Anfragebeantwortung zu Äthiopien: Informationen zur Lage von Frauen mit und ohne familiäre Anknüpfungspunkte bei einer Rückkehr (Sicherung der Existenzgrundlage); Lage von Angehörigen der Oromo [a-8915]

27. Oktober 2014

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Das US-Außenministerium (US Department of State, USDOS) schreibt in seinem Länderbericht zur Menschenrechtslage vom Februar 2014 (Berichtszeitraum 2013), dass Diskriminierung von Frauen ein Problem gewesen sei und in ländlichen Gebieten, wo schätzungsweise 85 Prozent der Bevölkerung leben, am intensivsten aufgetreten sei. Das äthiopische Recht beinhalte diskriminierende Vorschriften, wie die Anerkennung des Ehemannes als rechtlichen Familienvorstand und als alleinigen Vormund der Kinder über fünf Jahre.

Traditionelle Gerichte hätten in wirtschaftlichen und sozialen Beziehungen weiterhin Gewohnheitsrecht angewendet. Laut der Verfassung gehöre alles Land der Regierung. Männer und Frauen hätten Rechte auf Landnutzung, die weitervererbt werden könnten. Das Landgesetz unterscheide sich regional. Alle bundesstaatlichen und regionalen Landgesetze würden Frauen Zugang zu Regierungsland ermöglichen. Die Erbschaftsgesetze würden auch verwitweten Frauen ermöglichen, gemeinsames Eigentum zu erben, das während einer Ehe erworben wurde. In städtischen Gebieten hätten Frauen weniger Arbeitsmöglichkeiten als Männer und bei den vorhandenen Arbeitsplätzen habe keine Lohngleichheit bestanden. Der Zugang von Frauen zu Erwerbsarbeit, Krediten und der Möglichkeit ein Unternehmen zu besitzen und zu verwalten, sei durch ihre im Allgemeinen niedrigere Stufe der Bildung und Ausbildung und traditionelle Einstellungen weiter eingeschränkt gewesen. Das Bildungsministerium habe berichtet, dass während des akademischen Jahres 2011/2012 im Vergleich zum akademischen Jahr 2010/2011 die Teilnahme von Frauen an universitären und nachuniversitären Programmen gestiegen sei:

„Discrimination against women was a problem and was most acute in rural areas, where an estimated 85 percent of the population lived. The law contains discriminatory regulations, such as the recognition of the husband as the legal head of the family and the sole guardian of children more than five years old. Courts generally did not consider domestic violence by itself a justification for granting a divorce. Irrespective of the number of years the marriage existed, the number of children raised, and joint property, the law entitled women to only three months’ financial support if a relationship ended. There was limited legal recognition of common-law marriage. A common-law husband had no obligation to provide financial assistance to his family, and as a result, women and children sometimes faced abandonment. Traditional courts continued to apply customary law in economic and social relationships. According to the constitution all land belongs to the government. Both men and women have land-use rights, which they may pass on as an inheritance. Land law varies among regions. All federal and regional land laws empower women to access government land. Inheritance laws also enable widowed women to inherit joint property they acquired during marriage. In urban areas women had fewer employment opportunities than men, and the jobs available did not provide equal pay for equal work. Women’s access to gainful employment, credit, and the opportunity to own or manage a business was further limited by their generally lower level of education and training and by traditional attitudes. The Ministry of Education reported female participation in undergraduate and postgraduate programs increased to 144,286 during the 2011-12 academic year, compared with 123,706 in 2010-11, continuing the trend of increasing female participation in higher education.” (USDOS, 27. Februar 2014, Section 6)

Auf der von der Mideast Youth betriebenen Website Migrant-Rights.org, die sich für die Rechte von WanderarbeiterInnen im Nahen Osten einsetzt, findet sich ein im April 2014 veröffentlichter Artikel zu einem Interview mit Aida Awel vom Büro der Internationale Arbeitsorganisation (International Labour Organization, ILO) in Addis Ababa. Laut Aida Awel sei das größte Problem für rückkehrende MigrantInnen, dass sie keine Ressourcen hätten und sehr von Hilfsmaßnahmen der Regierung und von NGOs hinsichtlich Ausbildung, psychosozialer Unterstützung, Arbeitsmöglichkeiten und Zugang zu Krediten abhängig seien. Ein wichtiges Problem sei in einigen ländlichen Gebieten die negative Einstellung der örtlichen Gemeinschaften gegenüber RückkehrerInnen. Dies sei darin begründet, dass Äthiopien eine sehr traditionelle Gesellschaft sei. RückkehrerInnen aus Saudi Arabien, deren Einstellung oder Kultur sich geändert habe, seien nicht willkommen. Einige Frauen seien mit außerehelichen Babys oder Kindern zurückgekehrt, was in Äthiopien ein Tabu darstelle. Es sei nicht akzeptabel und der Großteil dieser Frauen werde als Sexarbeiterinnen angesehen. Viele der RückkehrerInnen seien Familienernährer gewesen und hätten monatlich Auslandsüberweisungen geleistet. So würden nicht nur die RückkehrerInnen leiden, sondern auch ihre Familien:

Migrant-Rights.org talks to Aida Awel, chief technical adviser on migrant domestic workers at the ILO’s [International Labour Organization] Addis Ababa office about what the future holds for returning migrants – and what the government, the ILO and the IOM are doing to help them. […]

MR [Migrant-Rights.org]: What are the biggest obstacles to successful reintegration into society and the workforce for returning migrants? Are there any obstacles which are specific to women?

AA [Aida Awel]: The main problem is that they come back without any resources, and are very dependent on the help of the government or NGOs for training, psycho social support, job opportunities, and access to credit. Finding productive employment sectors will continue to be a major challenge for the government and relevant stakeholders. One main obstacle in some rural parts of the country is the negative attitude the local communities have towards the returnees. This is due to Ethiopia being a very traditional society; returnees coming back from KSA [Kingdom of Saudi Arabia] with a change in attitude or culture will not be welcomed. As mentioned above some women have returned back with babies or kids born out of wedlock, and Ethiopia being the conservative society that it is, this is a taboo. It is just simply unacceptable and most women will be viewed as commercial sex workers. Last but not least, most of these returnees were the breadwinner for their families in Ethiopia, sending monthly remittances. So it’s not just the returnees that are suffering, but their families too.” (Migrant Rights, 10. April 2014)

In einem Bericht der Maastricht Graduate School of Governance, die Teil der Universität der Vereinten Nationen ist (United Nations University - Maastricht Economic and Social Research Institute on Innovation and Technology, UNU-MERIT), wird erwähnt, dass viele Frauen bei einer Rückkehr in einer verletzlichen Lage verbleiben würden. Der Bericht erwähnt eine Studie der Migrationsforscherin Katherine Kuschminder, laut der viele Frauen aufgrund der fehlenden Arbeitsmöglichkeiten eine erneute Migration in Betracht ziehen würden. Viele Rückkehrerinnen aus dem Nahen Osten würden bei einer Rückkehr Unterstützungsleistungen benötigen. Für Frauen, die sich in „stark verletzlichen“ Lagen befinden würden, gebe es in Addis Ababa eine Unterkunft, die Unterstützung und umfassende Hilfe hinsichtlich psychischer Gesundheit und Wiedereingliederung biete. Diese Unterkunft kämpfe um Finanzierung, um ihre Dienste aufrechterhalten zu können und biete nur jenen mit ernsten Bedürfnissen Hilfe. Es gebe jedoch mehrere Frauen, die von allgemeiner Beratung, Ausbildungsmöglichkeiten und Arbeitsmöglichkeiten profitieren würden. 2005 habe die Arbeitslosenrate von Frauen in städtischen Gebieten 27 Prozent betragen. Zusätzlich sei Unterbeschäftigung ein großes Thema. Äthiopien sei in den vergangenen Jahren von einer hohen Inflation betroffen gewesen und die Löhne seien nicht in demselben Ausmaß wie die Inflationsraten gestiegen („wages have not increased to match inflation rates“). Die Löhne von schlecht ausgebildeten Frauen würden oftmals nicht die Kosten von Arbeitsweg, Nahrungsmittel und Unterkunft decken. Es gebe einen Bedarf an gesteigerten Unterstützungsleistungen für RückkehrerInnen. Dies schließe psycho-soziale Unterstützung, Unterkünfte, Ausbildungsmöglichkeiten und Hilfe bei der Arbeitssuche ein. Geldgeber könnten Hilfe für existierende Organisationen, wie die Agar Shelter oder die Internationale Organisation für Migration (IOM) in Addis Ababa zur Verfügung stellen. Die Regierung von Japan habe Mittel für eine Unterstützung bei Wiedereingliederung für RückkehrerInnen aus dem Nahen Osten zur Verfügung gestellt, aber dieses Programm sei kürzlich ausgelaufen:

Situations of Vulnerability upon Return- A key challenge is that upon return many women remain in situations of vulnerability. Kuschminder found that over 60 per cent of returnees in her study were unemployed upon return, and of those that were employed, nearly half reported being underemployed. The lack of employment opportunities upon return was driving several women to consider re-migration, despite the challenges that they had faced. Lack of Support Services for Returnees- Female returnees from the Middle East regularly require support services upon return. For women in situations of severe vulnerability, there is one shelter in Addis Ababa that provides support and comprehensive mental health and reintegration assistance. This shelter is struggling to find consistent funding to maintain its services and only provides assistance to those in dire need. There are several women however, that would benefit from general counseling, training opportunities, and employment opportunities. […]

In Ethiopia, there are several elements that are driving this migration flow. The first is poverty and unemployment. The majority of women that migrate to the Middle East do so for the employment opportunities. The female unemployment rate in urban areas of Ethiopia was 27 per cent in 2005 (Kirbu, 2012). In addition, underemployment is a large issue. Ethiopia has experienced high levels of inflation in recent years and wages have not increased to match inflation rates. Low skilled women’s wages, therefore, often barely cover their transportation to their job, food, and shelter. […]

There is a need for increased support services to returnees. This includes psycho-social support, shelters, training opportunities, and assistance in finding employment. Donor agencies could provide assistance to existing organizations, such as the Agar Shelter or the IOM [International Organization for Migration] in Addis Ababa. The Government of Japan has provided funding for reintegration support for returnees from the Middle East, but this program recently ended. Evaluating the effectiveness of such a program would assist to understand how to implement effective programs for reintegration support for this group.” (UNU-MERIT, 6. Februar 2014, S. 3-5)

Farm Africa, eine in Ostafrika tätige Wohltätigkeitsorganisation mit Sitz im Vereinigten Königreich, erwähnt auf ihrer Website in einem undatierten Eintrag zu Äthiopien, dass eine große Anzahl von Menschen in Äthiopien mit weniger als einem US-Dollar pro Tag auskommen müssten, und obwohl sich die Wirtschaft verändere, bilde Landwirtschaft für viele Menschen weiterhin die Grundlage. Etwa drei von vier ÄthiopierInnen seien in der Landwirtschaft beschäftigt, insbesondere in der Subsistenzlandwirtschaft und Trockenlandwirtschaft („rain-fed farming“) und der Viehzucht. Trotzdem hätten über 31 Millionen ÄthiopierInnen nicht ausreichend nahrhafte Lebensmittel zu essen. Häufige Dürren, fehlende Ausbildung und Ausstattung für Landwirte und schlechter Zugang zu Märkten würden es schwierig machen, den Lebensunterhalt zu bestreiten:

Ethiopia is home to a large number of people living on less than $1 a day and although the economy is diversifying, farming is still the basis for many people. Around three out of every four Ethiopians are engaged in agriculture, mainly in subsistence and rain-fed farming and livestock production. Despite this, more than 31 million Ethiopians don’t have enough nutritious food to eat. Frequent drought, a lack of training and equipment for farmers, and poor access to markets make it difficult for them to earn a living.” (Farm Africa, ohne Datum)

In einem Bericht von UN Frauen (United Nations Entity for Gender Equality and the Empowerment of Women, UN Women) vom September 2013 zu einem gemeinsamen Programm des Bevölkerungsfonds der Vereinten Nationen (United Nations Population Fund, UNFPA), des Welternährungsprogramms der Vereinten Nationen (UN World Food Programme, WFP), des äthiopischen Ministeriums für die Angelegenheiten von Frauen und der Abteilungen für die Angelegenheiten von Frauen und den Regierungen der Bundesstaaten Amhara und Tigray wird erwähnt, dass Frauen und Mädchen in Äthiopien im Vergleich mit Jungen und Männern in mehreren Bereichen, darunter Alphabetisierung, Gesundheit, Lebensgrundlagen und grundlegende Menschenrechte, stark benachteiligt seien. Sie würden auch an einem niederen Status in ihrer Gesellschaft und einem Mangel an sozialen Unterstützungsnetzwerken leiden. Frauen würden laut der äthiopischen Arbeitsmarktstudie 2005 47 Prozent der Arbeitskraft Äthiopiens mit äußerst ungleicher Teilhabe bilden. 68,5 Prozent der beschäftigten Frauen seien unbezahlte Familienarbeitskräfte und 24,8 Prozent seien informell beschäftigt. Nur sechs Prozent der Frauen in ländlichen Gebieten hätten Zugang zu Krediten und ein Prozent habe eine berufsbezogene Ausbildung. Trotz der weit verbreiteten Beteiligung am Land lebender Frauen an landwirtschaftlicher Arbeit herrsche ein hartnäckiger Glaube vor, dass „Frauen keine Landwirtschaft betreiben”. Traditionelle Einstellungen, Vorstellungen und Praktiken, die schädliche Geschlechterrollen bestärkten, würden zu einer Beschränkung der Teilnahme von Frauen an der gesellschaftlichen Entwicklung beitragen. Schädliche traditionelle Praktiken, darunter weibliche Genitalverstümmelung und Kinderheirat würden am Land lebende Frauen und Mädchen unverhältnismäßig betreffen. Obwohl ein genereller politischer Wille bestehe, sich mit dem Thema Geschlechterungleichheit zu befassen, würden nur eingeschränkt Kapazitäten zur Finanzierung und Umsetzung von Eingriffen auf Gemeindeebene hinsichtlich gefährdeter Frauen verfügbar sein. Im Allgemeinen würden Dienste in Richtung Wohlhabende, in Städten Lebende und erwachsene Männer „verzerrt“ werden. Die Einrichtung ländlicher Spar- und Kredit-Kooperativen sei Teil der Regierungsstrategie. Jedoch würden nur wenige Frauen daran teilnehmen, da Frauen generell nur eingeschränkten Zugang zu Vermögen hätten, das sie dazu berechtigen würde. Wenige Frauen hätten zudem die Fähigkeiten, sich an Erwerbsaktivitäten zu beteiligen. Deshalb würde die Strategie der Regierung für gewöhnlich auf die Bedürfnisse von männlichen Landwirten ausgerichtet sein:

„Women and girls in Ethiopia are strongly disadvantaged compared to boys and men in several areas, including literacy, health, livelihoods and basic human rights. They also suffer from low status in their society and lack social support networks. Manifestations of discrimination against women are numerous and acute: […] With regard to women’s participation in economic life, the 2005 National Labour Force Survey reveals that women represent 47 per cent of labor force in Ethiopia, with highly unequal participation: 68.5 per cent of employed women were unpaid family workers and 24.8 per cent were self-employed in informal jobs. In addition, women’s illiteracy and inability to meet the initial payment required to qualify for agricultural credit has limited their access to credit facilities. The Programme-supported baseline survey indicates that only 6 per cent of rural women have access to credit and 1 per cent have vocational skills training.

Moreover, despite the widespread involvement of rural women in agricultural work, there is a persistent belief that ‘women don’t farm,’ which discounts their vital contribution to Ethiopia’s key economic activity. Traditional attitudes, beliefs and practices that reinforce harmful gender roles contribute to constrain women’s participation in social development. Harmful traditional practices, including female genital cutting (national prevalence rate of 74.3 per cent) and child marriage disproportionately affect rural women and girls. […] While there is general political will and commitment to address gender inequality, there has been limited capacity to fund and implement community-based interventions targeting vulnerable women. Generally, services have been skewed toward the wealthy, those living in urban areas, and adult men. […]

The establishment of rural savings and credit cooperatives is part of the Government strategy. However, few women join them, because women generally have limited access to assets that make them eligible. Few also have skills to engage in income-generating activities. As a consequence, the Government strategy usually caters to the needs of male farmers.” (UN Women, 26. September 2013)

Weitere Informationen zur unter anderem wirtschaftlichen Lage von Frauen in Äthiopien finden Sie in folgenden Dokumenten:

·      Arora, Diksha, and Codrina Rada: Gender Differences in Time and Resource Allocation in Rural Households in Ethiopia, 19. Dezember 2013

http://www.aeaweb.org/aea/2014conference/program/retrieve.php?pdfid=421

·      Concern Worldwide: Ethiopia: enhancing socio-economic status of women and girls, 17. September 2013

https://www.concern.net/en/resources/ethiopia-enhancing-socio-economic-status-women-and-girls

·      IDE - Institute of Developing Economies, Japan External Trade Organization: Young Women’s Economic Daily Lives in Rural Ethiopia, März 2012 (Kodama, Yuka)

http://ir.ide.go.jp/dspace/bitstream/2344/1137/1/ARRIDE_Discussion_No.344_kodama.pdf

·      International Business Times: Ethiopian Case Study Sheds Light On What Really Holds Back Gender Equality - And National Economies, 27. Februar 2014

http://www.ibtimes.com/ethiopian-case-study-sheds-light-what-really-holds-back-gender-equality-national-economies-1558256

·      IRIN – Integrated Regional Information Network: Ethiopian migrants return empty handed from Saudi Arabia, 18. Dezember 2013

http://www.irinnews.org/report/99346/ethiopian-migrants-return-empty-handed-from-saudi-arabia

·      The Economist: Maid in Ethiopia, 24. April 2012

http://www.economist.com/blogs/baobab/2012/04/ethiopias-women

·      The World Bank: Strengthening Economic Rights and Women’s Occupational Choice The Impact of Reforming Ethiopia’s Family Law Mary Hallward-Driemeier Ousman Gajigo, November 2013

http://www-wds.worldbank.org/external/default/WDSContentServer/IW3P/IB/2013/11/08/000158349_20131108140923/Rendered/PDF/WPS6695.pdf

·      UNU-MERIT: Migration & Development: A World in Motion Ethiopia Country Report (Autorinnen: Katherine Kuschminder, Melissa Siegel), 23. April 2014

http://www.merit.unu.edu/publications/uploads/1396860425.pdf

·      USAID - US Agency for International Development: Empowering Women through Agricultural Development in Ethiopia, 5. Mai 2014

http://www.usaid.gov/results-data/success-stories/empowering-women-through-agricultural-development-ethiopia

Lage von Angehörigen der ethnischen Gruppe der Oromo

Im April 2014 schreibt Amnesty International (AI) Folgendes zur Lage von Angehörigen der Oromo:

„Viele Angehörige der Oromo werden regelmäßig unter dem Vorwurf festgenommen, Unterstützer_innen der Oromo-Befreiungsfront (Oromo Liberation Front - OLF) zu sein. Das geschieht vielen Mitgliedern und Unterstützer_innen von Oppositionsparteien der Oromo, aber auch Menschen aus allen anderen Lebensbereichen. Die Festnahmen gründen sich auf die tatsächliche oder vermeintliche Opposition zur Regierung.” (AI, 25. April 2014)

Die Minority Rights Group International (MRG), die sich für die Rechte von ethnischen, religiösen und sprachlichen Minderheiten und indigenen Völkern weltweit einsetzt, erwähnt in ihrem Jahresbericht zur Lage von Minderheiten und indigenen Völkern, dass es im Jahr 2013 weiterhin zur Unterdrückung von ethnischen Gemeinschaften wie der Oromo, von denen angenommen würde, dass sie die politische Dominanz der Revolutionären Demokratischen Front der Äthiopischen Völker (Ethiopian Peoples’ Revolutionary Democratic Front, EPRDF) ablehnen würden, gekommen sei. Das Äthiopische Strafgesetzbuch von 2004 verbiete Handlungen, darunter Ansprachen, die Uneinigkeit und Hass schüren oder gewalttätige Handlungen oder politische, religiöse oder rassistische Störungen auslösen würden. Jedoch sei diese Gesetzgebung dazu verwendet worden, um politische GegnerInnen und Mitglieder ethnischer Minderheitengruppen oder Fremdgruppen („out-groups“), wie die Gemeinschaft der Oromo, strafrechtlich zu verfolgen:

Repression of ethnic communities such as Oromo, seen to oppose the political dominance of the EPRDF, continued in 2013.” (MRG, 3. Juli 2014, S. 52)

Ethiopia’s 2004 Penal Code Art. 486(b) prohibits any act – including speech – that ‘foments dissention, arouses hatred, or stirs up acts of violence or political, religious, or racial disturbances’. However, instead of protecting vulnerable groups, this legislation has been used to prosecute political opponents and members of ethnic minorities or out-groups, such as the Oromo community.” (MRG, 3. Juli 2014, S. 53)

Das deutsche Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) schreibt in seinen Briefing Notes vom Mai 2014 Folgendes hinsichtlich der Niederschlagung von Demonstrationen der oromischen Bevölkerungsgruppe:

„Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) hat die Hochkommissarin der Vereinten Nationen für Menschenrechte, Navi Pillay, aufgefordert, eine Untersuchungskommission nach Äthiopien zu entsenden, um die blutige Niederschlagung von Demonstrationen der oromischen Bevölkerungsgruppe aufzuklären. Mindestens 80 Studenten und Schüler sollen nach GfbV - Informationen seit Anfang April bei Protesten in neun äthiopischen Universitätsstädten von Sicherheitskräften erschossen worden sein. Es habe zudem Verletzte und mehr als 2.000 willkürliche Verhaftungen gegeben. Staatliche Stellen bestritten diese Darstellung und sprachen von acht Toten in Ambo infolge gewalttätiger Ausschreitungen und dem Versuch, das Land zu destabilisieren. Die Demonstranten wenden sich gegen eine Gebietsreform, nach der die Stadtgrenzen der Hauptstadt Addis Abeba um bis zu 120 Kilometer ausgeweitet werden sollen. Zehntausende – mehrheitlich oromische – Bauern fürchten ihre Vertreibung. Die Oromo sind die größte Bevölkerungsgruppe in Äthiopien. Sie klagen seit Jahrzehnten über Diskriminierung in Wirtschaft und Gesellschaft sowie über schwere Menschenrechtsverletzungen.“ (BAMF, 12. Mai 2014, S. 5-6)

Amnesty International (AI) schreibt in einem Artikel vom Mai 2014, dass die äthiopischen Behörden regelmäßig friedliche Proteste unterdrücken würden. Dabei sei oftmals unverhältnismäßige Gewalt angewendet worden. Mitglieder der ethnischen Gruppe der Omoro fühlten sich von mehreren aufeinanderfolgenden Regierungen diskriminiert. Die aktuelle Regierung stehe abweichenden Meinungen feindlich gegenüber. Diese Feindseligkeit manifestiere sich am heftigsten in der Region Oromia, wo nach Anzeichen abweichender Meinungen gesucht würde und diese noch brutaler als in anderen Landesteilen unterdrückt würden. Eine Reihe von Angehörigen der Oromo würde regelmäßig aufgrund ihrer tatsächlichen oder vermuteten Gegnerschaft gegenüber der Regierung verhaftet:

The Ethiopian authorities regularly suppress peaceful protests, which has often included the use of excessive force against protesters. The Oromos have long felt discriminated against by successive governments. The current government is hostile to all dissent. However, this hostility often manifests most fiercely in the Oromia region, where signs of dissent are looked for and suppressed even more brutally than in other parts of the country. Scores of Oromos are regularly arrested based on their actual or suspected opposition to the government.” (AI, 13. Mai 2014, S. 3)

Quellen: (Zugriff auf alle Quellen am 27. Oktober 2014)

 

·      Arora, Diksha, and Codrina Rada: Gender Differences in Time and Resource Allocation in Rural Households in Ethiopia, 19. Dezember 2013

http://www.aeaweb.org/aea/2014conference/program/retrieve.php?pdfid=421

·      Concern Worldwide: Ethiopia: enhancing socio-economic status of women and girls, 17. September 2013

https://www.concern.net/en/resources/ethiopia-enhancing-socio-economic-status-women-and-girls

·      Farm Africa: Our work in Ethiopia, ohne Datum

https://www.farmafrica.org/ethiopia/ethiopia

·      IDE - Institute of Developing Economies, Japan External Trade Organization: Young Women’s Economic Daily Lives in Rural Ethiopia, März 2012 (Kodama, Yuka)

http://ir.ide.go.jp/dspace/bitstream/2344/1137/1/ARRIDE_Discussion_No.344_kodama.pdf

·      International Business Times: Ethiopian Case Study Sheds Light On What Really Holds Back Gender Equality - And National Economies, 27. Februar 2014

http://www.ibtimes.com/ethiopian-case-study-sheds-light-what-really-holds-back-gender-equality-national-economies-1558256

·      IRIN – Integrated Regional Information Network: Ethiopian migrants return empty handed from Saudi Arabia, 18. Dezember 2013

http://www.irinnews.org/report/99346/ethiopian-migrants-return-empty-handed-from-saudi-arabia

·      Migrant Rights: Interview: the ILO’s Aida Awel on the future of Ethiopia’s 160,000 returning migrants, 10. April 2014

http://www.migrant-rights.org/2014/04/interview-the-ilos-aida-awel-on-the-future-of-ethiopias-160000-returning-migrants/

·      The Economist: Maid in Ethiopia, 24. April 2012

http://www.economist.com/blogs/baobab/2012/04/ethiopias-women

·      The World Bank: Strengthening Economic Rights and Women’s Occupational Choice The Impact of Reforming Ethiopia’s Family Law Mary Hallward-Driemeier Ousman Gajigo, November 2013

http://www-wds.worldbank.org/external/default/WDSContentServer/IW3P/IB/2013/11/08/000158349_20131108140923/Rendered/PDF/WPS6695.pdf

·      UNU-MERIT: Shattered Dreams and Return of Vulnerability: Challenges of Ethiopian Female Migration to the Middle East (Autorin: Katherine Kuschminder), 6. Februar 2014

http://www.merit.unu.edu/publications/uploads/1389627443.pdf

·      UNU-MERIT: Migration & Development: A World in Motion Ethiopia Country Report (Autorinnen: Katherine Kuschminder, Melissa Siegel), 23. April 2014

http://www.merit.unu.edu/publications/uploads/1396860425.pdf

·      USAID - US Agency for International Development: Empowering Women through Agricultural Development in Ethiopia, 5. Mai 2014

http://www.usaid.gov/results-data/success-stories/empowering-women-through-agricultural-development-ethiopia

·      UN Women: Ethiopia; Leave No Women Behind, 26. September 2013

http://www.unwomen.org/mdgf/downloads/MDG-F_Ethiopia_B.pdf

·      USDOS - US Department of State: Country Report on Human Rights Practices 2013 - Ethiopia, 27. Februar 2014 (verfügbar auf ecoi.net)

http://www.ecoi.net/local_link/270706/400790_de.html

Lage von Angehörigen der ethnischen Gruppe der Oromo

·      AI - Amnesty International: Further Information on Urgent Action: 263/11 [AFR 25/001/2014], 25. April 2014

http://www.amnesty.de/urgent-action/ua-263-2011-1/behandlung-verweigert?destination=node/5309?support_type=&node_type=&country=&topic=&from_month=0&from_year=&to_month=0&to_year=&submit_x=54&submit_y=6&result_li

·      AI - Amnesty International: Ethiopia: Authorities must provide justice for scores of protesters killed, injured and arrested in Oromia [AFR 25/002/2014], 13. Mai 2014

http://www.amnesty.org/en/library/asset/AFR25/002/2014/en/f4f5e9f9-ee7a-47a6-8257-11208e8364eb/afr250022014en.pdf

·      BAMF - Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Deutschland): Briefing Notes vom 12.05.2014, 12. Mai 2014 (verfügbar auf ecoi.net)

http://www.ecoi.net/file_upload/3714_1401890854_deutschland-bundesamt-fuer-migration-und-fluechtlinge-briefing-notes-12-05-2014-deutsch.pdf

·      MRG - Minority Rights Group International: State of the World's Minorities and Indigenous Peoples 2014, 3. Juli 2014 (verfügbar auf ecoi.net)

http://www.ecoi.net/file_upload/4232_1404981724_mrg-state-of-the-worlds-minorities-2014-africa.pdf