Anfragebeantwortung zu Afghanistan: Sicherheitslage in der Provinz Baghlan [a-9051]

13. Februar 2015
 

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In einem im Oktober 2014 veröffentlichten Video berichtet BBC News-Korrespondent David Loyn aus der Provinz Baghlan über die Sicherheitslage nach dem Abzug der ausländischen Truppen. Wie Loyn in dem Video erwähnt, erleide die Polizei bei Kämpfen mit den Taliban schwere Verluste. Jeden Monat würden fünf Polizisten getötet, ungefähr gleich viele wie britische Soldaten während der schlimmsten Kriegsjahre in der Provinz Helmand. Dabei handle es sich bei Baghlan um eine der friedlicheren Provinzen Afghanistans. Eine noch größere Bedrohung seien allerdings kriminelle Banden, die Dörfer niederbrennen und Menschen töten würden:

„This is the face of the Afghan war after foreign troops have left: Police fighting in Baghlan province just north of the Hindukush mountains. German troops pulled out from here eight months ago, ahead of the British departure from the south. Afghan police cameras show Taliban suspects they captured. The police are taking heavy casualties, losing five dead a month in this one province – about the same as Britain in the worst years of the year in Helmand. And this is one of the more peaceful provinces in the country. […] But an even bigger threat is from criminal gangs, burning villages and killing people.” (BBC News, 26. Oktober 2014, Transkription ACCORD)

Das UNO-Flüchtlingshochkommissariat (UN High Commissioner for Refugees, UNHCR) zählt Baghlan in einem monatlichen Update zu freiwilliger Rückkehr vom Dezember 2014 zu den relativ sicheren Provinzen in Afghanistan (UNHCR, 31. Dezember 2014, S. 3). Die afghanische Online-Zeitung Khaama Press (KP) führt in einem Artikel vom Dezember 2014 allerdings an, dass Baghlan zwar eine verhältnismäßig sichere Provinz („comparatively saved province“) gewesen sei, die terroristischen Aktivitäten zuletzt aber zugenommen hätten (KP, 30. Dezember 2014). Auch die Nachrichtenagentur Agence France-Presse (AFP) erwähnt in einem im Dezember 2014 veröffentlichten Artikel über einen Selbstmordanschlag mit mindestens neun Toten, dass Baghlan in den letzten Jahren mit einer Verschlechterung der Sicherheitslage konfrontiert gewesen sei (AFP, 1. Dezember 2014).

 

Edinburgh International (EI), ein Unternehmen für globales Risikomanagement mit Sitz in Dubai und London, das laut eigenen Angaben weltweit mehr als 1.500 MitarbeiterInnen beschäftigt, schreibt in einem wöchentlichen Kurzbericht zur Sicherheitslage in Afghanistan vom 5.  Februar 2015, dass kleine Gebiete mit aufständischen Aktivitäten weiterhin die größte Herausforderung für die regionale Sicherheit in Imam Sahib (Kundus), Chimtal (Balch), Qush Tepa (Dschuzdschan) und im Nordwesten Baghlans darstellen würden. Bei den genannten Gebieten habe es sich im Jahr 2014 um Brennpunkte gehandelt:

Elsewhere in the north, small pockets of insurgent activity continued to represent the major challenge to regional security, namely within the 2014 hotspots of Imam Sahib (Kunduz), Chimtal (Balkh), Qush Tepa (Jowzjan) and north-western Baghlan.” (EI, 5. Februar 2015)

Das Long War Journal, eine US-amerikanische Nachrichtenwebsite, die nach eigenen Angaben über den „globalen Krieg gegen den Terrorismus” berichtet, schreibt in einem Artikel vom Dezember 2014, dass die Taliban und die verbündete Islamische Bewegung Usbekistan, die ihre Truppen in die Kommandostruktur der Taliban in Nordafghanistan eingegliedert habe, in den Provinzen Badachschan, Baghlan, Balch, Faryab, Dschuzdschan, Kundus, Samangan, Sar-i-Pul und Tachar stark präsent seien:

The Taliban and the allied Islamic Movement of Uzbekistan (IMU) which has integrated its forces in the Taliban's command structure in the Afghan north, maintain a strong presence in the provinces of Badakhshan, Baghlan, Balkh, Faryab, Jawzjan, Kunduz, Samangan, Sar-i-Pul, and Takhar, and have established suicide training camps in the north over the past several years. ISAF [International Security Assistance Force] identified the presence of camps in Sar-i-Pul and Samangan province.” (Long War Journal, 21. Dezember 2014)

Edinburgh International (EI) schreibt in seinem wöchentlichen Sicherheitsbericht zu Afghanistan vom 22. Jänner 2015, es werde davon ausgegangen, dass verschiedene bewaffnete Gruppen in den ländlichen Distrikten um Pul-e Khomri, der Hauptstadt der Provinz Baghlan, aktiv seien und weiterhin Anschläge auf die afghanischen Sicherheitskräfte mit am Straßenrand platzierten unkonventionellen Spreng- und Brandvorrichtungen verüben würden. Außerdem würden sie auch direkt gegen zivile Ziele oder rivalisierende militante Gruppen vorgehen. Bei einem Vorfall seien drei AfghanInnen verletzt worden, nachdem Bewaffnete das Feuer auf ein ziviles Fahrzeug im Gebiet Baghlan Markazi eröffnet hätten. Obwohl sich zu den meisten dieser Angriffe keine spezifische militante Organisation öffentlich bekenne, deute die Verwendung von magnetisch fixierten unkonventionellen Spreng- und Brandvorrichtungen auf eine Beteiligung erfahrenerer („more sophisticated“) Gruppen von außerhalb Baghlans hin:

As described in last week’s Afghanistan update, multiple armed groups are believed to be currently operating in the rural districts surrounding Baghlan’s capital Pul-e Khomri, and remain active in conducting roadside IED [improvised explosive device] strikes against Afghan National Security Forces (ANSF) patrols as well as directly striking civilian and other rival militant targets. In one incident recorded by provincial authorities on January 16, three local nationals were injured when gunmen opened fire on a civilian vehicle in the Baghlan Markazi area. While most of these attacks are not claimed publicly by specific militant organizations, the use of magnetically attached IEDs (MAGIEDs), a tactic traditionally employed within Kabul city, has suggested involvement by more sophisticated groups from outside Baghlan.” (EI, 22. Jänner 2015)

In seinem eine Woche später, am 29. Jänner 2015, veröffentlichten Sicherheitsbericht schreibt EI, dass die Zahl der bewaffneten Angriffe auf Konvois und Polizeipatrouillen in Baghlan in den vergangenen sieben Tagen um zwei Drittel zurückgegangen sei, wenngleich vorrangig in ländlichen Gebieten, wo sich die Präsenz Aufständischer historisch gesehen je nach jahreszeitlichen Bedingungen verlagert habe. Im Gegensatz dazu würden Anschläge mit magnetisch fixierten unkonventionellen Spreng- und Brandvorrichtungen in den städtischen Zentren von Baghlan-e Markazi weiterhin ein drängendes Problem hinsichtlich der Sicherheit ziviler Operationen darstellen:

In Baghlan, armed attacks against convoys and police patrols have fallen by over two thirds in the past seven days, though primarily in rural areas where insurgent presence has historically shifted depending on seasonal conditions. By contrast, in the urban centres of Baghlan-e Markazi, magnetically attached IED incidents described in last week’s Afghanistan update continue to be reported at the same frequency as before and remain a pressing security challenge to civilian operations in the north-west of the province.” (EI, 29. Jänner 2015)

Die US-amerikanische Tageszeitung Washington Post zitiert in einem Artikel vom Dezember 2014 über einen Selbstmordanschlag im Distrikt Burka, Provinz Baghlan, den höchstrangigen Regierungsbeamten Burkas, dem zufolge sich mehr als 40 Prozent des Distrikts unter der Kontrolle der Taliban befinde und die Aufständischen weiterhin ungehindert ihre Angriffe verüben könnten:

’More than 40 percent of the Burka district is under the control of the Taliban, and they can freely carry on their attacks,’ said Taj Mohammed Taqwa, the top government official in the district.” (Washington Post, 1. Dezember 2014)

Die unabhängige afghanische Nachrichtenagentur Pajhwok Afghan News (PAN) führt in einem Artikel vom Februar 2015 an, dass bei einer anhaltenden Offensive in den nördlichen Provinzen laut Angaben eines Armee-Kommandanten 86 Aufständische in den vergangenen zwei Wochen getötet und 142 weitere verletzt worden seien. Dem Kommandanten zufolge seien einige Gebiete in den Distrikten Imam Sahib (Provinz Kundus), Qaisar und Almar (Provinz Faryab) sowie in den Provinzen Saripul, Baghlan und Dschuzdschan zu einem gewissen Grad („somewhat“) der Bedrohung durch Aufständische ausgesetzt. Um diese Bedrohung zu beseitigen, führe das Militär in neun nördlichen Provinzen eine größere Operation mit dem Namen „Fatah“ durch:

Eighty-six insurgents have been killed and 142 others wounded during the past two weeks as a result of an ongoing offensive in northern provinces, a military commander said on Tuesday. Brig. Gen. Zalmai Weesa, the 209th Shaheen Military Corps commander in the northern zone, told a gathering in Mazar-i-Sharif, the capital of Balkh province, that four Afghan soldiers were also killed and eleven others wounded during the period. […]

Weesa said some areas in Imam Sahib district of Kunduz, Qaisar and Amar districts of Faryab and Saripul, Baghlan and Jawzjan provinces were somehow under threat from insurgents.

In order to do away with the threat, the military official said they had launched a joint major operation codenamed ‘Fatah’ in nine northern provinces since the start of this Afghan calendar month (Jan 20-21).” (PAN, 4. Februar 2015)

Der afghanische Nachrichtensender Tolo News berichtet im November 2014, dass laut offiziellen Angaben mindestens fünf Aufständische bei einer Operation der afghanischen Polizei in Baghlan getötet und sechs weitere verletzt worden seien. Die Operation „Brischna 15“ sei in verschiedenen Teilen der Provinz durchgeführt worden, um die Gebiete von Aufständischen zu befreien. Dem stellvertretenden Polizeichef der Provinz zufolge seien während der Operation 14 Dörfer von Aufständischen befreit worden:

At least five insurgents were killed and six others injured during an Afghan police operation in northern Baghlan in the past four days, local officials said on Saturday. Operation ‘Brishna 15’ was conducted in different parts of the province to clear the area of insurgents, Provincial Deputy Police Chief, Abdul Rashid Bashir said. […] He said that 14 villages have been cleared of insurgents during the operation.” (Tolo News, 22. November 2014)

Der private afghanische Fernsehsender Arzu TV berichtet im Februar 2015, dass Bedenken hinsichtlich der Aktivitäten von Dai’sh (arabisches Akronym für Islamischer Staat im Irak und Syrien, Anm. ACCORD) in Afghanistan geäußert worden seien. Dem Gouverneur der Provinz Kundus zufolge seien derzeit 70 Kämpfer der Organisation in Kundus aktiv und würden militärisches Training erhalten. Außerdem würden sie versuchen, in die Provinzen Badachschan, Baghlan, Tachar und sogar Faryab einzudringen:

While the war against the armed opponents of the government is not yet over, concerns are being voiced about the activity in Afghanistan of another group called Dai'sh - the group involved in terrorist activities in Iraq and Syria. The concern that the group is recruiting in Afghanistan has become serious too. Now the governor of Konduz Province is saying that the Dai'sh group is operating in Dasht-e Archi and Chahar Dara districts. Mohammad Omar Safi says the number of Dai'sh militants in the province is currently 70. He says Dai'sh along with the Taleban and Jondollah groups are busy receiving military training in Dasht-e Archi District and are trying to enter Badakhshan, Baghlan, Takhar and even Fariab.” (Arzu TV, 8. Februar 2015)

Der ebenfalls private afghanische Fernsehsender Aina TV berichtet im Jänner 2015, die Polizei in Baghlan habe mitgeteilt, dass eine Operation im Distrikt Kilagay gestartet worden sei, um einige Gebiete des Distrikts von den Taliban zu befreien. Bislang seien eine gewisse Menge Sprengstoff entdeckt und beschlagnahmt und ein Verdächtiger festgenommen worden. Dem Polizeichef der Provinz zufolge werde die Operation in allen Distrikten Baghlans fortgesetzt. Wie der Polizeichef betont habe, gebe es in Baghlan keine dem Islamischen Staat (IS) angehörende Gruppe:

Police in northern Baghlan Province say they have launched a mopping-up operation in Kilagay District of the province to clear the district of the Taleban. Baghlan Police Chief Aminollah Amarkhel says the operation was aimed at cleaning up some areas of Kilagay District from the government's armed opponents. A quantity of explosives has been discovered and seized during the operation and a suspect has also been arrested so far. On the other hand, he urges armed opponents to join the peace process otherwise security forces will take serious action against them. He also says the operation will be continued in all districts of the province, stressing that no IS [Islamic State] group is in existence in Baghlan Province and that they will be curbed if they emerge.” (Aina TV, 24. Jänner 2015)

Weitere Informationen zur Sicherheitslage in der Provinz Baghlan finden sich in folgender ACCORD-Anfragebeantwortung vom November 2014:

·      ACCORD - Austrian Centre for Country of Origin and Asylum Research and Documentation: Anfragebeantwortung zu Afghanistan: Aktuelle Sicherheitslage bzw. Einfluss der Taliban in den Distrikten Dane Ghori (auch Dahan-e-Ghori, Dahanah-ye Ghor) und Polikhumri (auch Pul-e-Khumri, Puli Khumri, Pul-i-Khumri, Pul-e Khomri) Provinz Baglan; Erreichbarkeit des Distrikts Polikhumri [a-8931-2 (8932)], 11. November 2014 (verfügbar auf ecoi.net)

http://www.ecoi.net/local_link/290316/424911_de.html

 

Im Folgenden findet sich eine Auswahl konkreter sicherheitsrelevanter Ereignisse in der Provinz Baghlan seit Dezember 2014 (chronologisch absteigend):

 

Die staatliche afghanische Nachrichtenagentur Bakhtar News Agency (BNA) berichtet im Februar 2015, dass die Taliban laut Angaben der Sicherheitskräfte im Gebiet Baghlan Qadim einen Polizei-Kontrollposten angegriffen hätten. Bei den anschließenden Kämpfen seien ein Aufständischer getötet und drei weitere verletzt worden:

„Col. Burhanuddin Zahid commander of second battalion of public order in the province told BNA, Taliban militants attacked on public order police checkpoint which faced with resistance of Afghan security forces, as a result a militant was killed and three others were wounded in Baghlan Qadim area of the province. There were no any harms and causalities among Afghan security forces and civilians following the clashes.” (BNA, 1. Februar 2015)

Wie bereits weiter oben erwähnt, berichtet Edinburgh International (EI) in seinem wöchentlichen Sicherheitsbericht zu Afghanistan vom 22. Jänner 2015, dass bei einem Vorfall am 16. Jänner 2015 drei AfghanInnen verletzt worden seien, nachdem Bewaffnete das Feuer auf ein ziviles Fahrzeug im Gebiet Baghlan Markazi eröffnet hätten (EI, 22. Jänner 2015).

 

Khaama Press (KP) schreibt in einem Artikel vom Jänner 2015, dass sechs Bauarbeiter bei einem Angriff Bewaffneter im Distrikt Markazi Baghlan getötet worden seien. Laut den Taliban, die sich zu dem Angriff bekannt hätten, habe es sich bei den Getöteten um Spione gehandelt. Außerdem hätten die Aufständischen mitgeteilt, zwei weitere Bauarbeiter entführt zu haben:

Six construction workers were killed in an arm attack in northern Afghanistan this morning. Aminullah Amarkhil, provincial police chief confirmed the incident. He said the attack took place in Markazi Baghlan district while the workers were on their way to Badakhshan province. He blamed Taliban insurgents for the attack. Meanwhile, Taliban have accepted responsibility for the attack. Taliban spokesman has said that these people were spies adding that they have also kidnapped two others.” (KP, 7. Jänner 2015)

In einem Artikel vom Dezember 2014 führt BNA an, dass bewaffnete Aufständische im Distrikt Dahan-e-Ghoori eine Basis der afghanischen Sicherheitskräfte angegriffen hätten. Bei den anschließenden Kämpfen seien zwei Aufständische getötet und fünf weitere verhaftet worden:

Two armed insurgents were killed and five others detained in a clash with Afghan security forces in Baghlan province. The clash occurred in Dahan-e-Ghoori district of that province while armed insurgents attacked on the base of security forces.” (BNA, 25. Dezember 2014)

Die offizielle chinesische Nachrichtenagentur Xinhua berichtet im Dezember 2014, dass laut Angaben des Distriktgouverneurs von Dahnai Ghori eine ferngezündete Bombe vor seinem Amtssitz explodiert sei und sieben Personen, darunter vier ZivilistInnen, verletzt habe. Zu den Verletzten gehöre auch der stellvertretende Polizeichef des Distrikts. Zwar habe der Distriktgouverneur die Taliban für den Anschlag verantwortlich gemacht, jedoch hätten sich diese bislang noch nicht zu dem Angriff bekannt:

In another violent incident, a motorbike bomb blast injured seven persons including four civilians in the northern Baghlan province on Monday. ‘The terrorists planted explosive device on a motorbike and detonated it by remote controller next to the office of district governor in Dahnai Ghori district, Baghlan province at noon time injuring seven people including four civilians,’ district governor Khanzada Mazlomyar told Xinhua. Deputy to district police chief is also among those sustained injuries in the blast, he added. The official blamed the attack on Taliban militants. However, the armed outfit fighting the government and are largely relying on roadside and suicide bombings is yet to claim responsibility.” (Xinhua, 15. Dezember 2014)

Der vom US-amerikanischen Kongress finanzierte Rundfunkveranstalter Radio Free Europe/Radio Liberty (RFE/RL) schreibt in einem Artikel vom Dezember 2014, dass laut Polizeiangaben drei Kommandanten mit Verbindungen zur Islamischen Bewegung Usbekistan bei einer Polizeioperation getötet worden seien. Einem Polizeisprecher zufolge seien die drei Getöteten für die militärischen Operationen der militanten Gruppierung Jundullah im Nordosten Afghanistans verantwortlich gewesen. Laut afghanischen Geheimdienstmitarbeitern operiere die Islamische Bewegung Usbekistan in Afghanistan unter dem Namen Jundullah:

Police in northern Afghanistan said on December 12 that three militant commanders linked to the Islamic Movement of Uzbekistan were killed as a result of an overnight police operation in Baghlan Province. Baghlan police spokesman Ahmad Javed Basharat said the three had been in charge of the Jundullah militant group's military operations in northeastern Afghanistan. Basharat said one of the commanders, Qari Wali, was responsible for making explosives-laden suicide vests for suicide bombers. Afghan intelligence officials say the Islamic Movement of Uzbekistan operates in Afghanistan under the name Jundullah.” (RFE/RL, 13. Dezember 2014)

In einem Artikel vom Dezember 2014 schreibt BNA, dass zwei ZivilistInnen bei einer Explosion in Pul-e-Khomri, der Hauptstadt Baghlans, verletzt worden seien. Laut Angaben des Leiters der Sicherheitsdirektion in Baghlan hätten bewaffnete Taliban einen Sprengsatz platziert und gezündet, als ein Polizeifahrzeug an der Stelle vorübergefahren sei:

Two civilians were wounded in a blast in Pul-e-Khomri city, capital of Baghlan province today. Nazifullah head of Baghlan security directorate stated BNA, two civilians were wounded while armed Taliban planted explosives in a boiler and exploded while vehicle of police was passing from the site. In the incident two civilians have been wounded and there were no casualties among police forces.” (BNA, 6. Dezember 2014)

Der bereits weiter oben zitierte, im Dezember 2014 veröffentlichte Artikel der Washington Post führt an, dass bei einem Selbstmordanschlag auf eine Begräbnisfeier im Distrikt Burka neun Personen, darunter zwei Polizisten und sieben ZivilistInnen, getötet und mehr als 20 weitere verletzt worden seien. Zwar habe sich keine Gruppierung zu dem Anschlag bekannt, jedoch sei der Verdacht sofort auf die Taliban gefallen:

A suicide bomber struck at a funeral in northern Afghanistan, killing nine and injuring more than 20 in one of several attacks across the country Monday. The assault in the Burka district of Baghlan province killed two police officers and seven civilians in an area that is largely controlled by the Taliban. No group asserted responsibility for the attack, but suspicion immediately fell on the Taliban.” (Washington Post, 1. Dezember 2014)

 

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Quellen: (Zugriff auf alle Quellen am 13. Februar 2015)

·      ACCORD - Austrian Centre for Country of Origin and Asylum Research and Documentation: Anfragebeantwortung zu Afghanistan: Aktuelle Sicherheitslage bzw. Einfluss der Taliban in den Distrikten Dane Ghori (auch Dahan-e-Ghori, Dahanah-ye Ghor) und Polikhumri (auch Pul-e-Khumri, Puli Khumri, Pul-i-Khumri, Pul-e Khomri) Provinz Baglan; Erreichbarkeit des Distrikts Polikhumri [a-8931-2 (8932)], 11. November 2014 (verfügbar auf ecoi.net)

http://www.ecoi.net/local_link/290316/424911_de.html

·      AFP - Agence France-Presse: Suicide attack at Afghan funeral kills nine: police, 1. Dezember 2014 (veröffentlicht von ReliefWeb)

http://reliefweb.int/report/afghanistan/suicide-attack-afghan-funeral-kills-nine-police

·      Aina TV: [Afghan police chief says no IS presence in northern province], 24. Jänner 2015 (zitiert nach BBC Monitoring)

·      Arzu TV: [IS, Taleban, Jondollah training in Afghan Konduz – TV quotes], 8. Februar 2015 (zitiert nach BBC Monitoring)

·      BBC News: Is Afghanistan’s ‘thin blue line’ ready for security handover, 26. Oktober 2014

http://www.bbc.com/news/world-asia-29775923

·      BNA - Bakhtar News Agency: Mine Blast Wounds 2 Civilians in Baghlan, 6. Dezember 2014

http://www.bakhtarnews.com.af/eng/security/item/15325-mine-blast-wounds-2-civilians-in-baghlan.html

·      BNA - Bakhtar News Agency: 2 Insurgents Killed, 5 Held In Baghlan Clash, 25. Dezember 2014

http://www.bakhtarnews.com.af/eng/security/item/15629-2-insurgents-killed-5-held-in-baghlan-clash.html

·      BNA - Bakhtar News Agency: Clashes Between ANSF And Militants Occurred, 1. Februar 2015

http://www.bakhtarnews.com.af/eng/security/item/16195-clashes-between-ansf-and-militants-occurred.html

·      EI - Edinburgh International: Afghanistan: Weekly Security Report, 22. Jänner 2015

http://insidetrack.edinburghint.com/afghanistan-weekly-security-report-22-january-2014-2-2-2-2-2-2-2-2-2/

·      EI - Edinburgh International: Afghanistan: Weekly Security Report, 29. Jänner 2015

http://insidetrack.edinburghint.com/afghanistan-weekly-security-report-29-january-2014-2-2-2-2-2-2-2-2-2-2/

·      EI - Edinburgh International: Afghanistan Weekly Security Report, 5. Februar 2015

http://insidetrack.edinburghint.com/?p=1361&preview=true

·      KP - Khaama Press: Explosives cache seized in Baghlan, 30. Dezember 2014

http://www.khaama.com/explosives-cache-seized-in-baghlan-2629

·      KP - Khaama Press: Six construction workers killed in Baghlan, 7. Jänner 2015

http://www.khaama.com/six-construction-workers-killed-in-baghlan

·      Long War Journal: Taliban publicize training camp in northern Afghanistan, 21. Dezember 2014

http://www.longwarjournal.org/archives/2014/12/taliban_publicize_tr.php

·      PAN - Pajhwok Afghan News: 86 rebels eliminated in a fortnight in north: ANA, 4. Februar 2015

http://www.pajhwok.com/en/2015/02/04/86-rebels-eliminated-fortnight-north-ana

·      RFE/RL - Radio Free Europe/Radio Liberty: Afghan Police Say Three IMU-Linked Commanders Killed, 13. Dezember 2014 (verfügbar auf ecoi.net)

http://www.ecoi.net/local_link/292473/427253_de.html

·      Tolo News: Five Insurgents Killed in Baghlan Operation, 22. November 2014

http://www.tolonews.com/en/afghanistan/17204-five-insurgents-killed-in-baghlan-operation

·      UNHCR - UN High Commissioner for Refugees: Afghanistan; Volrep and Border Monitoring Monthly Update; 01 January - 31 December 2014, 31. Dezember 2014 (verfügbar auf ecoi.net)

http://www.ecoi.net/file_upload/1930_1421833227_54b62e964.pdf

·      Washington Post: Suicide bombing at funeral among spate of recent Afghanistan attacks, 1. Dezember 2014

http://www.washingtonpost.com/world/suicide-bombing-at-funeral-among-spate-of-afghan-attacks/2014/12/01/de4a7d84-7952-11e4-b821-503cc7efed9e_story.html

·      Xinhua: Afghan forces kill 12 militants, Taliban-linked blast wounds 7, 15. Dezember 2014

http://news.xinhuanet.com/english/world/2014-12/15/c_133856771.htm