Anfragebeantwortung zum Irak: Lage der Jesiden, insbesondere in der Provinz Ninewa/Mosul bzw. im Gebiet um Mosul; Sicherheitslage, allgemeine Situation, sozio-ökonomische Lage [a-8554]

15. November 2013

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Das US-Außenministerium (US Department of State, USDOS) schreibt in seinem letzten Jahresbericht zur Religionsfreiheit vom Mai 2013 (Berichtszeitraum 2012), dass laut Angaben von führenden Vertretern der Jesiden der Großteil der 500.000 bis 700.000 JesidInnen im Norden des Irak leben würden. 15 Prozent würden in der Provinz Dahuk leben, der Rest in der Provinz Ninewa. Unter anderem führende Jesiden-Vertreter hätten angegeben, dass Kräfte der kurdischen Peschmerga [kurdische Sicherheitskräfte, Anm. ACCORD] und Asayisch [kurdischer Sicherheitsdienst, Anm. ACCORD] regelmäßig in jenem Teil der Provinz Ninewa, der von der kurdischen Regionalregierung (KRG) kontrolliert werde oder zwischen der KRG und der irakischen Regierung umstritten sei, die jesidische Gemeinschaft schikaniert und deren Rechte verletzt hätten. Unter anderem JesidInnen hätten sich beschwert, durch die muslimische Mehrheit aufgrund religiöser Unterschiede politisch isoliert zu sein, auch wenn es in der kurdischen Region des Irak (IKR) in geringerem Ausmaß zu einer Isolierung komme:

„Yezidi leaders report that most of 500,000 to 700,000 Yezidis reside in the north, with 15 percent in Dahuk Province and the rest in Ninewa Province. […]

Shabak and some Yezidi political leaders allege that Kurdish Peshmerga and Asayish forces regularly harassed and committed abuses against their communities in the portion of Ninewa Province controlled by the KRG or contested between the government and the KRG [Kurdistan Regional Government]. Other Yezidi leaders alleged that the Iraqi Security Forces harassed and committed abuses against their community in portions of Ninewa Province under the central government’s authority and in disputed areas. […] Non-Muslims, particularly Christians and Yezidis, complained of being politically isolated by the Muslim majority because of their religious differences, although to a lesser extent in the IKR [Iraqi Kurdistan Region].(USDOS, 20. Mai 2013, Section 2)

Am 29. Jänner 2012 hätten unbekannte Bewaffnete ein jesidisches Paar in ihrem Haus in Mosul, in der Provinz Ninewa erschossen, so das USDOS weiter. Laut Presseberichten hätten die Angreifer auch die Zunge des Ehemannes abgeschnitten und sie in seine Hand gelegt.

Während des Jahres 2012 hätten unter anderem führende Repräsentanten der Jesiden berichtet, dass ihre Gemeinschaften zum Ziel von Schikanierung und Gewalt geworden seien. Einige Muslime hätten Geschäftsinhaber angegriffen, weil diese Güter oder Dienste angeboten hätten, die nicht mit dem Islam in Einklang stünden. In einigen Fällen, nachdem sie Warnungen zur Beendung derartiger Aktivitäten missachtet hätten, seien die Geschäftsinhaber von Gewalt betroffen gewesen. Eine örtliche Menschenrechtsorganisation habe laut dem USDOS über zwei Tötungen, vier Entführungen und zwei weitere Angriffe gegen JesidInnen berichtet:

„On January 29, unidentified gunmen shot and killed a Yezidi couple inside their home in Mosul, in Ninewa Province. According to press reports, the assailants also cut off the husband’s tongue and placed it in his hand. […]

During the year Christian, Yezidi, and Shabak leaders reported their communities continued to be targets of harassment and violence. Some Muslims targeted shopkeepers for providing goods or services considered inconsistent with Islam, and sometimes subjected them to violence after they did not comply with warnings to stop such activity. These societal elements especially targeted liquor store owners, primarily Christian and Yezidi. By law, only Christians and other non-Islamic groups are licensed to sell alcohol. […] A local human rights organization reported five killings, five kidnappings, 12 unsuccessful assassination attempts, and 17 other attacks against Christians; two killings, four kidnappings, and two other attacks against Yezidis;” (USDOS, 20. Mai 2013, Section 3)

Die United Nations Assistance Mission for Iraq (UNAMI) schreibt in ihrem letzten verfügbaren Halbjahresbericht vom Juni 2013 (Berichtszeitraum Juli bis Dezember 2012), dass die Organisation die Fälle von einigen Vertretern der Jesiden beobachtet habe, die im Asayish-Hauptquartier der kurdischen Regionalregierung (KRG) im Gouvernement Ninewa inhaftiert worden seien. Am 15. Oktober 2012 sei Khoudeida Ibrahim Fendi, der Clanführer des Al-Waskan-Stammes in der Ortschaft Huttin von der Asayish der KRG verhaftet worden. Er sei in Sinjar inhaftiert und am 21. Oktober 2012 freigelassen worden, nachdem er angeblich eine Verpflichtung unterzeichnet habe, seine Beziehungen zu bestimmten politischen Parteien einzuschränken, die sich gegen die kurdische Kontrolle des Gebiets stellen würden. Bei einem weiteren Zwischenfall sei ein führender Vertreter der Jesiden laut eigenen Angaben angeblich erst freigelassen worden, nachdem er aus seiner politischen Partei ausgetreten sei:

In relation to the Yezidi community, UNAMI remains concerned about suicide cases among Yezidi women and teenagers and continues to address this delicate issue with community leaders, the GoI [Government of Iraq] and the KRG [Kurdistan Regional Government]. UNAMI also monitored the cases of a number of Yezidi leaders who were detained in the KRG Asayish headquarters in Ninewa governorate. On 15 October, Khoudeida Ibrahim Fendi, the clan leader of the Al-Waskan tribe of Sumouqa in Huttin village (Dugorke), was arrested by the KRG’s Asayish. He was detained in Sinjar, and released on 21 October after he had allegedly signed a commitment to reduce his relations with certain political parties opposed to Kurdish control of the area. In another incident, it was alleged by a Yezidi leader that he was only released after he has resigned from his political party.” (UNAMI, Juni 2013, S. 38)

Die Nachrichtenagentur Agence France-Presse (AFP) berichtet am 18. Oktober 2013, dass in Sinjar westlich der Stadt Mosul eine Mutter und ihre drei Söhne zu Hause von Bewaffneten erschossen worden seien. Die Opfer seien Angehörige der Religionsgemeinschaft der Jesiden gewesen. Die Gewalt im Irak habe ein Niveau erreicht, das es seit dem brutalen religiösen Konflikt, aus dem das Land 2008 herausgekommen sei, nicht gegeben habe. Die Zahl der Toten sei im Oktober bereits auf 420 angestiegen:

„A car bomb near an ice-cream shop in Baghdad killed 12 people Friday, while seven died in other attacks, officials said, bringing the October death toll to more than 420. […] In Sinjar, west of the northern city of Mosul, militants shot dead a mother and three sons, all members of the Yazidi religious sect, at their home. […] The attacks came a day after violence, including a suicide bombing targeting members of the Shabak minority group near Mosul and a wave of car bombs in Baghdad, killed 77 people and wounded more than 200. Violence in Iraq has reached a level not seen since 2008, when the country was just emerging from a brutal sectarian conflict.” (AFP, 18. Oktober 2013)

Die internationale Menschenrechtsorganisation Minority Rights Group International (MRG), die sich für die Rechte von ethnischen, religiösen und sprachlichen Minderheiten und indigenen Völkern weltweit einsetzt, berichtet in ihrem im September 2013 erschienenen Jahresbericht zur aktuellen Lage von Minderheiten, dass gegen Jesiden und andere Minderheiten im Irak weiterhin gezielt vorgegangen werde und dass eine große Anzahl weiterhin intern vertrieben sei:

„In Iraq, there were hundreds of incidents of violence and in one day more than 100 people were killed. The number of civilian casualties increased. The political scene continued to be characterized by deep divisions. […] Tensions in the government reflected the fraught relations between the Sunni and Shi’a Muslim communities. Christians, Turkmen, Yezidis and other minorities in Iraq continued to be targeted, and large numbers remained displaced. For smaller minorities, such as the Sabean Mandaeans, their continuing existence as a community is in doubt.” (MRG, 24. September 2013, S. 194)

Gegen ethnische und religiöse Minderheiten werde im Irak seit 2003 gezielt vorgegangen, so der Bericht von MRG weiter. Die Tatsache, dass Gemeinschaften von Minderheiten keinen Schutz durch Milizen hätten, mache sie leichter angreifbar für Entführungen gegen Lösegeld, sie würden auch nicht den nötigen Schutz der Behörden erhalten. Bombenangriffe und Selbstmordattentate seien in Gebieten von Minderheiten erfolgt. Eine große Anzahl von Angehörigen kleinerer religiöser Gemeinschaften, darunter auch die Jesiden, habe das Land verlassen. Die Gewalt habe auch die Region Irakisch-Kurdistan erreicht, die sicherer als der Rest des Landes gewesen sei. Berichte über religiös motivierte Gewalt seien dort geringer als anderswo, wenn auch Gemeinschaften religiöser Minderheiten willkürliche Verhaftung, Schikanierung, Diskriminierung und Drohungen durch Beamte der kurdischen Regionalregierung angemerkt hätten:

„Ethnic and religious minorities have been targeted in Iraq since 2003. The fact that minority communities do not have the protection of militias makes them more vulnerable to kidnapping for ransom; nor do they get the necessary protection from the authorities. Bomb attacks and suicide bombings have been used in areas where minorities live. Large numbers of the smaller religious communities, including Christians, Sabean Mandaeans and Yezidis, have left the country. Violence has even reached the Iraqi Kurdistan Region, which has been safer than the rest of Iraq. Reports of sectarian violence were fewer there than elsewhere, although religious minority communities noted cases of arbitrary detention, harassment, discrimination and threats by officials of the Kurdistan Regional Government (KRG).” (MRG, 24. September 2013, S. 201)

MRG erwähnt auch konkrete Angriffe auf JesidInnen im Berichtszeitraum: Ein Jeside und seine Frau seien in Sanjar im Bezirk Mosul von Bewaffneten erschossen worden. Eine lokale Menschenrechtsorganisation habe zwei Morde und vier Entführungen von Jesiden verzeichnet. Es habe auch weniger ernsthafte Angriffe sowie undokumentierte Zwischenfälle gegeben. In Gebieten, in denen Minderheiten leben, gebe es ungenügende Gesundheitseinrichtungen. Ein wichtiges Thema während des Berichtsjahres seien Selbstmorde unter Minderheiten gewesen. So habe es in der Stadt Sinjar, die mehrheitlich von Jesiden bewohnt sei, rund fünfzig Selbstmorde gegeben. Als Gründe für die Selbstmorde werden die bittere Armut und das Scheitern beim Versuch, Asyl im Ausland zu erhalten, genannt:

„Other minorities were attacked, such as the killing of a Yezidi and his wife in Sanjar district north of Mosul and a Shabak person in Nineveh by militants. […] A local human rights organization tallied the following serious attacks on members of minorities: 5 killings, 5 kidnappings and 12 murder attempts against Christians; 2 killings and 4 kidnappings against Yezidis; 2 killings of Sabean Mandaeans; and 26 killings of Shabaks. There were other less serious attacks, as well as incidents that went unrecorded. There are inadequate health facilities in areas where many minorities live. A key issue during the year was the prevalence of suicides among minorities. There were, for example, about 50 suicides in the city of Sinjar, mainly inhabited by Yezidis. The UN is planning a sensitization campaign in schools in order to train teachers and pupils about the issue. Among the main reasons for these tragedies were dire poverty and failure to get asylum abroad. Other minorities have also witnessed increases in the suicide rates.” (MRG, 24. September 2013, S. 202-203)

Der UNO-Generalsekretär schreibt in seinem Bericht an den UNO-Sicherheitsrat (UN Security Council, UNSC) vom Juli 2013, dass Minderheiten im Irak weiterhin Ziel von Gewalt würden, darunter Mord und Entführung für Lösegeld. In einem besonders bösartigen Angriff am 16. Mai 2013 sei eine Gruppe von zehn jesidischen Geschäftsbesitzern in Bagdad versammelt und kollektiv erschossen worden, ihre Alkoholgeschäfte seien daraufhin in Brand gesetzt worden:

„35. Minorities in Iraq also continued to be targeted in acts of violence, including murder and kidnapping for ransom. In a particularly vicious attack on 16 May, a group of 10 Yezidi shopkeepers in Baghdad were gathered, collectively shot and their liquor stores burned. On 28 April, the leader of the black Iraqi community, Jalal Thiyab, was assassinated in Basra. He had worked tirelessly to promote and protect the rights of his community, which remains one of the poorest in Iraq. The repeated attacks on Turkmens and Christians are of particular concern.” (UNSC, 11. Juli 2013, S. 9)

Das UNO-Flüchtlingshochkommissariat (UNHCR) geht in seinen Richtlinien zur Feststellung des internationalen Schutzbedarfs von Asylsuchenden aus dem Irak vom Mai 2012 auf die Lage von Jesiden ein. Diese könnten als eigene religiöse Gruppe eingestuft werden. Es sei umstritten, selbst innerhalb der jesidischen Gemeinschaft, ob es sich bei ihnen um ethnische Kurden oder eine eigene ethnische Gruppe handle. Die Zahl der im Irak lebenden Jesiden werde laut jesidischen Führern auf 550.000 bis 800.00 geschätzt, wobei die meisten im Gouvernement Ninawa (auch: Ninewa) leben würden. Vorrangige Siedlungsgebiete dort seien der Gebirgszug Sinjar, das Gebiet Sheikhan und die Dörfer Bahzani und Bashiqa. Eine Minderheit der Jesiden, rund 15 Prozent, würde außerdem in der Provinz Dahuk in der Autonomen Region Kurdistan leben.

Seit 2003 seien die Jesiden wegen ihrer (als solche wahrgenommenen) Unterstützung des US-Einsatzes im Irak und ihrer (als solche wahrgenommenen) ethnischen Zugehörigkeit zum Kurdentum ins Visier bewaffneter sunnitischer Gruppen geraten. Dabei habe sich am 14. August 2007 mit über 400 Toten der schwerste Angriff seit dem Fall des alten Regimes ereignet. In den Jahren 2009 und 2010 seien 3 große Angriffe auf Jesiden verzeichnet worden, und in den Jahren 2011 und 2012 hätten Medien über einige Vorfälle berichtet, bei denen Jesiden entführt und/oder getötet worden seien. Darüber hinaus würden Jesiden mit dem Verkauf von Alkohol in Verbindung gebracht, weshalb sie ein wahrscheinliches Angriffsziel islamistischer Gruppen darstellen würden. Weiters hätten jesidische AktivistInnen berichtet, dass seit 2003 rund 30 jesidische Frauen und Mädchen entführt und mit Mitgliedern des kurdischen Sicherheitsdienstes Asayish zwangsverheiratet worden seien.

Die UNHCR-Richtlinien erwähnen außerdem Berichte über Probleme von Jesiden bei der Einreise in die Autonome Region Kurdistan (KRG). Weiters müssten Jesiden die Zustimmung der Regierung der Autonomen Region Kurdistan einholen, um einen Arbeitsplatz in jenen Gebieten innerhalb der Provinz Ninawa zu finden, die von dieser verwaltet werden:

The Yazidi people can be classified as a distinct religious group. It is disputed, even among the community itself as well as among Kurds, whether they are ethnically Kurds or form a distinct ethnic group. Most Yazidis speak Kurmanji, a Kurdish dialect, though the Yazidis in Bahzani, Bashiqa and Sinjar often speak Arabic. According to Yazidi leaders, the number of Yazidis in Iraq is estimated at 550,000 to 800,000. Yazidis reside mostly in the Governorate of Ninewa (primarily in the Sinjar mountain range, the Sheikhan area and the villages of Bahzani and Bashiqa near Mosul), while a minority of around 15 per cent live in the Kurdistan Region (Dahuk Governorate).

Since 2003, Yazidis have been targeted, including by threats, public defamation campaigns and 30 assassinations. Armed Sunni groups targeted Yazidis as ‘infidels’, as (perceived) supporters of the US intervention and on the basis of their (perceived) Kurdish ethnicity. On 14 August 2007, they were targeted in the deadliest attack since the fall of the former regime, in which over 400 people died. In 2009 and 2010, three major attacks against Yazidis were recorded. And in 2011 and 2012, media reported several incidents in which members of the Yazidi community were kidnapped and/or killed. In addition, Yazidis are associated with the sale of alcohol, making them a likely target for Islamist groups.

Yazidi activists reported that some 30 Yazidi women and girls had been abducted and forcibly married to members of the Asayish since 2003 and their families threatened with reprisals.

Additionally, Yazidi traditions such as forced marriages, ‘honour killings’ or the prohibition on marriage outside one’s caste and religion may result in serious human rights violations by a victim’s family or community. There has been a reported increase in (attempted) suicides among mainly young Yazidi women, though there are indications that at least some of these suicides may actually be disguised ‘honour killings’. Yazidi women who have been kidnapped or sexually assaulted by Muslims may, reportedly, face severe sanctions by the Yazidi community, including exclusion from the Yazidi religion and community. At times, mere rumours can be a sufficient basis to impose such sanctions.

There are reports that Yazidis face difficulties when entering the Kurdistan Region and are required to obtain KRG [Kurdistan Regional Government] approval to find jobs in areas within Ninewa Province administered by the KRG.” (UNHCR, 31. Mai 2012, S. 29-30)

Die in den USA ansässige Denkfabrik Center for Strategic and International Studies (CSIS) schreibt in einem Bericht über Gewalt im Irak, dass bewaffnete Oppositionsgruppen weiterhin gezielt gegen ZivilistInnen vorgehen würden. Die Motive für die Angriffe seien unterschiedlich, manche scheinen religiös motiviert zu sein. Die religiös motivierten Angriffe würden sich vor allem gegen Schiiten richten, es gebe jedoch auch Angriffe gegen Christen und andere religiöse Minderheiten, darunter auch Jesiden. Spannungen zwischen Gruppen hätten speziell zwischen Christen und Jesiden in Ninewa zu Gewalt geführt:

„As noted, armed opposition groups continued to deliberately target civilians. […] Such attacks were often carried out in crowded public areas such as markets, cafes or mosques and churches, revealing an intent to kill and injure a maximum number of civilians, or with indifference to the number and type of casualties.

The motives for such attacks were diverse. Some appear to have been sectarian, targeting members of particular religious communities, their residential areas, and places of worship, including mosques and churches. A large number of such attacks were perpetrated against the Shi’a community, but there were also a sustained level of attacks against Christians and other minority religious groups, including Yezidis, Manicheans, and Sabian Mandaeans. Many attacks were directed at particular ethnic groups, such as members of the Turkoman community in Kirkuk. Reported tensions between members of ethnic groups may have led to violence, particularly between Christians and Yezidis in Ninawa. Attacks on Iraqi security forces, in particular on the police, frequently had political motives, aimed at undermining public confidence in the capacity of the Government and its institutions to maintain security. However, many such attacks also might have had underlying sectarian or other motivations. In the DIBs [Disputed Internal Boundaries] areas, violence appears to have been largely sectarian or ethnic in nature. There were a number of incidents, including killings and kidnappings, which although superficially motivated by criminal gain, may also have had sectarian, political or other motivations.” (CSIS, 9. September 2013, S. 18-19)

Weitere Informationen zur Lage der Jesiden in Mosul entnehmen Sie bitte der folgenden, etwas älteren ACCORD-Anfragebeantwortung:

·      ACCORD - Austrian Centre for Country of Origin and Asylum Research and Documentation: Anfragebeantwortung zum Irak: Lage der Jesiden in Mosul; IFA [a-8101], 27. Juni 2012 (verfügbar auf ecoi.net)

http://www.ecoi.net/local_link/236663/361947_de.html

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Quellen: (Zugriff auf alle Quellen am 15. November 2013)

·      ACCORD - Austrian Centre for Country of Origin and Asylum Research and Documentation: Anfragebeantwortung zum Irak: Lage der Jesiden in Mosul; IFA [a-8101], 27. Juni 2012 (verfügbar auf ecoi.net)

http://www.ecoi.net/local_link/236663/361947_de.html

·      AFP - Agence France-Presse: Iraq violence including Baghdad car bomb kills 19, 18. Oktober 2013 (veröffentlicht von ReliefWeb)

http://reliefweb.int/report/iraq/iraq-violence-including-baghdad-car-bomb-kills-19

·      CSIS - Center for Strategic and International Studies: Violence in Iraq: The Growing Risk of Serious Civil Conflict, 9. September 2013

http://csis.org/files/publication/130909_Violence_in_Iraq_Growing_Risks.pdf

·      MRG - Minority Rights Group International: State of the World's Minorities and Indigenous Peoples 2013, 24. September 2013 (verfügbar auf ecoi.net)

http://www.ecoi.net/file_upload/1226_1380799052_middle-east-and-north-africa.pdf

·      UNAMI - United Nations Assistance Mission for Iraq: Human Rights Office: Report on Human Rights in Iraq: July – December 2012, Juni 2013 (veröffentlicht von OHCHR, verfügbar auf ecoi.net)

http://www.ecoi.net/file_upload/1226_1372841203_hro-july-december2012report.pdf

·      UNHCR - UN High Commissioner for Refugees: UNHCR-Richtlinien zur Feststellung des Internationalen Schutzbedarfs von Asylsuchenden aus dem Irak, 31. Mai 2012 (verfügbar auf ecoi.net)

http://www.ecoi.net/file_upload/2016_1338807174_4fc77d522.pdf

·      UNSC - UN Security Council: Third report of the Secretary-General pursuant to paragraph 6 of resolution 2061 (2012) [S/2013/408], 11. Juli 2013 (verfügbar auf ecoi.net)

http://www.ecoi.net/file_upload/1226_1374053016_n1338362iraq.pdf

·      USDOS - US Department of State: 2012 International Religious Freedom Report - Iraq, 20. Mai 2013 (verfügbar auf ecoi.net)

http://www.ecoi.net/local_link/247440/371025_de.html