericht vom Dezember 2015 (Berichtszeitraum 1. Juni 2015 bis 30. November 2015) an, dass die Anzahl der Opfer auf Seiten der afghanischen Sicherheitskräfte und der Taliban während des Berichtszeitraums bzw. während des gesamten Jahres 2015 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum bzw. im Vergleich zum Jahr 2014 angestiegen ist. In den typischen Aufständischen-Hochburgen wie Helmand und Kandahar erreichte die Gewalt das erwartete Ausmaß, allerdings waren die afghanischen Sicherheitskräfte auch in anderen Landesteilen, wie beispielsweise Kundus, mit einem größeren Gewalt-Ausmaß konfrontiert als erwartet. (USDOD, Dezember 2015, S. 17)
 
Die Unterstützungsmission der Vereinten Nationen in Afghanistan (UN Assistance Mission in Afghanistan, UNAMA)  führt in ihrem im Februar 2016 veröffentlichten Jahresbericht an, dass sie im Jahr 2015 die höchste Zahl an zivilen Opfern seit 2009 dokumentiert hat. Nachdem es bereits in den Jahren 2013 und 2014 einen Anstieg in der Zahl der zivilen Todesopfer und Verletzten gegeben hatte, stieg im Jahr 2015 die Zahl der durch konfliktbedingte Gewalt getöteten und verletzten ZivilistInnen im Vergleich zum Jahr 2014  um vier Prozent. Zwischen 1. Jänner und 31. Dezember 2015 verzeichnete UNAMA 11.002 zivile Opfer (3.545 Tote und 7.457 Verletzte). Dies stellt einen vierprozentigen Rückgang in der Zahl der zivilen Todesopfer sowie einen neunprozentigen Anstieg der Zahl der verletzten ZivilistInnen dar. (UNAMA, Februar 2016, S. 1)
 
Wie UNAMA erläutert, ist der Anstieg in der Gesamtzahl der zivilen Opfer vor allem durch eine Zunahme an komplexen Anschlägen und Selbstmordanschlägen sowie gezielten Tötungen durch regierungsfeindliche Kräfte zu erklären. Darüber hinaus stieg auch die Zahl von Opfern, die durch Regierungskräfte im Zuge von Luft- und Bodengefechten verursacht wurden. Insbesondere in der Provinz Kundus geriet zudem eine steigende Zahl von ZivilistInnen zwischen die Frontlinien der Konfliktparteien. (UNAMA, Februar 2016, S. 2)
 
Laut UNAMA sind 62 Prozent aller ziviler Opfer den Aktivitäten regierungsfeindlicher Gruppen, sowie weitere 17 Prozent jenen regierungsnaher Kräfte zuzurechnen (14 Prozent der ANSF, zwei Prozent den internationalen Streitkräften sowie ein Prozent regierungsnahen bewaffneten Gruppen). 17 Prozent aller zivilen Opfer wurden im Zuge von Bodengefechten zwischen regierungsfeindlichen Kräften und der ANSF verletzt bzw. getötet und lassen sich keiner bestimmten Partei zurechnen. Vier Prozent der zivilen Opfer wurden durch Sprengkörper verursacht, die ebenfalls keiner bestimmten Gruppe zugerechnet werden können. (UNAMA, Februar 2016, S. 3)
 
Zwischen 1. Jänner und 31. Dezember 2015 dokumentierte UNAMA insgesamt 6.859 zivile Opfer (2.315 Tote und 4.544 Verletzte), die durch Aktivitäten regierungsfeindlicher Gruppen verursacht wurden. Dies stellt einen zehnprozentigen Rückgang zum Jahr 2014 dar. Diese Entwicklung lässt sich durch einen Rückgang an zivilen Opfern durch unkonventionelle Spreng- und Brandvorrichtungen und Bodengefechte erklären, welche regierungsfeindlichen Kräften zugerechnet werden konnten. Indes verzeichnete UNAMA einen 16-prozentigen Anstieg an zivilen Opfern durch komplexe Anschläge und Selbstmordanschläge, die durch regierungsfeindliche Akteure verübt wurden, sowie einen 27-prozentigen Anstieg an zivilen Opfern durch gezielte Tötungen. (UNAMA, Februar 2016, S. 4)
 
Weiters dokumentierte UNAMA im Jahr 2015 1.854 zivile Opfer (621 Tote und 1233 Verletzte), die durch regierungsnahe Kräfte verursacht worden seien. Dies bedeutet im Vergleich zum Jahr 2014 einen Anstieg um 28 Prozent (UNAMA, Februar 2016, S. 4).
 
UNAMA und das UNO-Kinderhilfswerk UNICEF schreiben in einem gemeinsamen Bericht vom April 2016, dass die beiden Organisationen im Jahr 2015 insgesamt 132 konfliktbedingte Vorfälle verzeichneten, die MitarbeiterInnen im Bildungssektor betrafen. Dies entspricht einem 86-prozentigen Anstieg zum Jahr 2014 sowie einen 110-prozentigen Anstieg zum Jahr 2013. Dieser Anstieg lässt sich durch eine Zunahme von Fällen von Bedrohung und Einschüchterung von MitarbeiterInnen erklären.  (UNAMA/UNICEF, April 2016, S. 6)
 
Weiters dokumentierten UNAMA und UNICEF im Jahr 2015 insgesamt 125 Vorfälle, die den Gesundheitssektor betrafen. Im Vergleich dazu ereigneten sich in den Jahren 2014 und 2013 jeweils 59 bzw. 33 Vorfälle dieser Art. Auch hier machten Bedrohungen und Einschüchterungen den Großteil der dokumentierten Fälle aus. (UNAMA/UNICEF, April 2016, S. 7)
 

2- Sicherheitslage in Kabul

  
Für Informationen aus den Jahren 2012 und 2013, siehe folgende Archivversion dieses Themendossiers:
http://www.ecoi.net/local_link/270108/398606_de.html
 
Das norwegische Herkunftsländerinformationszentrum Landinfo schreibt in einem Bericht vom Jänner 2014, dass sich verschiedene Quellen bei Gesprächen in Kabul im Oktober 2013 einig gewesen sind, dass die Regierung, die afghanische Nationalarmee und die afghanische Nationalpolizei die Lage in Kabul relativ gut unter Kontrolle haben. Landinfo führt weiters an, dass es immer noch keine Entwicklungen erkennen kann, auf Basis derer die Situation in Kabul als instabil bezeichnet werden könnte. Die Situation hinsichtlich des Risikos konfliktbezogener, gewalttätiger Vorfälle ist laut Landinfo durch Unvorhersehbarkeit geprägt. (Landinfo, 9. Jänner 2014, S. 6)
 
Wie AFP in einem Artikel vom April 2014 anführt, haben sich in Kabul im Vorfeld der Wahlen eine Reihe öffentlichkeitswirksamer Angriffe („high-profile attacks“) ereignet (AFP, 2. April 2014). Auch IWPR berichtet wenige Tage vor den Wahlen, dass es in Kabul in den vorangegangenen zwei Wochen zu zahlreichen Angriffen sowohl auf zivile Ziele als auch auf für die Wahlen benötigte Infrastruktur gekommen ist. (IWPR, 2. April 2014)
 
In einem im Juli 2014 veröffentlichten Bericht, der auf verschiedenen Quellen basiert, schreibt die Schweizerische Flüchtlingshilfe (SFH) Folgendes zur Sicherheitslage in Kabul:
“Es gibt keine öffentlich zugänglichen, umfassenden Statistiken oder Berichte zur Sicherheitslage in Afghanistan, sondern nur punktuelle Untersuchungen. Auch ein anderer Experte weist auf die vage Informationslage bezüglich der Sicherheitssituation in Kabul hin. Thomas Ruttig meint, die Aussage sei zu generell und kaum haltbar, wonach die Sicherheitslage in Kabul besser als irgendwo sonst im Lande sei. Die Sicherheitslage sei schwer voraussagbar und variiere je nach Zeitpunkt selbst innerhalb von Städten, Provinzen oder Distrikten.” (SFH, 22. Juli 2014, S. 7)
 
Mitte Dezember 2014 erwähnt AFP, dass die Taliban im Vorfeld des Abzugs des Großteils der ausländischen Truppen ihre Angriffe in und um die afghanische Hauptstadt intensiviert haben (RFE/RL, 13. Dezember 2014). 
 
Die UNAMA erwähnt in ihrem Halbjahresbericht vom August 2015 (Berichtszeitraum 1. Jänner bis 30. Juni 2015), dass Selbstmordanschläge und komplexe Angriffe in Städten einen extrem großen Schaden („extreme harm“) verursacht haben, vor allem in den Städten Kabul, Laschkar Gah und Dschalalabad. In Kabul wurden bei zwölf Vorfällen 42 ZivilistInnen getötet und 260 weitere verletzt. (UNAMA, August 2015, S. 49)
 
Borhan Osman vom AAN berichtet in einem Artikel von Ende September 2015, dass sich seit der formalen Übernahme der Funktion des Taliban-Anführers durch Mullah Achtar Mansur (Ende Juli 2015, Anm. ACCORD) eine Reihe öffentlichkeitswirksamer Angriffe in Kabul ereignet haben, bei denen hunderte Personen, mehrheitlich ZivilistInnen, getötet oder verletzt wurden (Osman, 30. September 2015). Auch der UNO-Generalsekretär schreibt in seinem Bericht von Anfang September 2015, dass es im Anschluss an die Bestätigung des Todes von Mullah Omar zu einem spürbaren Anstieg der öffentlichkeitswirksamen Sicherheitsvorfälle in Kabul gekommen ist (UNGA, 1. September 2015, S. 4).
 
BBC News berichtet in einem Artikel vom August 2015, dass sich die Sicherheitslage in Kabul in den letzten Monaten deutlich verschlechtert hat. So ereignete sich im Monat August die größte Anzahl („the most intense number“) an Angriffen in der afghanischen Hauptstadt. Die Stadt ist eine Stadt im Zustand der Anspannung („on the edge“), so BBC News. In Folge einer Welle von Angriffen in den letzten Wochen, bei denen Dutzende Personen getötet wurden, wurden die Sicherheitsmaßnahmen verschärft. Laut BeobachterInnen ist der jüngste Anstieg der Gewalt Ergebnis eines Machtkampfes innerhalb der Taliban, bei denen der neue Anführer Mullah Achtar Mansur von anderen Fraktionen herausgefordert wird. Offizielle in Afghanistan gehen davon aus, dass der neue Taliban-Anführer mittels der Angriffe zeigen will, dass die Aufständischen mächtig sind und weiterhin in der afghanischen Hauptstadt zuschlagen können. Der Artikel zitiert weiters den Kabuler Polizeichef, der von weiteren Anschlägen ausgeht. Dem Polizeichef zufolge schlagen die Aufständischen jetzt häufiger in der Hauptstadt zu, da sie wüssten, dass die Medien darüber berichten. Er erwartet weitere Anschläge, die sich zu jeder Zeit, an jedem Ort ereignen können. (BBC News, 31, August 2015)
 
Dem US-amerikanischen Verteidigungsministerium (USDOD) zufolge ereigneten sich im Zeitraum von 1. Jänner bis 16. November 2015 insgesamt 28 öffentlichkeitswirksame Angriffe in Kabul. Dies stellt einen Anstieg um 27 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum dar. (USDOD, Dezember 2015, S. 17)
 
In einem Bericht zur allgemeinen Sicherheitslage in Afghanistan vom November 2015 schreibt das norwegische Herkunftsländerinformationszentrum Landinfo unter Bezugnahme auf Angaben einer internationalen Organisation in Kabul im September 2015, dass die afghanische Hauptstadt in vielerlei Hinsicht ein Ort zur Machtdemonstration ist. So sind Angriffe so konzipiert, dass sie die Leistungsfähigkeit und Relevanz der aufständischen Gruppen unter Beweis stellen. Dies erklärt vermutlich die relativ unregelmäßige Frequenz der Angriffe in Kabul. Zu den Angriffszielen in Kabul gehören hochrangige internationale Institutionen, sowohl ziviler als auch militärischer Natur, die afghanischen Behörden sowie die Sicherheitskräfte. Wie Landinfo weiters anführt, sind komplexe und koordinierte Angriffe ein wirksames Mittel, um die Aufmerksamkeit der internationalen Medien zu erhalten. Aufständische haben oftmals Granaten und Raketen auf Kabul abgefeuert, normalerweise von Orten nördlich oder östlich der Stadt. Diese Angriffe haben bislang aber nur geringe Schäden verursacht, weil es ihnen an Genauigkeit mangelt und es völlig willkürlich ist, wo die Granaten und Raketen einschlagen. Ein Diplomat hat im September 2015 in Kabul angegeben, er glaubt deswegen nicht, dass diese Angriffe grundlegende Veränderungen („game-changer“) herbeiführen könnten. Der Diplomat erklärte dies mit einer Kombination aus Unfähigkeit und schlechter Ausrüstung. Neben konfliktbedingter Gewalt ist auch Kriminalität für viele in Kabul ein Problem. Zwar gibt es keine verlässlichen Statistiken zu Verbrechen, doch hat eine internationale Organisation in Kabul im September 2015 angegeben, seit Beginn des Jahres sieben Entführungen in der Stadt registriert zu haben. Normalerweise werden AusländerInnen und AfghanInnen, bei denen davon ausgegangen wird, dass sie reich sind, entführt. Auf die Frage, ob es in Kabul nicht gemeldete Entführungsfälle gegeben haben könnte, führte die internationale Organisation an, dass die meisten Entführungsfälle „High-Profile“-Fälle sind und es unwahrscheinlich ist, dass Fälle nicht gemeldet werden. (Landinfo, 20. November 2015, S. 14-15)
 
Wie UNAMA in seinem Jahresbericht vom Februar 2016 schreibt, führten komplexe Anschläge und Selbstmordanschläge in der Zentralregion, insbesondere in der Stadt Kabul, zu einem 18-prozentigen Anstieg in der Zahl der zivilen Opfer im Jahr 2015. (UNAMA, Februar 2016, S. 8)
 

Sicherheitsrelevante Ereignisse in Kabul seit Jänner 2015


 
Für eine Chronologie von Jänner 2011 bis Dezember 2012 siehe folgende Archivversion dieses Themendossiers: http://www.ecoi.net/local_link/249674/373383_de.html
 
Für eine Chronologie für das Jahr 2013 siehe folgende Archivversion dieses Themendossiers: http://www.ecoi.net/local_link/270108/398606_de.html
 
Für eine Chronologie für das Jahr 2014 siehe folgende Archivversion dieses Themendossiers: http://www.ecoi.net/local_link/304849/442013_de.html
 
APRIL 2016
 
Am 19. April wurden bei einem Anschlag mittels eines an einem LKW angebrachten Sprengsatzes gegen ein Gebäude im Zentrum Kabuls 64 Menschen, bei denen es sich zum Großteil um ZivilistInnen handelte, getötet und 347 weitere verletzt, so ein Sprecher des Innenministeriums. Die Taliban bekannten sich zu dem Anschlag, der sich ihren eigenen Angaben zufolge gegen den wichtigsten Geheimdienst des Landes, das National Directorate of Security (NDS), richtete. Laut afghanischen Behörden handelte es sich indes beim Anschlagsziel um ein Gebäude, das in der Vergangenheit vom NDS genutzt worden war, in dem nun jedoch eine Sicherheitsagentur zum Schutz hochrangiger Regierungsbeamter untergebracht war. (AFP, 20. April 2016)
 
Am 11. April wurde eine Person bei einem Bombenanschlag auf einen Bus mit MitarbeiterInnen des Bildungsministeriums getötet. Fünf weitere Personen wurden verletzt. Bislang hat sich keine Gruppe zu dem Anschlag bekannt. (RFE/RL, 11. April 2016)
 
MÄRZ 2016
 
Am 29. März wurde eine Person bei der Explosion einer unter einer Brücke angebrachten Bombe getötet. Neun weitere Menschen wurden dabei verletzt. Bislang hat niemand die Verantwortung für die Explosion übernommen. (RFE/RL, 29. März 2016)
 
Am 28. März feuerten Taliban-Mitglieder laut Behördenangaben mehrere Raketen auf das Parlamentsgebäude ab, während eine Sitzung im Gange war, bei welcher der Chef des Geheimdienstes sowie der Interimsminister für Inneres Reden halten sollten. Bei dem Anschlag, für den sich die Taliban verantwortlich zeichneten, kam niemand zu Schaden. (RFE/RL, 28. März 2016)
 
Am 18. März 2016 vereitelten Sicherheitskräfte einen Anschlag auf Masood Andrabi, den amtierenden Chef des Geheimdienstes National Directorate of Security (NDS). Der Angreifer hatte versucht, in dessen Haus einzudringen, sei jedoch vom Sicherheitspersonal bemerkt und getötet worden. Der Vorfall ereignete sich in einem schwer befestigten Gebiet im Stadtzentrum, in dem sich Ministerien und ausländische Botschaften befinden. Bisher hat sich keine Gruppe zum geplanten Anschlag bekannt. (RFE/RL, 18. März 2016)
 
FEBRUAR 2016
 
Am 27. Februar kam es nahe des Verteidigungsministeriums im Zentrum Kabuls zu einem Selbstmordanschlag, bei dem laut Angaben des Ministeriums zwölf Personen, darunter zwei afghanische Soldaten, getötet wurden. Die Taliban bekannten sich später zu den Abschlag. (AFP, 27. Februar 2016)
 
Am 1. Februar ereignete sich vor dem Hauptquartier der National Civil Order Police im Westen Kabuls ein Selbstmordanschlag, bei dem 20 Personen getötet wurden. Mindestens 29 weitere Menschen wurden dabei nach Angaben des Innenministerium verletzt. (BBC News, 1. Februar 2016)
 
JÄNNER 2016
 
Am 20. Jänner 2016 wurden mindestens sieben Personen bei einem Selbstmordanschlag auf einen Kleinbus mit Mitarbeitern des afghanischen Nachrichtensenders Tolo TV getötet. Mindestens 25 weitere Menschen wurden dabei verletzt. Hierbei handelt es sich um den ersten größeren Anschlag auf einen Medienorganisation in Afghanistan. Einige Monate zuvor hatten die Taliban Tolo TV zu einem legitimen „militärischen Ziel“ erklärt. Keine Gruppe bekannte sich zu dem Anschlag. (RFE/RL, 20. Jänner 2016)
 
Am 17. Jänner schlug laut Angaben eines Polizeibeamten eine Rakete unweit der italienischen Botschaft in Kabul ein. Dem Beamten zufolge wurde bislang nichts über mögliche Opfer oder einen eventuell verursachten Schaden gemeldet. Lokale Medien berichteten allerdings, dass bei dem Vorfall zwei Sicherheitsbeamte verletzt wurden. Es ist noch unklar, ob die italienische Botschaft, die neben anderen ausländischen Vertretungen gelegen ist, Ziel des Angriffs gewesen ist. (Reuters, 17. Jänner 2016)
 
Am 17. Jänner schlug laut Angaben eines Polizeibeamten eine Rakete unweit der italienischen Botschaft in Kabul ein. Dem Beamten zufolge wurde bislang nichts über mögliche Opfer oder einen eventuell verursachten Schaden gemeldet. Lokale Medien berichteten allerdings, dass bei dem Vorfall zwei Sicherheitsbeamte verletzt wurden. Es ist noch unklar, ob die italienische Botschaft, die neben anderen ausländischen Vertretungen gelegen ist, Ziel des Angriffs gewesen ist. (Reuters, 17. Jänner 2016)
 
Am 5. Jänner explodierte eine an einem Fahrzeug befestigte Bombe im Kabuler Bezirk Wazir Akbar Khan, einer Gegend mit vielen ausländischen Botschaften und Regierungsgebäuden. Über mögliche Opfer ist laut Polizeiangaben nichts bekannt. Am 4. Jänner ereigneten sich zwei Selbstmordanschläge in Kabul, darunter einer unweit des Flughafens der Stadt mit Dutzenden Opfern. (Reuters, 5. Jänner 2016)
 
Am 1. Jänner ereignete sich ein Selbstmordanschlag auf ein französisches Restaurant in Kabul, bei dem laut Behördenangaben ein zwölfjähriger Junge getötet und mehr als ein Dutzend weitere Personen verletzt wurden, so AlertNet (AlertNet, 1. Jänner 2016). BBC News berichtet ebenfalls über den Anschlag, führt allerdings an, dass dabei zwei Personen getötet wurden. Bei allen Opfern handelte es sich um afghanische ZivilistInnen (BBC News, 1. Jänner 2016)
 
DEZEMBER 2015
 
Am 28. Dezember wurde bei einem Selbstmordanschlag auf einen Konvoi ausländischer Truppen in der Nähe des internationalen Flughafens mindestens eine Zivilperson getötet. Berichten zufolge wurden darüber hinaus zwischen vier und 13 weitere ZivilistInnen verletzt. Allerdings könnte sich die Opferzahl laut Polizeiangaben weiter erhöhen, da der Anschlag, zu dem sich die Taliban bekannten, in einem Wohnviertel ereignete. (RFE/RL, 28. Dezember 2015)
 
Am 21. Dezember wurden Berichten zufolge mindestens drei Raketen auf das Kabuler Stadtgebiet abgefeuert (BAAG, Jänner 2016)
 
Am 11. Dezember ereignete sich ein Angriff auf ein Gästehaus in der Nähe der spanischen Botschaft, der bis zum Folgetag andauerte. Neben den vier Angreifern wurden bei dem Vorfall Behördenangaben zufolge vier Polizisten und zwei spanische Wachmänner getötet. Mindestens sieben Personen wurden mit Verletzungen ins Krankenhaus gebracht. Die Taliban bekannten sich zu dem Angriff. (RFE/RL, 12. Dezember 2015)
 
NOVEMBER 2015
 
Am 28. November wurde ein Selbstmordanschlag auf Hawliya Rodwal, einen Vertreter der Unabhängigen Wahlkommission, verübt. Während Rodwal den Angriff überlebte, wurde einer seiner Sicherheitsbediensteten getötet und sein Fahrer verletzt. Darüber hinaus wurde bei dem Anschlag, der sich in einem Wohnviertel ereignete und zu dem sich niemand bekannt hat, eine Reihe von Häusern beschädigt. (RFE/RL, 28. November 2015)
 
Am 24. November wurde der bekannte politische Analyst Ahmad Syedi in Kabul von einer unbekannten Person mit einer Schusswaffe angegriffen und verletzt. (BAAG, Dezember 2015
 
OKTOBER 2015
 
Am 11. Oktober ereignete sich ein Sprengstoffanschlag auf einen britischen Militärkonvoi in einem Kabuler Wohngebiet unweit eines Marktes. Bei dem Anschlag wurden sieben Personen, darunter eine Frau und ein Kind, verletzt. Britische Staatsangehörige befanden sich nicht unter den Verletzten. Bezüglich der Ursache der Explosion gab es widersprüchliche Berichte. Während das britische Verteidigungsministerium von einem Angriff mittels einer unkonventionellen Spreng- und Brandvorrichtung sprach, gaben Offizielle in Kabul an, dass es sich um einen Selbstmordanschlag handelte. Zu dem Anschlag bekannten sich die Taliban, laut denen es sich um eine Vergeltungstat für Luftangriffe in Kundus gehandelt habe. (BBC News, 11. Oktober 2015)
 
Am 9. Oktober explodierten laut Polizeiangaben drei Bomben unweit des religiösen Versammlungsortes Chendawol in Kabul. Bei dem Anschlag, zu dem sich unmittelbar danach niemand bekannte, wurden ein(e) ZivilistIn getötet und drei weitere verletzt. Am Abend des 8. Oktober verhinderten Sicherheitskräfte einen Angriff auf ein Kabuler Restaurant, indem sie zwei Männer, die Sprengstoffwesten trugen, erschossen. (RFE/RL, 9. Oktober 2015)
 
Am 5. Oktober kam es zu Explosionen und Schusswechseln in einem im Westen der Stadt gelegenen Gebiet. Die Taliban bekannten sich zu der Gewalt und gaben an, es habe sich um einen Selbstmordanschlag auf eine Einrichtung des Geheimdienstes („intelligence center“) gehandelt. Laut Angaben eines Sicherheitsbeamten wurden bei dem Vorfall das Haus eines Stammesältesten sowie das benachbarte, einem ehemaligen Gouverneur der Provinz Helmand gehörende Haus von zwei bewaffneten Männern angegriffen. Unklar ist, ob bei dem Angriff Menschen verletzt oder getötet wurden. (Reuters, 5. Oktober 2015)
 
SEPTEMBER 2015
 
Am 8. September „starb ein Polizist in Kabul nach der Explosion einer an seinem Fahrzeug angebrachten Bombe“. Außerdem wurde am 10. September „der Chef der Afghan Local Police (ALP) der zentralen Provinz Logar in Kabul von Unbekannten erschossen“. (BAMF, 14. September 2015, S. 1)
 
AUGUST 2015
 
Am 22. August wurden bei einem Selbstmordanschlag auf einen NATO-Konvoi unweit eines Kabuler Krankenhauses zwölf Personen getötet und mindestens 60 weitere verletzt. Bei dem Angriff wurden drei US-amerikanische Mitarbeiter des US-Unternehmens DynCorp International getötet, bei den meisten Opfern handelt es sich allerdings um afghanische ZivilistInnen. (RFE/RL, 23. August 2015)
                                              
Am 10. August ereignete sich Behördenangaben zufolge ein Selbstmordanschlag auf einen Kontrollposten vor dem Kabuler Flughafen, bei dem sieben ZivilistInnen getötet wurden. Einem Vertreter des Innenministeriums zufolge befinden sich sowohl ZivilistInnen als auch Angehörige der Sicherheitskräfte unter den Opfern. (RFE/RL, 10. August 2015)
 
Am 7. August wurden bei mehreren Bombenexplosionen in Kabul 51 Personen getötet. Es handelte sich damit um den Tag mit den meisten Todesopfern in der afghanischen Hauptstadt seit dem Ende des Kampfeinsatzes der NATO im Dezember 2014 und um die ersten großangelegten Angriffe Aufständischer in Kabul seit der Verkündung des Todes von Taliban-Anführer Mullah Omar.
Bei der ersten Explosion, die sich kurz nach Mitternacht im Zentrum Kabuls unweit einer Militärbasis ereignete, wurden 15 ZivilistInnen getötet und 240 weitere verletzt. Weniger als 24 Stunden später wurden 27 PolizeischülerInnen und ZivilistInnen getötet, als sich ein mit Polizeiuniform bekleideter Selbstmordattentäter vor dem Eingang der Kabuler Polizeiakademie in die Luft sprengte. Auch Camp Integrity, eine Basis US-amerikanischer Spezialkräfte, wurde zum Ziel eines Angriffs. Bei dem Angriff auf die Basis wurden neun Personen getötet, darunter ein NATO-Soldat.
Die Taliban haben sich, wie meistens, wenn viele ZivilistInnen zu den Opfern zählen, vom ersten Bombenangriff distanziert, sich jedoch zu den beiden anderen Angriffen bekannt. (AFP, 8. August 2015)
 
JULI 2015
 
Am 16. Juli wurden bei einem Bombenanschlag auf ein Polizeifahrzeug in Kabul zwei ZivilistInnen verletzt (BAMF, 20. Juli 2015, S. 1).
 
Am 13. Juli berichtet RFE/RL, dass in Kabul zwei unkonventionelle Spreng- und Brandvorrichtungen unmittelbar hintereinander explodiert sind. Bei den Explosionen wurde niemand verletzt. (RFE/RL, 13. Juli 2015)
 
Am 7. Juli haben Bewaffnete ein Gebäude in einem Gebiet, das sich unweit einer Einrichtung des afghanischen Geheimdienstes befindet, gestürmt. Der Vorfall ereignete sich nur Stunden nachdem ein Selbstmordattentäter einen NATO-Konvoi angegriffen hatte. Bei dem Selbstmordanschlag, zu dem sich die Taliban bekannten, waren laut Polizeiangaben drei Personen verletzt worden, darunter mindestens ein(e) ZivilistIn. (RFE/RL, 7. Juli 2015)
 
JUNI 2015
 
Am 30. Juni ereignete sich ein Selbstmordanschlag auf einen NATO-Konvoi auf der Kabuler Flughafenstraße, unweit der US-amerikanischen Botschaft. Laut Angaben des Innenministeriums wurden bei dem Anschlag, zu dem sich die Taliban bekannten, mindestens ein(e) ZivilistIn getötet und 19 weitere verletzt. (RFE/RL, 30. Juni 2015)
 
Am 22. Juni berichtet BBC News, dass laut Angaben des Innenministeriums ein koordinierter Taliban-Angriff auf das afghanische Parlament in Kabul mit der Tötung aller sechs Angreifer geendet hat. Die Angreifer hatten zuvor eine Autobombe gezündet, das Parlamentsgelände gestürmt und ein Gebäude neben dem Parlament eingenommen. Berichten zufolge wurden bei dem Angriff mindestens 18 Personen verletzt (BBC News, 22. Juni 2015). AFP schreibt über denselben Vorfall, dass laut Angaben der Polizei bzw. des Gesundheitsministeriums zwei ZivilistInnen, ein Kind und eine Frau, getötet und 31 weitere Personen verletzt wurden. Dem stellvertretenden Sprecher des Innenministeriums zufolge wurde der Angriff von sieben Bewaffneten verübt (AFP, 22. Juni 2015).
 
MAI 2015
 
Am frühen Morgen des 27. Mai endete laut Angaben des stellvertretenden Innenministers ein mehrstündiges Feuergefecht mit Aufständischen, die ein Gästehaus im diplomatischen Viertel angegriffen hatten, mit dem Tod der vier Angreifer. Bei dem Angriff, zu dem sich die Taliban bekannten, wurde niemand verletzt oder getötet, da es der Polizei anscheinend gelungen war, die Aufständischen vor Erreichen des Gästehauses zu stoppen. Laut Angaben aus afghanischen und westlichen Sicherheitskreisen handelte es sich bei dem angegriffenen Gästehaus um das Rabbani-Gästehaus, einem Hotel, das der Familie des früheren Präsidenten und derzeitigen Außenministers Afghanistans Salahuddin Rabbni gehört. Das Rabbani-Gästehaus, auch als Hotel Heetal bekannt, ist bei AusländerInnen beliebt. (RFE/RL, 27. Mai 2015)
 
Am 19. Mai wurden bei einer Explosion in der Nähe eines belebten Einkaufsviertels mindestens fünf Personen getötet. Laut Angaben des Sprechers der Kabuler Polizei ereignete sich die Explosion auf dem Parkplatz des Justizministeriums. Die Taliban bekannten sich zu dem Anschlag und gaben an, weitere RichterInnen und Staatsanwälte und Staatsanwältinnen töten zu wollen. (RFE/RL, 19. Mai 2015)
 
Am 17. Mai ereignete sich in der Nähe des Eingangs des internationalen Flughafens in Kabul ein Selbstmordanschlag, bei dem drei Personen, darunter ein britischer Staatsangehöriger und zwei afghanische Jugendliche, getötet und 18 weitere verletzt wurden. Der Anschlag, zu dem sich die Taliban bekannten, zielte auf ein Fahrzeug der Europäischen Polizeimission. (BBC News, 17. Mai 2015)
 
Am 14. Mai wurde der oberste Staatsanwalt der Provinz Paktia, Najibullah Sultanzoi, von einem unbekannten Angreifer vor seinem Haus in Kabul erschossen. Die Taliban bekannten sich zu der Tat. (RFE/RL, 15. Mai 2015)
 
Am 13. Mai ereignete sich ein Angriff auf das Hotel Park Palace, in dem viele AusländerInnen auf den Beginn eines Konzerts warteten. Bei dem Angriff, zu dem sich die Taliban bekannten, wurden 14 Personen, darunter sowohl afghanische ZivilistInnen als auch ausländische StaatsbürgerInnen, getötet. Noch fünf Stunden nach Beginn des Angriffs wurden Schüsse aus der Richtung des im Zentrum Kabuls gelegenen Gästehauses vernommen. Einigen Berichten zufolge befanden sich unter den Toten auch zwei mutmaßliche Angreifer, die laut Polizei erschossen wurden, bevor sie einen Selbstmordanschlag verüben konnten. (BBC News, 14. Mai 2015)
 
Am 10. Mai wurden bei einem Selbstmordanschlag der Taliban auf einen Bus laut offiziellen Angaben drei Personen getötet und mindestens 16 weitere verletzt. Der Bus transportierte Angestellte der Generalstaatsanwaltschaft von ihrer Arbeit nach Hause. Bei dem Vorfall handelte es sich um den zweiten derartigen Vorfall in Kabul innerhalb einer Woche. (AFP, 10. Mai 2015)
 
Am 4. Mai ereignete sich ein Selbstmordanschlag auf einen Bus, in dem Angestellte der Generalstaatsanwaltschaft zur Arbeit transportiert wurden. Bei dem Anschlag, zu dem sich die Taliban bekannten, wurden laut offiziellen Angaben ein(e) ZivilistIn getötet und 15 weitere verletzt. (AFP, 4. Mai 2015)
 
APRIL 2015
 
Am 10. April wurden laut Polizeiangaben bei einem Selbstmordanschlag auf einen NATO-Konvoi in der Hauptstadt Kabul drei umstehende Personen verletzt. Die Taliban bekannten sich zu dem Anschlag. (RFE/RL, 10. April 2015)
 
MÄRZ 2015
 
Am 29. März wurden bei einem Selbstmordanschlag auf einen Parlamentsabgeordneten aus der Provinz Paktia drei Personen getötet. Laut Angaben des Innenministeriums wurden der Parlamentsabgeordnete selbst sowie sieben weitere Personen bei dem Anschlag verletzt. Nach dem Vorfall bekannte sich zunächst niemand zu der Tat. (RFE/RL, 29. März 2015)
 
Am 25. März berichtet RFE/RL, dass laut offiziellen Angaben mindestens sieben Personen bei einem Selbstmordanschlag im Distrikt Muradkhani, in dem sich der Präsidentenpalast, das Verteidigungsministerium und das Finanzministerium befinden, getötet wurden. Mindestens 22 weitere Personen wurden dem Chef der Kabuler Krankenhäuser zufolge bei dem Anschlag verletzt. (RFE/RL, 25. März 2015)
 
Am 18. März wurde laut offiziellen Angaben der Polizeichef der Provinz Uruzgan in Kabul durch einen Selbstmordattentäter, der mit einer Burka bekleidet war, getötet. Die Taliban bekannten sich zu dem Anschlag. (RFE/RL, 19. März 2015)
 
Am 7. März drangen vier bis fünf bewaffnete Angreifer in eine Moschee der Sufi-Minderheit ein und eröffneten das Feuer. Dabei wurden elf Personen getötet. (BBC News, 10. März 2015)
 
FEBRUAR 2015
 
Am 26. Februar wurden unweit der iranischen Botschaft bei einem Selbstmordanschlag auf ein türkisches Diplomatenfahrzeug, das zur NATO-Mission gehörte, zwei Personen getötet. Laut Polizeiangaben handelte es sich bei den Getöteten um einen türkischen Staatsbürger und einen afghanischen Passanten. Die Taliban bekannten sich zu dem Anschlag. (AFP, 26. Februar 2015)
 
Am 17. Februar wurde bei der Explosion einer an einem Fahrzeug befestigten Bombe ein(e) ZivilistIn getötet (RFE/RL, 17. Februar 2015).
 
JÄNNER 2015
 
Am 29. Jänner hat ein afghanischer Soldat Berichten zufolge drei US-amerikanische Unternehmer am Militärflughafen von Kabul getötet und eine weitere Person verletzt. Laut Angaben eines Beamten der afghanischen Luftwaffe ist das Motiv für die Tat unklar. (RFE/RL, 29. Jänner 2015)
 
Am 25. Jänner explodierte am Stadtrand von Kabul ein Lastwagen, der zuvor von der Polizei an der Einfahrt in die Stadt gehindert worden war. Laut Angaben des stellvertretenden Innenministers wurden bei der Explosion, die in der Nähe des Militärflughafens stattfand, zwei Personen verletzt. (RFE/RL, 25. Jänner 2015)
 
Am 13. Jänner wurden laut Polizeiangaben bei der Explosion einer am Straßenrand platzierten Bombe eine Person getötet und drei weitere verletzt. Einem Polizeisprecher zufolge handelte es sich bei allen Opfern um ZivilistInnen. Die Taliban haben sich zu dem Anschlag bekannt. (RFE/RL, 13. Jänner 2015)
 
Am 10. Jänner wurde der Trainer der afghanischen Fußball-Nationalmannschaft, Mohammad Yousef Kargar, von Unbekannten mit einem Messer angegriffen und verletzt. Zu dem Vorfall, bei dem es sich um das Resultat eines persönlichen Konflikts handeln könnte, wurde eine Untersuchung eingeleitet. (RFE/RL, 11. Jänner 2015)
 
Am 5. Jänner ereignete sich offiziellen Angaben zufolge ein Selbstmordanschlag auf ein Fahrzeug der EU-Polizeimission in Kabul, bei dem ein Passant getötet wurde. Der Anschlag war der erste größere Angriff seit Beginn des neuen Jahres, so AFP. (AFP, 5. Jänner 2015)
 
QUELLEN: (Zugriff auf alle Quellen am 14. März 2016)

 

Dieses Themendossier beruht auf einer zeitlich begrenzten Recherche ausschließlich auf ecoi.net. Es ist als Einstieg in bzw. Überblick über ein Thema gedacht und stellt keine Meinung zum Inhalt eines Ansuchens um Asyl oder anderen internationalen Schutz dar. Alle Übersetzungen sind Arbeitsübersetzungen für die keine Gewähr übernommen werden kann. Chronologien stellen keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Jede Aussage stammt von einem Dokument, das auf ecoi.net verfügbar ist und wird mit einem Link zum entsprechenden Dokument auf ecoi.net referenziert.

English version

ecoi.net's featured topics offer an overview on selected issues. The featured topic for Afghanistan covers the general security situation, and a chronology of security-related events in Kabul since January 2011. The featured topics are presented in the form of excerpts from documents, all coming from sources available on ecoi.net. Compiled by ACCORD.

Archived version - last update: 11 May 2016. Updated versions of this featured topic are published on the respective country page.
 
Please note: In ecoi.net’s English interface, the featured topics are presented in the form of direct quotations from documents available on ecoi.net. This leads to non-English language content being quoted. German language translations/summaries of these quotations are available when you switch to ecoi.net’s German language interface.
 

1 - Overview of the security situation in Afghanistan

 
“Afghanistan is an Islamic republic; population estimates range from 24 to 33 million.” (USDOS, 8 April 2011, Introduction)
 
“Further hindering Afghanistan is that its economy and society are still fragile after decades of warfare that left about 2 million dead, 700,000 widows and orphans, and about 1 million Afghan children raised in refugee camps outside Afghanistan. More than 3.5 million Afghan refugees have since returned, although a comparable number remain outside Afghanistan.” (CRS, 15 October 2015, p. 54)
  
 

State and Non-State Actors


 
Afghan Government
 
 
“Die generelle Sicherheitsarchitektur impliziert für den afghanischen Staat grundlegende Probleme. Die drei großen Sicherheitsinstitutionen Armee, Polizei und Geheimdienst weisen überschneidende Kompetenzen und Verantwortlichkeiten auf. Sie verfügen über Einheiten, die für den Einsatz im Innern und den Kampf gegen die Aufstandsbewegung strukturiert, ausgebildet und ausgerüstet wurden. Zudem nehmen alle drei neben der Aufstandsbekämpfung auch Polizeiaufgaben war und verfügen über im Inland tätige, nachrichtendienstlich arbeitende Abteilungen. Dies ist Ursache für erhebliche Rivalitäten, die sich längst zu einem Kampf um Ressourcen, Anerkennung und – vor dem Hintergrund absehbarer Etatkürzungen – einer langfristigen Daseinsberechtigung ausgeweitet haben.
Im Verlauf des Jahres 2012 gelang es der ISAF [International Security Assistance Force] und der afghanischen Regierung, den personellen Aufwuchs von Armee und Polizei abzuschließen und die vorgesehene Obergrenze von etwa 352.000 Soldaten und Polizisten zu erreichen. Dieser Erfolg wird jedoch von der Tatsache getrübt, dass die ANSF [Afghan National Security Forces] aufgrund von Verlusten, Desertion und Nichtverlängerung von Dienstverhältnissen jährlich zwischen einem Viertel und einem Drittel ihres Personals ersetzen müssen. Eine gemeinsame Identität und ein stärkerer innerer Zusammenhalt der einzelnen Einheiten können somit in den neu aufgestellten Streitkräften nur schwer entstehen. Zusätzlich werden auch die Anstrengungen der internationalen Gemeinschaft beeinträchtigt, durch Aus- und Fortbildung die Qualität des afghanischen Sicherheitspersonals zu heben. Die Tatsache, dass der ehemalige Präsident die Taliban seit 2009 wiederholt als ‚Brüder‘ bezeichnet hatte, hat das Feindbild der ANSF verwässert. Wie sollten sich in dieser Lage Soldaten und Polizisten, die regelmäßig Zeuge von Korruption und Amtsmissbrauch ihrer Vorgesetzten wurden und deren Oberbefehlshaber die feindlichen Kämpfer als ‚Brüder‘ bezeichneten, mit dem Staat und seinen Institutionen identifizieren? Hinzu kommen finanzielle Aspekte. Angesichts einer geringen Besoldung, die dem Risiko, getötet oder schwer verwundet zu werden, sowie einer unzureichenden medizinischen Versorgung, nicht gerecht werden konnte, waren Moral und Motivation vieler ANSF-Angehöriger, vor allem der niederen Dienstränge, lange Zeit sehr schwach ausgeprägt. Die neue Regierung in Kabul unter Ashraf Ghani und Abdullah Abdullah hat bereits im Herbst 2014 bei mehreren Truppenbesuchen auf diese Situation reagiert, um das innere Gefüge der ANSF zu stärken.
Dennoch hat sich die Qualität der afghanischen Sicherheitskräfte in den vergangenen Jahren stetig erhöht, was zu Erfolgen im Kampf gegen die Aufstandsbewegung und somit auch zu einem höheren Ansehen der Soldaten und Polizisten in der Zivilbevölkerung geführt hat.“ (KAS, January 2015, pp. 90-91)
 
“So I would say that even within ISAF, within the diplomatic level, there is growing concern over the ability of the Afghan security forces and primarily the army, to hold on the next two years. You may have read recently in the press, statements reported by some senior NATO or ISAF officers that the current level of casualties is not sustainable; it is indeed the highest ever. That’s not surprising because, of course, ISAF’s pulling out of the battlefield. There is still a high level of desertions, I don’t like to call them desertions but they are desertions, which is not necessarily increasing but it’s not decreasing either which means a high level of turnover. But I think the casualties are the most worrying thing because of course that in the long run is going to have a negative impact on morale and possibly at some point in the future, recruitment.” (Giustozzi, 18 November 2014, p. 5)
 
“Since December 2014, when the International Security Assistance Force (ISAF) ended its combat role in Afghanistan, the ANSF has performed reasonably well in face-to-face encounters with the Taliban. However, it failed spectacularly in defending Kunduz. Some 7,000 security personnel could not hold the city against an assault by a few hundred Taliban fighters. It lays bare the ANSF’s weakness in fighting in urban settings. Analysts observe that the fall of Kunduz is not so much the outcome of the Taliban’s fighting abilities as of the ANSF’s failures, poor leadership, and low morale.” (CACI, 15 October 2015)
 
“15 . Report s indicate a substantial increase in casualties among the Afghan National Defence and Security Forces in 2015 […]. Critical shortcomings continue to hamper the Forces in effectively addressing the threat posed by anti - government elements, including insufficient recruitment, high attrition rates and insufficient logistics and planning and air support and coordination. Insufficient recruitme nt and high attrition rates posed particular challenges to the sustainability of the Forces.” (UNGA, 7 March 2016, p. 5)
 
“As casualties mounted to dramatic levels in 2015, even according to official figures that are most likely underestimated, the Afghan National Army (ANA) has for the first time begun experiencing serious problems in recruitment. The army also experienced a resurgence of ghost soldiering (soldiers who are listed as being on active duty, but who do not serve)—a problem which had been largely contained by 2010. The units most exposed in the fighting were seriously depleted and under-strength by November. The withdrawal of the mentors/advisers from the ANA tactical units in 2014 exposed a range of weaknesses in logistical capabilities, planning, procurement, equipment maintenance and administration. The resulting paradox is an ANA less mobile then the insurgents, despite the fact that it remains more or less in control of the main highways of the country. […] The tactical performance of the ANA in the midst of battle is more difficult to evaluate because reliable information is hard to come by, but sources within the Ministry of Defence (MoD) and the ANA themselves concur that there is a very serious leadership problem. Appointments to senior positions are still heavily influenced by political interference, often resulting in the appointment of incompetent commanders.” (AREU, March 2016, p. 1)
 
“Corruption, nepotism, and cronyism remain rampant at all levels of government […].” (Freedom House, 28 January 2015)

 
Presidential Elections 2014
 
“Following the presidential election on 5 April, in which no candidate won more than 50 per cent of the vote, a second-round run-off was held on 14 June between the two leading candidates, Mr. Abdullah (45 per cent of the vote in the first round) and Mr. Ghani (31.6 per cent).” (UNGA, 9 September 2014, p. 2)
 
“Ashraf Ghani won Afghanistan's disputed presidential election decisively with 55 percent of the vote, results revealed Friday, after the figure was kept secret for five days over concerns that fraud allegations could trigger violence. Ghani and Abdullah both claimed victory in the June 14 run-off vote, tipping the country into a political crisis that the United Nations feared could descend into the ethnic unrest of the 1990s civil war. A ‘unity government’ deal was finally agreed on Sunday, with Ghani serving as the next president and Abdullah taking up the new role of chief executive, similar to that of prime minister. […] The election was marred by widespread fraud, repeating serious problems seen in previous elections since the Taliban regime was ousted from power in 2001.” (AFP, 26 September 2014)
 
 
Insurgents Groups
 
“Anti-Government Elements encompass all individuals and armed groups involved in armed conflict with or armed opposition against the Government of Afghanistan and/or international military forces. They include those who identify as ‘Taliban’ as well as individuals and non-State organised armed groups taking a direct part in hostilities and assuming a variety of labels including the Haqqani Network, Hezb-e-Islami, Islamic Movement of Uzbekistan, Islamic Jihad Union, Lashkari Tayyiba, Jaysh Muhammed, groups identified as ‘Daesh’ and other militia and armed groups pursuing political, ideological or economic objectives including armed criminal groups directly engaged in hostile acts on behalf of a party to the conflict.” (UNAMA, August 2015, p. 2, footnote 5)
 
“The insurgency is still led primarily by the Taliban movement , which was led by Mullah Muhammad Umar, head of the Taliban regime during 1996 - 2001, until his 2013 death , which was revealed in a July 2015 Taliban announcement. In an informal selection process disputed by some high - ranking Taliban figures, he was succeeded by Akhtar Mohammad Mansour and two deputies — Haqqani Network operational commander Sirajuddin Haqqani, and cleric Haibatullah Akhunzadeh. […]
A major Pakistani group, the Pakistani Taliban (Tehrik - e - Taliban Pakistan, TTP), primarily challenge s the government of Pakistan but also s upport s the Afghan Taliban .” (CRS, 15 April 2016, pp. 18-19)
 
“Reports that new Taleban leader Mullah Akhtar Muhammad Mansur was killed in a shootout in early December 2015, appear to have been incorrect.” (Ruttig, 10 February 2016)
 
“Another significant insurgent leader is former mujahedin party leader Gulbuddin Hikmatyar , who leads Hizb-e-Islami - Gulbuddin (HIG). The faction received extensive U.S. support against the Soviet Union, but turned against its mujahedin colleagues after the Communist government fell in 1992. The Taliban displaced HIG as the main opposition to the 1992 - 1996 Rabbani government. In the post-Taliban period, HIG has been ideologically and politically allied with the Taliban insurgents, but HIG fighters sometimes clash with the Taliban over control of territory in HIG’s main centers of activity in provinces to the north and east of Kabul. HIG is not widely considered a major factor on the Afghanistan battlefield and has focused primarily on high-profile attacks […].” (CRS, 15 April 2016, p. 22)
 
The “Haqqani Network ,” founded by Jalaludin Haqqani , a mujahedin commander and U.S. ally during the U.S. - backed war against the Soviet occupation, is often cited by U.S. officials as a potent threat to Afghan security and to U.S. and allied forces and interests , and a “critical enabler of Al Qaeda.” […] The Haqqani Network had about 3,000 fighters and supporters at its zenith during 2004 - 2010, but it is believed to have far fewer than that currently. However, the network is still capable of carrying out operations , particularly those foc used on Kabul.” (CRS, 15 April 2016, pp. 22-23)
 
“From its expulsion from its Afghanistan base in 2001 until 2015, Al Qaeda has been considered by U.S. officials to have only a minimal presence ( fewer than 100) in Afghanistan itself, operating there most ly as a facilitator for insurgent groups , and mainly in north eastern Afghanistan such as Kunar. […] However, in late 2015 U.S. Special Operations forces and their ANDSF [Afghan National Defence and Security Forces] partners discovered and destroyed a large Al Qaeda training camp in Qandahar Province–a discovery that indicated that Al Qaeda had expanded its presence in Afghanistan. In April  2016, U.S. commanders publicly raised their estimates of Al Qaeda fighters in Afghanistan to 100-300, and said they are seeing an increasingly close relationship between Al Qaeda and the Taliban.” (CRS, 15 April 2016, p. 19
 
“Islamic Movement of Uzbekistan (IMU). The Islamic Movement of Uzbekistan (IMU) , is a militant group active primarily against the authoritarian government in Uzb ekistan. In Afghanistan, the IMU has been affiliated with Al Qaeda, although in recent months some of its fighters have aligned with the Islamic State branch there. The IMU might have as many as 300 fighters in Konduz Province alone , many of whom reportedl y took part in the September 2015 capture of Konduz city, and the IMU is active as well in virtually all the northernmost provinces of Afghanistan.” (CRS, 15 April 2016, p. 20)
 
“The Islamic State has increased its influence in Afghanistan since mid - 2014 , adopting the name there of Islamic State - Khorasan Province ( ISKP , often also referred to as Islamic State of Iraq and the Levant - Khorasan, ISIL - K ), named after an area that once included parts of what is now Iran, Afghanistan, and Pakistan. […] U.S. commanders estim ate that there might be 1,000 - 3,000 ISKP fighters in Afghanistan , with their estimates as of April 2016 leaning toward the low end of that range. […] Press reports indicate that Afghans consider the Taliban’s practices in areas of their control as moderate compared to the brutality practiced by Islamic State adherents.” (CRS, 15 April 2016, p. 21)
 
“More in competition than alliance with the Taliban, Islamic State factions in Afghanistan have captured some small areas primarily in eastern Afghanistan, while also seeking to recruit fighters for the Islamic State’s efforts to expand its ‘caliphate’ now based in parts of Iraq and Syria.” (CRS, 15 October 2015, p. 20)
 
“On January 26, 2015, Abu Muhammed al-Adnani, Islamic State’s chief spokesperson, released an audio statement in which he declared the establishment of Wilayat Khorasan, a branch of the group “encompassing Afghanistan, Pakistan and other nearby lands” (Jihadology, January 26, 2015). Since then, Wilayat Khorasan has pursued a campaign of expansion and consolidation in the region, with most of its activity centering in eastern and southeastern Afghanistan. The group, however, has experienced several setbacks on the battlefield that have raising questions about the group’s staying power and future prospects in Afghanistan. […]
Despite its recent losses in Zabul and Nangarhar, Wilayat Khorasan remains active in Afghanistan. Recent estimates indicate that there are approximately 7,000-8,500 Islamic State members in Afghanistan (RUSI, February 5, 2016), including about 1,000 fighters still in Nangarhar (New York Times, January 31, 2016); the group has demonstrated an ability to carry out terrorist attacks in urban areas, including Nangarhar’s capital of Jalalabad.  However, Wilayat Khorasan’s recent defeats make it clear that the Taliban poses a serious obstacle to the Islamic State’s expansion in Afghanistan.” (JF, 3 March 2016)

 

 Security Situation



 
“Von ‚der Sicherheitslage‘ in Afghanistan zu sprechen, ist schwierig. Die Lage, gemessen an sicherheitsrelevanten Zwischenfällen (beispielsweise Anschläge, Kampfhandlungen, teilweise aber auch Kriminalität), ist von Provinz zu Provinz unterschiedlich und divergiert innerhalb einer Provinz häufig erheblich zwischen einzelnen Distrikten.“ (KAS, January 2015, pp. 76-77)
 
Overview
 
2001 to 2014
 
For developments from 2001 until the end of 2012, see the following archived version of this featured topic: http://www.ecoi.net/local_link/249674/360146_en.html
 
For developments in 2013, see the following  archived version of this featured topic: http://www.ecoi.net/local_link/270108/385159_en.html 
 
For developments in 2014, see the following  archived version of this featured topic: http://www.ecoi.net/local_link/304849/428111_en.html
 

2015
 
“The security situation deteriorated further in 2015. The United Nations recorded 22,634 security incidents, representing a 3 per cent increase compared with 2014 and the second - highest n umber since 2001. Since the issuance of my previous report, fighting has intensified in Helmand and Baghlan provinces, and Kunduz Province has remained volatile. […]
Of the security incidents that occurred in 2015, 70 per cent were recorded in the southern, eastern and south - eastern regions. Ghazni, Helmand, Kandahar, Kunar and Nangarhar were the most volatile provinces, accounting for 49 per cent of all security incidents. Armed clashes and improvised explosive devices accounted for 79 per cent of all incidents, representing an increase of 3 per cent compared with 2014 and reflecting the overall higher level of insurgent activities during the year. […]
The Taliban expanded its territorial reach in 2015, temporarily capturing 24 district centres in the north (in Badakhshan, Baghlan, Faryab, Jawzjan, Kunduz, Sari Pul and Takhar provinces), in the west (in Badghis and Farah provinces), in the east (in Nuristan Province) and in the south (in Helmand and Kandahar provinces), in addition to temporarily seizing th e provincial capital of Kunduz. This represents a significant increase compared with 2014, when the Taliban captured only three centres. Even though most district centres were quickly retaken by pro – government forces, several remained under Taliban control for weeks, including in Faryab, Helmand, Kunduz, Sari Pul and Takhar provinces. Tensions associated with Mullah Mansoor’s succession as the new Taliban leader after Mullah Omar ’s death did not slow the insurgency’s anti - government initiatives. […]
Between 1 December 2015 and 15 February 2016, the United Nations recorded 4,014 security - related incidents across the country. This represents a n 8.3 per cent decrease compared with the same period in 2014 and 2015, although it is noted that in 2015, January and February recorded the highest totals for those months since 2001. Consistent with previous trends, armed clashes accounted for the majority of security incidents, at 57.4 per cent, followed by improvised explosive devices, at 19.2 per cent. Targeted killings continued at a high level. From 1 December 2015 to 15 February 2016, 154 assassinations, including failed attempts, were recorded, representing a 27 per cent decrease compared with the same period in 2014 and 2015. During the reporting period, 20 suicide attacks were reported, compared with 30 in the same period in 2014 and 2015.” (UNGA, 7 March 2016, pp. 4-6
 
“Since December 2014, and the withdrawal of the NATO-led International Security Assistance Force (ISAF), bringing a decrease in international security forces from around 130,000 to around 12,000, the Taliban has gained strength. Despite a change in its leadership in July, an increase in inter-faction clashes, and a rising number of insurgents allegedly belonging to the Islamic State on Afghan territory, the Taliban has managed to expand activity to the north of the country (New York Times 28/07/2015; BBC 30/07/2015; Reuters 29/06/2015). It has carried out an increased number of suicide and bomb attacks throughout the country in 2015 (BBC 29/09/2015; Brookings 26/05/2015; NATO 01/09/2015, 27/02/2015).” (ACAPS, 13 October 2015, p. 3)
 
“From 1 August to 31 October 2015, 6,601 incidents were recorded by the United Nations in the monitoring of security-related developments related to the work, mobility and safety of civilian actors, with the potential to affect the delivery of mandated activities and programmes. The number of incidents represented a 19 per cent increase compared with the same period in 2014, when 5,516 incidents were recorded. The majority of these incidents (62 per cent) were reported in the southern, south-eastern and eastern regions. While the proportion of security incidents in those three regions has remained at a constant level in recent years, there was a notable intensification of insecurity in the north and north-east, including through the temporary seizure by the Taliban of Kunduz City, and an increase in incidents recorded in those regions, with Sari Pul, Faryab, Jawzjan, Kunduz and Takhar Provinces being the most volatile.” (UNGA, 10 December 2015, p. 5)
 
“In their first fighting season against an Afghan-led counterinsurgency, the Taliban-led insurgent threat remains resilient. Fighting has been nearly continuous since February 2015. As a result, both ANDSF [Afghan National Defense and Security Forces] and Taliban casualties increased during the reporting period and 2015 overall when compared to the previous reporting period and 2014 respectively. The levels of violence in typical insurgent strongholds, such as Helmand and Kandahar, were as expected, but the ANDSF were also forced to confront insecurity at a higher level than expected in other parts of the country, such as Kunduz.” (USDOD, December 2015, p. 17)
 
“In 2015, the conflict in Afghanistan continued to cause extreme harm to the civilian population, with the highest number of total civilian casualties recorded by UNAMA since 2009. Following increases in 2013 and 2014, civilian deaths and injuries from conflict - related violence increased by four per cent compared with 2014 . Between 1 January and 31 December 2015, UNAMA documented 11,002 civilian casualties (3,545 civilian deaths and 7,457 injured), marking a four per cent decrease in civilian deaths and a nine per cent increase in civilians injured.” (UNAMA, February 2016, p. 1)
 
“The rise in overall civilian casualties in 2015 mainly stemmed from increases in complex and suicide attacks and targeted and deliberate killings by Anti-Government Elements, increasing civilian casualties caused by Pro-Government Forces during ground engagements and aerial operations, and rising numbers of civilians caught in crossfire between the parties to the conflict , most notably in Kunduz province.” (UNAMA, February 2016, p. 2)
 
“UNAMA attributed 62 per cent of all civilian casualties to Anti-Government Elements and 17 per cent to Pro-Government Forces (14 per cent to Afghan national security forces, two per cent to international military forces and one per cent to pro-Government armed groups ). Seventeen per cent of all civilian casualties resulted from ground engagements between Anti - Government Elements and Afghan national security forces not be attributed to one specific party. Four per cent of civilian casualties resulted from unattributed explosive remnants of war .” (UNAMA, February 2016, p. 3)
 
“Between 1 January and 31 December 2015, UNAMA documented 6,859 civilian casualties (2,315 deaths and 4, 544 injured) from operations and attacks carried out by all Anti - Government Elements, a 10 per cent decrease from 2014. The decrease resulted from fewer civilian casualties attributed to Anti - Government Elements from IEDs and ground engagements. However, UNAMA documented a 16 per cent increase in civilian casualties attributed to Anti - Government Elements from complex and suicide attacks, and a 27 per cent increase in civilian casualties from targeted killings, which became the second leading cause of civilian deaths in 2015.” (UNAMA, February 2016, p. 4)
 
UNAMA documented 1,854 civilian casualties (621 deaths and 1, 233 injured) caused by Pro-Government Forces, a 28 per cent increase compared to 2014. (UNAMA, February 2016, p. 4)
 
“In 2015, UNAMA and UNICEF documented 132 conflict-related incidents affecting education and education-related personnel, an 86 per cent increase 8 compared to the same period in 2014 and a 110 per cent increase compared to 2013. This trend is attributed to the increase in the number of incidents involving threats and intimidation against education and healthcare personnel (182 per cent more than in 2014 and 376 per cent more than in 2013).” (UNAMA/UNICEF, April 2016, p. 6)
 
“UNAMA and UNICEF documented an increase in the number of incidents affecting access to health care, with 125 incidents reported in 2015, compared to 59 in 2014 and 33 in 2013. Similar to education, threats and intimidation of health personnel constituted the majority of the cases – 64 incidents making up 52 per cent of all verified cases.” (UNAMA/UNICEF, April 2016, p. 7)
 

2 – Security Situation in Kabul

 

For information from 2012 and 2013, see the following  archived version of this featured topic: http://www.ecoi.net/local_link/270108/385159_en.html 
 
“Det overordnede bildet av sikkerhetssituasjonen i Kabul provins, har ikke endret seg markant i perioden etter Landinfos forrige sikkerhetsoppdatering (Landinfo 2012). Under samtaler i Kabul i oktober 2013 var kildene samstemte om at myndighetene, ved Afghan National Army (ANA) og Afghan National Police (ANP), har relativt god kontroll i Kabul. […] Kabul by er sterkt preget av nærværet av nasjonale og internasjonale sikkerhetstyrker, og et tydelig eksempel på omkostningene ved myndighetenes generelt gode kontroll i større byer. Landinfo kan fremdeles ikke se utviklingstrekk som gir grunnlag for å karakterisere situasjonen i Kabul by som ustabil. Situasjonen er imidlertid preget av uforutsigbarhet i form av risiko for konfliktrelaterte voldelige aksjoner.“ (Landinfo, 9 January 2014, p. 6)
 
“Kabul has been rocked by a string of high-profile attacks in the run-up to Saturday's election, which will be the first democratic handover of power in Afghanistan's turbulent history.” (AFP, 2 April 2014)
 
“Over the last fortnight, Kabul has already been hit hard, with numerous attacks against both civilian targets and the capital’s electoral infrastructure.” (IWPR, 2 April 2014)
 
“Es gibt keine öffentlich zugänglichen, umfassenden Statistiken oder Berichte zur Sicherheitslage in Afghanistan, sondern nur punktuelle Untersuchungen. Auch ein anderer Experte weist auf die vage Informationslage bezüglich der Sicherheitssituation in Kabul hin. Thomas Ruttig meint, die Aussage sei zu generell und kaum haltbar, wonach die Sicherheitslage in Kabul besser als irgendwo sonst im Lande sei. Die Sicherheitslage sei schwer voraussagbar und variiere je nach Zeitpunkt selbst innerhalb von Städten, Provinzen oder Distrikten.” (SFH, 22 July 2014, p. 7)
 
“Taliban militants have intensified their attacks in and around the Afghan capital just weeks ahead of the withdrawal of most foreign troops by the end of the year.” (RFE/RL, 13 December 2014)
 
“In Kabul, a number of high-profile attacks have hit the capital since Mansur took formal control, killing and wounding hundreds of people, mostly civilians.” (Osman, 30 September 2015)
 
“There was furthermore a noticeable spike in high-profile incidents in Kabul following the confirmation of the death of Mullah Omar and reports of internecine fighting among anti - Government elements in several areas.” (UNGA, 1 September 2015, p. 4)
 
“Security in Kabul has deteriorated significantly in the past few months with August seeing the most intense number of attacks on the capital. […] The reality of the situation in Kabul hits you when you step out on to the streets. This is a city on edge. Security has been stepped up after a spate of attacks killed dozens in recent weeks. Most of them were claimed by the Taliban. Fifty people were killed when three attacks rocked Kabul in less than 24 hours. Two days later, an Afghan police checkpoint was targeted near the entrance of Kabul international airport. Last week, three civilian US contractors were killed when a suicide attack targeted a Nato convoy. Observers say the latest surge in violence is a result of a power struggle within the Taliban, with the new leader Mullah Akhtar Mansoor being challenged by other factions. Officials here believe that this is the new Taliban chief's way of showing that the militants are powerful and can still hit the capital. Kabul Police chief Lt Gen Abdul Rahman Rahimi says he expects more attacks. ‘The militants are hitting the capital more frequently now because they know if anything happened in Kabul the media will cover it. I expect more attacks any time, any place,’ he said.” (BBC News, 31 August 2015)
 
“From January 1 to November 16, 2015, there were 28 HPAs [high-profile attacks] in Kabul, a 27 percent increase compared to the same time period in 2014. These attacks achieve one of the Taliban’s main objectives of garnering media attention and creating a sense of insecurity that undercuts perceptions of the Afghan government’s ability to provide security.” (USDOD, December 2015, p. 17)
 
“Kabul by er i mange henseende en oppvisningsplass; angrepene er designet for å vise opprørsgruppenes kapasitet og relevans. Det forklarer antagelig hvorfor angrepsfrekvensen i Kabul er relativt uregelmessig. Mål for angrepene i hovedstaden er høyprofilerte internasjonale institusjoner, både den sivile og militære, i tillegg til afghanske myndigheter og sikkerhetsstyrker (samtale med internasjonal organisasjon, september 2015). Både komplekse og koordinerte angrep4 er effektive virkemidler for å skape oppmerksomhet i verdenspressen. […] Opprørere har ved flere anledninger skutt granater og raketter mot byen. Normalt skytes de fra nord eller øst, men disse har foreløpig forvoldt liten skade da de er lite treffsikre og det er helt vilkårlig hvor de lander. En diplomatkilde (samtale, september 2015b) mente at de derfor ikke en game-changer. Kilden forklarte dette med en kombinasjon av inkompetanse og dårlig utstyr. I tillegg til konfliktrelatert vold, er kriminalitet et problem for mange i Kabul. Det foreligger ikke pålitelig statistikk over kriminalitet, men ifølge en internasjonal organisasjon (samtale, september 2015) er det registrert syv kidnappinger i byen i 2015. Det er normalt utlendinger og antatt rike afghanere som kidnappes. På spørsmål om det kan være urapporterte kidnappingssaker i Kabul, svarte kilden at de fleste kidnappingssaker har høy profil og det er lite sannsynlig at saker forblir urapportert.” (Landinfo, 20 November 2015, pp. 14-15)
 
“In the central region, notably in Kabul city, complex and suicide attacks caused an 18 per cent increase in civilian casualties.” (UNAMA, February 2016, p. 8)
 
 

Timeline of Attacks in Kabul since 2015


 
For a timeline from January 2011 to December 2012 see the following archived version of this featured topic: http://www.ecoi.net/local_link/249674/360146_en.html
 
For a timeline from January 2013 to December 2013 see the following archived version of this featured topic: http://www.ecoi.net/local_link/270108/385159_en.html
 
For timeline from January 2014 to December 2014, see the following  archived version of this featured topic: http://www.ecoi.net/local_link/304849/428111_en.html
 
APRIL 2016
 
“The death toll from a Taliban attack in Kabul has more than doubled to 64, officials said Wednesday, in what appeared to be the deadliest assault on the Afghan capital since the Islamists were toppled from power in 2001. The brazen attack on Tuesday on a security services office in the heart of Kabul is seen as the opening salvo in this year's Taliban spring offensive, launched last week.  A powerful Taliban truck bomb tore through central Kabul and a fierce firefight broke out, sending clouds of smoke billowing into the sky and rattling windows several kilometres away. "It is with regret that I announce that 64 people were killed and 347 others wounded in yesterday's Kabul attack," interior ministry spokesman Sediq Sediqqi told reporters. "Most of them are civilians." The ministry had earlier put the death toll at 30. The Taliban claimed three "martyrdom seekers" carried out an attack on the National Directorate of Security, the main spy agency. One of them, it said, managed to slip away alive.  Afghan authorities insisted the building, used by NDS in the past, only housed an elite security agency charged with protecting top government officials.” (AFP, 20 April 2016)
 
“One person has been killed in a bomb attack targeting a government employee bus in the Afghan capital.  An Afghan official said the bus was carrying Education Ministry employees to work in Kabul on April 11 when it exploded. Five people were also wounded.  The officials said the blast was caused by a magnetic bomb attached to the bus. No group immediately claimed responsibility for the attack.” (RFE/RL, 11 April 2016)
 
MARCH 2016
 
“A bomb has exploded under a bridge in Afghanistan's capital, killing one person and wounding nine others. The Interior Ministry said five police officers, including a district police chief, have been suspended over the March 29 blast in Kabul and are under investigation for neglecting their duties. No one has claimed responsibility for the blast.” (RFE/RL, 29 March 2016)
 
“Officials say Taliban militants fired a series of rockets at Afghanistan's parliament compound on March 28 as the top intelligence official and caretaker minister of interior were due to speak. No casualties were reported from the attack claimed by the Taliban.
"Three rockets were fired at the parliament but they did not hit the main building," said Safiullah Muslim, a lawmaker from Badakhshan province. "It happened when the session was ongoing."” (RFE/RL, 28 March 2016)
 
“Afghan security forces say they thwarted an attack on the country's acting intelligence chief in Kabul.  Officials told RFE/RL that the would-be attacker tried to enter the home of Masood Andrabi on March 18, but was identified and killed by security personnel.  Witnesses in the area said they heard shots from the scene. The streets outside of the home were cordoned off by police. The attack occurred in a heavily fortified area of central Kabul that is home to government ministry buildings and foreign embassies. No group has claimed responsibility for the planned attack, although similar attacks in the past have been blamed on Taliban militants. Andarabi was appointed to head the National Directorate of Security, the country's intelligence service, in December.” (RFE/RL, 18 March 2016)
 
FEBRUARY 2016
 
“Twenty-five people were killed in two attacks in Afghanistan Saturday, including one in the capital, with the blasts potentially jeopardising attempts by Kabul to persuade the Taliban to join peace talks set for next month. Witnesses and officials described how the suicide bomber detonated near the Defence Ministry in the centre of Kabul just as offices closed for the day, in an attack later claimed by the Taliban. "Twelve people, including two Afghan soldiers were killed and eight others injured," a ministry statement said, while a previous toll given by Kabul police chief Abdul Rahman Rahimi stated nine were dead and 13 wounded. The bomber was on foot, ministry spokesman Dawlat Waziri added.” (AFP, 27 February 2016)
 
“A suicide bomber has killed 20 people at a police headquarters in the Afghan capital Kabul, officials say. At least 29 others were wounded in the blast in the west of the city, the interior ministry said. Some reports suggest most of those killed and injured were police officers. Earlier reports said most of the dead were civilians. The Taliban said they carried out the bombing - one of a string of attacks in Kabul and elsewhere in recent months.  Monday's attack happened at the entrance of the headquarters of the National Civil Order Police, a unit that has a counterinsurgency role against the Taliban. Officials initially blamed a suicide car bomber, but later said the attacker had joined people queuing to get into the police station before he detonated his explosives.” (BBC News, 1 February 2016)
 
JANUARY 2016
 
“At least seven people have been killed in Kabul after a suicide bomber struck a minibus carrying employees of the prominent Afghan news network Tolo TV.  The bombing, the first major attack on a media organization in Afghanistan, came just months after the Taliban declared Tolo TV -- which includes a number of television, online, and radio outlets -- a legitimate "military target." No group has claimed responsibility.  The Interior Ministry said in a statement that at least 25 people were injured in the bombing, which comes amid a wave of violence and an international push to revive peace talks with the Taliban.” (RFE/RL, 20 January 2016)
 
“A rocket landed near the Italian embassy in Kabul on Sunday, a police official said, a day before a meeting of Afghan and international officials aimed at laying the groundwork for possible peace talks with the Taliban. The official, who asked not to be named, said there was no immediate word on any casualties or damage from the blast, which followed a series of suicide attacks in Kabul earlier this month. Local media said two security guards had been injured. It was not immediately clear whether the embassy, which is located near other foreign missions, had been specifically targeted.” (Reuters, 17 January 2016)
 
“A magnetic bomb attached to a car exploded in Kabul on Tuesday, in the latest of a series of attacks in the Afghan capital, police officials said. Police said there were no known casualties from the blast in the Wazir Akbar Khan district of the city, an area with many foreign embassies and government buildings. The explosion came a day after two suicide attacks hit Kabul, including a truck bomb that blew up on Monday evening outside a compound for foreign contractors near the city's airport, causing dozens of casualties. Since the start of the new year, Kabul has seen four bomb attacks.” (Reuters, 5 January 2016)
 
“A suicide attack on a French restaurant in the Afghan capital Kabul on Friday killed a 12-year-old boy and wounded more than a dozen other people, officials said. The latest in a series of suicide bombings in Kabul targeted ‘Le Jardin’, one of a small number of restaurants in the city still frequented by foreigners.” (AlertNet, 1 January 2016)
 
“A suicide bomber has killed two people at a French restaurant popular with foreigners in the Afghan capital Kabul, officials say. […] All of the casualties are Afghan civilians and one of the attackers was captured. The Taliban claimed responsibility.” (BBC News, 1 January 2016)
 
DECEMBER 2015
 
“A suicide car bomb attack has killed at least one civilian as it targeted a convoy of foreign forces near Kabul's international airport. Reports of the bombing on December 28 say that four to thirteen other civilians were wounded. General Haq Nawaz Haqyar, head of police at Karzai International Airport, told RFE/RL's Radio Free Afghanistan that the number of casualties could increase because the blast took place in a residential area. Taliban spokesman Zabiullah Mujahid claimed responsibility for the attack.” (RFE/RL, 28 December 2015)
 
“On the 21st, reports indicate that at least three rockets were fired within the Kabul city limits.” (BAAG, January 2016)
 
“Afghan security forces have killed all four gunmen involved in an attack on a guest house near the Spanish embassy in Kabul, Afghan officials said December 12. They say four Afghan policemen and two Spanish guards also died in the December 11 attack in a heavily protected part of the capital. At least seven people were treated in hospital for injuries, the officials say. The Taliban claimed responsibility for the attack, which began when attackers blew up a car bomb late on December 11. Gunmen then entered a compound and battled security forces for hours. Gunfire and explosions were heard intermittently until early morning hours.” (RFE/RL, 12 December 2015)
 
NOVEMBER 2015
 
“An Afghan election commission official has survived a suicide bomb attack in the capital of Kabul. The Independent Election Commission identified the target of the November 28 attack was Hawliya Rodwal, its Kabul provincial director. A spokesman said one of Rodwal's security guards was killed and his driver was wounded. He said a number of homes were damaged in the attack, which took place in a residential neighborhood. No one has claimed responsibility for the attack.” (RFE/RL, 28 November 2015)
 
“Well-known political analyst Ahmad Syedi was attacked by an unknown gunman in Kabul on the 24th. He is still in the critical care unit with gunshot injuries. Syedi was a former Afghan diplomat who had served with the Afghan embassy in Pakistan.” (BAAG, December 2015)
 
OCTOBER 2015

  
“A convoy of UK military vehicles has been attacked in the Afghan capital Kabul, the UK's Ministry of Defence has said. The attack, which took place in a residential area near a market on Sunday morning, injured seven people. There were no UK casualties, the MoD said, adding the convoy had been struck by an improvised explosive device. The Taliban claimed the attack in retaliation for air strikes in Kunduz which killed civilians and doctors. […] There have been conflicting reports about the cause of Sunday's explosion. The MoD said it was an IED, while officials in Kabul said it was a suicide bombing. […] Among the injured was a woman and a child.” (BBC News, 11 October 2015)
 
“Meanwhile in Kabul, police said three bombs, planted near the Chendawol religious congregation site, went off in the early afternoon killing a civilian and wounding three others. Police said there were no immediate claims of responsibility. Earlier, police said security officers thwarted an attack in a Kabul restaurant in the evening on October 8. Deputy Interior Minister General Ayoub Salangi said two would-be suicide bombers, wearing explosive vests, entered the restaurant but were shot dead before they were able to launch an attack.” (RFE/RL, 9 October 2015)
 
“The Taliban claimed responsibility for what it said was a suicide attack against an intelligence center in Kabul on Monday, shortly after explosions and gunfire were heard in a western area of the Afghan capital. Earlier an Afghan security source said two gunmen had attacked the house of a tribal elder in Kabul and an adjacent building belonging to a former governor of the southern Helmand province. At least two explosions and gunfire were heard during the attack, which took place after nightfall. It was unclear if there were any casualties.” (Reuters, 5 October 2015)
 
SEPTEMBER 2015
 
“A police officer in Kabul died in the explosion of a bomb attached to his car on 08 September 15. […] The head of the Afghan Local Police (ALP) of the central province of Logar was shot by unknown killers in Kabul on 10 September 15.” (BAMF, 14 September 2015, p. 1)

AUGUST 2015
 
“The U.S. firm DynCorp International has confirmed that its employees were targeted in a suicide car bomb attack in Kabul that killed 12 people, including three U.S. contractors, and wounded at least 60 people. Most of those killed and wounded in the August 22 attack were Afghan civilians. The suicide attack outside a hospital on a residential street during rush hour, with the attacker driving an explosives-laden car towards an armored truck owned by DynCorp that was part of a NATO convoy.” (RFE/RL, 23 August 2015)
 
“A large explosion has rocked the Afghan capital, Kabul. Authorities said the August 10 blast was caused by a suicide car bomber who struck at a checkpoint just outside the Kabul airport. Afghan Health Ministry spokesman Wahidullah Mayar posted on Twitter that seven civilians, including a child, were killed in the attack. An Interior Ministry official was quoted as saying, ‘there are both civilian and security-forces casualties.’” (RFE/RL, 10 August 2015)
 
“Fifteen more fatalities were confirmed Saturday from a barrage of bombings in Kabul, taking the toll to 51 in the deadliest day in the Afghan capital since the NATO combat mission ended in December. The explosions on Friday, which devastated buildings and overwhelmed hospitals with hundreds of casualties, were the first major militant assaults on Kabul since the announcement of Taliban leader Mullah Omar's death.
 
In the first attack, a powerful truck bomb tore through the centre of Kabul just after midnight on Friday, killing 15 civilians and wounding 240 others. Less than 24 hours later, 27 cadets and civilians were killed when a suicide bomber dressed in police uniform blew himself up at the entrance of Kabul Police Academy. Explosions and gunfire also erupted when Camp Integrity, a US special forces base in Kabul, came under attack late Friday, killing nine people, including a NATO service member. The Taliban distanced themselves from the truck bombing which struck near a Kabul military base -- as they usually do in attacks that result in mass civilian casualties. But they claimed responsibility for both other attacks, which marked a serious breach of security at a premier training institute for Afghan forces and a foreign coalition facility.” (AFP, 8 August 2015)
 
JULY 2015
 
“There also was a suicide bombing of a police control post in Helmand on 15 July 15 and a bomb attack of a police car in Kabul on 16 July 15 in which two civilians were wounded.” (BAMF, 20 July 2015, p. 1)
 
“Meanwhile, two improved explosive devices (IEDs) went off in Kabul in back-to-back blasts. No one was injured as a result of the explosions.” (RFE/RL, 13 July 2015)
 
“Gunmen have stormed a building on the eastern side of Kabul in an attack that has included the use of explosives and guns. Authorities said a battle against the militants was continuing in the early afternoon of July 7, with Afghan security forces sent to the area near an installation used by Afghanistan’s intelligence agency.
The attack began just hours after a suicide car bomber targeted a convoy of NATO forces in the eastern part of the capital on the morning of July 7. Police spokesman Ebadullah Karimi said three people were injured in Kabul’s Shah Shaheed area by the suicide car bomber -- including at least one civilian and the driver of an armored vehicle with foreign troops. […] The Taliban claimed responsibility for the suicide car bomb attack.” (RFE/RL, 7 July 2015)
 
JUNE 2015
 

“Suicide attacks targeted a foreign military convoy and a police headquarters in Afghanistan on June 30, killing at least three and wounding nearly 60 people. The Taliban claimed responsibility for the attack that targeted the NATO convoy on the Kabul airport road, near the U.S. Embassy. The Interior Ministry said at least one civilian was killed and 19 others wounded.” (RFE/RL, 30 June 2015)
 
“A co-ordinated Taliban attack on the Afghan parliament in Kabul has ended with all six gunmen killed, the interior ministry says. Attackers detonated a huge car bomb outside the gates, stormed the compound, then entered a building next to the chamber. […] At least 18 people are reported to have been wounded.” (BBC News, 22. June 2015)
 
“Two people, including a child, died when Taliban militants launched an assault on the Afghan parliament Monday, triggering gunfire and explosions and sending lawmakers scurrying for cover in chaotic scenes relayed live on television. […] Police said two civilians, a woman and a child, were killed in the attack, which left a thick plume of smoke hanging over the parliament complex and tore a huge crater in an adjoining street. Deputy interior ministry spokesman Najib Danish said there were seven attackers and the health ministry reported 31 people, including five women and a child, wounded.” (AFP, 22 June 2015)
 
MAY 2015
 
“An all-night gunbattle with insurgents who stormed a guesthouse in the diplomatic quarter of Kabul ended at daybreak May 27 with four attackers dead, an Afghan government minister said. The Taliban claimed responsibility for the attack on what it called ‘the occupiers.’ Deputy Interior Minister Mohammad Ayoub Salangi announced on Twitter that four attackers were all killed after hours of clashing with police, despite carrying heavy weapons, including grenade and rocket launchers and AK-47s. ‘There were no civilian or military casualties,’ he added, apparently because the militants were cut off by police before reaching the guesthouse. Authorities did not identify the guesthouse, but Afghan and Western security sources said the target was the Rabbani guesthouse, a hotel owned by the family of a former president and the current foreign minister of Afghanistan, Salahuddin Rabbani. The Rabbani, also known as the Heetal Hotel, is popular with foreigners. The Afghan capital has been hit by a series of high-profile attacks on foreigners and government targets over the past two weeks.” (RFE/RL, 27 May 2015)
 
“Reports from Kabul say a powerful explosion has struck near a busy shopping district of the Afghan capital, killing at least five people. Kabul police spokesman Ebadullah Karimi said the blast occurred in the parking lot of the Justice Ministry on May 19. The Taliban claimed responsibility for the attack in a statement, vowing to kill more ‘slave’ judges and prosecutors.” (RFE/RL, 19 May 2015)
 
“A suicide bomb attack near the entrance of the international airport in the Afghan capital Kabul has killed three people, including a British citizen. The attack took place close to the area used by military vehicles and targeted a European police training mission vehicle. Two Afghan teenage girls, described as bystanders, died in the blast, while at least 18 people were injured. The Taliban said it carried out the attack in a statement emailed to media. […] At least eight women and three children were among the wounded in Sunday's attack, Kabul police said, in addition to three members of Eupol.” (BBC News, 17 May 2015)
 
“A senior prosecutor in Afghanistan has been assasinated outside his home in the capital, Kabul. Najibullah Sultanzoi was shot dead by an unidentified gunman when he answered a knock at the door of his home in the evening on May 14. The Taliban claimed responsibility for the killing. Sultanzoi was the chief prosecutor in Paktia Province, which borders Pakistan.” (RFE/RL, 15 May 2015)
 
“Fourteen people have been killed in an attack on a Kabul hotel which was packed with foreigners awaiting a concert, according to Afghan officials. As well as Afghan civilians, the dead include one Briton with dual Afghan nationality, four Indians, two Pakistanis, and one citizen from each of the US, Italy and Kazakhstan. The Taliban has claimed responsibility for the attack. The incident at the Park Palace Hotel began early on Wednesday evening. Gunfire could still be heard from the guesthouse in central Kabul five hours later as Afghan forces retook the building room by room. Some reports said that two suspected gunmen were among the dead - police said they were shot before they could carry out a suicide attack.” (BBC News, 14 May 2015)
 
“A Taliban suicide bomber struck a government bus in Kabul on Sunday, killing three and wounding at least 16 others, officials said, the second such attack in less than a week in the Afghan capital. The bus was transporting employees of the attorney general's office to their homes when a man on foot detonated explosives strapped to his body, they said.” (AFP, 10 May 2015)
 
“A Taliban suicide bomber struck a government bus in Kabul Monday, killing one civilian and wounding 15 others, officials said, as insurgent representatives hold talks with an Afghan delegation aimed at ending the country's 13-year war. The bus was carrying employees of the attorney general's office to work in downtown Kabul when the attacker detonated his suicide vest, as the militants press on with their annual spring offensive. […] The Taliban claimed responsibility for Monday's attack on their Twitter account, claiming that 40 people were killed or wounded.” (AFP, 4 May 2015)
 
APRIL 2015
 
“Elsewhere in Afghanistan, at least 15 people were killed and dozens injured in three separate blasts on April 10. The attacks included two suicide car bombs that targeted NATO convoys in the eastern city of Jalalabad and the capital, Kabul. […] The attack in Kabul, which came hours later, injured three bystanders, police said.  The Taliban claimed responsibility for both attacks.” (RFE/RL, 10 April 2015)
 
MARCH 2015
 
“A suicide bomber targeting an Afghan parliamentary deputy has killed three people in the capital, Kabul. Interior Ministry deputy spokesman Najeebullah Danish told RFE/RL that Gul Pacha Mujedi, a lawmaker from the eastern province of Paktia, was wounded in the March 29 bombing along with seven other people. Danish said the blast hit the convoy in which Mujedi was traveling in. […] No one immediately claimed responsibility for the attack.” (RFE/RL, 29 March 2015)
 
“Afghan officials say a suicide attack in Kabul has killed at least seven people. Kabul deputy police chief Gul Agha Rohani said a vehicle packed with explosives blew up near a crowded area in the Muradkhani district where the presidential palace, the Defense Ministry, and Ministry of Finance are located. The head of hospitals in the Afghan capital, Kabir Amiri, said at least 22 people ‘including women and children’ were wounded.” (RFE/RL, 25 March 2015)
 
“Afghan official say a suicide bomber wearing a burqa has killed a provincial police chief in the capital, Kabul. Officials said the police chief in the central province of Uruzgan, Mattiullah Khan, died in the attack in western Kabul late on March 18. The Interior Ministry said the bomber was ‘dressed in women's clothes and a burqa.’ The Taliban claimed responsibility for the killing, which comes as Afghanistan prepares to celebrate Norouz, the Persian New Year, on March 21.” (RFE/RL, 19 March 2015)
 
“Police in Afghanistan are investigating a shooting at a mosque in Kabul which left 11 people dead. Four or five gunmen entered the Sufi minority mosque during evening prayers. After initially opening fire, they held each of the victims down and shot them in the head. Only one man survived the attack, which happened on Saturday, by lying under the bodies while injured. […] Those who died followed a traditional Afghan Sufi strand of Islam which is hated by the Taliban, and also by fundamentalists from other mujahideen groups set up in the 1980s in the war against Russian occupation. Sufism - or Islamic mysticism - was once suppressed by the Taliban but has returned in recent years.” (BBC News, 10 March 2015)
 
FEBRUARY 2015
 
“A Taliban suicide attack targeting a Turkish diplomatic vehicle belonging to the NATO mission killed two people in Kabul Thursday, highlighting the fragile security situation as the Afghan government presses for talks with the militants. The blast came shortly after 8:00 am (0330 GMT), not far from the Iranian embassy. Police said the dead included a Turkish national and an Afghan passer-by. Police initially said the vehicle was from the Turkish embassy, but a spokesman for the NATO mission in Afghanistan later confirmed it was part of a coalition convoy. […] Abdul Rahman Rahimi, Kabul police chief, confirmed the death toll in the blast, which the Taliban claimed responsibility for.” (AFP, 26 February 2015)
 
“In the capital Kabul, a bomb attached to a vehicle injured one civilian on February 17.” (RFE/RL, 17 February 2015)
 
JANUARY 2015
 
“An Afghan soldier has reportedly killed three U.S. contractors and wounded a fourth at Kabul's military airport. An Afghan air force official said on January 29 it is unclear what the soldier's motive was for the killings.” (RFE/RL, 29 January 2015)
 
“Afghan police said a truck has exploded on the outskirts of Kabul and the country's acting interior minister said at least two people were wounded in the blast. The head of Kabul police criminal investigation division Farid Afzeli said on January 25 that the truck was trying to enter Kabul ‘but was identified by police who prevented it from coming into the city.’ Farid said the truck exploded near a gas station but he did not know about any casualties. Acting Interior Minister General Mohammad Ayub Salangi said on his Twitter account that two people were wounded in the explosion and added that the blast occurred near the Kabul military airport.” (RFE/RL, 25 January 2015)
 
“Afghan police say one person has been killed and three others wounded after their vehicle struck a roadside bomb in the capital, Kabul. A police spokesman said a woman was among those wounded in the blast early on January 13. The spokesman said the victims were all civilians and their vehicle was destroyed in the blast. The Taliban claimed responsibility.” (RFE/RL, 13 January 2015)
 
“The coach of […] Afghanistan’s national soccer team has been stabbed and injured by unknown attackers in Kabul.  Kabul police say Mohammad Yousef Kargar was returning from a wedding ceremony at night on January 10 when he was attacked close to his Kabul home. He was stabbed in the back and also suffered a head injury. Kargar was listed in stable condition at a private Kabul hospital after undergoing surgery overnight. The case, which may be the result of a personal dispute, was under investigation.” (RFE/RL, 11 January 2015
 
“A Taliban suicide bomb hit a European Union police vehicle in Kabul on Monday, killing at least one passer-by but not wounding any passengers, officials said, days after the NATO combat mission ended in Afghanistan. The blast, which was heard across the city, was the first major attack since the New Year when US-led NATO forces downgraded from a combat mission to support and training duties helping the Afghan army and police.” (AFP, 5 January 2015)
 
 
SOURCES: (all links accessed 19 January 2016)

 

This featured topic was prepared after researching solely on ecoi.net and within time constraints. It is meant to offer an overview on an issue and is not, and does not purport to be, conclusive as to the merit of any particular claim to refugee status, asylum or other form of international protection. Chronologies are not intended to be exhaustive. Every quotation comes from a document available on ecoi.net and is referred to with a hyperlink to the respective document on ecoi.net.