Anfragebeantwortung zu Indien: Behandlung von Sikhs durch die Polizei [a-9016-1]

15. Jänner 2015
 

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In einem Artikel vom August 2014 berichtet die indische Tageszeitung New Indian Express, dass Vertreter des Central Committee of Gurudwara Saheban (bei einem Gurudwara Saheb handelt es sich um eine Gebetsstätte der Sikhs, Anm. ACCORD) in Telangana die Regierung des Bundesstaates aufgefordert hätten, der Sikh-Gemeinde in der Stadt Hyderabad angemessenen Schutz zu bieten. Die Vertreter hätten der Polizei von Hyderabad und Cyberabad (Stadtteil Hyderabads, in dem die Hightech-Industrie angesiedelt ist, Anm. ACCORD) zudem vorgeworfen, unter dem Einfluss der muslimischen politischen Partei Majlis-e-Ittehadul-Muslimeen (MIM) Sikhs absichtlich zu schikanieren. Laut dem Generalsekretär des Central Committee bestehe die Schikanierung darin, unnötige Klagen gegen jugendliche Sikhs zu erheben und dadurch deren Leben zu zerstören.

Dem Generalsekretär zufolge seien in den vergangenen Tagen von Personen, die provokante Äußerungen getätigt, die religiösen Gefühle der Sikhs verletzt und Sikhs beschimpft hätten, Spannungen zwischen den Gemeinschaften heraufbeschworen worden. Die Polizei sei jedoch nicht gegen die Verursacher eingeschritten, sondern habe stattdessen, unter dem Einfluss einiger politischer Führer, Klagen gegen jugendliche Sikhs erhoben. Wie der Generalsekretär weiters anführt, seien vor zwei Tagen jugendliche Sikhs auf dem Heimweg von einer Menschenmenge angegriffen worden. Dieser Vorfall habe vor den Augen („under the nose“) des Parlamentsabgeordneten Syed Pasha Quadri (der dem MIM angehört, Anm. ACCORD) stattgefunden, dessen Mitarbeiter den Vorfall mit Gleichgültigkeit beobachtet hätten:

„Following communal issues that took place in Kishanbagh and Sikh Chawni, representatives of the Central Committee of Gurudwara Saheban Telangana State has appealed to the state government to provide adequate security to the Sikh community in Hyderabad. Committee representatives also alleged that the Cyberabad and Hyderabad police deliberately harassing their community people under the influence of MIM [Majlis-e-Ittehadul-Muslimeen] politicians. […]

General secretary S Inderjeet Singh Tuteja said that Sikhs were law-abiding citizens and serving the society in various spheres of life but the Hyderabad and Cyberabad police, acting under the influence of MIM leaders, were harassing the Sikh community by registering unnecessary cases against the Sikh youth and ruining their lives.

‘For the last few days communal disturbances are being created in the area by miscreants. Unruly driving of vehicles, making provocative comments, hurting the religious sentiments, use of vulgar and filthy language against Sikhs have been going on and no action is being initiated against the miscreants and anti-social elements who are hell-bent -n creating communal tensions. On the contrary, police, under the influence of some political leaders, are slapping serious cases on Sikh youths. Two days ago a couple of Sikh youths, who were returning home from their respective offices, were attacked by a mob. ‘The incident took place under the nose of Charminar MLA [Member of the Legislative Assembly] Syed Pasha Quadri. His staff, watched the incident with total indifference,’ Tuteja alleged.” (New Indian Express, 21. August 2014)

Die internationale Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) schreibt in einer Pressemitteilung vom September 2012, dass es Vorwürfe gebe, wonach die Polizei in Punjab Kulvir Singh Barapind, einen Sikh, der verdächtigt werde, ein Separatist zu sein, gefoltert habe. Barapind sei am 20. September 2012 wegen Kriegführens gegen den Staat, Besitzes von Sprengstoff und Aufwiegelung festgenommen worden. Laut seinem Anwalt habe sich Barapind darüber beschwert, dass ihm die Polizei Stromstöße versetzt, ihn geschlagen und gedemütigt habe:

„The alleged mistreatment of a suspected Sikh separatist in Punjab highlights the widespread use of torture by Indian security forces, which may prevent foreign extraditions to India, Human Rights Watch said today. […]

Human Rights Watch called for an investigation into allegations that the Punjab police tortured Kulvir Singh Barapind after his September 20, 2012, arrest on charges of waging war on the state, possession of explosives, and sedition. His lawyer told Human Rights Watch that Barapind had complained to the magistrate that the police ‘applied electric shocks to his ears, beat him, and humiliated him.’ The United States had extradited Barapind to India on June 17, 2006, on murder charges after obtaining assurances from India that he would not be tortured. A court in India subsequently acquitted Barapind of all charges and released him in April 2008.” (HRW, 27. September 2014)

Die argentinische Menschenrechts-NGO Permanent Assembly for Human Rights führt in einem im Juni 2014 vom UNO-Menschenrechtsrat (UN Human Rights Council, HRC) veröffentlichten Bericht an, dass Sikhs aufgrund anhaltender Unterdrückung weiterhin in anderen Ländern um politisches Asyl ansuchen würden. Sie seien Festnahmen und Folter ausgesetzt. Außerdem werde ihnen das Recht der Versammlungs- und Meinungsfreiheit verwehrt. Mehrere Sikh-Anführer seien verschwunden, nachdem sie in Gewahrsam genommen worden seien. Personen, die an den Ereignissen von 1984 (im Jahr 1984 wurden bei gegen Sikhs gerichteten Unruhen mehrere tausend Sikhs getötet, Anm. ACCORD) beteiligt gewesen seien, seien in Schlüsselpositionen in von Sikhs bewohnten Gebieten aufgestiegen. So sei Sumedh Saini im Jahr 2012 zum Generaldirektor der Polizei in Punjab befördert worden. Wie der Bericht weiters anführt, würden Sikh-Anführer, -Organisationen und -Publikationen überwacht, außerdem werde Sikhs damit gedroht, als „Terroristen“ eingestuft zu werden, sollten sie öffentlich für irgendeine Form der Autonomie eintreten:

„Sikhs continue to seek and receive political asylum in other countries due to the on-going oppression. Sikhs are subjected to arrest and torture. Freedom of assembly and opinion are denied. A number of Sikh leaders have disappeared after being taken into custody. Participants in the 1984 events have been promoted to key positions in the Sikh areas, notably Sumedh Saini who was promoted to the post of Director General of Police in Punjab in 2012. Sikh leaders, organizations and publications are monitored, and the people threatened with the ‘terrorist’ label if they publicly promote any form of autonomy.” (Permanent Assembly for Human Rights, 2. Juni 2014, S. 3)

In einem im Jahr 2015 veröffentlichten Buch geht Tanweer Fazal, Associate Professor am Centre for the Study of Social Systems der Jawaharlal Nehru University in Neu-Delhi, auf Identitätsfragen bei Muslimen und Sikhs in Indien ein und stützt sich dabei unter anderem auf die Ergebnisse ethnographischer Feldforschung und dabei geführter Interviews. Wie Fazal anführt, seien Stigmatisierungen und Verdächtigungen hinsichtlich fehlender Loyalität für die meisten Sikhs Teil einer Übergangsperiode, der Periode der Khalistan-Bewegung, gewesen (die Khalistan-Bewegung ist eine politische Bewegung unter den Sikhs, die sich um die Schaffung eines unabhängigen Staates, genannt Khalistan, bemüht und ihre Hochphase in Indien in den 1980er erreicht hat, Anm. ACCORD).

Fazal führt das Beispiel von Virender Singh an, der die Unruhen im Jahr 1984 überlebt habe und sich daran erinnert habe, dass Sikhs zu dieser Zeit als „Khalistanis“ oder „Ugrawadis“ (Extremisten) bezeichnet worden seien. Zwei Jahrzehnte später spüre er nichts mehr von den Demütigungen. Mittlerweile, so Virender Singh, gebe es so viele Sikhs, die der Polizei und der Armee beitreten würden:

„Do Sikhs suffer from stigmatization which minority cultures usually bear? The fieldwork data do not suggest so. For most Sikhs, stigmatization or suspicions regarding their loyalty was a transient phase – the period of the Khalistan movement. It does not acquire centrality in the constitution of the Sikh identity. […]

Sikhs across the spectrum – identity essentialists, religious specialists, victims of violence as well as those inhabiting the everyday and the ordinary – were, to varying degrees, uniform in their opinion in this regard. Virender Singh survived the riots in 1984 and recalled how Sikhs during those days were termed ‘Khalistanis’ or ‘ugrawadis’ (extremists). Two decades later, he did not feel any such indignities associated with the community: ‘Now there are so many Sikhs joining the police and the army.’” (Fazal, 2015, S. 180)

Wie das Buch weiters anführt, sei die Mehrheit der interviewten Sikhs weder persönlich mit Diskriminierungen konfrontiert worden, noch sei sie der Meinung, dass die Sikh-Gemeinde als solche mit Diskriminierungen konfrontiert sei. Viele würden glauben, dass Diskriminierungen ein vorübergehendes Phänomen gewesen seien, das wenig Einfluss bei der Herausbildung einer eigenständigen Sikh-Identität gespielt habe. Der sozioökonomische Hintergrund des Interviewten habe dabei nur selten Auswirkungen auf die herausgebildeten Meinungen gehabt. So seien sich J.P. Singh, ein Software-Entwickler („software professional“) aus der Mittelschicht, die Facharbeiter Mukhtiar Singh und Surender Singh, Chatwal, ein Luftwaffenoffizier im Ruhestand und Bewohner eines gehobenen Viertels in Süd-Delhi, sowie Chauffeur („auto driver“) Dimpy alle einig gewesen, dass Diskriminierungen ein vorübergehendes Phänomen und Produkt von Krisenzeiten gewesen seien. Auch Ravinder Singh, Inhaber von „Singh Properties“ in Mukherjee Nagar in Delhi habe dieser Einschätzung zugestimmt. Er glaube nicht, dass Sikhs irgendwo diskriminiert würden. Dies gelte selbst bei Stellen im Staatsdienst.

Mittellosen Sikhs wie Raj Kumar sei Diskriminierung als eine fremde Kategorie erschienen. Kumar glaube nicht, dass er jemals wegen seiner Religion diskriminiert worden sei. Er habe sich nie um eine Stelle im Staatsdienst bemüht und auch nie um einen Kredit angesucht, da er wisse, dass er nicht in der Lage sei, diesen zurückzuzahlen:

„[…] most of the Sikh individuals interviewed had neither experienced discriminatory treatment personally nor did they feel that the community as such was being meted out such treatment. Discrimination, many believed, was a transitory phenomenon that had little contribution in the forging of a distinct Sikh identity. In this regard, socio-economic origins of the respondent rarely impacted upon the opinions formed. J.P. Singh, a middle-class software professional, Mukhtiar Singh and Surender Singh, skilled workers, Chatwal, retired air force officer and a resident of an upmarket neighbourhood of South Delhi and Dimpy, an auto driver were all in agreement in deeming discrimination a passing phenomenon, a product of crisis times. Ravinder Singh, proprietor of ‘Singh Properties’ in Mukherjee Nagar, agreed with the others:

‘I don’t think Sikhs are discriminated anywhere. Not even in government jobs. Yes, post-1984, an element of doubt had entered. Earlier we were considered 100 per cent patriotic, now they were put under the same category as other minority groups. But that was only in that moment of crisis. I never heard of any Sikh being denied what was due to him.’

For poor Sikhs such as Raj Kumar, discrimination appeared as an alien category: ‘I don’t think I have ever been discriminated on account of my religion. I never applied for any government job, never asked for any loan. I know I won’t be able to repay it, so why bother?’” (Fazal, 2015, S. 182)

In einer etwas älteren Anfragebeantwortung vom Mai 2013 geht das kanadische Immigration and Refugee Board (IRB) unter Berufung auf verschiedene Quellen auf die Lage von Sikhs außerhalb des Bundesstaates Punjab ein. So habe der interimistische geschäftsführende Direktor der in Hongkong ansässigen NGO Asian Human Rights Commission (AHRC) angegeben, dass es in Indien „keine Diskriminierung“ von Sikhs gebe. Andere Quellen (ein Vertreter der in Neu-Delhi ansässigen NGO Human Rights Law Network (HRLN) sowie ein Geschichtsprofessor an der Universität Toronto) hätten von wenig Diskriminierung gesprochen.

Das IRB zitiert weiters einen bei der World Sikh Organization (WSO) in Kanada tätigen Rechtsberater, der angegeben habe, dass Sikhs im Allgemeinen nicht häufig zum Ziel spezifischen Missbrauchs („specialized abuse“) würden. Jedoch könnten Sikhs mit bestimmten politischen Ansichten oder Sikhs, die für diese Ansichten eintreten würden, zum Ziel von Schikanierungen, Inhaftierungen und Folter werden. Dies sei allerdings in Punjab weiter verbreitet als anderswo:

„According to the interim executive director of the AHRC [Asian Human Rights Commission], there is ‘no discrimination’ against Sikhs in India (AHRC 19 Apr. 2013). Other sources state that there is little discrimination against Sikhs throughout India (HRLN 12 Apr. 2013; Professor 9 Apr. 2013). […]

Sikhs in general are not the target of specialized abuse on a frequent basis. That having been said, Sikhs with particularly political opinions or those who advocate for those opinions may be subject to harassment, detention and torture. This is however much more common in Punjab than outside of it. (ibid.)” (IRB, 13. Mai 2013)

In einer älteren Anfragebeantwortung vom Mai 2012 geht das IRB auf die Frage ein, wie Sikhs im Punjab behandelt werden. Laut einem emeritierten Professor der Politikwissenschaft an der Universität Missouri, der umfassend zu den Themen Indien und Sikhs geschrieben habe, seien Sikhs im Punjab im Allgemeinen keiner größeren Diskriminierung als andere Gruppen ausgesetzt. Ein Vertreter der World Sikh Organization (WSO) in Kanada habe jedoch angegeben, dass es nicht möglich sei, von Sikhs im Punjab als einheitlicher und homogener Gruppe zu sprechen. Wie in jeder anderen Gemeinschaft auch gebe es innerhalb der Sikh-Gemeinde verschiedene politische und religiöse Spaltungen und Unterschiede. Sikhs, die sich für einen eigenen Sikh-Staat oder Khalistan einsetzen oder einen solchen unterstützen würden, seien in Indien weiterhin mit schweren Menschenrechtsverletzungen konfrontiert. Andere Sikhs, die mit Problemen konfrontiert seien, seien unter anderem solche, die die Zuständigkeit der Regierung des Bundesstaates in religiösen Angelegenheiten in Frage stellen würden, sowie AktivitsInnen gegen Deras (Kulte). Sikhs, die verdächtigt würden, militante Unterstützer oder Sympathisanten von Khalistan zu sein, würden ebenfalls überwacht und in manchen Fällen inhaftiert und gefoltert.

Dem WSO-Vertreter zufolge würden die Deras im Punjab über erheblichen politischen Einfluss verfügen und die Regierung des Bundesstaates habe in der Vergangenheit Schritte unternommen, um sie zu besänftigen. Sikh-AktivistInnen hätten der Polizei im Punjab vorgeworfen, sich bei Protesten auf die Seite der Dera-AnhängerInnen zu stellen und Sikh-AktivistInnen angegriffen zu haben und ihnen mit Gewalt begegnet zu sein. Viele Sikhs, die öffentlich gegen die Deras aufgetreten seien oder Proteste gegen diese organisiert hätten, seien in Gewahrsam genommen worden und würden berichten, von der Polizei im Punjab regelmäßig schikaniert zu werden.

Dem WSO-Vertreter zufolge seien Sikhs, die sich für einen eigenen Sikh-Staat einsetzen oder die Regierung hinsichtlich ihres Umgangs mit Sikhs oder Sikh-Angelegenheiten kritisieren würden, oftmals mit zunehmender Kontrolle und Schikanierung konfrontiert. Die Polizei im Punjab verkünde häufig Festnahmen von mutmaßlichen Mitgliedern separatistischer Sikh-Gruppen, denen die Planung terroristischer Angriffe vorgeworfen werde. Viele dieser Fälle würden sich jahrelang vor Gericht hinziehen, bevor eine Entscheidung getroffen werde. Seit 2005 seien hunderte Personen als Sympathisanten oder mutmaßliche Mitglieder von Babbar Khalsa (militante Sikh-Organisation, Anm. ACCORD) oder anderen separatistischen Gruppen festgenommen und inhaftiert worden. Festnahmen mutmaßlicher „Sikh-Terroristen“ würden regelmäßig stattfinden, nicht nur im Punjab, sondern in ganz Indien.

Wie das IRB weiters anführt, habe der WSO-Vertreter erklärt, Folter sei weiterhin ein Mittel, das von der Polizei im Punjab und anderen indischen Sicherheitskräften häufig angewendet werde. Sikhs, denen vorgeworfen werde, Sympathisanten von oder Kämpfer für Khalistan zu sein, könnten Opfer von illegaler Inhaftierung und Folter werden. Festgenommene Sikhs würden routinemäßig gefoltert, außerdem komme es weiterhin zu ungeklärten Todesfällen von Sikh-Gefangenen in Polizeigewahrsam. Laut indischen Medien, so das IRB, sei ein Mitglied der Khalistan Commando Force im März 2011 in Gewahrsam gestorben. Während es sich Polizeiangaben zufolge um einen Selbstmord gehandelt habe, habe die Familie des Verstorbenen angegeben, er sei gefoltert worden. In einem anderen Fall habe ein junger Sikh erklärt, von Polizisten in der Stadt Sangrur „erbarmungslos“ geschlagen worden zu sein, nachdem er im April 2012 wegen Raubes „illegal“ inhaftiert worden zu sein. Die Polizei habe ihn erst formal festgenommen, nachdem sich seine Familie an das Oberste Gericht gewendet habe, um seinen Aufenthaltsort in Erfahrung zu bringen:

In correspondence with the Research Directorate, a professor emeritus of political science at the University of Missouri who has written extensively on India and Sikhs stated that ‘Sikhs, in general, do not suffer discrimination in Punjab more than any other group’ (14 Feb. 2012). However, in correspondence with the Research Directorate, a representative of the World Sikh Organisation (WSO) of Canada noted that

[i]t is impossible to speak of Sikhs as a unitary and homogenous group in the Punjab. As any other community, the Sikh community has various internal political and religious divisions and differences. (WSO 17 Feb. 2012)

The representative added that

Sikhs who advocate for and support a separate Sikh state or Khalistan continue to face serious human rights violations in India. Other Sikhs who face issues include those that challenge the power of the state government in religious matters and activists against Deras (cults). Similarly, Sikhs suspected of being militant supporters or Khalistan sympathizers (often amritdhari or initiated Sikhs) are also subject to monitoring and in some cases, detention and torture. (ibid.) […]

The WSO representative also noted the following:

The Deras have considerable political power in Punjab and the state government has in the past taken steps to appease them. It has been alleged by Sikh activists that the Punjab Police actively take the side of the Dera followers during protests and Sikh activists are attacked and treated violently. Many Sikhs who have publicly opposed the Deras or organized protests against them have been taken into custody and report being harassed by the Punjab Police on a regular basis. (ibid.) […]

The WSO representative said that ‘those Sikhs who advocate for a separate Sikh state or are critical of the Government’s treatment of the Sikhs or Sikh issues often find themselves facing increased scrutiny and harassment’ (WSO 17 Feb. 2012). […]

The WSO representative stated that the Punjab police frequently ’announce the arrest of alleged members of Sikh separatist groups who they accuse of plotting terrorist attacks. Many of these cases languish in the courts for years before a decision is rendered‘ (ibid.). According to the WSO representative,

[s]ince 2005, hundreds of individuals have been arrested and detained as sympathizers or suspected members of Babbar Khalsa and other separatist groups. Arrests of suspected ‘Sikh terrorists’ take place regularly, not just in Punjab but across India. (ibid.)

The representative, explaining that ‘[t]orture continues to be a tool commonly used by the Punjab Police and other Indian security forces,’ also stated that Sikhs accused of being Khalistan sympathizers or militants may be subject to illegal detention and torture (ibid.). He added that ‘Sikhs who are arrested are, as a matter of routine, tortured’ and that ‘Sikh prisoners continue to die in police custody under suspicious circumstance[s]’ (ibid.). According to Indian media, in March 2011, a member of the Khalistan Commando Force died in custody; the police declared that he committed suicide, while his family claimed that he was tortured (The Times of India 15 Mar. 2011; PTI 15 Mar. 2011). An investigation into the matter was to be conducted (ibid.; The Times of India 15 Mar. 2011). Another Times of India article reports on the case of a young Sikh who claimed to have been ‘beat[en] up mercilessly’ by police in the city of Sangrur after having been detained ‘illegal[ly]’ for robbery in April 2012; police ‘formally arrested [him] only after [his] family had approached the high court to know [his] whereabouts’ (The Times of India 15 May 2012). A judicial probe is reportedly being conducted (ibid.).” (IRB, 2. Mai 2012)

Die beiden oben angeführten IRB-Anfragebeantwortungen sind vollständig unter folgenden Links verfügbar:

·      IRB - Immigration and Refugee Board of Canada: India: Treatment of Sikhs in Punjab (2007-February 2012) [IND103968.E], 2. Mai 2012 (verfügbar auf ecoi.net)

http://www.ecoi.net/local_link/218320/339196_de.html

·      IRB - Immigration and Refugee Board of Canada: India: Situation of Sikhs outside the state of Punjab, including treatment by authorities; ability of Sikhs to relocate within India, including challenges they may encounter (2009-April 2013) [IND104369.E], 13. Mai 2013 (verfügbar auf ecoi.net)

http://www.ecoi.net/local_link/248800/372455_de.html

 

 

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Quellen: (Zugriff auf alle Quellen am 15. Jänner 2015)

·      Fazal, Tanweer: ‘Nation-State’ and Minority Rights in India: Comparative perspectives on Muslim and Sikh identities, 2015 (Auszüge auf Google Books verfügbar)

https://books.google.at/books?id=1WwtBAAAQBAJ&pg=PA182&lpg=PA182&dq=sikhs+discrimination+india&source=bl&ots=XujKTDSuzN&sig=zoO7bD-na15QdX-w6gPZvItOl-4&hl=de&sa=X&ei=hFatVIvtL5fxaO2jgpAJ&ved=0CE4Q6AEwCDge#v=onepage&q=sikhs%20discrimination%20india&f=false

·      HRW - Human Rights Watch: India: Punjab Case Shows Need for Anti-Torture Law, 27. September 2012

http://www.hrw.org/news/2012/09/27/india-punjab-case-shows-need-anti-torture-law

·      IRB - Immigration and Refugee Board of Canada: India: Treatment of Sikhs in Punjab (2007-February 2012) [IND103968.E], 2. Mai 2012 (verfügbar auf ecoi.net)

http://www.ecoi.net/local_link/218320/339196_de.html

·      IRB - Immigration and Refugee Board of Canada: India: Situation of Sikhs outside the state of Punjab, including treatment by authorities; ability of Sikhs to relocate within India, including challenges they may encounter (2009-April 2013) [IND104369.E], 13. Mai 2013 (verfügbar auf ecoi.net)

http://www.ecoi.net/local_link/248800/372455_de.html

·      New Indian Express: Sikhs Allege Police Harassment, 21. August 2014

http://www.newindianexpress.com/cities/hyderabad/Sikhs-Allege-Police-Harassment/2014/08/21/article2390067.ece

·      Permanent Assembly for Human Rights: Written statement submitted by the Permanent Assembly for Human Rights, a non-governmental organization in special consultative status; The situation of the Sikh people in India [23 May 2014] [A/HRC/26/NGO/9], 2. Juni 2014 (veröffentlicht von HRC, verfügbar auf ecoi.net)

http://www.ecoi.net/file_upload/1930_1404315952_g1403860.pdf